Panorama

Bald teuerste Flasche der Welt? Weltraum-Wein soll Million Dollar wert sein

Diese Flasche Petrus-Rotwein, die über ein Jahr lang in der ISS um die Erde gekreist war, wird nun im Auktionshaus Christie's versteigert.

Diese Flasche Petrus-Rotwein, die über ein Jahr lang in der ISS um die Erde gekreist war, wird nun im Auktionshaus Christie's versteigert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Das ist ein wirklich besonderer Spitzentropfen: Das Auktionshaus Christie's bietet eine Flasche im Weltraum gereiften französischen Rotweins an. Sie ist eine von zwölf Flaschen, die 14 Monate auf der ISS waren, also "Weltraum-Erfahrung" haben. Und vielleicht ist sie bald die teuerste Weinflasche der Welt.

Das New Yorker Auktionshaus Christie's versteigert eine Flasche Rotwein aus dem angesehenen französischen Weingut Château Petrus bei Bordeaux, die auf der Internationalen Raumstation (ISS) einer besonderen Reifezeit ausgesetzt war. Der Schätzpreis liegt bei rund eine Million Dollar, umgerechnet 830.000 Euro. Sollte er tatsächlich erzielt werden, wäre es die teuerste Weinflasche der Welt.

Der Wein des Jahrgangs 2000 gehört zu insgesamt zwölf Grand Crus, die zwischen 2019 und 2021 ganze 14 Monate auf der ISS verbracht hätten und erst im Januar auf die Erde zurückgekehrt waren, teilte Christie's mit. Demnach sind sie "die ersten Weinflaschen mit Weltraum-Erfahrung".

Wein immer noch sehr gut, aber auch "bemerkenswert verändert"

Der All-Ausflug der Flaschen war Teil eines Experiments dazu, wie Pflanzen und pflanzliche Produkte auf Weltraum-Konditionen reagieren. An dem deutsch-französischen Forschungsprojekt sind auch die Universität Erlangen und die französische Raumforschungsagentur CNES beteiligt. Die Wissenschaftler wollen damit die Widerstandsfähigkeit der edlen Tropfen sowie von 320 Weinranken testen, die ebenfalls eine Zeitlang der Schwerelosigkeit auf der ISS ausgesetzt waren. Die Erkenntnisse könnten nach ihren Angaben bei der Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel hilfreich sein.

Bei einem ersten Test Anfang März hätten Experten den Wein als immer noch sehr gut, aber auch "bemerkenswert verändert" befunden, hieß es vom Auktionshaus. Tests am Institut für Weinwissenschaften der Universität Bordeaux ergaben, dass sie auch im All Spitzenweine blieben, wenngleich sich ihre Farbe und einige Duft- oder Geschmacksnoten verändert hatten. So habe der Weltraumwein ein etwas "blumigeres Aroma", befanden die Weinexperten.

Keine öffentliche Auktion, nur Privatkauf

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Der galaktische Wein ist nicht Teil einer öffentlichen Auktion. Vielmehr handelt es sich um eine private Versteigerung, bei der Käufer und Preis - falls erwünscht - unter Verschluss bleiben. Der Erlös soll in die Finanzierung zukünftiger Weltraummissionen fließen, die sich mit Agrar-Forschung befassen.

Petrus-Weine gehören zu den teuersten der Welt. Eine Flasche kostet in der Regel mehrere Tausend Euro. Der bisherige Höchstpreis für eine 0,75-Liter-Flasche Wein wurde 2018 bei Sotheby's erzielt: Damals wechselte eine Flasche Romanée-Conti Jahrgang 1945 für 558.000 Dollar den Besitzer.

Quelle: ntv.de, abe/AFP/dpa

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