Corona-Regel bis August in Kraft Tagestrips nach Meck-Pomm bleiben verboten
18.07.2020, 15:04 Uhr
Von Berlin morgens nach Usedom an den Strand und Abends zurück - bis August erstmal nicht zu machen.
(Foto: imago/Hans Blossey)
Vorerst müssen Reisende auf Tagestrips an die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns verzichten - jedenfalls, wenn sie mit dem eigenen Auto oder der Bahn anreisen. Bis Anfang August bleiben Besuche ohne Übernachtung verboten. Allerdings gibt es eine Ausnahme.
Was einen Kurztrip an die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns angeht, müssen sich Reisende aus anderen Bundesländern noch ein wenig gedulden: Derartige Ausflüge mit dem eigenen Auto oder dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr bleiben weiterhin verboten. Für Tagesgäste aus anderen Bundesländern bestehe diese Corona-Regelung noch bis mindestens Anfang August, sagte ein Regierungssprecher. "Am 4. August wird entschieden, wie es mit dem Tagestourismus weiter geht." Dann werde es das nächste Treffen der Landesregierung unter anderem mit Kommunen, Gesundheitsexperten und Vertretern der Wirtschaft, von Gewerkschaften und Sozialverbänden geben.
Bis dahin soll eine Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten, mit denen der Tagestourismus möglichst sicher weiter geöffnet werden kann. "Und dann entscheiden wir anhand der Corona-Zahlen und der bis dahin vorliegenden Vorschläge", so der Regierungssprecher. Gerade mit Blick auf den Tagestourismus sei das durchaus eine Herausforderung, weil sich bei Tagesausflügen Infektionsketten schwerer nachvollziehen ließen. Schon jetzt sind in einem ersten Schritt aber zumindest Tagesausflüge im Rahmen von Busreisen ins Land wieder erlaubt worden. Seit mehr als einer Woche dürfen Busunternehmen wieder mit Tagesgästen in den Nordosten kommen.
Die Zahlen von registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus waren in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Wochen täglich höchstens im niedrigen einstelligen Bereich angestiegen. Bis Freitag waren landesweit insgesamt 806 Infektionsfälle registriert worden. 20 Menschen sind im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen.
Großer Andrang - gesperrte Strände in Lübecker Bucht
An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins herrscht unterdessen wieder reger Andrang durch Tagestouristen. Einzelne Strandabschnitte waren gegen Mittag so stark besucht, dass einige Besucher auf andere Bereiche ausweichen mussten - damit die coronabedingten Abstandsregeln eingehalten werden können. Abgewiesen wurde aber niemand, betonte Bettina Schäfer, Bürgermeisterin der Gemeinde Scharbeutz, gegenüber ntv.de. "Wir haben ein ausgezeichnetes Parkleitsystem und ein Ampelsystem am Strand, die zusammen für eine optimale Besucherlenkung gesorgt haben", so Schäfer. Seit Anfang Juli gibt es dort eine sogenannte virtuelle Ampel gegen überfüllte Strände. So können sich Tagesgäste rechtzeitig über den Andrang an den Ostsee-Stränden zwischen Scharbeutz und Rettin informieren.
Die Informationen kommen zunächst von Strandkorbvermietern und den Angestellten, die die Kurtaxe kassieren. Mit der Strandampel sollen die Gäste an weniger ausgelastete Strandabschnitte geleitet werden. Die Ostseebäder Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt, Pelzerhaken und Rettin haben das Lenkungssystem entwickelt, damit die coronabedingten Abstandsregeln an den Stränden eingehalten werden können. Wegen des Ansturms von Tagestouristen hatte Schäfer an zwei Tagen an zwei zurückliegenden Wochenenden für einige Stunden Tagestouristen in benachbarte Orte umleiten lassen.
Quelle: ntv.de, kst/dpa