Panorama

Zwei Tote auf A11 Schwerer Unfall: Windböe soll Flixbus erfasst haben

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Rettungskräfte befreiten die Fahrgäste hauptsächlich durch die geöffnete Frontscheibe des Busses.

Die Rettungskräfte befreiten die Fahrgäste hauptsächlich durch die geöffnete Frontscheibe des Busses.

(Foto: dpa)

Noch ist nicht abschließend geklärt, wie es zu dem verheerenden Busunfall auf der Autobahn 11 kommen konnte. Doch die Polizei hat bereits erste Erkenntnisse veröffentlicht. Die Bergungsarbeiten im Nordosten Brandenburgs sind inzwischen abgeschlossen.

Die Polizei geht bei dem Busunglück auf der A11 im Nordosten Brandenburgs von einem witterungsbedingten Unfall aus. Zwei Menschen kamen nach den bisherigen Erkenntnissen ums Leben. Elf Personen wurden verletzt, darunter vier schwer.

Ein Sprecher der Polizeidirektion Ost sagte am Vormittag, es werde geprüft, inwieweit die winterglatte Fahrbahn, die Geschwindigkeit des Reisebusses und Windböen maßgeblich waren für den Unfall. Am Samstagabend hatte die Polizei mitgeteilt: "Ein Flixbus kam in Höhe des Parkplatzes Randowbruch in Fahrtrichtung Polen witterungsbedingt nach rechts von der Fahrbahn ab und kippte in der Folge um." Auf der Autobahn 11 herrschten zum Zeitpunkt des Unfalls - gegen 15 Uhr - winterliche Straßenverhältnisse. Es sei dort auch ein Lkw quer auf der Fahrbahn stehen geblieben.

Wie der RBB unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtet, soll der Bus kurz nach dem Kreuz Uckermark von einer Windböe erfasst und in die Abfahrt zum Rastplatz Randowbruch-Süd gedrückt worden sein. Die Busfahrerin habe den Angaben zufolge noch versucht, das zu verhindern. Das Fahrzeug sei jedoch mit der linken Seite auf eine beginnende Leitplanke gerutscht. In der Folge sei der Flixbus angehoben worden und schließlich gekippt. Ein anderes Fahrzeug war demnach nicht an dem Unfall beteiligt.

Bei Verkehrsunfällen mit Todesopfern werden Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen, wie ein Polizeisprecher am Vormittag sagte. Die Kriminalpolizei führte die Untersuchungen zum Unfallhergang. Es wurden Spuren am Unfallort gesichert. Auch Aufzeichnungen zur gefahrenen Geschwindigkeit müssten nun ausgewertet werden, so der Sprecher.

Autobahn nur kurzzeitig gesperrt

Gegen 1 Uhr in der Nacht wurde die Unfallstelle freigegeben. Der Reisebus wurde geborgen und von der Polizei sichergestellt. Ein Unfall-Gutachter kam im Auftrag der Staatsanwaltschaft zum Einsatz. Der Fernbus war mit 13 Fahrgästen und einem Fahrer auf dem Weg von Berlin nach Stettin in Polen unterwegs, wie das Unternehmen Flix mitteilte. Die Polizei sprach von einer Fahrerin.

Bei den Toten handelt es sich laut Polizei um eine 29-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann. Wie der RBB berichtet, stammt die Frau vermutlich aus Osteuropa, der Mann aus Deutschland. "Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen", erklärte das Unternehmen. Laut eines Polizeisprechers vor Ort seien 50 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz gewesen, zahlreiche Polizeibeamte und sieben Rettungsfahrzeuge. Die Lage habe es zugelassen, dass die Autobahn nur kurzzeitig gesperrt werden musste. "Die Sachlage spielte sich dann durch die Unfalllage auf dem Parkplatz ab."

Der Unfall weckt Erinnerungen an ein schweres Busunglück aus dem vergangenen März. Damals war ein Doppeldecker-Flixbus mit 54 Menschen an Bord auf der A9 bei Leipzig von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Vier Frauen starben damals, 30 weitere Menschen wurden teilweise schwer verletzt.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen