Panorama

Von Autodieben überfahren Tod des Polizisten in Brandenburg wird als Mord gewertet

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der Polizist hinterlässt eine Tochter und seine Lebenspartnerin.

Der Polizist hinterlässt eine Tochter und seine Lebenspartnerin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vier Männer klauen in Sachsen ein Auto und flüchten vor der Polizei. Die Verfolgung zieht sich bis ins angrenzende Brandenburg. Dort erfasst der Fahrer einen Polizisten, der sofort stirbt. Jetzt wird gegen die Diebe ermittelt, der Tatvorwurf wiegt schwer.

Nach dem Tod eines sächsischen Polizisten im brandenburgischen Lauchhammer ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen einen 37-Jährigen wegen Mordes. Der Pole steht im Verdacht, am Dienstag den 32-jährigen Beamten aus Dresden getötet zu haben, wie die Anklagebehörde und die Polizei gemeinsam mitteilten. Er soll den Polizisten überfahren haben, als dieser aus seinem Auto stieg und zum Kofferraum des Polizeiwagens gehen wollte. Noch im Tagesverlauf des heutigen Mittwochs soll er einem Haftrichter vorgeführt werden.

Vor der Auto-Attacke soll der 37-Jährige gemeinsam mit drei weiteren polnischen Beschuldigten das Fahrzeug gestohlen haben. Dieses sowie ein Begleitwagen lieferten sich anschließend eine Verfolgungsjagd über die sächsisch-brandenburgische Landesgrenze hinweg, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. An dieser waren mehrere Polizisten aus beiden Bundesländern beteiligt.

Der Beamte erlitt bei dem Vorfall schwerste Verletzungen. Trotz sofortiger medizinischer Nothilfe und des Einsatzes eines Rettungshubschraubers starb er noch vor Ort. Die Tatverdächtigen flohen anschließend und wurden später "durch umfangreiche Fahndungsmaßnahmen der Polizei" festgenommen, wie es hieß.

Gegen die drei weiteren Tatverdächtigen ermittelt dem Sprecher der Cottbuser Behörde zufolge bereits die Staatsanwaltschaft Hildesheim. Dabei geht es unter anderem um den Verdacht der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei und des gewerbsmäßigen Bandendiebstahls. Womöglich beantrage die Staatsanwaltschaft Hildesheim nun ebenfalls Haftbefehle gegen die drei Männer, sagte der Sprecher.

Der Tod des Polizisten, der eine Tochter hinterlässt, hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser teilte mit, die Nachricht mache sie "tief betroffen und traurig". Der Tod des Beamten zeige "auf furchtbare Weise, wie gefährlich der Dienst als Polizeibeamter sein kann". Als Zeichen der Anteilnahme wurde in Sachsen und Brandenburg Trauerbeflaggung angeordnet.

Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig erklärte, er habe mit "großer Trauer und tiefem Schmerz" vom "tragischen Tod" des Kollegen erfahren. Der Beamte leistete demnach seit November 2018 Dienst in der Polizeidirektion Dresden. Rodig sprach der Familie des Beamten im Namen aller Kollegen sein Mitgefühl aus. Der Polizist hinterlässt demnach eine Tochter und seine Lebenspartnerin.

Quelle: ntv.de, mpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen