Panorama

Nach Widerstand von Impfgegnern US-Landkreis verhängt Masern-Notstand

Masern-Notstand in Spring Valley, New York Rockland County. Besonders orthodoxe Juden verweigern aus religiösen Gründen die Impfung.

Masern-Notstand in Spring Valley, New York Rockland County. Besonders orthodoxe Juden verweigern aus religiösen Gründen die Impfung.

(Foto: AP)

Keine 40 Kilometer von der Millionenmetropole New York entfernt schreckt ein Ausbruch von Masern die Behörden auf. Der Bezirk Rockland County greift zu drastischen Maßnahmen: Nicht Geimpfte dürfen den Nahverkehr nicht mehr benutzen.

Angesichts eines Masern-Ausbruchs hat ein Landkreis im US-Bundesstaat New York den Notstand ausgerufen und radikale Maßnahmen ergriffen. Der rund 40 Kilometer nördlich der Millionenmetropole New York gelegene Bezirk Rockland County verfügte, dass nicht gegen die Krankheit geimpfte Minderjährige sich in den kommenden 30 Tagen nicht an öffentlichen Orten aufhalten dürfen. Definiert wird dies als Bereich, an dem "mehr als zehn Personen" zusammenkommen könnten. Dazu gehört auch der öffentliche Nahverkehr.

"Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Ausbruch zu beenden", sagte Landrat Ed Day. Außerdem müssten Menschen geschützt werden, die aus medizinischen Gründen nicht gegen Masern geimpft werden könnten, und Kinder, die zu jung für eine Impfung seien.

In mehreren US-Regionen ist es zuletzt zu Masern-Ausbrüchen gekommen. Die Behörden machen dafür den Widerstand von Impfgegnern verantwortlich. Im Landkreis Rockland County mit seinen rund 300.000 Bewohnern wurden 153 Fälle von Masern registriert. Eigentlich war die Krankheit dort im Jahr 2000 für ausgerottet erklärt worden.

Trotz großer Impfkampagnen sind nach Angaben von Landrat Day immer noch 27 Prozent der Menschen im Alter zwischen 1 und 18 Jahren nicht geimpft. Besonders hoch ist der Anteil nicht geimpfter Menschen in Gegenden, in denen viele orthodoxe Juden leben - diese lehnen Impfungen oft aus religiösen Gründen ab.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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