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Auf dem Sprung in die Politik Virologe Hendrik Streeck erhält das Bundesverdienstkreuz

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NRW-Ministerpräsident Wüst ehrt seinen Parteifreund Streeck mit dem Bundesverdienstkreuz.

NRW-Ministerpräsident Wüst ehrt seinen Parteifreund Streeck mit dem Bundesverdienstkreuz.

(Foto: IMAGO/Oliver Langel)

In der Coronazeit steht in Deutschland eine Handvoll Wissenschaftler im Fokus der Öffentlichkeit. Neben Christian Drosten ist Hendrik Streeck einer der profiliertesten Virus-Erklärer. Doch der CDU-Mann beschäftigt sich auch mit der HIV-Forschung. Dafür erhält er nun eine hohe Auszeichnung.

Der Virologe Hendrik Streeck ist mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet worden. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst überreichte Streeck den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in der Staatskanzlei in Düsseldorf, wie diese mitteilte. Streeck engagiere sich "neben seiner Arbeit in der HIV-Forschung weit über das übliche berufliche Maß hinaus", hieß es zur Begründung.

Der 47-jährige Streeck hatte während der Coronapandemie bundesweit Bekanntheit erlangt und war in den Expertenrat der Bundesregierung berufen worden. Seit 2019 leitet der Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Im August wurde er zum Direktkandidaten der Bonner CDU für die kommende Bundestagswahl nominiert.

Seine CDU-Mitgliedschaft verbarg Streeck während der Pandemie noch. "Als mich Armin Laschet in den Expertenrat berief, habe ich ihm gesagt, dass ich CDU-Mitglied bin", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der einstige NRW-Ministerpräsident habe ihm aber geraten, das nicht öffentlich zu machen. "Das war sehr weise von ihm", sagt Streeck. "Weil es sonst noch eine weitere Ebene gegeben hätte. So in die Richtung: 'CDU-Virologe kritisiert Merkel'."

Das Ohr der Bundeskanzlerin hatte zur Corona-Zeit eher der Berliner Virologe Christian Drosten, der häufig zu Streecks Gegenspieler stilisiert wurde: Drosten wurde in Corona-Fragen vielfach als streng angesehen, Streeck dagegen als Vertreter einer Laissez-faire-Haltung, so die Überzeichnung. Das brachte ihm heftige Kritik ein.

Neben Streeck zeichnete Wüst sechs weitere Frauen und Männer aus, die sich seit Jahrzehnten unter anderem im sozialen oder kommunalpolitischen Bereich engagieren. "Sie alle sind Vorbilder, weil sie unsere Gesellschaft besser und unser Leben lebenswerter machen", erklärte der Regierungschef.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP

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