Von mehreren Kugeln getroffen US-Lehrerin erhält Millionenschadenersatz nach Schüssen von Sechsjährigem
07.11.2025, 08:55 Uhr Artikel anhören
Abby Zwerner erringt einen Erfolg vor Gericht.
(Foto: AP)
Vor fast drei Jahren schießt ein Sechsjähriger auf seine Lehrerin in einer Schule in Virginia. Diese erleidet dabei erhebliche Verletzungen und gibt ihren Beruf auf. Jetzt erhält sie eine Form der finanziellen Wiedergutmachung.
Sie war in ihrer Schule von einem sechsjährigen Schulkind angeschossen worden - nun hat eine frühere Lehrerin von einem US-Gericht rund zehn Millionen US-Dollar (rund 8,67 Millionen Euro) Schadenersatz zugesprochen bekommen. Im Januar 2023 hatte das Kind im Bundesstaat Virginia auf Abby Zwerner geschossen.
Sie wurde an der Hand und an der Brust getroffen und musste zwei Wochen lang im Krankenhaus behandelt werden. Die Kugel in ihrer Brust verfehlte ihr Herz nur knapp und steckt dort noch immer fest. Sie kann ihre linke Hand nicht mehr voll benutzen und hat den Lehrerberuf aufgegeben.
Die Lehrerin erhob Klage gegen die stellvertretende Schulleiterin und warf ihr vor, Warnungen ignoriert zu haben, dass das Kind eine Waffe mit in die Schule gebracht hatte. In der Klage sagte Zwerner, sie sei am Morgen des Vorfalls in Parkers Büro gegangen und habe ihm mitgeteilt, dass der Junge "in gewalttätiger Stimmung" sei und gedroht habe, einen anderen Schüler zu verprügeln. In der Klage heißt es, Parker habe "nicht auf Zwerners Bedenken reagiert".
Zwerner hatte in der Klage insgesamt 40 Millionen Dollar Schadenersatz gefordert. Vor Gericht sagte die Frau aus, sie habe geglaubt, sterben zu müssen. Die Mutter des Kindes, das auf die Lehrerin geschossen hatte, war bereits zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Zwar sind Unfälle mit kleinen Kindern und Schusswaffen in Privathaushalten in den USA häufig. Fälle von Schüssen durch Kinder unter zehn Jahren in Schulen kommen hingegen selten vor. Eine vom US-Forscher David Riedman zusammengestellte Datenbank hat seit den 1970er Jahren rund 15 solcher Fälle erfasst.
Quelle: ntv.de, lme/AFP