"Feiger Diebstahl" in HannoverSchutzausrüstung aus Klinik gestohlen

Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken sind derzeit knapp. Umso wichtiger ist es, dass medizinisches Personal ausreichend damit versorgt ist. Aus einem Krankenhaus in Niedersachsen verschwindet nun Ausrüstung in großen Mengen.
Unbekannte haben aus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nach Angaben des Wissenschaftsministeriums in Niedersachsen große Mengen an Schutzmasken und Desinfektionsmitteln gestohlen. Die MHH habe daraufhin ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht und den Diebstahl zur Anzeige gebracht. Konkret wurden 40 Liter Flächendesinfektionsmittel, 100 Masken der Schutzklasse FFP2, 500 Mund-Nasenschutz-Masken sowie 150 Schutzbrillen entwendet.
Zu dem Diebstahl sagte der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler: "Die Medizinische Hochschule Hannover leistet in dieser Zeit wie alle Krankenhäuser in Niedersachsen hervorragende Arbeit." Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte arbeiteten Tag für Tag Seite an Seite daran, Menschenleben zu retten. Der CDU-Politiker betonte: "Dieser feige Diebstahl gefährdet die Menschen, die ihre eigene Gesundheit für unser aller Gesundheit jeden Tag aufs Neue aufs Spiel setzen. Und er gefährdet die Gesundheit der Patientinnen und Patienten."
Bereits vor einigen Tagen waren aus einem Lager der Kliniken der Stadt Köln 50.000 Atemschutzmasken gestohlen worden. Der Krisenstab der Stadt hatte daraufhin nun angeordnet, in allen Kölner Krankenhäusern Bestände der wegen des Coronavirus dringend benötigten Schutzausrüstung zu überprüfen und noch besser gegen Diebstahl zu schützen.
"Das ist eine neue Qualität des Diebstahls", sagte eine Sprecherin der Kliniken. "Wir reden hier über Artikel, die normalerweise einen Wert im Cent-Bereich haben, aber offensichtlich gibt es jetzt einen Markt dafür." Einen Engpass soll es in den Kliniken laut der Sprecherin nach dem Diebstahl aber nicht geben.