Panorama

"Erbe der Welt schützen" Venedig verbannt Kreuzfahrtschiffe aus Stadtzentrum

Vor der Pandemie kamen Millionen Touristen mit Kreuzfahrtschiffen nach Venedig.

Vor der Pandemie kamen Millionen Touristen mit Kreuzfahrtschiffen nach Venedig.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Das Bild von Riesendampfern vor historischen Stätten in Venedig gehört schon bald der Vergangenheit an. Da sie Umwelt und Substanz der Lagunenstadt seit Jahren zerstören, dürfen die großen Passagierschiffe nicht mehr im Zentrum anlegen. Die Politik will das Problem nun mit einem Ideenwettbewerb lösen.

Venedig will Kreuzfahrtschiffe nicht mehr so nahe am Stadtzentrum ankern lassen. Die großen Schiffe sollten künftig übergangsweise vielmehr in einem Industriehafen der norditalienischen Lagunenstadt anlegen, wie vier Ministerien, darunter die für Infrastruktur und Tourismus, gemeinsam mitteilten.

Mit dieser Entscheidung solle "ein kulturelles und historisches Erbe geschützt werden, das nicht nur Italien, sondern der ganzen Welt gehört", hieß es aus den Ministerien. Der Industriehafen sei jedoch nur eine "vorübergehende" Lösung. Die Minister hätten beschlossen, einen Ideenwettbewerb zu starten, um das Problem der Durchfahrt von großen Schiffen in Venedig strukturell und endgültig zu lösen, hieß es weiter.

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Laut Nachrichtenagentur Ansa soll ein neues Kreuzfahrtterminal außerhalb der Lagune der historischen Stadt gebaut werden. Seit Jahren wird darüber gestritten, dass die Kreuzfahrtschiffe Umwelt und Substanz der Stadt zerstören. Auf nur noch etwa 50.000 Einwohner kommt die Unesco-Welterbestadt. Die extrem nahe vor der Küste fahrenden Schiffe stellen zudem eine Gefahr für andere Schiffe dar.

Auch andere Kreuzfahrtziele leiden unter den Folgen des Massen-Kreuzfahrttourismus. Dafür ist der Tourismus in Venedig bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie im letzten Jahr kontinuierlich gestiegen, Millionen Menschen kamen mit Kreuzfahrtschiffen in die Stadt, 2019 wurden laut Region rund 13 Millionen Übernachtungen registriert.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP

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