Drei Deutsche noch vermisst Retter bergen vier Leichen nach "Sea Story"-Unglück
26.11.2024, 11:42 Uhr Artikel anhören
Technische Mängel soll die "Sea Story" bei ihrem Unglück nicht gehabt haben. Offenkundig trifft eine Welle das Boot, lässt es in kurzer Zeit kentern und dann sinken. Noch immer werden Menschen vermisst - darunter auch Deutsche.
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Retter vier Leichen aus dem Wasser geborgen. Das sagte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi, machte aber keine Angaben zur Nationalität. Es sind die ersten bestätigten Toten nach dem Unglück. Zudem seien fünf Überlebende, zwei belgische Touristen, ein Schweizer, ein Ägypter und ein Finne, gerettet worden. Wie aus Regierungskreisen verlautete, wurden die fünf Überlebenden und die Leichen in einem nicht gefluteten Raum im Inneren des Bootes entdeckt. Laut den Behörden stieg die Gesamtzahl der Überlebenden damit auf 33. Nach sieben Vermissten werde weiter gesucht, erklärte der Gouverneur.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts werden noch drei Deutsche vermisst, drei weitere Staatsbürger seien gerettet worden. Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge haben alle drei noch vermissten Deutschen ihren Wohnsitz in Bayern. Dabei soll es sich um einen 32-jährigen Mann sowie ein 41-jähriges Ehepaar aus München handeln. Ob es sich bei den drei Personen um die bereits tot geborgenen Opfer handelte, ist unklar.
Von ursprünglich 44 Menschen an Bord wurden insgesamt 28 Überlebende gerettet. Gouverneur Hanafi sagte zuvor, dass vier Deutsche und zwei Schweizer an Bord gewesen seien sowie unter anderem rund 20 Urlauber aus weiteren europäischen Ländern. Die Suche nach den Vermissten gehe mit einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern weiter, sagte Hanafi.
Das vor der ägyptischen Küste gesunkene Boot "Sea Story" ist wohl bei schwerem Wellengang im Roten Meer verunglückt, hatte Hanafi zuvor erklärt, unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Unglück mit. Eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige "Sea Story" sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter.
Seit dem Unglück nach einem Notruf am frühen Montagmorgen wurden 28 Überlebende gerettet. Unter anderem habe ein weiteres Touristenboot einige von ihnen aufgenommen, erklärte Hanafi. "Allen geretteten Passagieren geht es gut", sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Unterstützung der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
Quelle: ntv.de, ses/jpe/dpa/AFP