Polizei befürchtet Todesopfer Waldbrand zerstört Hunderte Häuser in Colorado
31.12.2021, 07:32 Uhr
Hunderte Häuser fielen den Flammen schon zum Opfer.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Mitten im Winter stehen im US-Bundesstaat Colorado große Waldflächen in Flammen. Mehrere Hundert Häuser in Vororten der Metropole Denver wurden bereits zerstört. Auch in anderen Regionen der USA spielt das Wetter derzeit verrückt.
Im US-Bundesstaat Colorado sind bei Waldbränden Hunderte Häuser zerstört worden. "Wir wissen, dass etwa 370 Häuser im Stadtteil Sagamore zerstört wurden. Es ist möglich, dass 210 Häuser in der Altstadt von Superior zerstört wurden", sagte der Polizeichef von Boulder County, Joe Pelle. Der Gouverneur von Colorado, Jared Polis, rief den Notstand aus. Das Feuer, das sich über 1600 Hektar erstrecke, bedrohe Vorstädte und Geschäfte. Es sei "absolut verheerend".
Er wäre "aufgrund des Ausmaßes und der Intensität dieses Feuers" in einem dicht besiedelten Gebiet über Verletzte oder Todesopfer "nicht überrascht", sagte Pelle. Die Zeitung "Colorado Sun" berichtete, dass eine Reihe von Menschen mit Verbrennungen behandelt wurden, in einem Krankenhaus waren es demnach mindestens sechs Patienten.
Zuvor hatten die Behörden in dem Gebiet Tausende Menschen zur Flucht vor den Flammen aufgerufen. Die Stadt Boulder mit über 100.000 Einwohnern liegt etwa 50 Kilometer von Denver, der Hauptstadt Colorados, entfernt.
Waldbrände im Winter sind in der Region sehr ungewöhnlich. Wie weite Teile des Westens der USA leidet Colorado allerdings unter einer Dürre, die das Gebiet anfällig für Waldbrände gemacht hat. Durch Sturmböen umgestürzte Stromleitungen hatten eine Reihe kleinerer Brände entfacht, die sich in der staubtrockenen Landschaft von Boulder County ausbreiteten. Die Winde erschwerten auch die Löscharbeiten, da Flugzeuge nicht abheben konnten. Der Nationale Wetterdienst bezeichnete die Situation als "lebensbedrohlich".
Wärmerekord in Alaska
Fernsehbilder und Fotos zeigen in Flammen stehende Häuser. Die Zeitung "Denver Post" berichtete von dem 72-jährigen Patrick Kilbride, der nichts außer den Kleidern an seinem Leib und sein Auto retten konnte. Sein Haus sei nur noch "Asche", Hund und Katze tot. Es sei ein "seltsames Gefühl", wenn man im einen Moment "alles besitzt, was das Leben angenehm macht" und im nächsten Moment "nichts mehr hat".
Die Wetterkapriolen mit Schnee und Regen haben auch im Bundesstaat Washington sowie in Kalifornien für Verkehrsprobleme und Evakuierungen gesorgt. Wissenschaftler führen das zunehmend unberechenbare Extremwetter der vergangenen Monate in den USA auf den menschgemachten Klimawandel zurück. Sowohl Waldbrände als auch Stürme nehmen in ihrer Intensität zu und verursachen hohe Schäden. Alaska meldete wiederum einen historischen Wärmerekord für den Monat Dezember von 19,4 Grad Celsius und so viel Regen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP