Franziskus öffentlich zu sehen Tausende stehen für aufgebahrten Papst vor Petersdom an
23.04.2025, 10:54 Uhr Artikel anhören
Auch im Tod gibt sich Papst Franziskus hemdsärmlig: Er liegt, anders als sein Vorgänger, in einem schlichten Holzsarg.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Wahl des neuen Papstes wird bereits entgegengefiebert. Bis dahin wird jedoch um den verstorbenen Franziskus getrauert. Sein Leichnam ist mittlerweile in den Petersdom überführt. Tausende warten darauf, ihn ein letztes Mal sehen zu können.
Zwei Tage nach dem Tod von Papst Franziskus ist sein Leichnam in den Petersdom überführt worden. Am Vormittag wurde der offene Sarg mit den sterblichen Überresten des Pontifex, begleitet von Dutzenden Kardinälen und Schweizergardisten und untermalt vom Läuten der Totenglocke des Petersdoms, aus der päpstlichen Residenz Santa Marta in die Basilika getragen. Im Petersdom wird Franziskus bis Freitagabend aufgebahrt, Gläubige können dort von ihm Abschied nehmen.
Auf dem Petersplatz warten bereits Tausende darauf, Papst Franziskus die letzte Ehre erweisen zu können. Die ersten Besucher wurden kurz nach 7.30 Uhr auf den Platz gelassen. Als der Sarg auf den Platz getragen wurde, brandete Applaus auf. In der Kirche findet nun zunächst ein Wortgottesdienst statt. Seit 11 Uhr sind die Tore des Petersdoms auch für die Gläubigen geöffnet.
Der Leichnam ist nun auch - anders als etwa der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Januar 2023 - nicht auf einem Katafalk zu sehen, also einer hohen Bahre. Franziskus liegt in einem einfachen Holzsarg. Außerdem liegt neben dem Sarg nicht der päpstliche Bischofsstab als Herrschaftssymbol. Franziskus hatte das zu Lebzeiten persönlich so verfügt.
Die Beisetzung des Papstes findet am Samstagvormittag statt, zahlreiche Staatenlenker haben ihren Besuch angekündigt. Unter ihnen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Papst war lange im Krankenhaus
Nach einer Zeremonie auf dem Petersplatz wird der Sarg mit den sterblichen Überresten des Pontifex in die päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore außerhalb des Vatikans gebracht, wo Franziskus auf eigenen Wunsch in einem schlichten Erdgrab beigesetzt wird.
Der gesundheitlich schwer angeschlagene Papst war am Montagmorgen in seiner Residenz Santa Marta im Alter von 88 Jahren gestorben. Als Todesursache gab der Vatikan einen "Hirnschlag" und einen "irreversiblen Herzkreislauf-Zusammenbruch" an. Der Papst war im Februar und März wegen einer schweren Lungenentzündung wochenlang im Krankenhaus behandelt worden.
Der Tod des Papstes brachte ein Verfahren nach jahrhundertealten Traditionen in Gang. Es gipfelt in der Einberufung eines Konklaves der Kardinäle zur Wahl eines Nachfolgers. Das Konklave müsste laut den Regeln des Vatikans zwischen dem 15. und 20. Tag nach dem Tod des Papstes beginnen, also zwischen dem 5. und 10. Mai.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa