Panorama

Corona-Pandemie bremstZahl der Organspenden stagniert

28.10.2021, 15:22 Uhr
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Bei der neuen Regierung muss weiterhin Beharrlichkeit gezeigt werden, sagt Montgomery, Ehrenpräsident der Ärztekammer. (Foto: picture alliance / photothek)

Seit Jahren müht sich die Politik um mehr Organspenden. Inzwischen wurden die Rahmenbedingungen verbessert. Doch die Corona-Pandemie verhindert, dass diese sich voll entfalten. Allerdings gibt es auch keinen Einbruch.

Die Zahl der Organspenden ist durch Corona nicht eingebrochen - die Pandemie hat aber Verbesserungen ausgebremst. Diese Bilanz zogen Ärzte und Kliniken zu Beginn der Jahrestagung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt. Bis Ende September gab es laut der DSO in Deutschland 696 postmortale Organspender und 2182 hierzulande gespendete Organe. Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 707 Organspender und 2301 gespendete Organe.

Der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, konstatierte zum Auftakt zwei gegenläufige Tendenzen: Zum einen gebe es einen "gefühlten Aufbruch" nach den vor zwei Jahren verabschiedeten gesetzlichen Maßnahmen zur Förderung der Organspende. Auf der anderen Seite hätten die besseren Rahmenbedingungen wegen der Belastungen der Kliniken in der Pandemie nicht im gewünschten Maße genutzt werden können. "Somit ist die angestrebte Steigerung der Organspende zunächst noch ausgeblieben", sagte Rahmel.

An der zweitägigen Tagung nahm auch Frank Ulrich Montgomery teil, der Ehrenpräsident der Bundesärztekammer. Er wies laut Mitteilung darauf hin, dass das System der Transplantationsbeauftragten noch nicht überall so umgesetzt sei, wie man es sich wünsche. Alle Partner bei der Organspende seien in der Pflicht, bei der neuen Regierung weiterhin beharrlich zu bleiben, sagte Montgomery.

Quelle: ntv.de, smu/dpa

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