Polizei sucht weiter nach ZeuginnenTugces Vater spricht öffentlich
Die Trauer sitzt tief, die Anteilnahme ist groß: Bundesweit trauern Menschen um die Studentin Tugce A. Während der Vater sich öffentlich äußert, sucht die Polizei weiter zwei wichtige Zeuginnen.
Nach dem tragischen Tod der Studentin Tugce A. in Offenbach ist die Familie der jungen Frau in tiefer Trauer. "Tugce wird uns allen fehlen, wir werden ihr warmes Lächeln schmerzhaft vermissen", sagte ihr Vater der "Bild am Sonntag". "Der erste Tag ohne Tugce ist wie ein Tag, nach dem kein Morgen mehr kommt." Das Leben gehe weiter - nur wie, das sei eine andere Frage.
Derweil sucht die Polizei weiter nach zwei wichtigen Zeuginnen: Die Mädchen, denen Tugce zur Hilfe kam, und dafür letztlich mit ihrem Leben bezahlte. Es gebe noch keinen neuen Ermittlungsstand, sagte ein Sprecher. Alle Appelle an die beiden, sich zu melden, verhallen bislang ungehört.
Tugce A. soll den beiden jungen Mädchen in einem Schnellrestaurant geholfen haben, als sie von Männern belästigt wurden. Offenbar deswegen wurde sie später auf dem Parkplatz vor dem Lokal attackiert. Ein Überwachungsvideo zeigt die Vorgänge auf dem Parkplatz: Die Studentin wurde von einem Schlag getroffen und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Sie fiel ins Koma, am Freitagabend wurde die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet. Der mutmaßliche Angreifer sitzt in Untersuchungshaft.
Die Anteilnahme in der Bevölkerung ist nach wie vor groß. In der kommenden Woche soll in einer hessischen Moschee eine Trauerfeier für Tugce stattfinden. In Berlin haben rund 150 Menschen an die getötete Studentin erinnert. Sie versammelten sich zu der Kundgebung unter dem Schlagwort "Zivilcourage" auf dem Kreuzberger Oranienplatz.
Die Teilnehmer stellten Kerzen auf und legten rote Rosen nieder. Dort war auch ein Foto der jungen Frau zu sehen. Auf Schildern standen Sätze wie "Menschen wie dich braucht die Welt" oder "Unsere Heldin".