Panorama

RKI-Präsident Wieler warnt Omikron spätestens in drei Wochen vorherrschend

Pflegerinnen und Pfleger dürfen laut Wieler nicht überlastet werden.

Pflegerinnen und Pfleger dürfen laut Wieler nicht überlastet werden.

(Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

RKI-Präsident Lothar Wieler warnt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der Grund dafür sei die sich rasant verbreitende Omikron-Variante. Schon in einer Woche bis spätestens drei Wochen werde sie "die Mehrzahl aller Infektionsfälle" ausmachen. Das Weihnachtsfest müsse daher klein ausfallen.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht gebremst werden können. Wieler betonte, dass jeder Einzelne gefragt sei, etwa seine Kontakte zu reduzieren.

Wieler betonte: "In den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen rückläufig, aber leider ist das noch kein Zeichen für eine Entspannung." Eine Inzidenz von fast 300 bundesweit sei immer noch zu hoch, viele Kliniken seien am Limit. Durch Omikron sei mit einer Infektionswelle mit noch nicht gesehener Dynamik zu rechnen.

Bund und Länder hatten am Vortag beschlossen, dass spätestens ab 28. Dezember private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genese nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sind, Großveranstaltungen wieder vor leeren Rängen stattfinden müssen und Clubs und Diskotheken geschlossen werden. Die Beschlüsse sind die Reaktion auf eine Stellungnahme des neuen Expertenrats der Regierung zu Omikron, der vor einer "explosionsartigen" Verbreitung der Omikron-Variante gewarnt hatte.

Unbedingt testen vor Weihnachten

Wie stark Omikron derzeit verbreitet ist, ist unklar. In Deutschland seien bisher rund 540 Omikron-Fälle und rund 1850 Verdachtsfälle ans RKI übermittelt worden, sagte Wieler. Diese Daten seien überwiegend ein bis zwei Wochen alt. "Der Trend ist glasklar: Bei einer Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller Infektionsfälle in unserem Land ausmachen." Über die Feiertage und den Jahreswechsel wird die Infektionslage laut Wieler dabei unvollständig in Meldedaten abgebildet werden. Dies sei etwa durch Urlaube, geschlossene Arztpraxen, weniger Tests und entsprechend auch weniger Erreger-Nachweise zu erklären.

Wieler und SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach appellierten an die Menschen, Weihnachten im kleinen Kreis zu verbringen. "Das Weihnachtsfest soll nicht der Funke sein, der das Omikron-Feuer entfacht", sagte der RKI-Chef. Lauterbach sagte, zwar seien die Weihnachtstage keine besondere epidemische Herausforderung. Besondere Vorsicht sei aber geboten, etwa bei Zusammenkünften zum Fest. "Ich rate allen, sich vorher zu testen." Bevorzugt solle man mehrere Tests hintereinander machen. "Kleine Gruppen sind besser als große Gruppen", betonte Lauterbach zudem.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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