Peking will Delegation schicken Xi spricht erstmals seit Kriegsbeginn mit Selenskyj
26.04.2023, 14:58 Uhr Artikel anhören
"Ich hatte ein langes und bedeutsames Telefongespräch mit Präsident Xi Jinping", teilte Selenskyj mit.
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Mehr als einen Monat nach dem Besuch von Xi in Moskau meldet sich der chinesische Staatschef beim ukrainischen Präsidenten Selenskyji. Es ist das erste Gespräch der beiden Männer seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat ein Telefongespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt. Das teilte Selenskyj in Kiew mit. Auch chinesische Staatsmedien meldeten das. Es ist das erste persönliche Gespräch, das Xi Jinping seit der russischen Invasion in die Ukraine vor mehr als einem Jahr mit Selenskyj geführt hat.
Xi sagte laut Staatsmedien, China habe immer auf der Seite des Friedens gestanden. Chinas Position sei, zu Frieden und Gesprächen zu drängen. Xi kündigte an, einen Sondergesandten in die Ukraine zu schicken. Dieser solle Gespräche mit allen Konfliktparteien zur Beilegung der Ukraine-Krise führen.
Als ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat und verantwortliches großes Land werde China "weder Feuer von weitem zusehen, noch Öl ins Feuer gießen oder die Möglichkeiten zu seinem Vorteil ausnutzen", sagte Xi Jinping laut Staatsfernsehen in dem Telefonat. China handelt nach seinen Worten "fair und ehrlich". "Dialog und Verhandlungen sind der einzig machbare Ausweg", sagte Chinas Präsident. Peking werde nicht nur seinen Sonderbeauftragten für eurasische Angelegenheiten entsenden, sondern sei auch bereit, weitere humanitäre Hilfe "innerhalb seiner Möglichkeiten" für die Ukraine zu leisten, zitierten Staatsmedien den chinesischen Präsidenten.
"Ich hatte ein langes und bedeutsames Telefongespräch mit Präsident Xi Jinping", teilte Selenskyj auf Twitter mit. Der 45-Jährige hofft, dass dieser Kontakt den bilateralen Beziehungen einen "starken Impuls" verleihen wird. Kiew hatte dieses Telefonat bereits vor Wochen unmittelbar nach dem Besuch von Xi in Moskau erwartet.
Nach chinesischen Angaben hob Selenskyj in dem Telefonat hervor, dass China eine große Rolle auf der Weltbühne spiele. Er habe "seine Sicht der gegenwärtigen Krise in der Ukraine" vorgestellt und China für die humanitäre Unterstützung gedankt, berichtete das chinesische Staatsfernsehen.
China hat den russischen Überfall auf die Ukraine nie verurteilt und gibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Rückendeckung, was Peking viel internationale Kritik einbringt. Während Xi mehrfach mit Putin gesprochen hat und erst im März in Moskau war, gab es bislang kein einziges persönliches Gespräch mit Selenskyj. Im Februar hatte China ein Zwölf-Punkte-Positionspapier zum Krieg in der Ukraine vorgelegt, das international auf Skepsis gestoßen war. Darin rief China zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen auf, schien aber zugleich russische Argumentationen zu übernehmen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP/rts