Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:17 Selenskyj fordert Waffen als Antwort auf russische Raketenangriffe +++
Nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Wohnhäuser in der Stadt Uman fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffen zum Schutz des Landes. "Flugabwehr, eine moderne Luftwaffe, ohne die eine effektive Luftraumverteidigung unmöglich ist, Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge. Alles, was notwendig ist, um unseren Städten, unseren Dörfern Sicherheit zu bieten, sowohl im Hinterland als auch an der Front", sagt der 45-Jährige in seiner täglichen Videoansprache. Selenskyj erinnert in seiner Rede daran, dass durch den russischen Raketenangriff in der Stadt Uman mindestens 23 Menschen, darunter vier Kinder, ums Leben gekommen sind. Auch im Gebiet Dnipropetrowsk seien eine Mutter und ihre dreijährige Tochter durch russischen Beschuss getötet worden. Dabei habe die ukrainische Flugabwehr eine weit höhere Anzahl ziviler Opfer verhindert, indem sie 21 von 23 Raketen abfing.
+++ 22:15 Tschechien und Slowakei wollen Ukraine in der EU und NATO +++
Die Staatsoberhäupter von Tschechien und der Slowakei unterstützen bei einem gemeinsamen Kiew-Besuch die Beitrittsambitionen der Ukraine sowohl zur EU als auch zur NATO. "Die Mitgliedschaft der Ukraine in EU und NATO ist für uns keine Frage, ob, sondern wann", schreibt der neue tschechische Präsident Petr Pavel auf Facebook nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova versichert: "Es ist mir eine Ehre, Ihnen unsere Unterstützung auszudrücken, Präsident Selenskyj." Mit der Ukraine verbinde man eine gemeinsame Zukunft, schreibt sie ebenfalls auf Facebook.
+++ 21:40 EU-Kommission: Streit über ukrainische Agrarimporte beigelegt +++
Die EU-Kommission verkündet eine grundsätzliche Einigung im Streit über den Transport von ukrainischem Getreide durch fünf Mitgliedsländer. Vize-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis schreibt auf Twitter, die Vereinbarung berücksichtige die Sorgen der Bauern in der Ukraine wie auch in den benachbarten EU-Staaten. Erfasst worden seien Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne. Zu dem Abkommen gehöre ein Hilfspaket im Wert von 100 Millionen Euro für Landwirte. Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei hatten Beschränkungen für die ukrainischen Transporte verhängt aus Sorge, die Lieferungen aus der Ukraine könnten auf ihren Märkten landen und ihren Bauern die Preise verderben.
+++ 21:01 Russland und Indien wollen Militärpartnerschaft vertiefen +++
Bei einem Treffen der russischen und indischen Verteidigungsminister vereinbaren beide Staaten nach Angaben der Regierung in Neu-Delhi eine Vertiefung ihrer militärischen Zusammenarbeit. Einzelheiten werden nach dem Gespräch von Sergej Schoigu und Rajnath Singh nicht bekannt. Indien ist der weltgrößte Rüstungsimporteur und erhält fast die Hälfte seiner Militärgüter aus Russland. Allerdings hat der Ukraine-Krieg zu Lieferungsverzögerungen geführt.
+++ 20:24 Polen kauft in Großbritannien Luftabwehrsysteme für 2,2 Milliarden Euro +++
Die britische Tochter des europäischen Rüstungskonsortiums MBDA wird Luftabwehrsysteme im Wert von rund 1,9 Milliarden Pfund (knapp 2,2 Milliarden Dollar Euro) an Polen liefern. Die Bestellung umfasse mehrere hundert Camm-Raketen und 44 Raketenwerfer, teilt die polnische Rüstungsbehörde mit. Die Lieferung der Militärausrüstung soll von 2025 bis 2029 erfolgen. Der Hersteller MBDA spricht vom "größten europäischen Anschaffungsprogramm zur Kurzstrecken-Luftverteidigung in der NATO". Die Raketen und Raketenwerfer "stärken Polens Luftverteidigungsfähigkeit", schreibt der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf Twitter. Der britische Premierminister Rishi Sunak feiert den Abschluss als "großen Schub für die euro-atlantische Sicherheit".
+++ 19:51 Torten "diskreditieren" Armee – russische Konditorin verurteilt +++
Eine russische Konditorin wird zu einer Strafe in Höhe von umgerechnet 400 Euro verurteilt, weil sie ihre Torten mit pro-ukrainischen Sprüchen und Friedensbotschaften verziert hatte. Ihre Backwaren "diskreditieren" die russische Armee, teilt ein Gerichtsvertreter in Moskau mit. Die Bäckerin Anastasia Tschernyschewa hatte zuvor Bilder von bunten Kuchen mit Sprüchen gegen den Krieg auf Instagram geteilt, wo ihr mehr als 29.000 Menschen folgen. Die Konditorin war am Donnerstag kurzzeitig festgenommen worden, nachdem ultra-konservative Medien im Januar die Aufmerksamkeit auf ihre Arbeit gelenkt hatten.
+++ 19:11 Selenskyj: Im Gespräch mit Xi ging es auch um die Krim +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich einmal mehr positiv über ein kürzliches Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping. In dem Gespräch sei es um die territoriale Unversehrtheit der Ukraine "einschließlich der Krim" und die Charta der Vereinten Nationen gegangen. "Wir haben Respekt gegenüber allen diesen Prinzipien gehört", sagt der 45-Jährige auf einer Pressekonferenz in Kiew. Das sei sehr wichtig. Selenskyj habe Xi ebenfalls darum gebeten, auf Moskau einzuwirken, um eine Rückkehr von ukrainischen Kriegsgefangenen und verschleppten Kindern zu erreichen. Seinen Angaben nach geht es um knapp 20.000 Kinder. Am Mittwoch hatten Selenskyj und Xi erstmals seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor über 14 Monaten telefoniert. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte Xi zuvor im März bei einem dreitägigen Staatsbesuch in Moskau persönlich getroffen.
+++ 18:40 Spanische Truppen in der Ukraine? Russlands Botschafter in Madrid einbestellt +++
Spanien bestellt wegen eines Videos über angebliche spanische Truppen in der Ukraine den russischen Botschafter in Madrid, Juri Klimenko, ins Außenministerium ein. Dem Diplomaten sei der Protest des Ministeriums wegen des Videos mitgeteilt worden, das auf der Internetseite der russischen Botschaft gestanden hatte, teilt das Ministerium mit. In dem Video mit Spanisch sprechenden Männern in Kampfanzügen in einem Schützengraben sei der Eindruck erweckt worden, spanische Soldaten seien an Kämpfen in der Ukraine beteiligt, berichten die Zeitung "El País" und andere spanische Medien. Die russische Botschaft habe das Video bereits am Mittwochabend nach einem ersten Protest des spanischen Außenministeriums von ihrer Seite genommen. Verteidigungsministerin Margarita Robles warf Russland vor, es wolle "mit allen möglichen Methoden wie Desinformation die Einheit zwischen den Ländern der EU und der NATO untergraben". Dies werde Moskau jedoch nicht gelingen.
+++ 18:02 Russland meldet Tote und Verletzte bei Beschuss von Donezk +++
In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach russischen Angaben durch Beschuss sieben Menschen getötet und 19 verletzt worden. Unter anderem sei ein Sammeltaxi durch den ukrainischen Raketenbeschuss in Brand geraten und völlig ausgebrannt. Kiew dementiert regelmäßig Angriffe auf zivile Objekte. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur wenige Kilometer von der Industriestadt Donezk entfernt.
+++ 17:32 Kreml: Keine guten Aussichten für Getreide-Abkommen +++
Der Kreml bewertet die Aussichten für eine Fortsetzung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer als nicht gut. Präsident Wladimir Putin habe einen Brief von UN-Generalsekretär António Guterres mit Argumenten für die Verlängerung erhalten, allerdings gebe es für Russland keine Fortschritte, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. So hätten die russischen Hersteller von Düngemitteln weiter Probleme, ihre Waren zu exportieren. Russland beklagt, dass die im Zuge des Krieges in der Ukraine verhängten Sanktionen die Lieferungen behinderten. Kremlchef Putin hatte Guterres aufgefordert, sich international dafür einzusetzen, dass russische Schiffe wieder ungehindert fahren können. Die negativen Einschränkungen für die russischen Düngemittellieferanten bestünden fort, kritisiert Peskow. Deshalb sehe es nicht gut aus für eine Verlängerung des Abkommens nach dem 18. Mai. Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Getreide-Abkommen platzen zu lassen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden.
+++ 17:06 Zahl der Toten in Uman steigt auf 20 +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf einen Wohnblock im zentralukrainischen Uman steigt die Zahl der Toten auf 20. Laut dem Innenministerium waren weitere Leichen aus den Trümmern des teils zerstörten Hauses gezogen worden. Es gibt zudem 18 Verletzte, von denen neun im Krankenhaus behandelt wurden.
+++ 16:40 Russischer "Militärexperte" im TV: Polen bereitet Krieg gegen Deutschland vor +++
Der russische Militärwissenschaftler Konstantin Siwkow fällt im TV bereits häufiger mit bizarren Thesen auf. Nun verbreitet er in einer Sendung angebliche "Informationen" aus "Quellen aus dem Westen", wonach sich Polen mit deutschen Panzern auf einen Krieg mit Deutschland vorbereite.
+++ 16:06 Putin will Ukrainer aus der Ukraine ausweisen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, das den Menschen in den besetzten Gebieten einen Weg zur russischen Staatsbürgerschaft ebnen soll. Allerdings riskieren Personen, die das Verfahren nicht bis zum 1. Juli des kommenden Jahres einleiten, als Ausländer eingestuft und ausgewiesen zu werden. Betroffen sind die vier ukrainischen Regionen, die Russland teilweise besetzt hält und einseitig zu seinem Staatsgebiet erklärt hat.
+++ 15:32 "Zustand wie in Mariupol": Russen wollen zerstörtes Bachmut wieder aufbauen +++
Russlands Vizeministerpräsident Marat Chusnullin erklärt in einem Telegram-Beitrag, er habe die hart umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine besucht. "Die Stadt ist beschädigt, aber man kann sie wieder aufbauen. Wir haben entsprechende Erfahrungen", schreibt Chusnullin, der in der russischen Regierung für Bauangelegenheiten zuständig ist. Der Russe teilt auch ein Video, das zerstörte Gebäude im Zentrum der Stadt zeigt. Dabei sagt er: "Das Zentrum der Stadt ist in demselben Zustand wie das von Mariupol". Russische Streitkräfte haben die vor dem Krieg rund 440.000 Einwohner zählende Stadt Mariupol in den ersten Monaten der Invasion nahezu komplett zerstört. Nach unterschiedlichen Angaben starben während der Belagerung zwischen 20.000 und 87.000 Menschen.
+++ 14:58 Video: Ukraine jagt russische Spione in eigenen Reihen +++
Dutzende Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU und der Staatsanwaltschaft sollen Informationen an Russland durchgestochen haben. Die Ukraine greift hart gegen die "Verräter und Kollaborateure" durch. Bei einer Verurteilung droht Spionen lebenslange Haft.
+++ 14:31 FDP will Bundeswehr für Ausländer öffnen +++
Die FDP schlägt im Rahmen der personellen Aufstockung der Bundeswehr auch eine Öffnung der Truppe für ausländische Bewerber vor. Der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Müller, sagt dem "Handelsblatt", in Deutschland bestehe ein "großes Potenzial junger Menschen ohne deutschen Pass", die für eine angestrebte deutsche Staatsbürgerschaft "etwas leisten möchten". Wie die Zeitung unter Berufung auf ein Vorschlagspapier Müllers zur Attraktivitätssteigerung der Truppe berichtet, könnten Ausländer im Rahmen eines Pilotprojektes nach einem fünfjährigen Dienst die deutsche Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt bekommen - vorausgesetzt, sie bekennen sich zweifelsfrei zu Grundwerten. Bündnispartner wie die USA oder Großbritannien hätten damit gute Erfahrungen gemacht.
+++ 13:59 Bundesregierung: Russland will eigene Bevölkerung mundtot machen +++
Die Bundesregierung kritisiert das Vorgehen Russlands gegen Oppositionelle wie den seit mehr als zwei Jahren inhaftierten Alexej Nawalny scharf. "Wir sehen mit großer Sorge und Bestürzung, dass nicht nur die Aggressionen Russlands nach außen, sondern auch die Repressionen nach innen immer weitere Ausmaße annehmen", sagt die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. Insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr werde das Vorgehen der russischen Führung gegen die eigene Zivilbevölkerung immer unerbittlicher, sagte Hoffmann. Es gebe faktisch keine Meinungsfreiheit mehr in Russland. "Mit zunehmender Repression soll die Bevölkerung mundtot gemacht werden."
+++ 13:43 Sechs spanische Leopard-Panzer für Ukraine in Polen angekommen +++
Die ersten sechs von insgesamt zehn spanischen Leopard-Kampfpanzern sind nach Angaben von Verteidigungsministerin Margarita Robles an Bord eines Transportschiffs in einem polnischen Hafen angekommen. "Indem wir die Ukraine verteidigen, verteidigen wir nicht nur die territoriale Integrität des Landes und seine Souveränität, sondern wir unterstützen auch das in der UN-Charta verbriefte Recht auf legitime Selbstverteidigung", sagt Robles bei einem Treffen mit ihren Kollegen aus Deutschland und Frankreich, Boris Pistorius und Sébastien Lecornu, in Madrid. Bei den spanischen Leopard, die am vergangenen Samstag in Santander verschifft worden waren, handelt es sich um den älteren Typ 2A4. Sie waren schon lange außer Dienst gestellt und standen seit 2012 eingemottet in einer Lagerhalle bei Saragossa. Für den Einsatz in der Ukraine wurden sie aufwendig überholt und getestet.
+++ 13:22 Munz zu Pipeline-Explosion: Laut russischen Medien sogar sechs Schiffe dort gewesen +++
Ein neuer Bericht aus Dänemark nährt den Verdacht, Russland habe die Nord-Stream-Pipeline angegriffen. Ein russisches Spezialschiff sei in der Nähe gewesen. Vom Kreml gibt es keine offizielle Reaktion. ntv-Reporter Rainer Munz zitiert jedoch russische Medien, deren Berichte über den dänischen hinausgehen.
+++ 13:01 Selenskyj teilt Drohnenvideo aus Uman - mittlerweile 15 Tote +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskjy steigt die Zahl der Todesopfer in der zentralukrainischen Stadt Uman auf 13. Auf Twitter teilt er ein Drohnenvideo des zerstörten Hochhauses, das in der Nacht von einer russischen Rakete getroffen wurde. "Die Rettungskräfte werden so lange arbeiten, bis sie sicher sind, dass niemand mehr unter den Trümmern liegt", schreibt Selenskyj. Die Bergungsarbeiten dauerten weiter an.
Update 13:11: Das ukrainische Innenministerium teilt mit, dass die Zahl der Todesopfer mittlerweile auf 15 gestiegen sei, zudem seien 18 Menschen verletzt worden.
+++ 12:40 Kiew: Ukraine ist "im weitesten Sinne" bereit für Gegenoffensive +++
Die Vorbereitungen für die erwartete Gegenoffensive der Ukraine stehen nach Angaben der Regierung in Kiew vor dem Abschluss. "Die Vorbereitungen gehen ihrem Ende entgegen", sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bei einer Pressekonferenz in Kiew. "Die Ausrüstung wurde versprochen, vorbereitet und teils geliefert." Er hebt mit Blick auf die erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine hervor: "Im weitesten Sinne sind wir bereit."
Mehr dazu in hier.
+++ 12:18 Putin feuert "Schlächter von Mariupol" +++
Kremlchef Wladimir Putin hat russischen Militärbloggern zufolge den stellvertretenden Verteidigungsminister, Michail Misinzew, entlassen. Der russische Generaloberst Misinzew, der auch als "Schlächter von Mariupol" bekannt ist, soll für die Zerstörung der südukrainischen Stadt verantwortlich gewesen sein. Jedoch stellten westliche Analysten seine Rolle infrage, wie der britische "Telegraph" schreibt. Er soll zur Zeit der Besatzung noch einen Posten in Moskau innegehabt haben. Misinzew wurde im vergangenen September ins Verteidigungsministerium befördert und war Berichten zufolge mit der Logistik beauftragt. Zu seiner Entlassung hat sich das russische Verteidigungsministerium offiziell bislang nicht geäußert.
+++ 11:53 Ukrainer: Zurückziehende Russen schießen aufeinander +++
Die Front in der Ukraine wird von beiden Seiten umfassend überwacht. Ukrainische Drohnenpiloten spüren den Invasoren nach und machen zwei Beobachtungen. Die Russen ziehen sich seit Wochen immer weiter zurück, womöglich in Vorbereitung auf eine ukrainische Offensive. Und: Sie beschießen sich immer wieder gegenseitig.
+++ 11:35 Zerstörtes Wohnhaus in Uman: Zwei Zehnjährige unter den Toten +++
Bei den russischen Raketenangriffen in der Nacht sind nach ukrainischen Angaben auch zwei zehn Jahre alte Kinder getötet worden. Sie starben zusammen mit mindestens acht weiteren Menschen bei dem Beschuss auf ein Hochhaus in der zentralukrainischen Stadt Uman. Wie der Gouverneur der Region, Ihor Taburets, mitteilt, dauerten die Bergungsarbeiten unterdessen weiter an.
+++ 11:09 Fritz: Zeitpunkt russischer Angriffe wohl kein Zufall +++
Mehrere ukrainische Städte werden von russischen Raketen getroffen. Präsident Selenskyj spricht von einer "Nacht des Terrors". ntv-Reporter Gordian Fritz berichtet aus Kramatorsk über das Ausmaß der Attacken und warum der Zeitpunkt womöglich nicht zufällig ist.
+++ 10:42 Zahlen erneut korrigiert: Mindestens zwölf Tote nach russischem Raketenbeschuss +++
Nach dem nächtlichen russischen Raketenbeschuss in der gesamten Ukraine korrigieren die Behörden die Zahl der Todesopfer erneut nach oben. In der südlich von Kiew gelegenen Stadt Uman seien mindestens zehn Menschen getötet worden, teilt das Ministerium für innere Angelegenheiten mit. Mindestens eine russische Rakete traf laut Angaben der Stadtverwaltung ein Wohnhaus. Vorher war die Rede von mindestens sieben Toten. Unterdessen wurde in der weiter östlich gelegenen Stadt Dnipro nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet. Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind.
+++ 10:23 Präsidenten Tschechiens und der Slowakei besuchen Kiew +++
Der neue tschechische Präsident Petr Pavel und die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova sind zu einem gemeinsamen Besuch in Kiew eingetroffen. Das berichten die Nachrichtenagenturen CTK und TASR. Unter anderem planen die beiden Staatsoberhäupter Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die ukrainischen Behörden hatten noch am Morgen mehrere russische Luftangriffe gemeldet, die auch die Umgebung von Kiew betrafen.
+++ 09:51 NYT: Interner Amnesty-Bericht rügt umstrittene Kritik an Ukraine +++
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International soll einem Medienbericht zufolge seit Monaten einen Bericht vorliegen haben, der die NGO kritisiert. Amnesty hatte im vergangenen August den ukrainischen Streitkräfte vorgeworfen, im russischen Angriffskrieg Zivilisten völkerrechtswidrig in Gefahr gebracht zu haben. Wie die "New York Times" nun berichtet, habe die Menschenrechtsorganisation nach internationaler Kritik an den Vorwürfen eine unabhängige Untersuchung eingeleitet. Der mittlerweile vorliegende Bericht moniert, dass Amnesty bei seinem eigenen Statement gepfuscht habe. Demnach sei die wichtigste Schlussfolgerung, dass die Ukraine gegen das Völkerrecht verstoßen habe, "nicht ausreichend untermauert".
+++ 09:27 London: Russlands Verzicht auf "Panzer-Biathlon" offenbart Sorgen +++
Moskaus Verzicht auf die normalerweise jährlich ausgetragenen internationalen Armeespiele zeigt nach Ansicht britischer Militärexperten Sorgen in der russischen Führung. Noch im vergangenen Jahr hatte Russland die auch als "Olympische Kriegsspiele" oder nach einer beliebten Disziplin als "Panzer-Biathlon" bezeichneten Wettkämpfe ausgetragen. Allerdings hatte es dafür teilweise Kritik im eigenen Land gegeben. "Russland hat die Spiele wahrscheinlich gestrichen, weil es besorgt ist, dass die Veranstaltung in Kriegszeiten als unangemessen erscheinen könnte", heißt es in dem täglichen Geheimdienst-Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Eine andere realistische Möglichkeit sei, dass Russland besorgt sei, durch die Verluste in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine den Wettbewerb nicht wie gewohnt sportlich dominieren zu können. Im Vorjahr hatten neben Russland etwa China, Venezuela, Belarus oder Kasachstan teilgenommen.
+++ 08:59 Selenskyj: "Weitere Nacht des russischen Terrors" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kondoliert den Opfern des nächtlichen russischen Raketenangriffs. Auf Twitter spricht er von "einer weiteren Nacht des russischen Terrors". Dabei seien in der zentralukrainischen Stadt Uman 10 Wohngebäude beschädigt, zudem ein ganzer Wohnblock zerstört worden. Laut Selenskyj wurden dabei mindestens sieben Menschen getötet. Weiter appelliert der Präsident auch an die Verbündeten der Ukraine. "Das Böse kann mit Waffen gestoppt werden - unsere Verteidiger tun es." Die weltweiten Sanktionen sollten unterdessen noch weiter verschärft werden.
+++ 08:36 Nächtlicher Raketenangriff: Zahl der Todesopfer steigt auf mindestens acht +++
Die Zahl der Todesopfer nach den russischen Raketenangriffen in der Nacht steigt weiter an. Mindestens sechs Menschen seien in der zentralukrainischen Stadt Uman getötet worden, neun weitere derzeit im Krankenhaus, teilt der Gouverneur der Region, Ihor Taburets, mit. Die Bergungsarbeiten dauern demnach weiter an, zuvor war von drei Toten die Rede. Eine Rakete hatte in der Nacht ein mehrstöckiges Wohngebäude in Uman getroffen. Zudem starben zwei Menschen nach ukrainischen Angaben bei Beschuss auf die Region Dnipro. In der Nacht feuerte das russische Militär mehr als 20 Raketen und zwei Drohnen auf die Ukraine ab.
+++ 08:00 Russland feuerte insgesamt 23 Raketen auf Ukraine +++
Nach ukrainischen Angaben feuerte Russland in der Nacht insgesamt 23 Raketen ab. Davon seien 21 abgeschossen worden, sagt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee Walerij Saluschnyj. Auch zwei Drohnen seien abgeschossen worden. Die Angriffe seien von russischen strategischen Flugzeugen des Typs Tupolew Tu-95 über dem Kaspischen Meer erfolgt, sagt er. Nach ukrainischen Militärangaben schoss die Flugabwehr auch elf Marschflugkörper in der Nähe der Hauptstadt Kiew ab.
+++ 07:19 Opferzahl korrigiert: Drei Tote nach Beschuss von Wohnhaus in Uman +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Uman haben die Behörden die Opferzahlen korrigiert. Wie der Gouverneur der Region, Ihor Taburets, mitteilt, seien bei dem Beschuss drei Menschen getötet und fünf verletzt worden. Zuvor war die Rede von fünf Verletzten. Zudem seien die Bergungsarbeiten noch im Gange. In der Nacht wurde die Stadt in der Region Podolien Ziel russischer Raketenangriffe, nach ukrainischen Angaben wurden ein mehrstöckiges Wohnhaus und eine Lagerhalle getroffen.
+++ 06:51 Bislang 14.000 tote ukrainische Zivilisten identifiziert +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben Behörden nach eigenen Angaben bislang 14.000 tote Zivilisten identifizieren können. Wie der "Kyiv Independent" berichtet, habe das die Nationale Polizei mitgeteilt. Zudem seien noch mehr als 3000 Leichen von Zivilisten unidentifiziert.
+++ 06:32 Russische Rakete zerstört Wohnhaus - fünf Verletzte +++
Bei dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Uman wurden nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt. Wie der Gouverneur der Region, Ihor Taburets, auf Telegram schreibt, seien bei dem nächtlichen Angriff ein mehrstöckiges Wohnhaus und eine Lagerhalle getroffen wurden. Videos, die in den sozialen Medien kursieren, zeigen, dass das Wohngebäude schwer beschädigt wurde.
+++ 06:01 Ukraine: Elf Marschflugkörper über Kiew zerstört +++
In der Hauptstadt Kiew werden in einer Mitteilung der Stadtverwaltung auf Telegram die Bewohner aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Straßen zu gehen. Die Luftabwehr sei aktiviert worden und habe elf Marschflugkörper zerstört, heißt es. Auch aus der zentralukrainischen Stadt Uman wird ein Raketenangriff gemeldet.
+++ 05:20 Frau und Kind sterben bei Angriff auf Dnipro +++
Bei einem Angriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro sind eine Frau und ein Kind getötet worden. Dies schreibt der Bürgermeister der Stadt, Boris Filatov, auf Telegram. Zur Art des Angriffs macht er keine Angaben.
+++ 04:20 Fliegeralarm für die ganze Ukraine gemeldet +++
In der ganzen Ukraine herrscht Fliegeralarm. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Zudem seien Explosionen in weit voneinander entfernten Regionen wie Dnipro, Krementschuk und Poltava in der Zentralukraine sowie in Mikolajiw im Süden verzeichnet worden. Auf sozialen Netzwerken kursierten Berichte über Explosionen in und um Kiew und über nicht identifiziert Flugobjekte, die sich Richtung Westen bewegten.
+++ 01:49 Ukraine meldet Kämpfe um Nachschubwege nach Bachmut +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs versuchen russische Streitkräfte, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagt im ukrainischen Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben. Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten. Das russische Verteidigungsministerium meldet Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten können nicht überprüft werden.
+++ 00:06 Selenskyj: Deportationen müssen als Völkermord eingestuft werden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, seit Kriegsbeginn fast 20.000 Minderjährige verschleppt zu haben. "Die Deportation ukrainischer Kinder ist eines der komplett vorsätzlichen Elemente von Russlands Versuch, die Identität unseres Volkes auszulöschen und das Wesen der Ukrainer auszulöschen", so Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dieses Verbrechen müsse sowohl politisch als auch juristisch als Völkermord eingestuft werden, fordert der ukrainische Staatschef. Das sei auch wichtig, um anderen potenziellen Täter-Staaten zu signalisieren: "Es wird Strafen für Völkermord geben." Russland bestreitet, dass es Verschleppungen gibt und spricht von Evakuierungen.
+++ 23:00 Bericht: Russisches Patrouillenschiff kurz vor Nord-Stream-Explosion nahe Tatort +++
Nach Angaben des dänischen Militärs hat sich vier Tage vor den Nord-Stream-Explosionen ein russisches Spezialschiff in der Nähe der Detonationsorte in der Ostsee befunden. Die Zeitung "Information" berichtet unter Berufung auf das dänische Verteidigungskommando. dass ein Patrouillenschiff am 22. September 2022 östlich der Insel Bornholm 26 Bilder von der "SS-750" gemacht habe. Bislang ist unklar, wer für die mutmaßliche Sabotage an den Pipelines verantwortlich ist, in Deutschland, Dänemark und Schweden laufen Ermittlungen Bereits Mitte April hatte "Information" berichtet, dass das dänische Patrouillenboot "P524 Nymfen" am 22. September insgesamt 112 Fotos von russischen Schiffen in der Nähe der Leitungen gemacht habe.
+++ 21:54 Kontrollgremium beklagt Defizite bei Überprüfung von deutschem Geheimdienstpersonal +++
Das für die parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste des Bundes zuständige Gremium hält Verbesserungen bei der Sicherheitsüberprüfung von Mitarbeitern für dringend erforderlich. In einer öffentlichen Stellungnahme des Parlamentarischen Kontrollgremiums heißt es: "Die Bundesregierung muss sich zügig um eine Behebung von Defiziten im Bereich der Sicherheitsüberprüfungen kümmern. Auch ein Handeln des Gesetzgebers kommt in Betracht." Unter anderem müsse die Zahl der nicht fristgerecht durchgeführten Wiederholungsprüfungen "deutlich reduziert" werden. Die aktuellen Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen des Verdachts des Landesverrats zeigten einen dringenden Handlungsbedarf zur Reform der Verfahren bei Sicherheitsüberprüfungen. Die Eigensicherung der Nachrichtendienste müsse fortwährend überprüft werden, um die Gefahr fremder Einflussnahme und von Informationsabflüssen zu verhindern. Der BND-Mitarbeiter war am 21. Dezember in Berlin festgenommen worden. Er soll nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr Informationen, die er im Zuge seiner Arbeit erlangt hat, an Russland übermittelt haben.
+++ 21:19 Bericht: Frankreich beteiligt sich an russischem AKW-Bau in Ungarn +++
Frankreich beteiligt sich nach einem Bericht der Zeitung "Le Monde" am russischen Bau zweier Atomkraftwerke in Ungarn. Die Regierung habe dem Unternehmen Framatome grünes Licht für eine Mitwirkung an der Errichtung zweier neuer Reaktorblöcke durch das russische Unternehmen Rosatom für das Atomkraftwerk Paks gegeben, berichtet "Le Monde". Ursprünglich hätte Framatome die Leittechnik für die neuen Reaktoren gemeinsam mit Siemens liefern sollen. Wegen des Ukraine-Kriegs gebe es aus Deutschland aber keine Exportgenehmigung für die Kraftwerkstechnik, deshalb setze Ungarn auf Frankreich, sagt Ungarns Außenminister Peter Szijjarto der Zeitung. Die Zusammenarbeit von Paris und Budapest bei der Kernenergie war bereits Thema eines Treffens des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit Ungarns Regierungschef Viktor Orbán Mitte März.
+++ 20:38 Bericht: Russe konnte trotz Sanktionen Inhaber britischer Firma werden +++
Ein britisches Unternehmen wurde offenbar auf den russischen Bevollmächtigten Volodymyr Saldo registriert, fünf Monate nachdem sein Name auf eine Sanktionsliste gesetzt wurde, berichtet der Guardian. Saldo hat im Auftrag Russlands in der besetzten Gebiet Cherson gearbeitet, wo er zum Leiter der regionalen Besatzungsverwaltung wurde. Er hat sich auch mit dem russischen Diktator Wladimir Putin getroffen und russische Staatsauszeichnungen erhalten. Russlands Krieg in der Ukraine dauert bereits mehr als ein Jahr an, aber "Gesetzentwürfe, die es für Personen, die unter Sanktionen stehen, zu einem Verbrechen machen würden, britische Unternehmen zu gründen, wurden noch nicht umgesetzt", berichtet der Guardian.
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Quelle: ntv.de, ses/ino/AFP/dpa/rts