Israel-Krieg im Liveticker +++ 18:05 Israel tötet Terroristen im Norden des Gazastreifens +++
Die israelische Armee greift nach eigenen Angaben weiter den Norden des Gazastreifens aus der Luft und mit Artilleriefeuer an. Es seien "Terroristen identifiziert" worden, die in der Nähe des Grenzübergangs aus einem Tunnel gekommen seien. Israelische Soldaten hätten diese "konfrontiert, getötet und verletzt", erklärte die Armee. Die Hamas sprach von "heftigen Gefechten" im Nordwesten des Gazastreifens.
+++ 17:35 Israelische Soldaten wehren Angriffe mit Molotow-Cocktails ab +++
Der israelischen Armee zufolge reagieren Einsatzkräfte im Westjordanland bei einem Anti-Terror-Einsatz in Beit Rima auf Angriffe bewaffneter Palästinenser mit Molotowcocktails. In Askar sei es zu Schusswechseln zwischen militanten Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen, als diese dabei waren, das Haus eines mutmaßlichen palästinensischen Angreifers abzureißen. Laut der palästinenschen Autonomiebehörde des Westjordanlands starb dabei ein Palästinenser.
+++ 17:05 Auch prominenter Ampel-Politiker kritisiert deutsche Enthaltung bei UN +++
Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai kritisiert die deutsche Enthaltung bei der UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der Hamas kritisiert. "Das Votum des Außenministeriums ist enttäuschend und nicht nachvollziehbar", sagte Djir-Sarai dem "Tagesspiegel". Bemerkenswert daran ist, dass die FDP selbst Teil der Regierung ist, die Djir-Sarai hier kritisert.
+++ 16:07 Tausende demonstrieren in Beirut für Palästinenser +++
In Beirut fordern mehrere Tausend Demonstranten Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen. Die Organisatoren der Kundgebung fordern die arabischen Staaten auf, den von den USA geförderten Prozess der Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu beenden. Zur Demonstration hatte die radikal-islamische Hamas aus dem Gazastreifen und die libanesische islamistische Partei Dschama Islamija aufgerufen.
+++ 15:45 Iran will mit Hamas-Massaker nichts zu tun gehabt haben +++
Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian weist Behauptungen als haltlos zurück, der Iran stehe in direktem Zusammenhang mit den Hamas-Terrormorden am 7. Oktober. "Wir hatten immer politische Medien und internationale Unterstützung für Palästina. Das haben wir nie bestritten", sagt Amirabdollahian bei einem Auftritt auf CNN. "Aber in Bezug auf diese Operation namens Al-Aksa-Sturm gab es keine Verbindung (...) zwischen dem Iran und dieser Hamas-Operation, weder meiner Regierung noch einem Teil meines Landes."
+++ 15:26 US-Sicherheitsberater: Israel soll zwischen Zivilisten und Terroristen unterscheiden +++
Der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, ermahnt die israelische Regierung mit Blick auf den Militäreinsatz im Gazastreifen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um zwischen Zivilisten und Terroristen zu unterscheiden. Im Sender CNN erklärt er zudem, die Gewalt jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland gegen unschuldige Einwohner sei vollkommen unannehmbar. Aus Sicht der USA habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Verantwortung, gegen extremistische Siedler vorzugehen.
+++ 15:06 Röttgen zu Enthaltung bei UN-Resolution: "Schwäche macht Deutschland unbedeutend" +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen verurteilt die deutsche Enthaltung bei der UN-Resolution zum Nahost-Krieg in scharfen Worten. "Die Enthaltung Deutschlands ist mit der eigenen Begründung der Bundesregierung für ihr Abstimmungsverhalten in der UN unvereinbar. Die Kritik der Bundesregierung an dem Antrag hätte zwingend ein Nein zur Folge haben müssen", sagte Röttgen der Düsseldorfer Zeitung "Rheinische Post". "Die Bundesregierung hat stattdessen laviert, sie war uneindeutig. Staatsräson war dieses Verhalten nicht", so der CDU-Politiker. "Auch die zugrundeliegende Kalkulation der Bundesregierung ist falsch. Schwäche macht Deutschland nicht gesprächsfähig, sondern unbedeutend", sagte Röttgen. Die Bundesregierung hatte sich am Freitag bei der UN-Abstimmung in New York enthalten.
+++ 14:44 Volksverhetzende Aufkleber an Hannoveraner Gedenkstätte +++
Unbekannte haben in der Gedenkstätte Ahlem in Hannover volksverhetzende Aufkleber aufgebracht. Die Aufkleber wurden an Türen, am Eingangsschild und an der "Wand der Namen" für die Opfer des Holocausts gesichert, wie eine Sprecherin der Region Hannover mitteilt. "Die Aufkleber haben allesamt einen politischen und volksverhetzenden Inhalt in Bezug auf den Nahostkonflikt", erklärt eine Polizeisprecherin. Der Tatzeitraum liege zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen, die Zahl der Aufkleber im mittleren zweistelligen Bereich, heißt es weiter von der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung. Weil sich die Kleber gut entfernen ließen, werde nicht wegen Sachbeschädigung ermittelt.
+++ 14:22 Diplomat: Gespräche über Freilassung von Hamas-Geiseln verlangsamen sich "drastisch" +++
Trotz der weiteren Verschärfung des Krieges im Gazastreifen bemüht sich Qatar weiterhin um die Freilassung weiterer Hamas-Geiseln. "Die Gespräche dauern an, sind aber durch die Eskalation der Gewalt schwieriger geworden", erklärt ein qatarischer Regierungsvertreter. Ein mit dem Verhandlungsverlauf vertrauter Diplomat sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Verhandlungen seien bis Freitagabend gut vorangekommen. "Doch am Wochenende verlangsamte sich der Fortschritt drastisch." Weiter sagte er, es habe schon Einigungen über heikle Themen gegeben, aber jetzt steckten beide Seiten bei technischen Fragen fest. Laut Angaben des Diplomaten ist die Freilassung einer größeren Gruppe von Geiseln im Gespräch, deren genaue Zahl noch nicht feststeht. Die Hamas verlangt, dass Israel das Bombardement des Gazastreifens für eine kurze Zeit einstellt, damit die Geiseln übergeben und humanitäre Hilfe geleistet werden können. Die Dauer dieser Pause sei aber noch nicht festgelegt worden, sagte der mit den Verhandlungen vertraute Diplomat.
+++ 14:02 UN-Friedenssoldat durch Mörserbeschuss im Libanon verletzt +++
Die Friedenstruppen im Libanon sind nach Angaben der UN-Übergangstruppe im Libanon (UNIFIL) gestern Abend unter Beschuss geraten. Demnach trafen zwei Mörsergranaten einen UNIFIL-Stützpunkt in der Nähe von Houla, einem Dorf an der Grenze zu Israel, und verletzten einen Friedenssoldaten, heißt es in einer Erklärung der Organisation auf Telegram und X. Er erlitt leichte Verletzungen und wurde zur Behandlung in das UNIFIL-Hauptquartier in Naqoura, ebenfalls im Libanon, evakuiert, wo er sich nach Angaben der UNIFIL in einem stabilen Zustand befindet. "UNIFIL ist sehr besorgt über diese beiden Angriffe auf unsere Truppen, die rund um die Uhr unermüdlich daran arbeiten, die Stabilität im Südlibanon wiederherzustellen und die gefährliche Situation zu entschärfen", heißt es weiter. "Wir fordern alle an dem Konflikt beteiligten Parteien nachdrücklich auf, das Feuer sofort einzustellen", so die UNIFIL.
+++ 13:46 WHO-Chef nennt Evakuierungsaufruf für Klinik "zutiefst besorgniserregend" +++
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sorgt sich wegen des Berichts, wonach der palästinensische Rote Halbmond von den israelischen Behörden gewarnt wurde, das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen sofort zu evakuieren. "Der Bericht des Palästinensischen Roten Halbmonds über Evakuierungsdrohungen für das Al-Kuds-Krankenhaus in Gaza ist zutiefst besorgniserregend", schreibt Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X, früher Twitter. "Wir wiederholen - es ist unmöglich, Krankenhäuser voller Patienten zu evakuieren, ohne deren Leben zu gefährden."
+++ 13:26 UN-Chef: Lage in Gaza "von Stunde zu Stunde verzweifelter" +++
UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut davor gewarnt, dass sich die Lage im Gazastreifen rapide verschlechtere. Die Zahl der getöteten oder verletzten Zivilisten sei "völlig inakzeptabel", sagte er bei einem Besuch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Die Lage in Gaza wird von Stunde zu Stunde verzweifelter. Ich bedauere, dass Israel seine Militäroperationen intensiviert hat, anstatt eine dringend erforderliche humanitäre Pause einzulegen, die von der internationalen Gemeinschaft unterstützt wird. "Die Welt ist Zeuge einer humanitären Katastrophe, die sich vor unseren Augen abspielt", so Guterres weiter. "Ich fordere alle, die Verantwortung tragen, dringend auf, sich vom Abgrund zurückzuziehen."
+++ 13:05 Jäger: Für Iran ist Hamas "wichtiges Instrument" +++
Jüngst hat der iranische Präsident Ebrahim Raisi betont, Israel habe im Gazastreifen "rote Linien" überschritten. Die "rote Linie" sei in diesem Zusammenhang die Zerschlagung der Hamas, wie Politologe Thomas Jäger erklärt. Die Terrororganisation sei für Teheran ein "wichtiges Instrument". Nach den erfolgreichen Angriffen Israels auf die Hamas werde es für den Iran nun immer schwieriger zu überlegen, wie man die Terrororganisation erhalte.
+++ 12:41 Hamas greift Israel mit Raketen an - Luftalarm in mehreren Städten +++
Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas, haben israelische Ortschaften erneut mit Raketen angegriffen. Sie bekannten sich in ihrem Telegram-Kanal zu Attacken auf den Großraum Tel Aviv. In mehreren Städten im Umkreis der Küstenmetropole gab es in den vergangenen Stunden Raketenalarm, ebenso in Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen. In Rishon Letzion in Zentralisrael sind laut Polizeiangaben Raketensplitter niedergegangen, wie die israelische Nachrichtenseite Haaretz berichtet. Verletzt wurde demnach jedoch niemand. Das israelische Fernsehen berichtete, bis zu zwei Millionen Menschen seien durch den Alarm und Aufrufe, sich in Schutzräume zu begeben, betroffen gewesen.
+++ 12:22 Israels Armee: Truppenstärke im Gazastreifen wird "schrittweise" ausgeweitet +++
Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihre im Gazastreifen eingesetzten Truppen verstärkt. "Über Nacht haben wir die Zahl der Einsatzkräfte im Gazastreifen erhöht und sie haben sich den bereits dort kämpfenden Kräften angeschlossen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer über das Fernsehen verbreiteten Erklärung. Die Einsätze am Boden und der Umfang der Streitkräfte im Gazastreifen würden "schrittweise" ausgeweitet. Zuvor hatte Israel im Krieg gegen die Hamas eine "neue Phase" ausgerufen sowie die Zivilbevölkerung des Gazastreifens erneut aufgefordert, in den Süden zu flüchten.
+++ 12:00 Irans Präsident droht mit Eingreifen weiterer Akteure +++
Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure in den Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. Die Angriffe des israelischen Militärs könnten demnach "jeden dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen", schreibt Raisi auf X. Washington würde Teheran zwar "bitten, nichts zu tun", fügte Raisi hinzu. "Aber sie unterstützen Israel weiterhin auf breiter Front." Ebenso hätten die USA "Botschaften an die Achse des Widerstands" geschickt, erklärte Raisi. Dieser Begriff wird von iranischen Funktionsträgern benutzt, um von Teheran unterstützte militante Organisationen in anderen Ländern zu bezeichnen, darunter die Hisbollah im Libanon, die Huthis im Jemen sowie weitere Gruppierungen im Irak und in Syrien.
+++ 11:38 Israel: Hilfslieferungen nach Gaza werden "dramatisch erhöht" +++
Israel will die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen nach eigenen Angaben erleichtern. Elad Goren von der zuständigen Cogat-Behörde sagte Journalisten, Hilfslieferungen sollten in den kommenden Wochen "dramatisch erhöht" werden. Dies geschehe auf Bitten der USA. Es sei ein neuer gemeinsamer Mechanismus mit USA, Ägypten und den Vereinten Nationen eingerichtet worden. Hilfslieferungen für Gaza sollten demnach zunächst am Nitzana-Übergang von Israel nach Ägypten geprüft werden. Man habe große Sorgen, dass in den Lastwagen auch Waffen in den Gazastreifen geschafft werden könnten, sagte Goren. Nach der Kontrolle sollten die Hilfslieferungen über den Rafah-Grenzübergang von Ägypten in den Gazastreifen gebracht und dort den Vereinten Nationen übergeben werden. Diese Lieferungen seien nur für den südlichen Abschnitt des Gazastreifens bestimmt. Goren sprach von einer "humanitären Zone" im Bereich von Chan Junis.
+++ 11:26 Netanjahu entschuldigt sich für Vorwürfe gegen Geheimdienst +++
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich auf X für einen Post aus der Nacht entschuldigt, in dem er dem Geheimdienst vorwarf, ihn nicht über die Absichten der Hamas informiert zu haben. (Eintrag von 9.15 Uhr). Nachdem er den Beitrag gelöscht hat, schreibt Netanjahu nun auf X: "Ich habe mich geirrt. Dinge, die ich nach der Pressekonferenz gesagt habe, hätten nicht gesagt werden dürfen, und ich entschuldige mich dafür. Ich gebe allen Chefs der Sicherheitskräfte volle Unterstützung." Zuvor hatte sich auch IDF-Sprecher Daniel Hagari empört über den Vorwurf des Premiers gezeigt. In seinem Morning Briefing schrieb er: "Was stand in den Briefen, die im Sommer von den Leitern der Sicherheitskräfte verschickt wurden und in denen vor der Spaltung des Landes gewarnt wurde? (…) Der Premierminister bestand darauf, die Schuld auf die IDF zu schieben und sich vor der Verantwortung zu drücken."
+++ 11:07 Bericht: 60.000 Menschen suchen Schutz in Schifa-Klinik im Gazastreifen +++
Rund um das Schifa-Krankenhaus in Gaza, das Israel zufolge auch als Hamas-Kommandozentrum dient, halten sich Medienberichten zufolge Zehntausende Menschen auf. Die größte Klinik des Gazastreifens beherberge derzeit mehr als 60.000 Menschen, schreibt die "New York Times". Neben Verletzten befinden sich vor allem Menschen in der Klinik und um sie herum, die sich Schutz in der Einrichtung versprechen. Der Nachrichtenagentur Associated Press zufolge wurden bei israelischen Luftangriffen Straßen, die zu der Klinik führen, zerstört. "Es wird immer schwieriger, das Krankenhaus zu erreichen", sagte Mahmoud al-Sawah, der im Krankenhaus Schutz suchte, der Agentur. "Es scheint, als wollten sie das Gebiet abriegeln." Israelische Medien berichteten zuletzt unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Hamas habe rund 30.000 Menschen im Umkreis des Schifa-Krankenhauses konzentriert, damit diese als "menschliche Schutzschilde" dienen. Dies solle Israel daran hindern, ihre unterirdische Kommandozentrale anzugreifen.
+++ 10:47 Roter Halbmond: Israel fordert Evakuierung von Al-Kuds-Klinik +++
Der palästinensische Rote Halbmond hat eigenen Angaben zufolge von israelischen Behörden die Aufforderung erhalten, das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen sofort zu evakuieren, da es bombardiert werden soll. Seit dem Morgen gebe es Angriffe etwa 50 Meter von dem Krankenhaus entfernt, teilt der Rote Halbmond auf Facebook und X mit.
+++ 10:30 ntv-Reporter: "Ingenieurtrupps sollen geheime Tunnel finden" +++
Die israelischen Streitkräfte sind in der Nacht einige Kilometer ins Landesinnere des Gazastreifens vorgedrungen, wie ntv-Reporter Gordian Fritz erklärt. Neben dem Zerstören von Panzerabwehrstellungen und Kommandozentralen der Hamas gehe es auch darum, die geheimen Tunneleingänge zu finden. Dafür sei das Militär mit speziellen Ingenieurtrupps unterwegs, berichtet Fritz:
+++ 10:10 Israel meldet Angriffe auf Hisbollah-Ziele +++
Die israelischen Streitkräfte haben in der Nacht militärische Ziele der Hisbollah angegriffen. Dies meldet IDF-Sprecher Daniel Hagari in seinem Morning Briefing. Demnach wurde der Norden Israels aus dem Libanon beschossen. Als Reaktion "haben wir in der Nacht militärische Ziele, Infrastruktur und Posten der Terrororganisation Hisbollah angegriffen", schreibt Hagari. "Die Terrororganisation Hisbollah operiert im Norden weiterhin gegen uns, und wir greifen alle an, die gegen uns agieren. Jede Hisbollah-Terrorzelle, die in die Nähe des Zauns kommt, wird angegriffen."
+++ 09:40 UN: Plünderungen sind "besorgniserregendes Zeichen" +++
Tausende im Gazastreifen sind dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zufolge in ihre Lagerhallen und Verteilzentren eingebrochen und haben diese auf der Suche nach "Grundmitteln zum Überleben" geplündert. "Das ist ein besorgniserregendes Zeichen, dass die öffentliche Ordnung nach drei Wochen Krieg und strenger Belagerung des Gazastreifens zusammenzubrechen beginnt", erklärt das Hilfswerk. "Die Vorräte auf dem Markt gehen zur Neige, während die humanitäre Hilfe, die mit Lastwagen aus Ägypten in den Gazastreifen kommt, nicht ausreicht. Die Bedürfnisse der Bevölkerung sind immens, und sei es nur, um das Überleben zu sichern, während die Hilfe, die wir erhalten, dürftig und uneinheitlich ist", heißt es weiter.
+++ 09:15 Netanjahu löscht Post über Vorwürfe gegen Geheimdienst +++
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Geheimdienst in einem Post vorgeworfen, ihn nicht vor Kriegsabsichten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt zu haben. "Unter keinen Umständen und zu keinem Zeitpunkt wurde der Ministerpräsident vor kriegerischen Absichten der Hamas gewarnt. Im Gegenteil, alle Sicherheitsvertreter, einschließlich des Militärgeheimdienstchefs und des Chefs von Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) waren der Einschätzung, dass die Abschreckung gegen die Hamas wirkt und diese eine Verständigung anstrebt", schrieb der Regierungschef auf X, ehemals Twitter. Der Post wurde anschließend gelöscht. Dies passierte infolge großer Empörung einiger Mitglieder des Kriegskabinetts über seinen Post, wie "The Times of Israel" berichtet.
+++ 08:45 Israel meldet Bombardierung von 450 Zielen an einem Tag +++
Israels Armee hat im Zuge der Ausweitung ihrer Kampfeinsätze im Gazastreifen nach eigenen Angaben erneut Hunderte Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie das Militär auf Telegram bekannt gibt, haben Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 450 Ziele bombardiert, darunter Kommandozentralen, Beobachtungsposten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen. Im Zusammenwirken mit den eigenen Bodentruppen hätten die israelischen Kampfverbände Terrorzellen attackiert, die versucht hätten, anzugreifen und Panzerabwehrraketen abzufeuern. Ein israelischer Offizier sei in der Nacht schwer verletzt worden, als er im nördlichen Gazastreifen von einer Mörsergranate getroffen worden sei, heißt es weiter. Ein weiterer israelischer Soldat sei bei einem Gefecht mit Terroristen ebenfalls im Norden verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt, teilte Israels Militär mit.
+++ 08:18 Katar: Bodenoffensive wird "katastrophale Auswirkungen" auf Region haben +++
Israels Einmarsch in den Gazastreifen werde "katastrophale Auswirkungen" auf die Stabilität in der Region haben, warnte das Außenministerium von Katar auf X. Die Operation sei Teil einer Politik der "kollektiven Bestrafung und des Versuchs, das palästinensische Volk gewaltsam zu vertreiben", schrieb das Ministerium weiter. Es warf Israel vor, gegen internationales und humanitäres Recht zu verstoßen, indem es Zivilisten zur Flucht in Nachbarländer zwingt. "Der Staat Katar bringt seine tiefe Besorgnis über den israelischen Einmarsch in den Gazastreifen zum Ausdruck und betrachtet ihn als eine gefährliche Entwicklung, die verheerende Auswirkungen auf die Sicherheit und die humanitäre Lage im Gazastreifen haben wird, insbesondere auf die Sicherheit von Zivilisten und Geiseln", heißt es in einer Erklärung.
+++ 07:50 Bericht: UN-Sicherheitsrat beruft Dringlichkeitssitzung zu Bodenoffensive ein +++
Der UN-Sicherheitsrat hat auf Antrag der Vereinigten Arabischen Emirate, dem arabischen Vertreter im Rat, eine Dringlichkeitssitzung zur israelischen Bodeninvasion in Gaza angesetzt. Diese soll am Montagnachmittag stattfinden, wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Zuvor teilte die Sprecherin der VAE-Mission bei den Vereinten Nationen, Shahad Matar, den Antrag auf Twitter. "Die VAE haben um die schnellstmögliche Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates gebeten, nachdem Israel angekündigt hat, seine "Bodenoperationen" im Gazastreifen auszuweiten", schrieb sie dazu. Die VAE sind für die Jahre 2022-2023 nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrates.
+++ 07:17 Iran: Israel hat rote Linien überschritten +++
Israel hat nach Worten des iranischen Präsidenten mit den Angriffen auf Gaza rote Linien überschritten. "Die Verbrechen der zionistischen Einheit, humanitär und militärisch, haben die roten Linien überschritten, die alle zum Handeln zwingen könnten", sagte Regierungschef Ebrahim Raisi in einem Interview mit dem arabischen Sender Al-Dschasira. In den vergangenen Wochen nach dem Hamas-Großangriff hatte Irans politische und militärische Führung den traditionellen Erzfeinden USA und Israel gedroht.
+++ 06:55 IDF erhöht Dringlichkeit seiner Warnung an Gaza-Bewohner +++
Das israelische Militär hat die Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneut aufgefordert, nach Süden zu ziehen. In dem Aufruf auf X vom frühen Sonntagmorgen bekräftigte IDF-Sprecher Daniel Hagari, dass Israel die nächste Phase des Krieges gegen die Hamas in Gaza "aus der Luft, vom Land und vom Meer" starte. Er sagte, Israel habe die Bewohner des Gazastreifens wiederholt gewarnt, sich von den "Hamas-Hochburgen" zu entfernen, und fügte hinzu: "Heute erhöhen wir die Dringlichkeit dieser Warnung." "Die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt sollte sich vorübergehend südlich des Wadi Gaza in ein sichereres Gebiet begeben, wo sie Wasser, Lebensmittel und Medikamente erhalten können." Die von Ägypten und den Vereinigten Staaten geleiteten humanitären Bemühungen für den Gazastreifen würden Sonntag ausgeweitet, sagte Hagari.
+++ 06:30 Kommunikationsausfall in Gaza behinderte medizinische Versorgung +++
Der Kommunikationsausfall hat die Arbeit des medizinischen Personals im Gazastreifen in der vergangenen Nacht stark beeinträchtigt. Demnach konnten Sanitäter die Verletzten in der Nacht nur mit Verzögerung erreichen, wie Mohamad Al-Rayan, Arzt im Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens zu CNN sagte. "Die Verletzten kamen viele Stunden später im Krankenhaus an, weil wir sie nicht schnell und direkt erreichen konnten." Auch hätten die Krankenhäuser untereinander den Kontakt verloren, was die Verlegung von Patienten, die eine Spezialoperation benötigten, zwischen den Krankenhäusern noch schwieriger machte. Angaben eines Online-Monitors zufolge funktionieren Internet und Telefonie nun wieder.
+++ 04:00 Internet und Telefon im Gazastreifen funktionieren wieder +++
Die Kommunikationswege im Gazastreifen sind zwei Tage nach ihrem Ausfall durch israelische Bombardements den Angaben eines Online-Monitors zufolge wieder zugänglich. "Netzwerkdaten in Echtzeit zeigen, dass die Internetverbindung im Gazastreifen wiederhergestellt wird", erklärt die Internetüberwachungsseite Netblocks bei X. Ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP in Gaza-Stadt berichtete, kurz nach 4 Uhr (3 Uhr MEZ) habe das Internet funktioniert und Anrufe in den Süden des Gazastreifens seien möglich gewesen.
+++ 02:58 Saudi-Arabiens Verteidigungsminister reist in die USA +++
Dem US-Nachrichtenportal Axios zufolge wird Saudi-Arabiens Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman voraussichtlich am Montag für ein Treffen mit hochrangigen Vertretern der US-Regierung nach Washington reisen. Das Nachrichtenportal bezieht sich dabei auf drei mit der Reise vertrauten Personen. Der Besuch sei schon lange geplant gewesen. Prinz Khalid bin Salman soll nach Angaben der Insider mit dem nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie Außenminister Antony Blinken und mehreren Senatoren zusammentreffen.
+++ 02:12 Nouripour verurteilt antisemitische Inhalte von Fridays for Future +++
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour verurteilt antisemitische Inhalte der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in sozialen Netzwerken. "Die Aktivisten haben auch noch ein Plüschtier in Form einer Krake auf das Bild geschmuggelt", sagt Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Bezug auf ein auf Instagram veröffentlichtes Foto, auf dem auch die bekannte Aktivistin Greta Thunberg zu sehen ist. "Die Krake ist seit Jahrzehnten bekannt als antisemitische Symbolik. Nun wurden Verschwörungsideologien geteilt. Diese Posts sind verstörend und inakzeptabel." Nouripour begrüßt, dass sich die deutsche Gruppe von Fridays for Future davon distanzierte.
+++ 01:16 Rotes-Kreuz-Präsidentin: "Verlust so vieler ziviler Leben ist schändlich" +++
Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, ruft im Nahostkonflikt alle Seiten dazu auf, dem "unerträgliche" Leid der Zivilisten im Gazastreifen Einhalt zu gebieten. "Dies ist ein katastrophales Versagen, das die Welt nicht hinnehmen darf", sagt sie. Es sei "inakzeptabel, dass die Zivilisten in Gaza keinen sicheren Ort haben, an den sie gehen können". Spoljaric fordert eine sofortige Deeskalation des Konflikts. "Der tragische Verlust so vieler ziviler Leben ist schändlich", sagt die IKRK-Präsidentin. Aufgrund "der militärischen Belagerung ist auch keine angemessene humanitäre Antwort möglich".
+++ 00:31 Saudi-Arabien verurteilt "jegliche Bodenoffensiven" Israels +++
Saudi-Arabien verurteilt "jegliche Bodenoffensiven" Israels im Gazastreifen und bezeichnet sie als Bedrohung für palästinensische Zivilisten. Die Palästinenser seien dadurch "mehr Gefahren und unmenschlichen Zuständen" ausgesetzt, teilt das Außenministerium in Riad mit. Saudi-Arabien sprich von einem "eklatanten Bruch und einem ungerechtfertigten Verstoß gegen internationales Recht". Mit Sorge betrachte das Königreich die militärische Eskalation im Gazastreifen, die "ernsthafte Folgen für die Stabilität der Region sowie den regionalen und internationalen Frieden" habe. Saudi-Arabien ist eine wichtige Schutzmacht der Palästinenser und war über Jahrzehnte mit Israel verfeindet. Vor Beginn des Gaza-Kriegs deutete viel auf eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv unter Vermittlung der USA hin. Wegen des erneut gewaltsam eskalierten Konflikts im Nahen Osten hat Riad die Gespräche über eine mögliche Normalisierung aber gestoppt.
+++ 00:04 Zentralrats-Chef Schuster kritisiert deutsche Enthaltung +++
Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei einer UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster spricht im "Tagesspiegel am Sonntag" von einer "Enttäuschung für die Juden in Deutschland". Deutschland habe mit seiner Enthaltung die "relativierende Haltung der UN gegenüber Israel" unterstützt. Deutschland hätte die Resolution ablehnen sollen, so Schuster. Damit hätten "die mantrahaft vorgetragenen Solidaritätsbekundungen mit Israel" auch "im Gegenwind der UN-Vollversammlung" hochgehalten werden können.
+++ 23:32 Guterres fordert sofortige Feuerpause im Gaza-Konflikt +++
UN-Generalsekretär António Guterres ruft erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt auf. Er sei überrascht über die "beispiellose Eskalation" der Bombardierungen, sagte Guterres laut einer Mitteilung. Er bekräftige seinen Aufruf "zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand", verbunden mit der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln und der Bereitstellung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen. Dort spiele sich "vor unseren Augen" eine humanitäre Katastrophe ab.
+++ 22:45 Angehörige der Geiseln fordern Gefangenenaustausch +++
Nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu fordern Vertreter der Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen Gefangenenaustausch. Israel solle die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch für alle aus Israel entführten Geiseln erwägen, schlagen die Angehörigenvertreter israelischen Medien zufolge vor. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss sagt Israels Regierungschef, ein Gefangenenaustausch werde debattiert. Details will er nicht nennen. Die Bedingungen eines solchen Abkommens offenzulegen, werde nicht dabei helfen, ihn zu verwirklichen, so Netanjahu.
+++ 22:10 Insider: Verhandlungen zwischen Israel und Hamas gehen weiter +++
Die von Katar vermittelten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas sind trotz der Ausweitung der Boden-Offensive israelischer Truppen im Gazastreifen fortgesetzt worden, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sei das Tempo der Verhandlungen seit der Eskalation der Kämpfe sehr viel langsamer geworden, sagt die Person, die anonym bleiben möchte.
+++ 21:43 Auch UN-Hilfswerk hat Kontakt nach Gaza verloren +++
Nach dem Ausfall der Internet- und Kommunikationsdienste im Gazastreifen ist auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA abgebrochen. Er habe zur "großen Mehrheit" seines Teams keinen Kontakt, teilt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini mit. "Das macht mich außerordentlich besorgt um Kollegen und ihre Familien." Er hoffe ernsthaft, dass seine Nachricht die Kolleginnen und Kollegen erreiche. Den Ausfall der Kommunikationsdienste seit Freitagabend bezeichnet Lazzarini als "einen weiteren Versuch, die humanitäre Antwort für die Zivilisten im Gazastreifen" zu behindern.
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Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP/rts