Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 01:20 Russland bestätigt Raketenangriffe auf Nowa Kachowka - Strom und Wasser ausgefallen +++

Russland wirft einem Medienbericht zufolge der Ukraine vor, Raketen auf die besetzte Stadt Nowa Kachowka abgefeuert zu haben. Dort seien Wasser und Strom ausgefallen, zitiert die Nachrichtenagentur RIA die von Russland eingesetzten örtlichen Behörden.

+++ 23:55 Selenskyj kündigt Forum zum Wiederaufbau der Ukraine für Oktober an +++
Für Oktober ist in Paris ein Forum zur Wiederherstellung der Ukraine geplant. Dies kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während seiner Rede auf dem Jahrestreffen französischer Unternehmer unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsverbands MEDEF an, berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform. "Auf der Ebene unserer Regierungen - der Ukraine und Frankreichs - bereiten wir uns darauf vor, im Herbst in Paris eine solche Initiative wie ein Forum zur Wiederherstellung der Ukraine abzuhalten. Ich lade Ihre Unternehmen ein, sich an dieser Initiative zu beteiligen", so Selenskyj. Er betont, dass es nach dem Ende des von Russland entfesselten Krieges wichtig sei, die Ukraine wieder aufzubauen. "Frieden für die Ukraine, Sicherheitsgarantien, Wiederherstellung von allem, was von den russischen Besatzern zerstört wurde, werden ein klarer Beweis dafür sein, dass die europäische Idee stärker ist als alle Diktaturen und die Werte Freiheit, Gleichheit und gegenseitige Hilfe jeden Terror überwinden." Er versichert den französischen Geschäftsleuten, dass die Ukraine ihnen Tausende von Verträgen und Tausende von Arbeitsplätzen verschaffen kann.

+++ 22:55 Ukraine soll mehrere Ortschaften in Cherson zurückerobert haben +++
Je nach Darstellung, sollen ukrainische Truppen vier oder fünf Ortschaften in der Region Cherson befreit haben. Die Angaben sind teils unbestätigt, die Rückeroberung der Ortschaft Tomyna Balka westlich von Cherson erscheint zudem mehr als unglaubwürdig, da die ukrainischen Truppen dann rund 25 Kilometer Fortschritt hätten erzielen müssen. Das erscheint angesichts großer russischer Truppenkonzentration mehr als unwahrscheinlich. Auf Karten ist zu sehen, dass Attacken offenbar vor allem im Westen und im Nordosten der Stadt Cherson erfolgt sind. Es ist von Experten vielfach zu hören, dass eine ukrainische Gegenoffensive nicht im Eiltempo erfolgen werde, sondern schrittweise erfolgen soll.

+++ 21:50 Russische Ölproduktion höher als erwartet - Absatz durch Sanktionen in Gefahr +++
Die russische Ölproduktion übertrifft in der Folge des Kriegs in der Ukraine die Erwartungen, aber Moskau wird es zunehmend schwerer haben, die Produktion aufrechtzuerhalten, da die westlichen Sanktionen zu greifen beginnen, sagt der Leiter der Internationalen Energieagentur (IEA). "In Abwesenheit (westlicher) Unternehmen, in Abwesenheit von Technologieanbietern, in Abwesenheit von Dienstleistungsunternehmen wird es für Russland viel schwieriger sein, die Produktion aufrechtzuerhalten", sagt IEA-Chef Fatih Birol. Die russische Inlandsnachfrage sei bisher robust, und das Land biete auch außereuropäischen Käufern große Preisnachlässe, so Birol am Rande einer Konferenz in Stavanger in Südnorwegen. Birol erklärte, dass Russland in den kommenden Monaten wahrscheinlich verstärkt Gas abfackeln wird, da sich die Speicher des Landes füllen. Er ergänzt, das Vertrauen in Russland als Energielieferant sei nach der Invasion in der Ukraine und den Kürzungen bei den Gasexporten weltweit geschwunden, und der Verlust Europas als Partner würde Moskau schaden. "Russland gewinnt den Kampf um die Energieversorgung nicht", so Birol.

+++ 21:37 Russland: Gegenoffensive der Ukraine "erbärmlich gescheitert" +++
Ukrainische Offensiven im Süden des Landes bleiben nach russischer Darstellung ohne Erfolg. Die ukrainischen Soldaten hätten bei ihren Vorstößen in den Regionen Mykolajiw und Cherson signifikante Verluste erlitten, zitiert die Nachrichtenagentur RIA das Verteidigungsministerium in Moskau. "Die versuchte Offensive des Feindes ist erbärmlich gescheitert", heißt es weiter.

+++ 21:25 Bulgarien will Gasdeal mit Gazprom reaktivieren +++
Bulgarien nimmt zur Bewältigung der Gasknappheit Gespräche mit dem russischen Staatskonzern Gazprom zur Wiederbelebung eines Vertrags auf. "Als geschäftsführende Regierung wollen wir das zu Ende führen, was wir als Vereinbarung bereits haben", sagt der amtierende Regierungschef Galab Donew in einem Fernsehinterview. Gazprom hatte alle Lieferungen an Bulgarien Ende April trotz eines bis Ende 2022 laufenden Vertrags eingestellt, da die damalige prowestliche Regierung in Sofia Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte. Es gebe keinen geopolitischen Kurswechsel, sagt Donew zu Vorwürfen aus dem früheren Regierungslager, dass die Übergangsregierung die außenpolitische Ausrichtung des EU- und NATO-Mitglieds verändern wolle. Es gehe nun nicht um Verhandlungen mit Gazprom über neue Verträge, sondern um die Absicherung der gesamten Heizsaison.

+++ 21:09 Kreml-Sprecher fordert Abbau militärischer Spannungen in Saporischschja +++
Das russische Präsidialamt fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Ukraine zum Abbau militärischer Spannungen rund um das Atomkraftwerk Saporischschja zu bringen. Die Regierung in Kiew bringe ganz Europa in Gefahr, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow im Vorfeld einer Inspektion von Europas größtem AKW durch ein Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). Eine von den USA geforderte entmilitarisierte Zone rund um das Kraftwerk, das von russischen Truppen besetzt ist, sei nicht im Gespräch, ergänzt Peskow.

+++ 20:54 Ukraine beschießt Nowa Kachowka, Russland Krywyj Rih +++
Die ukrainischen Streitkräfte setzen ihren Beschuss russischer Stellungen offenbar in der Nacht fort. Aus der Gegend um Nowa Kachowka werden erneut Explosionen gemeldet. Angeblich sei dabei ein weiteres russisches Munitionsdepot getroffen worden. Ein Video soll den Beschuss nahe Nowa Kachowka zeigen. Die Zeitung "Kiew Independent" berichtet zudem, dass russische Truppen die Stadt Krywyj Rih beschossen worden sein soll. Das würden Menschen in lokalen Telegram-Gruppen melden. Überprüfen lassen sich die Meldungen nicht.

+++ 20:37 Luftwaffeninspekteur lobt Scholz' Vorstoß zu europäischer Luftverteidigung +++
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, heißt den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für ein gemeinsames neues Luftverteidigungssystem in Europa willkommen. "Ich kann das als Luftwaffen-Chef nur begrüßen", sagt der Generalleutnant am Rande eines Besuchs auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari. "Gerade im Bereich der Luftverteidigung und auch der Bodenunterstützung der Luftverteidigung macht das sicherlich Sinn, dass die Europäer sich hier zusammentun. Dass wir Fähigkeiten konsolidieren." Scholz kündigt zuvor bei einem Besuch in Prag an, gemeinsam mit europäischen Nachbarn ein neues Luftverteidigungssystem aufbauen zu wollen. Als wahrscheinliche Option gilt bei der Bundeswehr die Anschaffung des israelischen Systems Arrow 3.

+++ 20:25 Norwegen stellt Ukraine 200 Millionen Euro für Gaskauf zur Verfügung +++
Die Ukraine benötigt aufgrund des Krieges dringend externe Unterstützung. Die Ukraine hat Norwegen in der Vergangenheit gebeten, eine führende Rolle bei der Sicherstellung des Zugangs zur Energieversorgung zu übernehmen. "Wir kommen dieser Bitte nach und planen, zwei Milliarden norwegischen Kronen (rund 200 Millionen Euro) bereitzustellen, damit die Ukrainer in diesem Herbst und Winter Erdgas kaufen können", sagt Ministerpräsident Jonas Gahr Støre. "Norwegens Unterstützung für die Beschaffung von Erdgas wird in vielerlei Hinsicht hilfreich sein, zum Beispiel um die Krankenhäuser und Schulen der Ukraine in diesem Winter warm zu halten und warme Mahlzeiten zuzubereiten", so Støre weiter.

+++ 19:59 Ukraine beschießt offenbar Pontonbrücke in Cherson +++
Nach bisher unbestätigten Angaben beschießen ukrainische Soldaten erneut die Antoniwkabrücke in Cherson. Die Brücke selbst ist bereits seit längerer Zeit für die russischen Streitkräfte kaum noch nutzbar, allerdings versuchten sie parallel zur schwer beschädigten Brücke eine Ponton-Überquerung zu errichten. Nach unbestätigten Angaben soll diese nun beschossen worden sein. Angeblich soll es zwei Attacken binnen 20 Minuten gegeben haben. Ob tatsächlich die Pontonbrücke beschädigt oder zerstört wurde, ist unklar. Fotos auf Twitter sollen Rauch nahe der Antoniwkabrücke zeigen.

+++ 19:30 Inspekteure der Atomenergie-Behörde erreichen Kiew noch heute +++
Die Experten der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) werden nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums noch heute in Kiew erwartet. Sie seien aus Wien aufgebrochen, schreibt ein Sprecher des Ministeriums auf Facebook. Es werde erwartet, dass sie die Inspektion des russisch besetzen Kernkraftwerks Saporischschja "in den kommenden Tagen" aufnehmen.

+++ 19:09 Ukraine erobert wohl Ortschaft Sukhyi Stavok zurück +++
Nachdem das ukrainische Militär die Rückeroberung der Ortschaft Sukhyi Stavok meldet, sollen nun auch russische Social-Media-Accounts dies bestätigen. Zudem gibt es zahlreiche, unbestätigte Berichte, dass sich russische Truppen teils aus ihren Stellungen zurückziehen sollen. Aus zahlreichen Orten entlang der Frontlinie werden weiterhin Kämpfe gemeldet.

+++ 18:47 Lindner kündigt größere Entlastung erst für 2023 an +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner sagt dem Nachrichtensender "Welt", kleinere Entlastungen könne es womöglich noch dieses Jahr geben, größere aber erst 2023. "Mir ist wichtig, dass wir gezielt vorgehen." Wie groß der Spielraum für Entlastungen insgesamt sei, könne noch nicht abschließend beziffert werden.

+++ 18:22 Russische Regierung verbessert Prognose - nur zwei bis drei Prozent BIP-Rückgang +++
Die russische Regierung verbessert ihre Prognose für die Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr. "In diesem Jahr werden wir wohl einen Rückgang beim BIP (Bruttoinlandsprodukt) von weniger als drei Prozent, irgendwo bei zwei Prozent und ein bisschen haben", erklärt der russische Vizeregierungschef Andrej Beloussow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Regierungssitzung. Dies sei besser als ursprünglich erwartet. Für das Jahr 2023 sagt Beloussow ebenfalls ein Minus voraus. Seinen Worten nach könnte dies aber moderat ausfallen und weniger als ein Prozent betragen. Die Prognose Beloussows ist deutlich optimistischer als die Vorhersagen von Wirtschaftsministerium und Zentralbank. Das Ministerium hatte erst vor zwei Wochen seine Prognose auf minus 4,2 (zuvor minus 7,8 Prozent) angehoben, die Zentralbank erwartet einen BIP-Rückgang zwischen 4 und 6 Prozent.

+++ 17:57 EU-Außenminister wollen erschwerte Einreise für Russen prüfen +++
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wollen die Außenminister der EU-Länder eine erschwerte Einreise für russische Staatsbürger prüfen. Bei einem zweitägigen Treffen ab Dienstag in Prag soll es um die mögliche Aussetzung eines Abkommens aus dem Jahr 2007 gehen, das die Erteilung von Visa für russische Staatsangehörige erleichtert, wie ein EU-Diplomat sagt. Dies käme nicht einem vollständigen Einreiseverbot für russische Touristen gleich. Ein Aussetzen der Vereinbarung zwischen Russland und der EU würde Russinnen und Russen jedoch das Verfahren zum Erlangen von Einreisegenehmigungen erschweren. "Tourismus ist kein Menschenrecht", sagt der EU-Diplomat weiter. Die EU könne angesichts des russischen Krieges in der Ukraine ihre "Visa-Politik nicht wie bisher fortsetzen". Für offizielle Delegationen und Geschäftsreisende aus Russland hatte die EU die Visa-Erleichterung bereits ausgesetzt. Finnland, Estland, Polen und weitere EU-Länder hatten gefordert, dass russischen Touristen keine Visa mehr für den Schengen-Raum erhalten sollten. Andere Länder, unter anderem Deutschland, lehnen solch ein vollständiges Einreiseverbot ab.

+++ 17:36 Selenskyj: Russland hindert europäische Staaten, ihre Gasspeicher ausreichend zu füllen +++
Russland versucht nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, europäische Länder daran zu hindern, ihre Gasspeicher für den Winter ausreichend zu befüllen. Russland wende Wirtschaftsterrorismus an, um Europa zu schwächen, so Selenskyj auf einer Öl- und Gaskonferenz in Norwegen, zu der er per Videoübertragung zugeschaltet ist.

+++ 17:04 Ukraine fordert direkte NATO-Mitgliedschaft - kein vorheriger Beitrittsplan +++
Für die Ukraine ist mehr als sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs eine NATO-Mitgliedschaft über einen vorherigen Beitrittsplan keine Option mehr. "Nur die Mitgliedschaft" selbst auf direktem Weg komme noch in Frage, sagt die für die NATO-Integration zuständige Vizeregierungschefin, Olha Stefanischyna, der "Ukrajinska Prawda". Die Ukraine habe faktisch sehr viele Praktiken der westlichen Militärallianz übernommen. Zudem würden die Soldaten über eine einzigartige Kampferfahrung verfügen, die die Militärs der NATO-Mitglieder nicht hätten.

+++ 16:45 USA laden Ukraine-Kontaktgruppe am 8. September nach Ramstein ein +++
Die USA wollen kommende Woche mit Deutschland und weiteren Verbündeten über den weiteren Kurs bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin lädt die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe für den 8. September zu einem Treffen auf der US-Luftwaffenbasis in Ramstein in Rheinland-Pfalz ein, wie das Kommando der US-Streitkräfte in Europa mitteilt. Der Ukraine-Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten aus aller Welt an. Die Minister und hochrangige Militärvertreter würden in Ramstein "über die anhaltende Krise in der Ukraine und verschiedene Sicherheitsfragen" beraten, "mit denen die Verbündeten und Partner der USA konfrontiert sind", heißt es.

+++ 16:28 Ungarn will Gasimporte aus Russland erhöhen +++
Die ungarische Regierung bemüht sich im Gegensatz zu anderen EU-Staaten um eine Erhöhung der Gaslieferungen aus Russland. "Es gibt ein Angebot, um die Gaslieferungen zu erhöhen", sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto. "Wir werden uns in den nächsten Tagen mit Gazprom abstimmen." Der russische Energieriese Gazprom hatte Mitte August seine Lieferungen an Ungarn über die Turkstream-Pipeline bereits erhöht. Ungarn ist zu etwa 85 Prozent von russischem Gas abhängig.

+++ 16:09 Scholz: Kommen im Winter besser zurecht, als angenommen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Deutschland trotz der stark gedrosselten Gaslieferungen aus Russland für den Winter gerüstet. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala verweist der SPD-Politiker in Prag auf Vorbereitungen wie die Speicherung von Gas oder den Bau von LNG-Terminals an der Küste. Man könne daher sagen, dass wir "sicher in diesem Winter besser zurechtkommen werden, als einige uns vor einiger Zeit vorhergesagt haben". Scholz macht deutlich, dass nun auch die explosionsartig gestiegenen Preise wieder nach unten gedrückt werden müssten. "Jetzt, wo wir so viele Fortschritte bei der Versorgung mit zum Beispiel Gas und den notwendigen Importen von Kohle und Öl gemacht haben, geht es eben auch darum, dafür zu sorgen, dass die Preise nicht da bleiben, wo sie sind." Die Preise, die gegenwärtig etwa für Strom aufgerufen würden, ließen sich nicht durch die Herstellungskosten rechtfertigen, sagt Scholz.

+++ 15:56 Moskau: AKW-Inspektoren sollen länger bleiben +++
Die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja soll Moskau zufolge mehr als ein Dutzend Experten umfassen, die dort länger stationiert werden. "So wie wir es verstehen, ist es die Absicht des Generaldirektors (der IAEA), ein paar Leute auf ständiger Basis im Kraftwerk zu belassen", sagt Russlands Vertreter bei den internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge. Laut Uljanow werden die etwa 15 Atomexperten von einem großen Logistik- und Sicherheitsteam der UN begleitet. "Wir setzen darauf, dass der Besuch des Kraftwerks durch die IAEA-Mission dabei hilft, die unzähligen Spekulationen um die schlechte Lage im Atomkraftwerk Saporischschja zu zerstreuen. Seit Wochen wachsen international die Sorgen, dass es wegen der andauernden Kämpfe um die Anlage zu einem Atomunglück kommt.

+++ 15:43 Stadtzentrum von Mykolajiw beschossen - Mögliche Reaktion auf Gegenoffensive +++
Oleksandr Senkewytsch, Bürgermeister von Mykolajiw, berichtet auf seinem Telegram-Kanal von zahlreichen Explosionen in der Stadt. Er ruft alle Bewohner auf, sich umgehend in Sicherheit zu bringen. Der Leiter der militärischen Gebietsverwaltung, Witalij Kim, ergänzt, dass das Stadtzentrum Mykolajiws unter Beschuss russischer Truppen stehe - zwölf Raketen seien eingeschlagen. Nach Behördenangaben kommen dabei zwei Menschen ums Leben, elf werden verletzt. Es ist möglich, dass der Beschuss eine Reaktion auf die durch ukrainische Truppen begonnene Gegenoffensive in der Region Cherson ist.

+++ 15:30 94 Millionen Euro - Schweden stellt weitere Militärhilfe bereit +++
Die Ukraine bekommt weitere Hilfe aus Schweden, diese hat einen Wert von umgerechnet mehr als 94 Millionen Euro. Die Hälfte der Summe solle zum Zwecke der Militärhilfe eingesetzt werden, sagt Ministerpräsidentin Magdalena Andersson nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Die andere Hälfte soll unter anderem zum Kauf von ukrainischem Weizen genutzt werden. Der Weizen soll von Schweden an Länder, deren Bevölkerung von Hunger bedroht ist, geliefert werden.

+++ 15:21 Deutschland und Tschechien besiegeln Ringtausch +++
Deutschland und Tschechien bringen beim Prag-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz den geplanten Waffen-Ringtausch zugunsten der Ukraine unter Dach und Fach. Er habe den Ringtausch jetzt "ganz konkret" mit dem tschechischen Regierungschef Petr Fiala besprochen, sagt Scholz nach einem Treffen mit Fiala in Prag. Tschechien habe T72-Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine abgegeben und erhalte dafür von Deutschland 14 Leopard-Panzer und einen Bergepanzer Büffel. Fiala betont, der Ringtausch sei nun "vollendet". "Die ersten Panzer werden noch vor dem Jahresende nach Tschechien kommen."

+++ 15:10 Knapp verfehlt - Einschlag nahe Reaktorblock in Saporischschja +++
Nach Berichten auf Twitter soll das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen worden sein. Es gibt Bilder, die ein durchschlagenes Dach eines Nebengebäudes zeigen sollen. Angeblich ist der Ort des Einschlags nur rund 120 Meter vom Reaktorblock 2 des AKW entfernt. Nach russischen Angaben werden in dem Gebäude frische Brennstäbe gelagert. Wer für den Beschuss verantwortlich ist, ist unklar.

+++ 14:55 Wie die Ukraine eine US-Kriegsstrategie nutzt +++
Professor Burkhard Meißner ist Sicherheitsforscher, Oberst der Reserve und Vorstand des German Institute for Defence and Strategic Studies. ntv spricht mit dem Militärexperten über das Spiel mit der Angst um das AKW Saporischschja, die Kriegsstrategie der Ukraine und Russlands militärische Verluste.

+++ 14:39 Ukrainischer Kollaborateur soll in Cherson getötet worden sein +++
Der Abgeordnete Olexij Kowaljow soll im besetzten Teil der Oblast Cherson ermordet aufgefunden worden sein, berichtet der ukrainische Abgeordnete des Regionalrates Serhij Chlan. Kowaljow blieb nach der Besetzung in der Region Cherson und arbeitete mit den russischen Streitkräften zusammen. Anfang Juli übernahm er die Position des stellvertretenden Leiters der durch Russland geschaffenen "Regierung der Oblast Cherson". Bereits Anfang Juni wurde berichtet, dass Kowaljow des Hochverrats angeklagt wurde.

+++ 14:22 Ukraine beschießt Nowa Kachowka - Menschen sollen in Bunker flüchten +++
Russische Medien berichten von einem Aufruf in Nowa Kachowka. Demnach habe Wladimir Leontjew, der Leiter der regionalen Militärverwaltung, alle Bewohner des Ortes aufgerufen, in Kellern und Luftschutzbunkern Schutz zu suchen. Die Stadt würde massiv durch ukrainische Truppen beschossen, heißt es. Nowa Kachowka zählt vor dem Krieg gut 45.000 Einwohner. Die Stadt liegt etwa 65 Kilometer östlich der Großstadt Cherson. Die ukrainische Armee startet nach zahlreichen Angaben, unter anderem in russischen Social-Media-Accounts, eine große Gegenoffensive in der Region Cherson.

+++ 14:09 G7 bestehen auf uneingeschränkten Zugang zu AKW +++
Die G7-Mitgliedsstaaten begrüßen die angekündigte Mission von Fachleuten der UN-Atombehörde IAEA zum ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja. Die derzeit nach Saporischschja reisenden IAEA-Inspekteure müssten "sicher und ohne Hindernisse" Zugang erhalten und "direkt" mit dem ukrainischen Personal kommunizieren können, erklären die Direktoren der G7-Staaten für die Nichtverbreitung von Kernwaffen. Das AKW ist von russischen Truppen besetzt. Versuche Russlands, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz abzukoppeln, wären inakzeptabel, heißt es von der G7-Gruppe.

+++ 13:42 Ukrainisches Militär: Gegenoffensive im Süden beginnt +++
Das ukrainische Militär hat an der südlichen Front nach eigenen Angaben mit einer seit Langem erwarteten Gegenoffensive begonnen. Das zuständige Militärkommando ruft die Zivilbevölkerung dazu auf, Gebiete, in denen Kämpfe drohten, zu verlassen.

+++ 13:34 Kiew meldet Frontdurchbruch im Gebiet Cherson +++
Im südukrainischen Gebiet Cherson sollen ukrainische Truppen die russischen Frontlinien durchbrochen haben. "Die Streitkräfte der Ukraine haben Offensivhandlungen in vielen Abschnitten im Süden der Ukraine begonnen", zitiert das Internetportal Hromadske die Pressesprecherin der Südgruppe der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk. Demnach sollen Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden sein. Genauere Ortsangaben werden nicht gemacht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 13:15 Energieagentur: Russland gewinnt Energieschlacht nicht +++
Russland dürfte nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Energieagentur IEA, Fatih Birol, in den kommenden Monaten verstärkt Gas abfackeln, da sich die Gasspeicher des Landes immer mehr füllten. Dennoch werde Russland die Energieschlacht nicht gewinnen, sagt Birol auf einer Veranstaltung in Norwegen. Russland habe weltweit unter den Kunden viel Vertrauen verloren. Russland hat im Zuge des Ukraine-Kriegs seine Gasexporte gen Westen reduziert.

+++ 12:52 Kreml versichert Kooperation mit Atomexperten +++
Russland sichert vor dem Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine seine Zusammenarbeit zu. Russland sei an der IAEA-Mission interessiert und an deren Vorbereitung beteiligt gewesen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Russland ist offen für eine Zusammenarbeit." Beim Besuch werde es aber nicht um die Frage nach einer möglichen entmilitarisierten Zone rund um das Kraftwerk im Südosten der Ukraine gehen. Zuvor hatte IAEA-Chef Rafael Grossi die Reise der internationalen Inspektoren zum Kraftwerk angekündigt.

+++ 12:28 Verwaltung: Acht Zivilisten in Donezk getötet +++
Nach Angaben der Regionalverwaltung gibt es in der Oblast Donezk weitere Todesopfer zu beklagen. Acht Zivilisten seien durch russische Angriffe am Sonntag getötet worden, schreibt Gouverneur Pavlo Kyrylenko. Vier von ihnen starben demnach in Bachmut. Das ukrainische Militär teilt heute Morgen mit, die Angriffe auf militärische und zivile Infrastruktur in Donbass-Städten wie Bachmut würden weitergehen. Russland weist die Vorwürfe zurück, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

+++ 12:03 AKW-Inspektoren erhalten laut Bericht Sicherheitszusage +++
Die von Russland eingesetzten Behörden im Osten der Ukraine wollen für die Sicherheit der internationalen Experten-Delegation zum Atomkraftwerk Saporischschja sorgen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Die Verwaltung in der Region teilt mit, sie sei über Einzelheiten der Visite nicht informiert, heißt es bei Tass weiter. Ein Team der UN-Atomaufsicht IAEA ist auf dem Weg zu dem immer wieder unter Beschuss geratenen Kraftwerk. Das AKW wird von russischen Truppen besetzt gehalten, aber weiterhin von ukrainischen Technikern betrieben.

+++ 11:46 Deutschland bietet dauerhafte Hilfe für Artillerie und Luftabwehr an +++
Bundeskanzler Olaf Scholz schlägt vor, dass Deutschland sich vorrangig um die Luftabwehr und Artillerie der ukrainischen Streitkräfte kümmert. Bei einem Besuch in Prag sagt Scholz, dass man gerade ein neues Waffenpaket im Wert von 600 Millionen Euro zugesagt habe. Man brauche eine dauerhafte und verlässliche Unterstützung der ukrainischen Armee. "Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass Deutschland besondere Verantwortung beim Aufbau der ukrainischen Artillerie und Luftverteidigung übernimmt", sagt er. "Auf solch ein System der koordinierten Unterstützung sollten wir uns schnell verständigen." Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:44 Scholz will neues Luftverteidigungssystem für Europa +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will gemeinsam mit europäischen Nachbarn ein neues Luftverteidigungssystem aufbauen. Ein gemeinsam aufgebautes System "wäre ein Sicherheitsgewinn für ganz Europa", sagt Scholz in seiner Rede an der Karls-Universität in Prag. Zudem wäre es kostengünstiger und effizienter als nationale Lösungen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:41 Konferenz in Berlin berät über Wiederaufbau der Ukraine +++
Eine internationale Expertenkonferenz soll am 25. Oktober in Berlin über den Wiederaufbau der Ukraine beraten. Das kündigt Bundeskanzler Olaf Scholz an. Der SPD-Politiker versichert der von Russland angegriffenen Ukraine erneut dauerhafte Hilfe. Der Wiederaufbau des zerstörten Landes werde eine Kraftanstrengung von Generationen. Das erfordere internationale Abstimmung und eine kluge, belastbare Strategie, unterstreicht der Kanzler. Darum soll es bei der Expertenkonferenz gehen, zu der Scholz nach eigenen Angaben gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einlädt.

+++ 11:35 Scholz fordert Fundamentalreform der EU +++
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich für radikale Reformen in der EU aus, um diese auf die Aufnahme neuer Staaten vorzubereiten. In einer europapolitischen Grundsatzrede in Prag schlägt er in der Außen- und Steuerpolitik und eine Neuordnung im Europäischen Parlament vor. Die Wählerstimmen sollten in etwa das gleiche Gewicht haben. An dem Prinzip, dass jeder Staat einen EU-Kommissar oder eine -Kommissarin bestimmt, will er nicht rütteln. Der SPD-Politiker ist für eine deutliche Erweiterung der EU: Die Westbalkan-Staaten, die Ukraine, die Republik Moldau und "perspektivisch" Georgien gehörten in die EU. "In diesen Tagen stellt sich erneut die Frage, wo künftig die Trennlinie verläuft zwischen diesem freien Europa und einer neo-imperialen Autokratie", fügt Scholz mit Blick auf den russischen Angriffskrieg hinzu.Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 11:24 Scholz: Vereintes Europa ist Putin ein Dorn im Auge +++
Bundeskanzler Olaf Scholz nennt den russischen Überfall auf die Ukraine einen Angriff auf die europäische Sicherheitsordnung. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle mit Gewalt neue Grenzen ziehen, sagt Scholz in einer Rede an der Prager Karls-Universität. "Wir nehmen Russlands Angriff auf den Frieden in Europa nicht hin", erklärt der SPD-Politiker. Man wolle nicht zurück ins 19. Oder 20. Jahrhundert mit seinen Eroberungskriegen und totalitären Exzessen. Das vereinte Europa sei Putin ein Dorn im Auge. Umso wichtiger sei es, Europa zu verteidigen. Scholz erklärt, Deutschland werde seine Unterstützung für die Ukraine so lange wie nötig aufrechterhalten. Die Partner der Ukraine müssten ihre Unterstützung jedoch besser planen und koordinieren. Gemeinsame Entscheidungen in Europa seien wichtig, betont Scholz.

+++ 10:47 Kiew spricht von über 47.000 getöteten Russen +++
Seit Kriegsbeginn soll es bei den russischen Streitkräften nach Angaben aus Kiew etwa 47.100 Tote gegeben haben. Dem ukrainischen Nachrichtenportal "Kyiv Independent" zufolge schätzt das ukrainische Militär außerdem, dass Russland fast 2000 Panzer und jeweils mehr als 200 Flugzeuge und Helikopter verloren hat. Überprüfen lassen sich die Zahlen nicht. Nach den jüngsten Angaben der britischen Regierung sollen mehr als 80.000 russische Soldaten getötet oder verwundet worden oder desertiert sein. Moskau selbst nennt dazu schon länger keine Zahlen mehr. Die Ukraine sprach zuletzt von 9000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen, Beobachter gehen aber auch hier von höheren Zahlen aus.

+++ 10:15 Russland benennt angeblichen Komplizen in Mordfall Dugina +++
Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina haben die russischen Ermittler nach eigenen Angaben einen weiteren mutmaßlichen Beteiligten identifiziert. Dabei handele es sich um einen 1978 geborenen Ukrainer, der am 30. Juli über Estland eingereist sei, teilt der Inlandsgeheimdienst FSB der Staatsagentur Tass zufolge mit. Er soll bei der Vorbereitung der Tat geholfen und Russland wieder verlassen haben. Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer explodierte am 20. August in der Nähe von Moskau. Die Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 09:41 Moskau kündigt Manöver mit über 50.000 Soldaten an +++
Mehr als 50.000 Soldaten sollen sich von Donnerstag bis kommenden Mittwoch an einem großen russischen Militärmanöver beteiligen. Bei der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") sollen zudem 5000 Waffen und militärische Ausrüstung zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilt. Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden. Auch Soldaten aus dem Ausland, etwa aus Belarus, China und Indien, würden sich an dem Manöver beteiligen, heißt es aus Moskau. Bei der Übung inmitten des Ukraine-Krieges gehe es etwa um Gewährleistung der militärischen Sicherheit Russlands und seiner Verbündeten. "Wostok" zählt zu den größten Militärübungen Russlands. An der bislang aufwendigsten Auflage 2018 waren fast 300.000 russische Soldaten beteiligt, daneben auch mongolische und chinesische Einheiten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 09:06 Emmerich: "Russland ist im Abnutzungskrieg im Vorteil" +++
In den umkämpften Gebieten der Ukraine verwandelt sich die Lage in einen Stellungskrieg. Die angekündigte Offensive der Ukraine bleibt bisher aus und auch Russland kommt in Donezk nur schleppend voran. Am Ende könnte der längere Atem der Russen den Ausschlag geben, meint ntv-Experte Dirk Emmerich.

+++ 08:47 Bericht: Putin unterschreibt Dekrete zur Einbürgerung von Ukrainern +++
Einem Bericht zufolge unterschreibt der russische Präsident Wladimir Putin mehrere Dekrete, die den Weg zur Einbürgerung von Ukrainern weiter verkürzen. Die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War schreibt, demnach sollen Ukrainer und staatenlose Menschen für unbegrenzte Zeit in Russland leben und arbeiten können. Ein zweites Dekret sehe unter anderem Renten-Zahlungen an Menschen etwa aus den selbsternannten und von Russland anerkannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk vor.

+++ 08:00 Gouverneur berichtet von Schäden an Häusern und auf Klinik-Gelände in Sarny +++
In der Oblast Riwne im Nordwesten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 30 Wohnhäuser durch russischen Beschuss beschädigt worden. Gouverneur Vitaliy Koval berichtet auf Telegram außerdem von Schäden auf dem Krankenhaus-Gelände im Kreis Sarny.

+++ 07:33 Weil fordert Verlängerung des Tankrabatts +++
Angesichts anhaltend steigender Energiekosten fordert Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, den Ende August auslaufenden Tankrabatt zu verlängern. Das helfe vor allem Pendlern, die nun einmal viel unterwegs sein müssten, sagt der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nötig sei zudem ein ausgeweitetes Wohngeld, eine Deckelung der Strompreise sowie die steuerliche Entlastung auch von mittleren Einkommen. "Die Einkommensgrenzen, bis zu denen der Staat mit Wohngeld inklusive Heizkostenzuschuss hilft, müssen deutlich angehoben werden." Die Bundesregierung arbeitet an einem weiteren Entlastungspaket. Am Dienstag und Mittwoch berät sie bei einer Kabinettsklausur im Gästehaus Schloss Meseberg nördlich von Berlin.

+++ 07:03 IAEA-Team soll Sicherheitsmaßnahmen durchführen +++
Das Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) will das Atomkraftwerk Saporischschja bei seiner Mission auf Schäden untersuchen. Außerdem gehe es darum, zu ermitteln, wie es um Funktionalität und Sicherheitssysteme des Kraftwerks steht, twittert die Behörde. Es sollen dringende Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Auch die Bedingungen, unter denen die ukrainischen Mitarbeiter in dem von russischen Truppen besetzten AKW arbeiten, sollen eine Rolle spielen.

+++ 06:30 Estland dringt auf Einreisebeschränkungen für Russen +++
Vor dem EU-Außenminister-Treffen am Dienstag in Prag pocht der estnische Außenminister Urmas Reinsalu auf Einreisebeschränkungen für russische Staatsbürger. "Wir sind gegen Völkermord. Doch so einer wird gerade von Russen in der Ukraine begangen", sagt Reinsalu der Zeitung "Welt". "Dass es vor diesem Hintergrund keine Einreisebeschränkungen für die Bürger des Aggressor-Staates gibt, sie weiter Urlaub bei uns machen, shoppen oder Sanktionen umgehen können, ist moralisch nicht hinzunehmen." Er verweist dabei auch auf Sicherheitsbedenken und das Risiko von Spionage und Sabotage. In der EU allerdings herrscht Uneinigkeit bei dem Thema. Auch andere Balten-Staaten wie Litauen fordern einen allgemeinen Visa-Stopp, dem aber beispielsweise Bundeskanzler Olaf Scholz kritisch gegenübersteht.

+++ 06:26 IAEA-Team auf dem Weg zu ukrainischem AKW Saporischschja +++
Nach dem wiederholten Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist ein Expertenteam der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf den Weg dorthin. Die Mission unter seiner Führung treffe "später diese Woche" am größten Atomkraftwerk Europas ein, twittert IAEA-Chef Rafael Grossi. Wegen des wiederholten Beschusses des AKW, für den sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich machen, wächst die Angst vor einer Atomkatastrophe wie 1986 in Tschernobyl. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:05 Merz wirft Regierung vor, Unruhe zu stiften +++
Der Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Friedrich Merz, kritisiert Uneinigkeit der Ampel bei den Plänen für eine Gasumlage zur Stützung großer Energieimporteure. "Ein schrecklicher Krieg in Europa, steigende Energiepreise und die Gefahr, dass unsere Wirtschaft auf Talfahrt geht. Gerade jetzt bräuchte es eine entschlossene Bundesregierung für Klarheit in unsicheren Zeiten", sagt Merz. Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Kabinett seien zerstritten, sie seien zögerlich "und haben offenbar keinen Plan". So ein Verhalten verunsichere die Bürger und bringe Unruhe.

+++ 03:40 EU-Außenbeauftragter gegen Einreiseverbot für alle Russen +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält ein vollständiges Einreiseverbot für Russen in die Europäische Union für "keinen guten Vorschlag". Im österreichischen Fernsehsender ORF warnte der Spanier am Sonntagabend davor, den Kontakt zur russischen Zivilbevölkerung zu kappen. Ein so umfassender Schritt hätte keine positiven Folgen. "Ich bin jedenfalls nicht dafür, dass man überhaupt keine Visa mehr ausstellt." Zudem glaube er nicht, dass es in dieser Frage in der EU die nötige Einstimmigkeit für einen Beschluss gebe. Die Europäische Union bereitet nach einem Bericht der "Financial Times" wegen des Kriegs in der Ukraine die Einschränkung von Einreisemöglichkeiten für russische Staatsbürger vor.

+++ 01:19 Ukrainische Armee: Russische Sturmangriffe abgewehrt +++
Die ukrainische Armee wehrt nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe ab. Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Sonntag in seinem Abendbericht mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne große Fortschritte vor Bachmut fest. Nordwestlich der Großstadt Donezk versuchten demnach prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren. Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien am Sonntag von russischer Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hieß es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab Erkundungsflüge russischer Drohnen.

+++ 00:13 Stadt nahe AKW Saporischschja beschossen +++
Die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist am Sonntagabend von mehreren Geschossen getroffen worden. Wie in den Tagen zuvor machten sich Russen und Ukrainer für den Artilleriebeschuss gegenseitig verantwortlich. Beide Seiten veröffentlichten Videos, die zeigten, dass in Wohnvierteln zahlreiche Autos brannten. Sieben Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, teilte Wladimir Rogow, ein Mitglied der russischen Besatzungsverwaltung, mit. Die Ukraine wolle mit solchen Schritten einen Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in dem Kraftwerk verhindern. Der geflüchtete ukrainische Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, sprach von einer Provokation: Russische Truppen hätten geschossen. Er warf Moskau "nukleare Erpressung" vor, weil sich russische Truppen in dem AKW verschanzen.

+++ 23:10 Selenskyj: Kein Angriff bleibt unbeantwortet +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich mit Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten. Das teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: "Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger." Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben. "Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass - sie werden für alle eine Antwort bekommen", sagte Selenskyj. Nach Angaben des Präsidialamtes ging es um bei dem Treffen um die Lage an der Front, den Bedarf der Armee und die Koordination mit internationalen Partnern. "Wir haben keine unserer Städte und keinen einzigen Menschen vergessen und werden sie auch nicht vergessen", sagte Selenskyj

+++ 22:29 Kreml-Beamter kündigt Volksabstimmungen in Ukraine an +++
Russland bereitet nach eigenen Angaben weiter einen Anschluss der besetzten Gebiete in der Ukraine mithilfe von Volksabstimmungen vor. Der ranghohe Kreml-Beamte Sergej Kirijenko behauptet am Sonntag, in den Gebieten Donezk und Luhansk seien 91 bis 92 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt zu Russland. In den seit Februar eroberten Gebieten Cherson und Saporischschja seien es 75 bis 77 Prozent. "Die Entscheidung steht an", sagt der Vizechef des Präsidialamtes der Agentur Tass zufolge. Mit einer fingierten Volksabstimmung hatte Russland auch die völkerrechtswidrige Annexion der Krim inszeniert.

In russischen wie ukrainischen Medien wird immer wieder über Volksabstimmungen in den besetzten Gebieten im September spekuliert. Ausländische Experten sehen den Kreml unter Zeitdruck. Die "Volksrepublik Donezk" soll eigentlich in den Grenzen eingegliedert werden, in denen Russland sie als unabhängiger Staat anerkannt hat. Doch ein großer Teil des Gebiets wird noch von ukrainischen Truppen verteidigt. Sollte die Ukraine eine Gegenoffensive in Cherson beginnen, drohen dort eroberte Gebiete wieder verloren zu gehen. Das russische Online-Portal Medusa, das aus Lettland agiert, berichtet unter Berufung auf Quellen im Kreml, dass die Zustimmung für einen Beitritt viel niedriger liege. Bei den Umfragen in den besetzten Gebieten hätten sich etwa 30 Prozent für Russland ausgesprochen und genauso viele dagegen. Der Rest habe keine Angaben gemacht.

+++ 22:10 Russland behauptet, ukrainische Drohne beim AKW Saporischschja abgeschossen zu haben +++
Russische Truppen berichten von einem ukrainischen Angriff mit einer bewaffneten Drohne auf das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. Die Drohne sei abgeschossen worden und auf die Sicherheitshülle über einem Reaktor gefallen, meldet die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar nach Angaben russischer Agenturen. Die Sprengstoffladung sei detoniert, ohne Schaden anzurichten. Russlands Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. Das Atomkraftwerk wird seit Wochen immer wieder beschossen, wofür sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. Die Internationale Atomenergiebehörde will ein Expertenteam in das AKW schicken, wartet aber noch immer auf die erforderlichen Sicherheitsgarantien.

+++ 22:02 USA werfen Russland Zynismus bei Verhandlungen zum Atomwaffensperrvertrag vor +++
Die USA machen die "zynische" Blockade Russlands für das Scheitern einer UN-Erklärung zur Nichtverbreitung von Atomwaffen verantwortlich. "Nach wochenlangen intensiven, aber produktiven Verhandlungen hat die Russische Föderation allein beschlossen, einen Konsens über das Abschlussdokument zu blockieren", erklärt der Vize-Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Wegen der russischen Blockade war die UN-Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags am Samstag ohne Abschlusserklärung zu Ende gegangen.

+++ 21:14 Ukraine meldet Angriffe auf russische Kommandoposten +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen. Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilt das Kommando Süd der ukrainischen Armee in Kiew mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigt gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

+++ 20:29 Russen greifen Ziel in Riwne an +++
Die russische Armee hat die nordwestukrainische Großstadt Riwne mit Raketen angegriffen. Ziel sei eine militärische Einrichtung gewesen, meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Nach ersten Angaben habe es keine Opfer gegeben, schreibt der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Vitaliy Koval, auf Telegram.

+++ 19:24 Explosionen auf russischem Stützpunkt in Luhansk +++
Der ukrainische Gouverneur der russisch besetzten Provinz Luhansk, Serhij Hajdaj, sagt, in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Kleinstadt Swatowe seien laute Explosionen zu hören gewesen. Das berichtet der "Kyiv Independent" auf Twitter. Der Betrieb werde derzeit von den Russen als Militärbasis genutzt.

+++ 18:45 Luftalarm in Kiew +++

Nach einigen Tagen der Ruhe gibt es in Kiew wieder Luftalarm, schreibt der britische Journalist Oliver Carroll auf Twitter. Belarussischen Quellen zufolge seien mehrere Raketen vom Flughafen Homel im Süden von Belarus abgefeuert worden, so Carroll.

+++ 17:40 Scholz hält in Prag Rede über "Zeitenwende" +++
Bei seinem ersten Besuch in Tschechien als Bundeskanzler wird Olaf Scholz an diesem Montag eine europapolitische Grundsatzrede halten. Dabei werde es um die "Auswirkungen der Zeitenwende auf die Europäische Union" gehen, heißt es vorab aus dem Kanzleramt. Als "Zeitenwende" hatte Scholz Ende Februar den Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Neuausrichtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik bezeichnet. Scholz wird die 60-minütige Rede im Karolinum halten, dem historischen Hauptgebäude der 1348 gegründeten Prager Karls-Universität. Tschechien hat am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen.

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hvo/chl/vpe/hul/rts/AFP/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen