Panorama

Antisemitismus an Hochschulen Tochter von britischem Minister bricht Uni-Kurs ab

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Campus der Universität Leeds in England. (Archivbild)

Campus der Universität Leeds in England. (Archivbild)

(Foto: imago images/Hufton and Crow/VIE)

Zuletzt musste an der US-Elite-Universität Harvard die Präsidentin nach Antisemitismusvorwürfen zurücktreten. Nun soll die Tochter des britischen Verteidigungsministers laut einem Medienbericht wegen antiisraelischer Parolen an der Universität in Leeds ein Seminar vorzeitig beendet haben.

Die Tochter des jüdischen, britischen Verteidigungsministers Grant Shapps hat nach eigener Aussage wegen antisemitischer und antiisraelischer Parolen ein Seminar an ihrer Universität abgebrochen. Sie habe sich in dem Modul, das sich um Israel und Palästina drehte, nicht mehr wohlgefühlt, sagte Tabytha Shapps der Zeitung "Telegraph".

Kommilitonen an der Hochschule im nordenglischen Leeds hätten "über die israelische Apartheid und Israels Agenda als Völkermordstaat" gesprochen. Als einzige Jüdin im Kurs habe sie über die Ungerechtigkeit des Massakers an 1200 Israelis nachgedacht. Sie fühle sich zudem von antiisraelischen Demonstrationen an ihrer Universität eingeschüchtert, sagte Shapps. Eine Kundgebung sei mit antisemitischen Slogans eskaliert. Die Politik- und Wirtschaftsstudentin betonte, dass sie das Recht auf Protest aus einer pro-palästinensischen Perspektive schätze, nachdem sie letztes Jahr die Stadt Ramallah im Westjordanland besucht habe.

Aber sie sehe nicht, wie jüdische Studierende sich sicher fühlen könnten auf dem Campus, wenn sie mit Antisemitismus konfrontiert würden. Shapps warf der Universität vor, keinen klaren Standpunkt für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden zu vertreten.

Die Universität versicherte demnach, sie trete für Meinungsfreiheit ein, aber toleriere weder Antisemitismus noch Islamophobie. "Wir unterstützen weder Ansichten noch Taten, die andere sich unsicher oder unwillkommen auf dem Campus fühlen lassen."

Shapps wies im "Telegraph" auch auf die "Parallele" zwischen ihrer Universität und der Haltung hin, die in den letzten Wochen von Elite-Universitäten in den USA eingenommen wurde.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

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