Panorama

Luftloch über Indischem Ozean Verletzte des Turbulenzen-Flugs brauchen Rücken-OPs

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Nach der Notlandung in Bangkok müssen etliche Verletzte in Krankenhäusern behandelt werden.

Nach der Notlandung in Bangkok müssen etliche Verletzte in Krankenhäusern behandelt werden.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Als die Flugbegleiter das Frühstück servieren, gerät eine Boeing der Singapore Airlines in ein Luftloch und sackt knapp 2000 Meter ab. Nicht angeschnallte Passagiere schleudert es an die Decke. Dutzende Passiere werden teils schwer verletzt, ein Mann stirbt. Einige erwarten nun komplizierte Operationen.

Viele der an Bord des in extreme Turbulenzen geratenen Singapore-Airlines-Flugzeugs verletzten Passagiere müssen offenbar am Rückgrat operiert werden. Ein Sprecher des Samitivej-Srinakarin-Krankenhauses in Bangkok sagte, andere Spitäler seien gebeten worden, bei den Operationen zu helfen. 20 Menschen würden noch auf der Intensivstation behandelt. Es handle sich um sechs Briten, sechs Malaysier, drei Australier, zwei Singapurer und jeweils eine Person aus Hongkong, Neuseeland und von den Philippinen.

Die Boeing 777 war am Dienstag mit 211 Passagieren und 18 Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von London nach Singapur über dem Indischen Ozean in Turbulenzen geraten. An Bord wurde gerade das Frühstück serviert. Die Maschine verlor binnen drei Minuten rund 1800 Meter an Höhe und musste in Thailand notlanden. Ein 73-jähriger Brite starb - nach Angaben der Behörden möglicherweise an einem Herzinfarkt. Das Samitivej-Srinakarin-Krankenhaus behandelte mehr als 100 Verletzte.

Passagiere berichteten von Schreckensszenen. Ein Fluggast sagte, dass das Flugzeug plötzlich stark abgesackt sei und alle nicht angeschnallten Personen an die Decke geschleudert worden seien. Die 43-jährige Malaysierin Amelia Lim sagte der Onlineausgabe der Zeitung "Malay Mail", sie habe sich mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden wiedergefunden und habe große Ängste ausgestanden. Überall sei Blut gewesen. Ihre Sitznachbarin habe reglos am Boden gelegen und sich nicht mehr bewegen können. "Wahrscheinlich hatte sie eine Hüft- oder Wirbelsäulenverletzung", sagte Lim.

Weshalb es zu den Turbulenzen kam, war immer noch unklar. Die meisten Menschen verbinden solche chaotischen Luftbewegungen mit schweren Stürmen. Gefährlicher sind jedoch Turbulenzen in quasi wolkenloser Luft. Dabei kann es Experten zufolge in dünnen Zirruswolken oder sogar in klarer Luft in der Nähe von Gewittern zu Windscherungen kommen, weil Temperatur- und Druckunterschiede starke und schnelle Luftströmungen hervorrufen.

Die Londoner Tourismus- und Luftfahrtexpertin Anita Mendiratta sagte, extreme Turbulenzen wie im jetzigen Fall seien "äußerst ungewöhnlich". Sie riet den Passagieren, den Anweisungen zu folgen, ihre Sicherheitsgurte angelegt zu lassen und sicherzustellen, dass Handgepäck sicher verstaut ist. "Wenn es Turbulenzen gibt, können diese Klappen sich öffnen und alle Gegenstände oben können zur Gefahr für uns alle werden, sei es unser Handgepäck, unsere Jacken, unsere Duty-Free-Artikel", sagte sie.

Quelle: ntv.de, gut/AP

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