Schwerer Crash in Thüringen Unfallfahrer fuhr ohne Führerschein und vermutlich betrunken
03.04.2023, 12:10 Uhr Artikel anhören
Sieben Menschen verloren bei dem Unfall ihr Leben, drei Menschen wurden schwer verletzt, darunter auch der mutmaßliche Unfallverursacher.
(Foto: dpa)
Noch stehen die Ermittlungen am Anfang, doch nach dem schweren Unfall auf der B247 in Thüringen ergibt sich so langsam ein Bild davon, was vorgefallen ist. Demnach besitzt der mutmaßliche Unfallverursacher keinen Führerschein. Zudem deutet vieles darauf hin, dass der 45-Jährige nicht nüchtern war.
Nach dem schweren Verkehrsunfall auf der B247 bei Bad Langensalza in Thüringen verdichten sich die Hinweise, dass der Unfallfahrer ohne Führerschein und mit Alkohol im Blut unterwegs war. Demnach wird gegen den 45-jährigen BMW-Fahrer wegen eines Tötungsdelikts ermittelt, der den Unfall mutmaßlich verursacht hat. Der mutmaßliche Unfallverursacher ist einer von drei Schwerverletzten, die derzeit im Krankenhaus behandelt werden. Er konnte der Polizeisprecherin zufolge bislang noch nicht vernommen werden.
Wieso der Mann seinen Führerschein abgeben musste, dazu wurden keine Angaben gemacht. Eine Polizeisprecherin sagte, der Mann habe die Fahrerlaubnis bereits 2007 verloren. Klarheit über seinen möglichen Alkoholkonsum zum Unfallzeitpunkt soll das Ergebnis einer Blutentnahme bringen, das am Montagvormittag aber laut Polizei noch nicht vorlag.
Nach Informationen der "Ostthüringer Zeitung" geht die Polizei auch einem Hinweis nach, wonach sich die drei Männer in dem unfallverursachenden Auto vor dem verheerenden Zusammenstoß betrunken haben könnten. Es habe sich ein Zeuge gemeldet, der ausgesagt habe, er habe auf einem Supermarkt-Parkplatz wenige Kilometer vom Unfallort entfernt drei Personen gesehen, die harten Alkohol getrunken hätten und dann weggefahren seien. Die Beschreibung der Männer vom Parkplatz soll auf die im Unfallfahrzeug passen. Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
B247 wieder offen für Verkehr
Am frühen Samstagabend war ein Autofahrer mit seinem Wagen in den Gegenverkehr geraten und dort mit zwei Autos zusammengestoßen. Die beiden entgegenkommenden Autos fingen daraufhin Feuer und brannten aus. Für fünf junge Menschen - drei Männer und zwei Frauen im Alter von 19 Jahren - sowie einen 60 Jahre alten Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Sie verbrannten in ihren Fahrzeugen. Auch ein 44 Jahre alter Insasse in dem unfallverursachenden Auto überlebte den Crash nicht.
Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve. Nachdem die Bundesstraße 247 mehr als einen Tag lang gesperrt geblieben war, wurde sie am Sonntagabend wieder für den Verkehr freigegeben. Allerdings wurde die Höchstgeschwindigkeit vor der Unfallstelle nun herabgesetzt, wie die Polizeisprecherin sagte.
Für die eingesetzten Rettungskräfte und Polizisten stehen weiterhin Seelsorger als Ansprechpartner bereit. "Ein tödlicher Unfall von diesem Ausmaß lässt sich schwer in Worte fassen", sagte der Einsatzleiter und Stadtbrandmeister von Bad Langensalza, Steven Dierbach. 19 Feuerwehrleute waren neben Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. "Die Einsatzkräfte wollen Menschenleben retten. Das Schlimmste war, dass sie für sieben Leute nichts mehr tun konnten."
Quelle: ntv.de, jog/dpa