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Sechs Verhaltensweisen sind entscheidendWie wir lernen, attraktiv zu sein

15.11.2025, 16:37 Uhr foto-anna-krillerAnna Kriller
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Ob man attraktiv auf andere wirkt, hängt vor allem von Faktoren ab, die nichts mit dem Aussehen zu tun haben. (Foto: Adobe)

Attraktivität ist kein Zufall. Sechs Eigenschaften, die nichts mit dem Äußeren zu tun haben, lassen Menschen unwiderstehlich wirken - und die kann man sogar erlernen.

Sie sehen meist toll aus, haben eine gewisse Ausstrahlung und ziehen uns magisch an: Attraktive Menschen faszinieren. Allerdings nicht, weil sie unbedingt die perfekten Gesichtszüge, makellose Haut und eine Modelfigur haben, sondern weil sie sich auf bestimmte Weise verhalten. "Attraktivität ist kein angeborenes Merkmal, sondern etwas, das aus unserer inneren Haltung entsteht und veränderbar ist", erklärt Parship-Expertin und Love Coach Stella Schultner im Interview mit ntv.de.

Andersherum seien die meisten Verhaltensweisen, die auf andere unattraktiv wirken, keine Charakterfehler, sondern erlernte Schutzstrategien: "Wir reden zu viel über uns, weil wir gemocht werden wollen. Wir wirken distanziert, weil wir Angst haben, uns verletzlich zu zeigen, und wir bauen ein großes Ego auf, weil wir uns im Kern nicht wertvoll fühlen." Doch es gibt eine gute Nachricht: Erkennen wir diese Muster, können wir sie Schritt für Schritt verändern - und so anziehender auf andere wirken. Entscheidend sind dabei laut Schultner sechs Eigenschaften.

Authentizität

"Wir Menschen lieben Authentizität", sagt die Expertin. Nichts wirke anziehender als jemand, der echt sei und sich nicht hinter einer Maske verstecke. "Wenn wir spüren, dass jemand ehrlich zu sich selbst steht, gibt uns das die Erlaubnis, ebenfalls wir selbst zu sein." Dieses Gefühl von Echtheit schaffe Vertrauen, Sicherheit und Nähe und mache extrem attraktiv für andere.

Freundlichkeit

Es klingt so selbstverständlich, aber auch Freundlichkeit wird laut Schultner oft unterschätzt. "Freundliche Menschen signalisieren: Ich sehe dich. Ich bin dir wohlgesinnt. Auch das Beobachten von Freundlichkeit gegenüber anderen Menschen, zum Beispiel nette Worte an Kellnerinnen und Kellner oder ein hohes Trinkgeld, wirken sehr attraktiv." Unfreundlichkeit gegenüber Mitmenschen finden hingegen laut einer aktuellen Parship-Studie 47 Prozent der Befragten unattraktiv.

Sinnhaftigkeit

Besonders faszinierend wirken außerdem Menschen, die Sinn in ihrem Leben spüren, die für etwas brennen, ein Ziel vor Augen haben und unabhängig von anderen ein erfülltes Leben führen. "Diese innere Ausrichtung zeigt Stärke und Stabilität. Sie vermittelt: Ich weiß, wer ich bin und wofür ich lebe." Genau das wirke anziehend, so Schultner. Wer stattdessen mit Erlebnissen oder Besitz prahlt, stößt bei den meisten auf Abneigung: 60 Prozent der Menschen finden das total daneben.

Emotionale Reife

Reflektiert zu sein, ist offenbar auch bei der Wirkung auf andere entscheidend: "Attraktivität entsteht auch durch emotionale Reife, Selbstregulation und durch die Fähigkeit, mit den eigenen Gefühlen bewusst umzugehen, Verantwortung zu übernehmen und in sich selbst zentriert zu bleiben." Menschen, die emotional gefestigt seien, strahlen Ruhe, Sicherheit und Tiefe aus und wirken sehr anziehend auf andere.

Positivität im Umgang mit anderen

Ebenso wirke es stark, wenn jemand über andere nicht abwertend spreche. "Wer wohlwollend über andere denkt und redet, vermittelt emotionale Stabilität und soziale Intelligenz. Menschen, die nicht urteilen, schaffen ein Gefühl von Sicherheit und wir spüren intuitiv, dass sie auch in unserer Abwesenheit respektvoll bleiben."

Echtes Interesse

Leider ebenfalls von vielen unterschätzt, die sich lieber selbst reden hören als andere zu Wort kommen zu lassen: "Kaum etwas ist so attraktiv wie echtes Interesse am Gegenüber", erklärt Schultner. "Menschen lieben es, wenn man ihnen Fragen stellt, wenn man wirklich wissen möchte, wie sie denken und fühlen." Dieses aufrichtige Interesse schaffe Nähe, Resonanz und ein Gefühl von Gesehenwerden. "Es zeigt Präsenz, Aufmerksamkeit und Empathie. Genau das ist es, was uns im tiefsten Sinn wirklich anziehend macht."

Warum Menschen jemanden anhand dieser sechs Verhaltensweisen als attraktiv bewerten, lässt sich laut der Expertin psychologisch besonders gut mit dem Halo-Effekt erklären: "Wenn jemand offen, empathisch oder souverän wirkt, halten wir ihn oft automatisch auch für kompetent und sympathisch. Wirkt jemand dagegen ungepflegt, unsicher oder wenig interessiert, schließen wir automatisch auf andere negative Eigenschaften und stufen die Person als weniger kompetent, weniger zuverlässig oder sogar emotional instabil ein."

Zugegeben, nicht bei allen der sechs Punkte ist es so einfach, sich diese einfach anzueignen, um attraktiver zu wirken. Das ist aber offenbar auch gar nicht unbedingt nötig: "Wirklich anziehend werden wir, wenn wir beginnen, uns selbst besser zu verstehen und mit uns in Verbindung zu kommen. Je mehr wir tief in uns spüren, dass wir 'ok' sind, wie wir sind, desto unwichtiger wird die Bewertung von außen." Was dann automatisch entstehe, sei mehr Präsenz, mehr Wärme und ein natürlicher Ausdruck von Selbstvertrauen. Man kann also durchaus lernen, attraktiv zu wirken. Allerdings nicht, indem man sich anpasst, sondern indem man mehr man selbst wird.

Quelle: ntv.de

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