Panorama

Auch am Morgen noch kein Fund U-Boot sucht nach Airbus-Wrack

Diese Bilder von gefundenen Wrackteilen wurden vom ägyptischen Militär veröffentlicht.

Diese Bilder von gefundenen Wrackteilen wurden vom ägyptischen Militär veröffentlicht.

(Foto: dpa)

Fieberhaft suchen die Experten nach den Überresten von Flug MS804. Besonders im Fokus: die Flugdatenschreiber. Nur sie können klären, was die Egypt-Air-Maschine zum Absturz brachte. Ein Tauchboot soll nun bei der Suche helfen.

Ägypten hat am Wochenende die Suche nach den Überresten des abgestürzten Egypt-Air-Fluges verstärkt. Nun soll auch ein Tauchboot nach Trümmerteilen suchen. Darüber berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Das Boot sei in die Absturzregion geschickt worden, zitiert das Blatt Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Demzufolge kann das Tauchboot eine Tiefe von 3000 Metern erreichen. Das Mittelmeer ist an der mutmaßlichen Absturzstelle mehr als 2000 Meter und stellenweise mehr als 3000 Meter tief, sodass die Bergung schwierig und langwierig werden dürfte. Am frühen Montagmorgen gab es noch keine greifbaren Ergebnisse.

Die Spezialisten konzentrieren sich bei ihrer Suche aktuell auf größere Wrackteile und auf die Suche nach den Flugdatenschreibern und dem Stimmenrekorder, der die Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Die Geräte senden unter Wasser Peilsignale aus, so ist es möglich, sie zu lokalisieren.

Mittlerweile wurde das Suchgebiet auf einen Radius von 2300 Quadratkilometer eingegrenzt. Das erklärte laut "SZ" der Chef der griechischen Behörde für Fluguntersuchungen, Athanasios Binis. Für Montag wird ein französisches Kriegsschiff erwartet, das mit spezieller Sonar-Ausrüstung ausgestattet ist.

Sensoren meldeten Probleme

Zuvor hatte eine Serie von Nachrichten des automatisierten Kommunikationssystems ACARS Spekulationen ausgelöst. Die Sensoren meldeten zunächst ein Problem mit der Enteisungsvorrichtung für die beheizten Fenster auf der rechten Cockpitseite. Dann sendeten Temperaturfühler zweier Cockpitscheiben Fehlermeldungen. Kurz darauf schlugen Rauchmelder im Waschraum links hinter dem Cockpit und in dem Raum unter dem Cockpit Alarm, in dem die Computer zur Flugzeugsteuerung untergebracht sind. Die letzten beiden Meldungen lassen auf den Ausfall des Autopiloten und eines Systems zur Steuerung der Störklappen auf den Flügeln schließen.

Airbus, Hersteller des Flugzeugs, teilte laut dem Branchenmedium Aviation Herald mit, die begrenzte Datenmenge der Meldungen erlaube es nicht, eine Abfolge von Ereignissen zu rekonstruieren, die den Verlust von Flug MS804 erklären könne. Dazu seien die Aufzeichnungen des Flugdatenschreibers unerlässlich. Und auch die Behörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt BEA erklärte, es lasse sich anhand der bislang vorliegenden Daten kein Rückschluss auf die Ursache des Unfalls ziehen.

Der anfängliche Terrorverdacht hat sich jedenfalls nicht erhärtet: Eine Überprüfung der 66 Menschen an Bord anhand US-Datenbanken über Terrorverdächtige erbrachte keine Hinweise. Bis Sonntagabend lag kein Bekennerschreiben vor, das auf einen terroristischen Hintergrund deuten würde. Sowohl Frankreich als auch Ägypten teilten mehrfach mit, es werde in alle Richtungen ermittelt, keine Theorie werde ausgeschlossen.

An Bord der Maschine waren 66 Menschen. Die 56 Passagiere waren vorwiegend Ägypter und Franzosen; Deutsche saßen nicht in dem Airbus A320. Das Flugzeug war in der Nacht zu Donnerstag auf dem Weg von Paris nach Kairo verschollen. Später entdeckte das ägyptische Militär erste Wrackteile und menschliche Überreste im Mittelmeer.

Quelle: ntv.de, kpi

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