Panorama

Chaos in der Schweiz und Italien Zermatt wegen heftigen Schneefalls von Außenwelt abgeschnitten

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Schneollage.jpg

Wir in Deutschland freuen uns über Temperaturen im zweistelligen Bereich. Bei unseren Nachbarn in der Schweiz und in Italien herrscht jedoch Land unter. Es regnet sehr stark, auch fällt mancherorts richtig viel Schnee. Behörden warnen vor Gefahr, schließen Schulen und lassen Straßen sowie Bahntrassen sperren.

Starke Schnee- und Regenfälle haben in der südwestlichen Schweiz und dem Norden Italiens massive Verkehrsprobleme, Stromausfälle und Hochwasser ausgelöst. Der bekannte Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten und von Stromausfällen betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. Nach Angaben des Senders SRF wurden in Zermatt 55 Zentimeter Neuschnee gemessen. Auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard waren es sogar 100 Zentimeter.

Die Walliser Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Der Simplon-Pass, der die Schweiz mit Italien verbindet und bis auf eine Höhe von 2009 Meter ansteigt, wurde wegen starker Schneefälle in beide Richtungen gesperrt, wie die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Auch der Simplon-Tunnel und der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel, der das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbindet, ist seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu bleiben, nachdem wegen des Schneefalls Bäume umgestürzt waren. Die Schulen des Kantons blieben geschlossen. Schnee- und Regenfälle behinderten auch in Teilen des Kantons Bern den Bahnverkehr.

Aufgrund der starken Niederschläge drohten dem Wetterdienst MeteoSchweiz zufolge ein "extremer Anstieg" der Wasserpegel sowie Erdrutsche und Schlammlawinen. Die Menschen sollten vor allem steile Hänge sowie Ufergebiete von Fließgewässern meiden.

Die intensivste Phase der Niederschläge werde voraussichtlich bis zum Mittag andauern, hieß es. Für mehrere Täler im Wallis wurde die höchste Unwettergefahrenstufe ausgerufen. Im Wallis und in angrenzenden Regionen im Berner Oberland und im Tessin galt auch die zweithöchste Lawinenwarnstufe.

Italien: Alarmstufe Rot in über 100 Orten

Anders die Lage im Norden Italiens: Dort sind nach heftigen Regenfällen bereits zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Besonders betroffen ist die Region Piemont mit der Hauptstadt Turin. Dort näherte sich der Fluss Po der gefährlichen Marke. Mehrere Gebiete in Flussnähe wurden sicherheitshalber gesperrt, ebenso wie zahlreiche Straßen. In einigen Gemeinden wurde an die Bevölkerung appelliert, Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.

Wegen überschwemmter Gleise kommt es nach Angaben der italienischen Eisenbahn im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erheblichen Behinderungen. Mehrere Züge sind auf der Strecke blockiert. In mehr als hundert Gemeinden wurde Alarmstufe Rot ausgelöst. Die Behörden fürchten Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche.

Betroffen sind auch Gegenden, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten, wie Südtirol, die Lombardei und die Toskana. Auch in den Schweizer Kantonen Wallis und Tessin sind über Ostern viele Feriengäste.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen