Panorama

Mehr als 100.000 NeuinfektionenUSA erreichen neuen Pandemie-Tiefpunkt

05.11.2020, 07:29 Uhr
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Der Umgang mit der Pandemie hatte im Wahlkampf eine zentrale Rolle gespielt. (Foto: dpa)

Während die Wahlauszählung in den USA in ihre entscheidende Phase geht, bleibt die Corona-Lage weiter angespannt. Im Land, das eigentlich eine zentrale Rolle in der Pandemiebekämpfung einnehmen soll, steigen die Zahlen weiter rasant an.

Am Tag nach der US-Präsidentschaftswahl hat die Zahl der verzeichneten Coronavirus-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten einen neuen Höchststand erreicht. Wie die"New York Times" berichtete, wurden mehr als 100.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden erfasst. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in den USA seit Beginn der Pandemie liegt bei mehr als 9,4 Millionen. Die Zahl der Todesopfer im Land liegt laut den amtlichen Statistiken bei rund 234.000. Von den absoluten Zahlen her sind die Vereinigten Staaten das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Der Umgang mit der Pandemie hatte im Wahlkampf eine zentrale Rolle gespielt. Herausforderer Joe Biden warf Präsident Donald Trump vor, die Bedrohung durch das Virus zu verharmlosen und damit zum Ausmaß seiner Verbreitung beizutragen. Trump wiederum pries das Krisenmanagement seiner Regierung und beschwor ein baldiges Ende der Pandemie.

Der Ausgang der Präsidentschaftswahl war einen Tag danach weiterhin völlig offen. Zwar gewann Biden zuletzt in den wichtigen Bundesstaaten Michigan und Wisconsin. In dem knappen Rennen standen die Ergebnisse aus mehreren anderen Bundesstaaten aber noch aus, so dass auch noch ein Sieg Trumps möglich war.

Spitzenreiter in der Entwicklung von Impfstoffen

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hatte angesichts des unsicheren Ausgangs der US-Präsidentenwahl die zentrale Rolle der USA für die weitere Pandemiebekämpfung betont. Für "jeden" US-Präsidenten müsse der Schutz des Lebens im Vordergrund stehen, sagte Streeck. Die USA seien über Jahrzehnte Spitzenreiter in der Entwicklung von Impfstoffen, Heilmitteln und im technischen Fortschritt gewesen. "Diese Vormachtstellung ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Pflicht, die Weltgemeinschaft in diesem Kampf zu vereinen."

Streeck kennt das Land sehr gut, von 2006 bis 2015 lebte er in den Vereinigten Staaten. Unter anderem war er an der Harvard Medical School in Boston tätig. Aktuell gehört er zu den bekanntesten Experten, wenn es um die Corona-Pandemie geht. Unter US-Präsident Donald Trump haben die USA ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingereicht, der im Juli 2021 wirksam wird. Trump warf der Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben. Streeck sagte nun: "Bei aller Kritik, die man gegen die WHO vorbringen mag, wir brauchen eine starke WHO und eine, die durch die Vereinigten Staaten gestützt wird."

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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