RKI veröffentlicht neue Zahlen Zahl der Omikron-Fälle nimmt deutlich zu
28.12.2021, 19:01 Uhr 
		                      Bei Gen-Sequenzierungen finden Wissenschaftler mehr und mehr Omikron-Fälle in Deutschland.
(Foto: picture alliance / Klaus Ohlenschläger)
Die Zahl der bestätigten Omikron-Fälle in Deutschland steigt an. Laut RKI haben sich seit Mitte November insgesamt 10.443 Menschen mit der Variante infiziert. Für die laufende Woche rechnet das Institut mit einer "hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen".
Innerhalb eines Tages ist die Zahl der an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland stark gestiegen. 10.443 Fälle würden nun der neuen Corona-Variante zugeordnet, 45 Prozent mehr als am Vortag, hieß es an diesem Dienstag auf einer RKI-Übersichtsseite (Datenstand 28. Dezember). Die Zahl bezieht sich auf alle Fälle, die ab der 46. Kalenderwoche, die am 15. November beginnt, nachgewiesen wurden.
Die meisten Nachweise stammen mit 6257 aus der vergangenen Woche (Vorwoche: 2904). Für drei Menschen aus der Altersgruppe 60 bis 79 Jahre und einen aus der Gruppe 35 bis 59 Jahre war angegeben, dass sie gestorben sind. Von 124 Fällen gab es die Information, dass sie ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Bei 148 lagen Angaben vor, dass es sich um eine Reinfektion handelt - also eine Ansteckung trotz früherer Corona-Infektion.
Eine Grafik zur zeitlichen Entwicklung zeigt einen steilen Anstieg der wöchentlich gemeldeten Zahlen in Verbindung mit Omikron. Für die laufende Woche rechnet das RKI mit einer "hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen". Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Nachweise mittels vollständiger Erbgutanalysen sowie auf labordiagnostischen Verdacht durch variantenspezifische PCR-Tests. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der positiven Probe auf Varianten hin untersucht.
WHO warnt vor zahlreichen Klinikeinweisungen
In absoluten Zahlen entfallen laut RKI die meisten bisherigen Meldungen, die Omikron zugeordnet werden, auf Nordrhein-Westfalen mit 3476. Es folgen Bayern mit knapp 1896 und Hamburg mit 1487. Angaben zur Häufigkeit von Tests auf Varianten je nach Land wurden dabei nicht gemacht. "Die Daten wurden nicht validiert und unterliegen damit noch möglichen Korrekturen und nachträglichen Änderungen", schreibt das RKI einschränkend. Eine Einschätzung der epidemiologischen Situation werde im Wochenbericht vorgenommen. Dieser erscheint donnerstagabends.
Obwohl die Omikron-Variante des Coronavirus offenbar leichtere Krankheitsverläufe auslöst, wird sie in Europa nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu "einer großen Zahl von Klinikeinweisungen" führen. Dies sei einfach durch die zu erwartende Masse an Infektionen der Fall, sagte Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion der Nachrichtenagentur AFP. Vor allem Ungeimpfte werden ihren Angaben zufolge betroffen sein.
Zwar deuteten vorläufige Daten aus den zuerst in Europa betroffenen Ländern England, Schottland und Dänemark darauf hin, dass Omikron weniger schwere Covid-19-Erkrankungen auslöse als die bisher dominierenden Varianten des Coronavirus, sagte Smallwood. Diese Auswertungen müssten aber "mit Vorsicht" betrachtet werden.
Ab Januar dominant in Deutschland?
Bei den beobachteten Fällen handele es sich vor allem "um junge Leute mit guter Gesundheit in Ländern mit einer hohen Impfquote", führte die WHO-Expertin aus. "Wir kennen noch nicht die Auswirkungen von Omikron bei den besonders gefährdeten Gruppen: altere Menschen, die noch nicht vollständig geimpft sind." Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich derzeit in Europa rasant aus. In mehreren Ländern ist sie bereits die dominierende Variante bei den Neu-Infektionen.
RKI-Chef Lothar Wieler hatte vor Weihnachten gesagt, er rechne damit, dass Omikron im Januar auch in Deutschland die dominante Variante sein wird. In anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden, der Schweiz ist es bereits so weit, wie zum Wochenbeginn bekannt wurde. Vorher hatte sich Omikron schon in Dänemark und Großbritannien durchgesetzt. Auch in Portugal, Spanien, Frankreich und Italien schnellen die Infektionszahlen hoch.
In Frankreich hatte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen am Samstag erstmals die Schwelle von 100.000 überschritten. An diesem Dienstag wurden schon fast 180.000 gemeldet. Das Land erlebt bereits die fünfte Corona-Welle, die deutlich ansteckendere Omikron-Variante breitet sich wie in vielen europäischen Ländern immer mehr aus. Premierminister Castex sprach am Montag von einem "Wettlauf gegen die Zeit".
Quelle: ntv.de, lve/dpa/AFP
 
   
   
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                            