Panorama

Fußball-WM im Dezember Streeck befürchtet "Superspreading-Event"

Public Viewing in Innenräumen könnte zu einem Problem werden.

Public Viewing in Innenräumen könnte zu einem Problem werden.

(Foto: imago/snapshot)

Wird die Fußball-WM in Katar in Covid-19-Zeiten zu einem Problem? Der Virologe Streeck ist besorgt, dass durch Public Viewing in Innenräumen wieder "größere Ausbrüche" stattfinden könnten. Er fordert deutliche Schutzkonzepte und stellt klar: Jeder kann sich immer noch infizieren.

Der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Bonn, Hendrik Streeck, blickt wegen der Corona-Pandemie mit gemischten Gefühlen auf den kommenden Herbst und Winter. Besonders die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und das Public Viewing, das dann in Innenräumen stattfindet, bereiten ihm Sorge. "Dadurch kreieren wir gegebenenfalls auch wieder größere Ausbrüche, oder es kann auch zu einem Superspreading-Event kommen und darauf muss man sich vorbereiten", sagte er bei RTL.

Eine Hilfe könnten wieder die Schutzmasken sein. "Wir wissen, dass die Maske funktioniert und dass die Maske einen Schutz gibt." Aber vor allem müsse man die Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen besser schützen. Dazu gehörten gute Hygienekonzepte, aber auch eine vierte Impfung für die Risikogruppen. Jüngere bräuchten diese im Moment allerdings nicht, für sie reiche eine Dreifach-Impfung.

Auch das Oktoberfest sieht Streeck kritisch. Auf dieses müsse man sich vorbereiten, sagte er bei ntv. "Wir sehen zumindest, dass das Virus nicht weg ist, dass wir immer noch in der Pandemie sind oder zumindest in der Übergangsphase zwischen Pandemie und Endemie." Es sei wichtig zu wissen, "dass sich jeder immer noch infizieren kann". Wenn man geboostert sei, könne man diese Infektion allerdings "zur Not in Kauf nehmen".

Infektionszahlen schnellen nach oben

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Die Corona-Zahlen steigen in Deutschland derzeit wieder rasant. Dies erklärt sich Streeck mit dem Weglassen der Masken und den Großveranstaltungen, die wieder stattfinden. All das würde zu Ansteckungen mit der BA.5-Variante beitragen. "BA.5 hat eine erhöhte Immunflucht", so Streeck. "Geimpfte können sich wieder infizieren, weil das Immunsystem die Variante nicht mehr ganz so gut erkennen kann. Zusätzlich ist sie auch etwas stärker ansteckend."

Das RKI bezifferte die Zahl der neuen Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden auf 92.344. Die Zahl der neuen Todesfälle wurde mit 112 angegeben. Einen Anstieg gab es auch wieder bei der Zahl der Behandlungen von Corona-Infizierten in Krankenhäusern sowie auf Intensivstationen, wenn auch noch auf deutlich niedrigerem Niveau als in den ersten Monaten des Jahres.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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