Panorama

Küstenwache vermutet Verbrechen Schweden meldet rätselhafte Substanz im Meer

Hat ein Frachtschiff seine Tanks auf hoher See illegal gereinigt? Die schwedische Küstenwache ist alarmiert.

Hat ein Frachtschiff seine Tanks auf hoher See illegal gereinigt? Die schwedische Küstenwache ist alarmiert.

(Foto: picture alliance/dpa/Kustbevakningen)

Satellitenfotos rufen die schwedische Küstenwache auf den Plan: Im Meer zwischen Finnland und Schweden schwimmt ein Teppich aus einem unbekannten Stoff auf der Wasseroberfläche. Die Behörden leiten ein Verfahren wegen Umweltverbrechen ein.

Im Meer zwischen Schweden und Finnland ist eine unbekannte Substanz an der Wasseroberfläche entdeckt worden. Wie die schwedische Küstenwache am Donnerstag Mittag mitteilte, erstreckt sich die Substanz auf einer riesigen Fläche von 77 Quadratkilometern - das entspricht in etwa der Fläche der südschwedischen Großstadt Malmö. Demnach ist noch unklar, um was es sich handelt. Mineralöl sei es aber nicht, stellte die Behörde fest. Es bestehe derzeit keine akute Gefahr, dass der Stoff an Land gelange.

Entdeckt wurde der Stoff am Mittwoch durch Satelliten auf Höhe zwischen Söderhamn und Härnosand im Bottnischen Meerbusen, dem nördlichen Teil der Ostsee. Fotos zeigten einen langgezogenen Teppich mit der Substanz auf offener See. Er erstreckt sich der Küstenwache zufolge sowohl in die schwedische als auch in die finnische Wirtschaftszone hinein. Es wurden bereits Voruntersuchungen wegen Umweltverbrechen eingeleitet. Unter anderem wird nun untersucht, welche Schiffe sich zuletzt in dem Gebiet befunden haben und welche Ladung sie an Bord hatten.

Testergebnisse erwartet

Derzeit geht die Küstenwache von der Hypothese aus, dass die Einleitung von einem Frachtschiff stammt, das seine Frachttanks auf hoher See gereinigt hat. "Wir kartieren den Schiffsverkehr in der Umgebung, führen Verhöre durch und sammeln verschiedene Arten von Informationen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, woher die Einleitung kam, und um auch herausfinden zu können, inwieweit sie illegal ist oder nicht", sagte Jonatan Tholin, Leiter der Voruntersuchung bei der Küstenwache der schwedischen Nachrichtenagentur TT. "Es mag seltsam erscheinen, aber man muss bestimmte Stoffe unter bestimmten Bedingungen ins Meer abgeben. "Aber die Größe der Freilassung deutet darauf hin, dass ein Verbrechen begangen wurde", fügte der Experte hinzu.

Die schwedische Küstenwache wartet auf die Testergebnisse der Substanz. "Wir können nichts entscheiden, bis wir wissen, ob der Stoff kontrollierbar oder reinigbar ist." Gerade seien Flugzeuge im betroffenen Gebiet in der Luft, um die weitere Entwicklung zu beobachten.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 09. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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