Panorama

Dreifachmord von Starnberg Rätsel um Patronenhülse scheint gelöst

Der mutmaßliche Täter will im Gerichtssaal nicht erkannt werden.

Der mutmaßliche Täter will im Gerichtssaal nicht erkannt werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei ihren Ermittlungen zum Dreifachmord in Starnberg findet die Polizei bei einem Freund des jüngsten Opfers eine Patronenhülse aus der Tatwaffe. Der 19-Jährige behauptet vor Gericht, sein Kumpel habe sie ihm vor seinem Tod geschenkt. Doch die Erinnerungslücken des Zeugen zum Tattag lassen Fragen offen.

Die Patronenhülse aus der Tatwaffe, die bei einem Freund des mutmaßlichen Dreifachmörders von Starnberg gefunden wurde, soll ein Geschenk gewesen sein. Das sagte der Freund des mutmaßlichen Haupttäters und des Opfers vor dem Landgericht München II. Der tote Sohn der ermordeten Starnberger Familie habe sie ihm Monate vor der Tat geschenkt, sagte der 19-Jährige. "Warum er die geschenkt hat, weiß ich nicht mehr", sagte der junge Mann, der wegen der bei ihm gefundenen Munition selbst ins Visier der Ermittler geraten war. Er habe gesagt: "Kannst du haben, schenk ich dir. Einen Grund hat er mir nicht genannt."

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der heute 21 Jahre alte Hauptangeklagte in der Nacht im Januar 2020 die Starnberger Familie - eine 60 Jahre alte Frau, ihren 64 Jahre alten Mann und den gemeinsamen Sohn - erschoss. Anschließend habe er die wertvolle Waffensammlung des Sohnes gestohlen. Er steht unter anderem wegen Mordes vor Gericht. Ein 20 Jähriger ist als Mittäter angeklagt. Der 19 Jahre alte Zeuge und Freund von Opfer und Tatverdächtigem habe am Tattag eigentlich selbst im Haus der Familie sein und sich dort mit seinem Kumpel, dem mutmaßlichen Täter, treffen wollen.

Der Hauptangeklagte habe ihm dann aber geschrieben, dass es an dem Wochenende nicht gehe, weil er mit dem später getöteten jungen Mann die Waffensammlung verkaufen wolle. "Was ist mit den ganzen Sachen?", schrieb der 19-Jährige dann nach der Tat an den Hauptangeklagten. Und: "Die Kacke ist am Dampfen." Auf Nachfrage des Gerichts, warum er das geschrieben hatte, berief er sich auf Erinnerungslücken. Der Hauptangeklagte forderte ihn schließlich - noch vor dessen Verhaftung - auf, den Whatsapp-Chat mit ihm zu löschen.

Quelle: ntv.de, jhe/dpa

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