"Höchststrafe einzige Option"Stockholm-Attentäter droht lebenslang

Vor einem Jahr rast er mit einem Lkw in eine Einkaufsstraße und tötet fünf Menschen. Nun soll der Stockholmer Attentäter auf die Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft fordert angesichts der Schwere des Verbrechens die Höchststrafe.
Fast ein Jahr nach dem Anschlag in der Haupteinkaufsstraße von Stockholm ist der mutmaßliche Attentäter wegen Terrorismus angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft. "Dies ist ein so schweres Verbrechen, dass die Höchststrafe die einzige Option ist", sagte Anklagevertreter Hans Ihrman.
Laut Anklage raste der damals 39 Jahre alte Usbeke am 7. April 2017 mit einem gestohlenen Lkw in der belebten Einkaufsstraße der schwedischen Hauptstadt in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. Fünf Menschen starben, 15 wurden verletzt. Danach versuchte er laut Anklageschrift noch eine Bombe zu zünden.
Der mutmaßliche Terrorist habe ernsthafte Angst in der gesamten Bevölkerung auslösen wollen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er habe die Regierung zwingen wollen, Schwedens Teilnahme an einer internationalen Trainingsmission im Irak abzusagen, die sich gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) richtete.
Nach der Tat war der 39-Jährige zunächst geflüchtet. Unter anderem mit Hilfe von Überwachungskameras waren ihm die Ermittler aber schnell auf die Spur gekommen. Nach seiner Festnahme legte der Usbeke ein Geständnis ab. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Laut Anklageschrift informierte er sich vor der Terrorfahrt über den IS und schaute Propagandavideos. Er soll Kontaktpersonen angeboten haben, ein Attentat zu begehen.
Eigentlich hätte der Mann Schweden längst verlassen sollen. Sein Antrag auf Aufenthaltsrecht in Schweden war bereits 2016 abgelehnt worden. Er sollte abgeschoben werden. Doch bevor die Behörden seine Ausweisung durchsetzen konnten, tauchte er unter. Dadurch war er für die Polizei zeitweise nicht auffindbar.