Attacke mitten in New York Maskierter erschießt US-Konzernchef auf offener Straße - Polizei sucht mit Kopfgeld
04.12.2024, 16:19 Uhr Artikel anhören
Der Bereich vor dem Hilton-Hotel ist abgesperrt.
(Foto: REUTERS)
Eigentlich will der US-Unternehmer Brian Thompson eine Konferenz in einem Hilton-Hotel in New York besuchen. Doch US-Medienberichten zufolge lauert ihm dort ein maskierter Mann auf - und feuert mehrere Schüsse auf ihn ab.
Mitten in Manhattan ist ein US-Versicherungschef erschossen worden. Bei dem Mann handele es sich um den 50 Jahre alten Brian Thompson, Chef des Versicherers United Healthcare, teilte die New Yorker Polizei (NYPD) bei einer Pressekonferenz mit.
Thompson sei am frühen Morgen vor einem Hotel- und Wohngebäude nahe dem Times Square erschossen worden, in dem sein Unternehmen eine Investorenveranstaltung abhalten wollte. Er sei mit Schusswunden in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. Thompson, der im US-Bundesstaat Minnesota lebte, sei ohne Personenschützer unterwegs gewesen.
Nach dem Täter wurde noch gesucht, für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, wurde eine Belohnung von 10.000 US-Dollar (etwa 9500 Euro) ausgeschrieben. Über der Stadt kreisten Hubschrauber der NYPD. Ersten Erkenntnissen zufolge sei gezielt auf Thompson geschossen worden, hieß es. NYPD-Chefin Jessica Tisch sprach von einer "schamlosen gezielten Attacke".
Es sehe nicht so aus, als handele es sich um einen "zufälligen Gewaltakt", sagte auch New Yorks Bürgermeister Eric Adams. Informationen über ein Motiv gebe es zunächst aber nicht. Das für diesen Mittwochabend geplante traditionelle Anzünden der Lichter am Weihnachtsbaum vor dem - nur wenige Straßenblocks vom Tatort entfernten - Rockefeller Center, zu dem jedes Jahr Tausende Menschen kommen, solle wie geplant stattfinden.
Das Hilton-Hotel liegt in Midtown im Zentrum Manhattans, wo zahlreiche Banken und Versicherungen ihren Sitz haben. Am Mittwoch sollte dort eine Investorenkonferenz der UnitedHealth-Gruppe stattfinden, an der Thompson teilnehmen wollte. Seine Frau sagte dem Sender NBC, ihr Mann sei in der Vergangenheit bedroht worden. "Was weiß ich, vielleicht wegen einer schlechten Versorgung?", sagte sie.
"Wir sind zutiefst traurig und geschockt über den Tod unseres lieben Freundes und Kollegen Brian Thompson", hieß es in einer Mitteilung des Konzerns United Healthcare Group, einem der größten Versicherungskonzerne der USA, zu dem United Healthcare gehört. "Brian war ein hoch respektierter Kollege und Freund für alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Wir arbeiten eng mit der New Yorker Polizei und bitten um Ihre Geduld und Ihr Verständnis in dieser schwierigen Zeit. Unsere Herzen sind bei der Familie von Brian und allen, die ihm nahe standen."
Quelle: ntv.de, ses/dpa/AFP