Entführungsverdacht in NRW Spezialeinheiten nehmen Clanmitglieder fest
23.07.2020, 07:12 Uhr
Ein Polizeifahrzeug steht mit Blaulicht auf der Straße.
(Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild)
Mit erpresserischem Menschenraub, gefährlicher Körperverletzung und Betrug soll ein türkisch-arabischstämmiger Familienclan in Nordrhein-Westfalen sein Geld verdienen. Zu den mutmaßlichen Opfern gehört ein niederländischer Autohändler, der entführt wurde.
Bei einer Razzia gegen Clankriminalität sind in Nordrhein-Westfalen am frühen Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen und Firmen durchsucht worden. Es handelt sich um Objekte in Wuppertal, Solingen, Essen, Bielefeld und Düsseldorf, wie das Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilen. Vier Männer im Alter zwischen 24 und 57 Jahren wurden durch Spezialeinheiten festgenommen.
Gegen die Männer lagen den Angaben zufolge Haftbefehle wegen des Verdachts auf erpresserischen Menschenraub, gefährliche Körperverletzung und Betrug vor. Die Beschuldigten sollen einem türkisch-arabischstämmigen Familienclan angehören.
Wie der Sprecher des LKA am Morgen sagte, seien die Männer "hinreichend polizeibekannt", unter anderem wegen verschiedensten Gewaltdelikten. Die vier Beschuldigten sollen nach Angaben des Sprechers wohl noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Laut LKA und Staatsanwaltschaft war der Auslöser für die Ermittlungen gegen die Männer die Entführung eines niederländischen Autohändlers. Der Mann habe ein Auto von den Beschuldigten kaufen wollen. Statt wie geplant den Wagen in Empfang zu nehmen, sei der Händler um seine Anzahlung geprellt und anschließend nach Solingen verschleppt worden, um weiteres Geld zu erpressen. Die Ermittlungen dauern den Angaben von LKA und Staatsanwaltschaft zufolge an.
Quelle: ntv.de, chr/dpa