Panorama

Ein Toter bei Zusammenstoß Staatsanwaltschaft klagt nach S-Bahn-Unglück Lokführer an

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Beim Zusammenstoß zweier S-Bahnen starb ein Mensch.

Beim Zusammenstoß zweier S-Bahnen starb ein Mensch.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Februar 2022 kommt es zu einem Unfall zweier S-Bahnen nahe München. Der Verdacht: Der Zugführer einer Bahn setzt sich über eine Zwangsbremsung hinweg und seine Fahrt fort. Ein Unfall lässt sich am Ende nicht mehr verhindern. Nun wird er wegen Fahrlässigkeit angeklagt.

Nach dem tödlichen S-Bahn-Unglück im oberbayerischen Schäftlarn hat die Staatsanwaltschaft einen der Triebwagenführer angeklagt. Ihm wird neben fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in 51 Fällen auch die vorsätzliche Gefährdung des Bahnverkehrs vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft München I mitteilte.

Demnach hatte der Beschuldigte am 14. Februar 2022 eine S-Bahn der Linie 7 von Wolfratshausen nach München gesteuert. Bei der Anfahrt auf den Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn wurde seine Bahn aufgrund der Überschreitung der Überwachungsgeschwindigkeit zwangsweise abgebremst, worüber er sich aber hinwegsetzte und in den Bahnhof einfuhr. Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof fuhr der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft dann an einem Halt zeigenden Signal vorbei. Der Zug wurde daraufhin erneut durch eine Zwangsbremsung zum Stehen gebracht.

Obwohl der Triebwagenführer nach dieser Zwangsbremsung einen schriftlichen Befehl des Fahrdienstleiters für die Weiterfahrt hätte einholen müssen, fuhr er laut Staatsanwaltschaft aus dem Bahnhof heraus und beschleunigte den Zug auf etwa 67 Kilometer pro Stunde. Zugleich kam ihm auf der eingleisigen Strecke eine andere S-Bahn entgegen. Diese wurde ihrerseits zwangsweise abgebremst und blieb auf der Strecke stehen. Als der Beschuldigte diese stehende Bahn erblickte, leitete er zwar noch eine Schnellbremsung ein. Dennoch kam es zum Zusammenstoß, bei der ein 24-jähriger Fahrgast starb und 51 Passagiere teils schwer verletzt wurden. Daneben entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 7 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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