Nach einem Monat ohne Infektion Sydney rätselt über neue Corona-Fälle
06.05.2021, 13:53 Uhr
In Innenräumen und im ÖPNV gilt in Sydney vorerst wieder eine Maskenpflicht.
(Foto: imago images/AAP)
In der australischen Metropole Sydney sorgen zwei neue Ansteckungsfälle für Wirbel. Denn wie und wo sich die Infizierten das Virus einfingen, ist völlig unklar. Des Rätsels Lösung könnte ein eingereister US-Amerikaner sein. Trotzdem verhängen die Behörden vorsorglich eine erneute Maskenpflicht in der Stadt.
Erstmals seit einem Monat sind in Sydney wieder Corona-Infektionen aufgetreten. Die Behörden der australischen Metropole suchen nun fieberhaft nach dem Ursprung der Ansteckungen - und haben bereits strikte Vorsichtsmaßnahmen erlassen: Die fünf Millionen Einwohner müssen vorerst in Innenräumen und im öffentlichen Nahverkehr wieder eine Maske tragen.
"Wir denken, dass dies angesichts des Risikos eine angebrachte Maßnahme ist", erklärte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Zuvor waren ein Mann in den Fünfzigern und seine Frau positiv getestet worden. Es waren die ersten Ansteckungsfälle in Sydney außerhalb von Quarantäne-Hotels seit Anfang April. Wie das Virus zu ihnen gelangte, ist noch unklar.
Erste Untersuchungen zeigten nach Angaben der Gesundheitsämter einen Zusammenhang mit einem Reisenden, der kürzlich aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war und seine Quarantäne in einem der Hotels der Stadt beendet hatte. Für alle Einreisenden gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht, die im Regelfall in kostenpflichtigen Hotels und Unterkünften am Ankunftsflughafen verbracht werden muss.
Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus besonders durch strenge Grenzkontrollen gut eindämmen können. Die letzten Ausbrüche wurden alle mit Schwachstellen im Quarantäne-System in Verbindung gebracht und waren sehr lokal aufgetreten. Zuletzt wurden im gesamten Land durchschnittlich nicht mehr als zehn Neuinfektionen registriert.
Kritik gab es zuletzt an der Drohung von Premierminister Scott Morrison, wegen der in Indien grassierenden Coronavirus-Mutante Einreisenden, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten haben, Geldstrafen oder sogar Haftstrafen von bis zu fünf Jahren aufzuerlegen. Nach einer Welle der Empörung hatte er diese Pläne am Dienstag wieder revidiert.
Quelle: ntv.de, jug/AFP