Polizei geht von Sexualtat aus Verdächtiger im Fall Ayleen wegen Mordes angeklagt
05.01.2023, 11:10 Uhr
Der Angeklagte soll die 14-jährige Ayleen in einem Waldgebiet im Landkreis Gießen getötet haben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Ende Juli 2022 wird der Leichnam der 14-jährigen Ayleen in einem See in Hessen gefunden. Der Verdächtige gesteht bei einer Vernehmung die Tötung des Mädchens. Nun wird der 30-Jährige wegen Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge vor.
Im Fall der getöteten 14-jährigen Ayleen hat die Staatsanwaltschaft Gießen Anklage wegen Mordes gegen einen 30 Jahre alten Mann erhoben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat sexuell motiviert war, wie die Anklagebehörde mitteilte. Der Fall hatte großes Entsetzen ausgelöst. Der Verdächtige hatte bei einer Vernehmung gestanden, das Mädchen umgebracht zu haben.
Der 30-Jährige kannte die Schülerin aus wochenlangen Chats in sozialen Netzwerken und dem bekannten Online-Spiel "Fortnite". Den Ermittlungen zufolge hatte er das aus Baden-Württemberg stammende Mädchen am Nachmittag des 21. Juli 2022 mit einem Auto in Südbaden abgeholt und in ein Waldgebiet bei Langgöns im Landkreis Gießen gebracht. Dort soll er das Mädchen um kurz vor Mitternacht auf einem Feldweg getötet haben.
Angeklagter führte Polizei zum Tatort
Die Ermittler werfen dem 30-Jährigen aus dem mittelhessischen Waldsolms neben Mord unter anderem auch versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge und Entziehung Minderjähriger vor. Die Leiche von Ayleen war Ende Juli 2022 im Teufelsee bei Echzell in Hessen gefunden worden, dorthin hatte der Tatverdächtige die Ermittler nach seinem Geständnis geführt.
Der 30-Jährige war schon als Jugendlicher wegen einer Sexualstraftat verurteilt worden. Er verbrachte deshalb zehn Jahre in einem psychiatrischen Krankenhaus. Bis Anfang 2022 war der Mann in einem Programm für rückfallgefährdete Sexualstraftäter. Im Frühjahr soll er erneut ein Mädchen belästigt haben.
Das Landgericht Gießen muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden, ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest. Bei einer Verurteilung geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch um eine mögliche Sicherungsverwahrung für den 30-Jährigen im Anschluss an die Haftstrafe.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa