Panorama

Bis zu 160 km/h und Sturmflut Wo und wann Sturm "Zeynep" wüten wird

Windgeschwindigkeiten von bis zu 161 Kilometer pro Stunde: In der Nacht zum Samstag erreicht "Zeynep" seinen Höhepunkt.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 161 Kilometer pro Stunde: In der Nacht zum Samstag erreicht "Zeynep" seinen Höhepunkt.

(Foto: Wetter.de)

Der zweite Sturm in zwei Tagen: Auf "Ylenia" folgt das nächste Orkantief "Zeynep". Besonders im Westen und im Norden kann es in der Nacht zu Samstag gefährlich werden. ntv.de liefert die wichtigsten Fakten und Prognosen im Überblick.

Ab 15.00 Uhr wird "Zeynep" in Deutschland spürbar sein.

Ab 15.00 Uhr wird "Zeynep" in Deutschland spürbar sein.

(Foto: Wetter.de)

Wie ist der Fahrplan für den Sturm?

ntv-Meteorologe Martin Pscherer fasst die Vorhersagen der verschiedenen Computermodelle zusammen: "Ab etwa 15.00 Uhr wird es im Westen und Nordwesten brenzlich. Dann rückt die Kaltfront von 'Zeynep' unaufhaltsam näher." Mit dem Durchgang der Kaltfront als markante Linie sieht der Meteorologe die heftigsten Windböen wie eine Walze übers Land donnern. Gegen 18.00 oder 19.00 Uhr passiert das im äußersten Westen: "Zuerst werden die Bereiche vom Eifelumfeld bis rauf an die Nordsee getroffen. Gegen 19.00 Uhr dürften die heftigsten Böen dann auch die Linie vom Ruhrgebiet bis in den Hamburger erreichen." Mit "Zeynep" rollt ein sogenannter Schnellläufer auf Deutschland zu. Laut ntv-Meteorologe Björn Alexander ist dessen Potenzial nochmals größer als das von "Ylenia".

+++ Die neuesten Entwicklungen zum Sturm finden Sie auch in unserem Liveticker. +++

Welchen Kurs nimmt der Sturm im Anschluss?

Vor allem der Westen und Norden Deutschlands werden von dem Sturm betroffen sein.

Vor allem der Westen und Norden Deutschlands werden von dem Sturm betroffen sein.

(Foto: Wetter.de)

"Gegen Mitternacht erwarten wir die intensivsten Böen im Norden und Nordosten, zumal dann auch das Ostseeumfeld mit orkanartigen Böen bis Orkanböen dabei ist", sagt Meteorologe Pscherer. Danach - bis etwa 6.00 Uhr Samstagfrüh - müssen sich die Menschen im Bereich "von Hamburg und der Lüneburger Heide über das nördliche Sachsen-Anhalt und das nördliche Brandenburg bis rauf an die Ostsee auf Orkangefahr bis ins Flach- und Binnenland einstellen".

Die intensivsten Böen prognostiziert der Meteorologe zudem für die Mittelgebirge und das Küstenumfeld. Im Oberharz und an der Nordsee seien Windspitzen bis 160 Kilometer pro Stunde möglich. Das Besondere sei dabei, dass "die Küstenregionen ungewöhnlich lang - nämlich über 12 Stunden - den Orkanböen ausgesetzt sind", sagt Pscherer. Selbst die Elbmündung bekomme bis zu 150 km/h, was sich auch auf die Sturmflutgefahr auswirken werde. Bis zu drei Meter über Normalniveau - was einer schweren Sturmflut entspricht.

"Zeynep" wird Windgeschwindigkeiten von bis zu 162 km/h erreichen.

"Zeynep" wird Windgeschwindigkeiten von bis zu 162 km/h erreichen.

(Foto: Wetter.de)

Abseits der Küsten und Berge sieht Pscherer die heftigsten Böen verknüpft mit der Kaltfront: "Beim Kaltfront-Durchgang sowie im Schauer- und Gewitterumfeld werden die intensiven Böen aus der höheren Atmosphäre kurzzeitig bis ganz runter gemischt. Dabei drohen von West nach Ost insbesondere über der Nordhälfte Böen von 90 bis 140 km/h."

Ist der Sturm "Zeynep" damit ein Rekord-Sturm?

An den Küsten kann es zu Sturmfluten kommen.

An den Küsten kann es zu Sturmfluten kommen.

(Foto: Wetter.de)

Hier wirft der Wetterexperte ein Blick ins Archiv für den Monat Februar: "Im norddeutschen Binnenland brachte beispielsweise der Sturm-Februar im Jahr 1990 Spitzenböen bis an die 150 km/h." Hier lassen die aktuellen Prognosen also noch Luft, während sich die bis zu 160 km/h den stärksten Februar-Böen definitiv annähere. Allerdings verweist Pscherer für die stärksten Winterstürme allgemein: "Zum Beispiel Orkan 'Xaver' im Jahr 2013, der auf Sylt Böen bis 174 km/h gebracht hat."

Unabhängig von Sturm-Rekorden unterstreicht der ntv-Meteorologe aber noch einmal die Brisanz der Unwetter: "Es handelt sich um eine sehr gefährliche Lage. Nicht notwendige Autofahrten oder der Aufenthalt im Bereich von Bäumen oder Baugerüsten birgt vor allem in der Nordhälfte Deutschlands akute Lebensgefahr."

Quelle: ntv.de, ses

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