Israel-Krieg im Liveticker +++ 00:04 Zentralrats-Chef Schuster kritisiert deutsche Enthaltung +++
Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei einer UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster spricht im "Tagesspiegel am Sonntag" von einer "Enttäuschung für die Juden in Deutschland". Deutschland habe mit seiner Enthaltung die "relativierende Haltung der UN gegenüber Israel" unterstützt. Deutschland hätte die Resolution ablehnen sollen, so Schuster. Damit hätten "die mantrahaft vorgetragenen Solidaritätsbekundungen mit Israel" auch "im Gegenwind der UN-Vollversammlung" hochgehalten werden können.
+++ 23:32 Guterres fordert sofortige Feuerpause im Gaza-Konflikt +++
UN-Generalsekretär António Guterres ruft erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt auf. Er sei überrascht über die "beispiellose Eskalation" der Bombardierungen, sagte Guterres laut einer Mitteilung. Er bekräftige seinen Aufruf "zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand", verbunden mit der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln und der Bereitstellung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen. Dort spiele sich "vor unseren Augen" eine humanitäre Katastrophe ab.
+++ 22:45 Angehörige der Geiseln fordern Gefangenenaustausch +++
Nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu fordern Vertreter der Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen Gefangenenaustausch. Israel solle die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch für alle aus Israel entführten Geiseln erwägen, schlagen die Angehörigenvertreter israelischen Medien zufolge vor. Bei einer Pressekonferenz im Anschluss sagt Israels Regierungschef, ein Gefangenenaustausch werde debattiert. Details will er nicht nennen. Die Bedingungen eines solchen Abkommens offenzulegen, werde nicht dabei helfen, ihn zu verwirklichen, so Netanjahu.
+++ 22:10 Insider: Verhandlungen zwischen Israel und Hamas gehen weiter +++
Die von Katar vermittelten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas sind trotz der Ausweitung der Boden-Offensive israelischer Truppen im Gazastreifen fortgesetzt worden, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings sei das Tempo der Verhandlungen seit der Eskalation der Kämpfe sehr viel langsamer geworden, sagt die Person, die anonym bleiben möchte.
+++ 21:43 Auch UN-Hilfswerk hat Kontakt nach Gaza verloren +++
Nach dem Ausfall der Internet- und Kommunikationsdienste im Gazastreifen ist auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA abgebrochen. Er habe zur "großen Mehrheit" seines Teams keinen Kontakt, teilt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini mit. "Das macht mich außerordentlich besorgt um Kollegen und ihre Familien." Er hoffe ernsthaft, dass seine Nachricht die Kolleginnen und Kollegen erreiche. Den Ausfall der Kommunikationsdienste seit Freitagabend bezeichnet Lazzarini als "einen weiteren Versuch, die humanitäre Antwort für die Zivilisten im Gazastreifen" zu behindern.
+++ 21:12 Israel will Starlink-Einsatz in Gaza verhindern +++
Der israelische Kommunikationsminister, Shlomo Karhi, schreibt auf X, Israel werde "alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen", um den Einsatz von Starlink zur Unterstützung von Hilfsorganisationen in Gaza zu bekämpfen. Zuvor hatte Elon Musk erklärt, das Satelliten-Kommunikationssystem internationalen Hilfsorganisationen in Gaza zur Verfügung stellen zu wollen. Karhi schreibt, wenn das Satelliteninternet eingesetzt werde, "wird die Hamas es für terroristische Aktivitäten nutzen. Daran gibt es keinen Zweifel, wir wissen es, und Musk weiß es".
+++ 20:41 Emirate verurteilen israelisches Vorgehen +++
Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen die Ausweitung der israelischen Bodentruppen im Gazastreifen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur WAM mit Verweis auf das Außenministerium. Demnach äußert der Golf-Staat seine tiefe Besorgnis über die militärische Eskalation der Israelis und die Verschärfung der humanitären Krise. Es drohe der Tod von weiteren Zivilisten. Die Emirate waren der erste Golf-Staat, der 2020 seine Beziehungen zu Israel normalisierte.
+++ 20:14 Netanjahu zu Geiselbefreiung: "Druck ist der Schlüssel" +++
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft sich mit einigen Angehörigen der in den Gazastreifen von Hamas-Kämpfern verschleppten Geiseln. In einem von seinem Büro veröffentlichtem Video erklärt er, die Befreiung der Geiseln sei ein "integraler" Bestandteil der militärischen Ziele. "Druck ist der Schlüssel. Je größer der Druck, desto größer die Chancen", sagt der Regierungschef.
+++ 19:55 Israel meldet Gefechte mit Terrorzellen in Gaza +++
Nach der Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen hat Israels Armee dort nach eigenen Angaben mehrere Terrorzellen identifiziert und angegriffen. Die Gruppen hätten auch versucht, Raketen und Granaten abzufeuern, teilt das Militär mit. Auch die Soldaten seien beschossen worden. Die Terrorzellen seien "neutralisiert" worden. Unklar ist, ob die extremistischen Palästinenser dabei getötet wurden. Panzertruppen, Ingenieurkorps und Infanterie seien zusammen in Einsatz, heißt es weiter. Soldaten hätten dabei auch ein mit Sprengfallen versehenes Gebäude zerstört. Hubschrauber hätten, von Panzern geleitet, einen Treffpunkt der Hamas getroffen.
+++ 19:41 Ägypten: Israel behindert Hilfslieferungen +++
Ägypten wirft Israel vor, die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu behindern. "Es ist bedauerlich, dass der Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf große logistische Probleme stößt, die von israelischer Seite auferlegt werden", erklärt ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo.
+++ 19:16 EU-Beauftragter Borrell: Israel verletzt Völkerrecht +++
Nach Ansicht von EU-Chefdiplomat Josep Borrell verstößt Israel mit seinen Angriffen im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas gegen das Völkerrecht. "Gaza ist im kompletten Blackout und isoliert, während der schwere Beschuss anhält", schreibt Borrell auf X. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge warne vor der verzweifelten Lage der Menschen in Gaza ohne Strom, Nahrung und Wasser. "Viel zu viele Zivilisten, darunter auch Kinder, sind getötet worden. Das ist gegen das humanitäre Völkerrecht." Eine Pause der Kämpfe sei dringend notwendig, um humanitären Zugang zu ermöglichen, schreibt Borrell weiter. "Wir verurteilen alle Angriffe auf Zivilisten, einschließlich den anhaltenden wahllosen Raketenbeschuss auf Israel, und fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln."
+++ 19:00 Israel zieht Diplomaten aus der Türkei ab +++
Das israelische Außenministerium ruft seine Diplomaten in der Türkei zurück. "Angesichts der schwerwiegenden Äußerungen aus der Türkei habe ich die Rückkehr der diplomatischen Repräsentanten angeordnet, um eine Neubewertung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei vorzunehmen", teilt Außenminister Eli Cohen per X mit. Welche Äußerungen gemeint sind, sagt Cohen nicht. Der türkische Präsident Erdogan hatte zuvor im Zuge der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen von "Wahnsinn" gesprochen und seine Solidarität mit dem palästinensischen Volk bekundet.
+++ 18:40 Israels Armee: Hamas bestätigt Nutzung von Gaza-Klinik +++
Israels Armee hat Videos veröffentlicht, in denen mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Hamas die Nutzung des größten Krankenhauses im Gazastreifen für ihre Zwecke bestätigen. Unter dem Schifa-Krankenhaus gebe es "unterirdische Ebenen", sagt ein Terrorist laut einem der Videos in einem Verhör. Die Hamas transportiere dort etwa ihre Sprengstoffe, Waffen, Lebensmittel und medizinische Ausrüstung, heißt es darin. Aus dem Video geht auch hervor, dass Hamas-Mitglieder sich bei israelischen Angriffen in Kliniken oder Schulen versteckten. Grund dafür sei, dass Israel diese nicht bombardiere.
+++ 18:26 Binnenflüchtlinge stürmen UN-Lebensmittellager +++
Im Gazastreifen haben palästinensische Binnenflüchtlinge ein UN-Lebensmittellager gestürmt. Sie trugen laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten Säcke und Kartons aus dem Gebäude des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge in Deir al-Balah, das südlich der Stadt Gaza liegt. "Wir haben kein Mehl, keine Hilfe, kein Wasser, nicht mal Toiletten. Unsere Häuser wurden zerstört. Keiner kümmert sich um uns", sagt Abdulrahman al-Kilani. "Wir hätten das nicht getan, wenn wir nicht bedürftig wären", begründet er die Plünderung. Auch Um Samer al-Atta verweist auf die Not der Binnenflüchtlinge im Gazastreifen. "Wir brauchen frisches Wasser, wir brauchen Lebensmittel, wir hungern", sagt er. "Unsere Kinder können nicht schlafen. Wir müssen ihnen Wasser und Nahrung geben."
+++ 18:09 Hamas beschießt mehrere israelische Städte +++
Israelische Städte sind weiter vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilt. Auch im Großraum Tel Aviv gab es erneut Raketenalarm, ebenso in der Küstenstadt Aschkelon. In der Wüstenstadt Beerscheva wurde nach Polizeiangaben ein Gebäude durch eine Rakete getroffen. Israelische Medien berichten, auch in den Städten Holon und Kiriat Ono, beides Vororte von Tel Aviv, seien Raketen eingeschlagen. Es gibt zunächst keine Berichte zu Verletzten. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas, bekennen sich zu den Angriffen.
+++ 17:47 Wagenknecht lehnt Waffenlieferungen an Israel ab +++
Sahra Wagenknecht fordert den Stopp von Rüstungskooperationen Deutschlands mit Israel. "Aktuell stellt sich aber die Frage, ob man die israelische Regierung dabei unterstützt, den Konflikt ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung militärisch zu lösen. Das halte ich für falsch", sagt Wagenknecht dem "Spiegel". Sie gibt dem UN-Generalsekretär António Guterres recht. "Der Konflikt ist nicht im luftleeren Raum entstanden", sagt sie. Hamas sei groß geworden, "weil die Rechte der Palästinenser über viele Jahre mit Füßen getreten wurden". Der "Kern des Problems" sei der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, dieser "lehnt eine Zweistaatenlösung ab und treibt die Siedlungspolitik voran".
+++ 17:19 Israels Armee warnt Palästinenser: Gaza-Stadt jetzt ein "Schlachtfeld" +++
Die israelische Armee warnt die palästinensische Zivilbevölkerung, dass Gaza-Stadt und Umgebung inzwischen zu einem "Schlachtfeld" geworden seien. Die Schutzräume in dieser Zone seien "nicht sicher", erklärt die Armee am in Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen wurden. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, "unverzüglich" in Richtung Süden zu flüchten.
+++ 17:08 Libanon entwickelt Notfallplan für den Kriegsfall +++
Die Regierung des Libanons bereitet nach Worten ihres geschäftsführenden Premierministers Nadschib Mikati einen Notfallplan vor, falls sich der Gaza-Krieg ausweiten sollte. Damit sollten "Folgen von Israels Aggression im Süden und den anhaltenden Attacken auf palästinensische Brüder gemildert" werden, sagt Mikati laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. Details zu dem Plan nannte er nicht. Die libanesische Regierung versuche mit "diplomatischen und politischen Bemühungen, sowohl regional als auch international", Israels Angriffe zu stoppen. Mikati äußert sich nach einem Treffen mit dem sunnitischen Großmufti des Libanons, Scheich Abdul Latif Derian. Beide hätten vor allem über Israels Angriffe auf den Gazastreifen und die Lage im Süd-Libanon gesprochen. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu gewaltsamen Konfrontationen. Auf beiden Seiten gibt es bereits Todesopfer.
+++ 16:52 Ärztliche Versorgung ist laut Gaza-Behörde "komplett paralysiert" +++
Die ärztliche Versorgung im Gazastreifen ist der dortigen Gesundheitsbehörde zufolge wegen eines Blackouts bei Telefon- und Internetverbindungen "komplett paralysiert". Das sagt der Sprecher Aschraf al-Kudra. Krankenwagen und Ärzte-Teams könnten ihre Arbeit nicht mehr machen. Die Behörde untersteht der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.
+++ 16:33 Gefechte an Israels Grenze zum Libanon dauern an +++
An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu Gefechten gekommen. Mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilt die israelische Armee mit. Auch Militärposten entlang der Grenze seien beschossen worden. Die Geschosse seien in offenen Gebieten eingeschlagen. Die israelische Armee habe zurückgeschossen und militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.
+++ 16:07 Presseverband fordert Erklärung von Israel +++
Der Auslandspresseverband (FPA) in Israel zeigt sich schockiert über den Tod der Familienmitglieder des Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen. "Wir fordern das israelische Militär auf, unverzüglich Nachforschungen anzustellen und Erklärungen dafür abzugeben, warum das Haus, in dem seine Familie Zuflucht fand, angegriffen wurde", heißt es in einer Stellungnahme des FPA. Der Auslandspresseverband sei "zutiefst traurig über den unsäglichen Verlust der Familie" des Büroleiters des arabischen Dienstes in Gaza. Worte könnten angesichts einer solchen Tragödie keinen Trost spenden. Die Frau, der 15 Jahre alte Sohn, die siebenjährige Tochter sowie ein Enkel des in der arabischen Welt bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten waren kürzlich bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.
+++ 15:45 Musk will Hilfsorganisationen in Gaza Starlink bereitstellen +++
Tech-Milliardär Elon Musk will nach eigenen Angaben mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystem Starlink seiner Firma SpaceX dabei helfen, die derzeit unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wieder herzustellen. "Starlink wird die Konnektivität zu international anerkannten Hilfsorganisationen in Gaza unterstützen", kündigt Musk auf X an. Details nennt er nicht.
+++ 15:23 Israel erneuert Forderung: Bewohner sollen Nord-Gaza verlassen +++
Das israelische Militär fordert die Bewohner im Norden des Gazastreifens erneut auf, das Gebiet zu verlassen. "Dies ist eine dringende militärische Empfehlung", schreibt Militärsprecher Daniel Hagari auf X. "Zu Ihrer unmittelbaren Sicherheit fordern wir alle Bewohner des nördlichen Gazastreifens und von Gaza-Stadt auf, vorübergehend in den Süden umzuziehen." Der bevorstehende Einsatz der israelischen Streitkräfte solle die Bedrohung durch die Hamas mit Präzision und Intensität neutralisieren.
+++ 15:00 Israel: "Sind in neuer Phase des Krieges" +++
Israel Verteidigungsminister Yoav Gallant zufolge hat der Krieg gegen die Hamas eine neue Dimension erreicht. "Wir sind in eine neue Phase des Krieges eingetreten. Heute Nacht bebte der Boden in Gaza. Wir haben über und unter der Erde angegriffen, wir haben Terroristen auf allen Ebenen und an allen Orten angegriffen", sagt Gallant laut der Zeitung "Haaretz" nach einer Lagebeurteilung. Die Militäroperation im Gazastreifen werde "bis zu einem neuen Befehl" fortgesetzt.
+++ 14:47 Al-Sisi nach Drohnen-Vorfall: "Ägypten ist ein sehr starkes Land" +++
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi fordert nach dem Niedergang zweier Drohnen in Ägypten, dass die Souveränität seines Staates respektiert wird. "Von welchem Ort (die Drohnen) auch immer kamen, eine Erweiterung des Konflikts liegt nicht im Interesse der Region", sagt Al-Sisi in Kairo mit Bezug auf den Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. "Ägypten ist ein souveräner Staat. Ich hoffe, wir alle respektieren seine Souveränität und sein Ansehen. Ägypten ist ein sehr starkes Land, das nicht angerührt werden kann", sagt der frühere General.
+++ 14:32 Geisel-Familien: "Wir sind der Parolen überdrüssig" +++
Das Forum der Geiseln- und Vermisstenfamilien, dass die Angehörigen der von der Hamas entführten Geiseln repräsentiert, will heute Abend Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant treffen. Das berichtet "Haaretz". "Wir sind der Parolen überdrüssig. Die Zeit unserer Geliebten läuft ab. Wir erwarten, dass der Premierminister und der Verteidigungsminister sich heute mit uns treffen, uns in die Augen schauen und eine klare Antwort auf die Frage geben: Gefährdet die Intensivierung der Militäroperation in Gaza die Sicherheit der 229 Geiseln?", zitiert die Zeitung aus einer Erklärung. Zuvor hatte Gallant angekündigt, sich am Sonntag mit den Angehörigen treffen zu wollen.
+++ 14:16 Israelischer Arzt bereut einstige Rettung von Hamas-Chef +++
Ein Arzt, der den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar während dessen Haft in Israel häufig behandelt hat, bedauert heute, dass israelische Mediziner ihm damals das Leben gerettet haben. Juval Biton erzählt dem israelischen TV-Sender Channel 12, er sei damals für die Zahnbehandlung von Sinwar und anderen Hamas-Häftlingen zuständig gewesen. Bei den Massakern von Hamas-Terroristen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet sei sein Neffe aus dem Kibbutz Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden. Sinwar habe während der Haft einen eitrigen Hirnabzess gehabt, erinnert Biton sich. "Wenn er geplatzt wäre, hätte er sich verabschieden können", sagt Biton, der damals auch Leiter der Geheimdienstabteilung der israelischen Gefängnisbehörde wurde. "Israelische Ärzte retteten sein Leben." Heute bedauere er dies zutiefst. "Dass wir sein Leben gerettet haben, hat Hunderten von Kindern und alten Leuten das Leben gekostet", sagt Biton mit Tränen in den Augen.
+++ 13:52 Iran verschärft Drohungen gegen USA +++
Irans Revolutionsgarden bekräftigen angesichts des Gaza-Kriegs ihre Warnungen gegen die USA. Die Unterstützer Israels sollten sich bewusst sein, dass "einige Hände, die nicht in der Lage sind, dieses Regime zu erreichen, amerikanische Streitkräfte erreichen können, die diesen Krieg steuern", zitiert die iranische Nachrichtenagentur General Ramesan Scharif. Alle US-Militärstützpunkte und ihre Flüge würden genau beobachtet, so der Sprecher. Die USA hatten gestern in Syrien als Reaktion auf Angriffe proiranischer Milizen Luftangriffe geflogen.
+++ 13:33 Scharfe Kritik an Deutschlands Enthaltung bei UNO +++
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, fordert die Bundesrepublik auf, seinem Land bei den Vereinten Nationen klar den Rücken zu stärken. "Wir brauchen Deutschlands Unterstützung bei der UNO", sagt Prosor. Sich bei einer Abstimmung zu enthalten, "weil man nicht direkt sagen kann, dass Hamas für dieses grausame Massaker verantwortlich ist, ist nicht genug", kritisiert er. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft verurteilt die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung über eine UN-Resolution zur humanitären Lage in Gaza ebenfalls. "Wie kann Deutschland sich bei einer UN-Resolution enthalten, die als alleiniges Ziel hat, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu delegitimieren? Deutschland hätte klar mit Nein stimmen sollen", empört sich der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck.
+++ 13:16 Israels Militär beginnt mit "Mosaik-Kriegsführung" +++
Steht die Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazstreifen kurz bevor? Ralph Thiele sieht die Vorbereitungen dazu als abgeschlossen. Der Militärexperte spricht auch über das Tunnelsystem der Hamas und die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen in Gaza:
+++ 13:00 Israel meldet erneut Rakete aus Libanon +++
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine Boden-Luft-Rakete aus dem Libanon abgefangen, die auf eine israelische Drohne zielte. Im Gegenzug greife Israel den Abschussort der Rakete an.
+++ 12:43 Hamas hortet offenbar Treibstoff und Nahrungsmittel im großen Stil +++
Arabische und westliche Beamte halten einem Bericht zufolge Vorwürfe Israels für berechtigt, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas große Vorräte an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff angelegt hat. Die Hamas habe Dutzende Kilometer lange Tunnel gebaut und dort Vorräte an praktisch allem angehäuft, was sie für einen langwierigen Kampf benötige, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf Experten. Neben Hunderttausenden Litern Treibstoff für Fahrzeuge und Raketen sollen sich demnach in den Hamas-Tunneln auch Munition, Sprengstoff und Rohmaterialien für eine weitere Fertigung befinden, zudem Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente.
+++ 12:24 Berichte über massive Zerstörung in Gaza +++
Nach den jüngsten israelischen Luftangriffen wird aus dem Gazastreifen von massiver Zerstörung berichtet. Der palästinensische Zivilschutz, der der radikalislamischen Hamas unterstellt ist, sprach von Hunderten zerstörten Gebäuden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, die nächtlichen Angriffe hätten sich auf die Umgebung von zwei Krankenhäusern konzentriert. Zahlreiche Gebäude seien zerstört, die Angriffe hätten zudem riesige Krater in Straßen hinterlassen. Wenige Stunden vor Beginn der Angriffe am Freitagabend hatte die israelische Armee der Hamas vorgeworfen, den Krieg von Krankenhäusern aus zu führen und die Bevölkerung als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen.
+++ 12:07 Deutscher in Gaza: Gibt keinen sicheren Ort +++
Eigentlich will Zaki nur seinen Vater in Gaza besuchen, doch plötzlich herrscht Krieg. Auch er muss aus dem Norden des Landes fliehen und findet Platz in einer Notunterkunft. Mehrmals versucht er, nach Ägypten auszureisen, bisher vergeblich:
+++ 12:00 Berlins Polizei stoppt pro-palästinensische Demos +++
Die Berliner Polizei hat am Freitagabend im Bezirk Mitte mehrere pro-palästinensische Demonstrationen aufgelöst. Auf dem Alexanderplatz versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die "offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden", wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt. Später am Abend stellten Einsatzkräfte demnach auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die pro-palästinensische Parolen riefen.
+++ 11:52 Neue Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Grenzorte +++
Israelische Grenzorte sind auch heute vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilt. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, bekannten sich zu einem Angriff auf den Ort Zikim.
+++ 11:32 Israelische Polizei verbietet Protest vor Netanjahus Haus +++
Israels Polizei erlaubt keine Demonstrationen vor dem Haus von Premier Netanjahu gegen die Versäumnisse, die den Großangriff der Hamas auf Israel ermöglicht haben. Das meldet der deutsche Journalist Richard Schneider auf der Plattform X. Begründet werde das Verbot damit, dass Demonstrationen zu politischen und sicherheitsrelevanten Themen während des Krieges nicht erlaubt seien.
+++ 11:10 Israel bestätigt, dass Bodentruppen noch im Gazastreifen sind +++
Nach Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze im Gazastreifen befinden sich die Truppen nach Militärangaben weiter vor Ort. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagt, Israel schreite "in den Kriegsphasen voran". In der Nacht "sind israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen und haben den Bodeneinsatz ausgeweitet". Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie. Die Bodentruppen seien immer noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer.
+++ 10:56 Militärexperte: Bilder aus Gaza nicht zugunsten Israels +++
Begleitet von schweren Angriffen der israelischen Armee fallen in weiten Teilen Gazas sowohl das Internet als auch das Mobilfunknetz aus. Militärexperte Thomas Wiegold vermutet eine gezielte Aktion, die für die israelischen Streitkräfte gleich zwei Vorteile hätte:
+++ 10:51 Israel will humanitäre Hilfe ausweiten +++
Die israelische Armee kündigt nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung an. "Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus", sagt Armeesprecher Daniel Hagari. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen.
+++ 10:39 Israel: Befehlshaber des versuchten Angriffs übers Meer getötet +++
Bei den israelischen Luftangriffen ist auch Ratib Abu Tzahiban abgeschossen worden, der Hamas-Kommandeur, der den versuchten Angriff übers Meer in der Nacht auf Mittwoch geplant und befehligt haben soll. Das meldet Israels Armee bei Telegram.
+++ 10:21 Erdogan wirft Israel "Zustand des Wahnsinns" vor +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert ein Ende israelischer Angriffe im Gazastreifen. "Israel muss diesen Zustand des Wahnsinns sofort beenden und seine Angriffe einstellen", schreibt der Präsident auf der Plattform X. Gleichzeitig ruft Erdogan zu einer für heute geplanten propalästinensischen Demonstration in Istanbul auf.
+++ 10:05 Hunderte Festnahmen bei jüdischem Anti-Kriegs-Protest in New York +++
Bei einer von einer jüdischen Gruppe organisierten Demonstration gegen die israelischen Angriffe in Gazastreifen sind in New York mehrere Hundert Menschen festgenommen worden. Die Polizei meldete am Freitag (Ortszeit) mindestens 200 Festnahmen, die Organisatoren erklärten, bei der Auflösung der Versammlung im New Yorker Bahnhof Grand Central seien mehr als 300 Menschen festgenommen worden. Den Organisatoren zufolge hatten mehrere Tausend Menschen teilgenommen und die volle Bahnhofshalle blockiert. Sie sprechen vom "größten zivilen Ungehorsam, den New York City in den vergangenen 20 Jahren erlebt hat".
+++ 09:47 Jäger: Noch nicht der Beginn der israelischen Bodenoffensive +++
Die UN plädiert in einer Resolution für eine sofortige Feuerpause in Gaza, unter anderem Deutschland enthält sich bei der Abstimmung. Politologe Thomas Jäger erklärt einen möglichen Zusammenhang zwischen der UN-Forderung und neuen Angriffen Israels auf den Gazastreifen:
+++ 09:12 Israel beschießt Hisbollah-Stellungen +++
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon beschossen. Das Militär berichtet von einem Angriff am Freitag. Die Miliz nördlich von Israel unterstützt die Hamas. Zuvor habe die Gruppierung versucht, Raketen auf Israel abzufeuern. Diese landeten jedoch laut israelischen Angaben in Syrien. Die israelische Luftwaffe antwortete demnach mit einem Gegenangriff.
+++ 08:48 Israelische Soldaten wohl noch immer im Gazastreifen +++
Die am Vorabend in den Gazastreifen eingedrungenen israelischen Soldaten halten sich dort offenbar weiterhin auf. Dies berichtet die israelische Nachrichtenseite ynet. Parallel zu den Bodeneinsätzen gebe es massive Luft- und Seeangriffe auf die Stadt Gaza und ihre Umgebung, heißt es weiter. Die Militärspitze berate nun über das weitere Vorgehen. Am Freitagabend hatte Israel angekündigt, die Bodeneinsätze im Gazastreifen auszuweiten. Bislang unklar ist, ob es sich dabei um die erwartete Bodenoffensive handelt.
+++ 08:26 US-Bürger sollen Libanon verlassen +++
Das US-Außenministerium rät seinen Staatsbürgern im Libanon zur sofortigen Ausreise. Grund sei eine "unvorhersehbare Sicherheitssituation", schreibt die Botschaft in Beirut auf X. Die Empfehlung komme jetzt, da kommerzielle Flüge noch verfügbar seien. Das Ministerium weist weiter darauf hin, dass es keine Garantie dafür gebe, dass die Vereinigten Staaten US-Bürger und ihre Familienangehörigen in einer Krisensituation ausfliegen.
+++ 07:56 Israelische Armee: Über Nacht 150 unterirdische Hamas-Ziele getroffen +++
Israelische Kampfflugzeuge haben bei nächtlichen Angriffen im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der israelischen Armee 150 unterirdische Ziele getroffen. Dazu gehörten "von Terroristen genutzte Tunnel, unterirdische Kampfräume und weitere unterirdische Infrastruktur", erklärt die israelische Armee. Zudem seien mehrere "Terroristen" der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. Am Freitagabend kündigte Israel an, seine Bodeneinsätze im Gazastreifen auszuweiten.
+++ 07:05 Israels Militär: Hamas-Verantwortlicher für Drohnen "ausgeschaltet" +++
Israel hat nach eigenen Angaben den Verantwortlichen der Islamistenorganisation Hamas für Luftverteidigung und Co-Planer der Terrorattacke vom 7. Oktober getötet. Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen habe ein Kampfjet Asem Abu Rakaba "ausgeschaltet", teilt das Militär mit. Demnach kümmerte sich Abu Rakaba für die Hamas um Drohnen, Gleitschirme sowie Luftaufklärung und -verteidigung. Die israelische Armee veröffentlicht dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.
+++ 06:57 Neuer Sprecher des US-Repräsentantenhauses telefoniert mit Netanjahu +++
Der neugewählte Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert. Auf X teilt der republikanische Politiker ein Foto des Telefonats. Dazu schreibt er, das US-Repräsentantenhaus stehe an der Seite Israels. Zudem habe er seine Unterstützung bekräftigt. Der Trump-Getreue Johnson war am vergangenen Mittwoch nach einem wochenlangen parteiinternen Machtkampf gewählt worden. Er ist seither die neue Nummer drei der staatlichen Rangfolge der USA. Zuletzt äußerte er sich kritisch zu den US-Hilfen an die Ukraine, die seit dem Angriffskrieg Russlands dorthin fließen.
+++ 06:45 Organisation: Seit Hamas-Attacke 29 Journalisten in Nahost getötet +++
Seit dem blutigen Massaker der Hamas vom 7. Oktober sind einer Journalisten-Organisation zufolge 29 Medienvertreter in Israel und im Gazastreifen getötet worden. Nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1992 seien in so kurzer Zeit so viele über den Nahost-Konflikt berichtende Reporter ums Leben gekommen, teilt das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (Committee to Protect Journalists, CPJ) in der Nacht auf X mit. Zudem würden Medienschaffende im Konfliktgebiet bedrängt, festgesetzt und am Berichten gehindert.
+++ 05:30 Bundeswehr verlegt mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten +++
Die Bundeswehr hat für eine mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger inzwischen mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Die ganz überwiegende Zahl der Männer und Frauen sei nun auf Zypern in Bereitschaft, heißt es aus Sicherheitskreisen. Sie seien von dort aus praktisch sofort einsatzbereit, ohne dass aber die weitere Entwicklung in der Folge des Großangriffs der Hamas auf Israel abzusehen sei.
+++ 05:07 Hamas angeblich bereit, israelischen Angriffen mit "voller Kraft" zu begegnen +++
Nachdem Israel seine Luft- und Bodenangriffe intensiviert hat, erklärt die Hamas, ihre Kämpfer im Gazastreifen seien bereit, den israelischen Angriffen mit "voller Kraft" zu begegnen. Das berichtet Reuters. "Netanjahu und seine besiegte Armee werden nicht in der Lage sein, einen militärischen Sieg zu erringen", sagte die Hamas und bezog sich dabei auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Die militante Palästinensergruppe hatte zuvor erklärt, dass ihre Kämpfer in Gebieten nahe der israelischen Grenze mit israelischen Truppen zusammenstoßen würden.
+++ 04:04 NGO: Kommunikationsausfall im Gazastreifen könnte "Massengräueltaten" verschleiern +++
Der nahezu vollständige Ausfall der Kommunikation im Gazastreifen könnte nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) "Massengräueltaten" verschleiern. Der aktuelle Ausfall des Mobilfunknetzes und des Internets in dem Gebiet berge die Gefahr, "dass Massengräueltaten gedeckt werden und Menschenrechtsverletzungen ungestraft bleiben", erklärt HRW-Vertreterin Deborah Brown. Der Internetzugang und das Telefonnetz waren demnach am Freitag im gesamten Gazastreifen blockiert, während die massiven Angriffe Israels anhielten. Die 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen seien "fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten", heißt es in einer Erklärung. Mehrere internationale Organisationen hatten am Freitag erklärt, keinen Kontakt mehr zu ihren Mitarbeitern im Gazastreifen zu haben, darunter auch Amnesty International.
+++ 02:18 Drohne stürzt über Ägypten ab - Israel beschuldigt Huthi-Rebellen +++
Nach einem Drohnenabsturz mit sechs Verletzten im ägyptischen Badeort Taba nahe der israelischen Grenze hat Israel die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Rebellen verantwortlich gemacht. "Eine nicht identifizierte Drohne stürzte am Freitag in der Nähe eines Anbaus des Krankenhauses von Taba ab", erklärt ein ägyptischer Armeesprecher auf Facebook. Sechs Menschen seien leicht verletzt worden, fügt er hinzu. Taba liegt nahe der Grenze zu Israel im Nordosten der Sinai-Halbinsel am Roten Meer. Am Abend präzisierte der Militärsprecher, es habe sich um "zwei Drohnen aus dem Süden des Roten Meeres" gehandelt, wo der Jemen liegt. Die israelische Luftwaffe erklärte ihrerseits, sie habe "eine Bedrohung aus der Luft" über dem Roten Meer vereitelt. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, beschuldigte die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen, mit den Drohnen Israel angegriffen zu haben.
+++ 01:46 Hamas lobt UN-Resolution +++
Die im Gazastreifen herrschende und für den Großangriff auf Israel am 7. Oktober verantwortliche Islamistenorganisation Hamas lobt die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution und fordert die UN auf, Maßnahmen zu ihrer Umsetzung zu ergreifen. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach dagegen nach der Abstimmung in der UN-Vollversammlung in New York von einem "dunklen Tag für die UN und für die Menschheit", der mit Schande in die Geschichte eingehen werde. Jeder habe gesehen, dass die Vereinten Nationen "keine Unze Legitimität oder Relevanz" mehr hätten.
+++ 01:10 Israel: Journalisten im Gazastreifen nicht mehr sicher +++
Die israelischen Streitkräfte können nicht für die Sicherheit der Journalisten im Gazastreifen garantieren. "Die israelischen Streitkräfte zielen auf alle militärischen Aktivitäten der Hamas im gesamten Gazastreifen", heißt es in einem Schreiben des Militärs an die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. Sie fügt hinzu, dass die Hamas ihre Militäroperationen absichtlich "in die Nähe von Journalisten und Zivilisten" verlege. Reuters und die AFP hatten Israel zuvor um die Sicherheit ihre Journalisten im Gazastreifen vor israelischen Angriffen gebeten.
+++ 00:57 Tausende protestieren im Westjordanland gegen Israel +++
Nach Israels Ankündigung, die Bodeneinsätze im Gazastreifen ausweiten zu wollen, haben im Westjordanland Berichten zufolge zahlreiche Palästinenser protestiert. Die "Times of Israel" meldet Tausende Demonstranten, die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet von Hunderten allein in der Stadt Nablus. Auch in Ramallah, Hebron und vielen anderen Orten im Westjordanland gingen den Berichten zufolge Menschen auf die Straßen, um ihre Solidarität mit den Einwohnern des Gazastreifens zu zeigen. Laut Wafa kam es auch zu Zusammenstößen mit israelischen Soldaten.
+++ 00:35 Israel verurteilt UN-Resolution scharf +++
Israels Außenminister Eli Cohen hat die Verabschiedung einer UN-Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen mit scharfen Worten verurteilt. "Wir lehnen den verabscheuungswürdigen Ruf der UN-Generalversammlung nach einem Waffenstillstand entschieden ab", schreibt Cohen auf X, früher Twitter. "Israel beabsichtigt, die Hamas zu eliminieren." So sei die Welt auch mit den Nazis und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) umgegangen, schreibt er weiter. Die UN-Vollversammlung hatte den von Jordanien eingebrachten Resolutionsentwurf in New York verabschiedet. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland.
+++ 00:14 USA: "Wir ziehen keine rote Linie für Israel" +++
Die US-Regierung hat ihre Unterstützung für Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas bekräftigt. "Wir ziehen keine roten Linien für Israel", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, auf die Frage eines Journalisten. Man unterstütze weiter die "Sicherheitsbedürfnisse" des Landes und Israels Recht, sich selbst zu verteidigen. "Das wird so bleiben." Zu Israels Ausweitung der Bodeneinsätze in Gaza äußert sich Kirby auch auf mehrere Nachfragen hin nicht. Kirby sagt, dass man aber auch von Anfang mit Israel über die "Art und Weise" einer Reaktion auf die Terrorangriffe gesprochen habe. "Und wir haben uns nicht gescheut, unsere Besorgnis über zivile Opfer, Kollateralschäden und die Vorgehensweise, die sie wählen könnten, zum Ausdruck zu bringen." Das sei es, was "Freunde" tun könnten und man werde diese Gespräche weiter führen.
+++ 23:52 WHO kann Mitarbeiter im Gazastreifen nicht mehr erreichen +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Das schreibt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. Wegen der "Belagerung" mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten. "Wir drängen auf sofortigen Schutz." Auch das UN-Kinderhilfswerk (Unicef) hat eigenen Angaben zufolge keinen Kontakt mehr zu seinen Kollegen in Gaza. Exekutivdirektorin Catherine Russell schreibt auf X: "Ich mache mir große Sorgen um ihre Sicherheit und eine weitere Nacht unaussprechlichen Grauens für 1 Million Kinder in #Gaza. Alle humanitären Helfer und die Kinder und Familien, denen sie behilflich sind, MÜSSEN geschützt werden." Zuvor hat die Palästinensische Telekommunikationsgesellschaft mitgeteilt, alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der heftigen Bombardierung durch die israelische Armee ausgefallen.
+++ 23:36 Aktivisten: Erneut Angriffe auf US-Truppen in Syrien +++
Iran-treue Milizen haben Aktivisten zufolge einen von US-Truppen genutzten Stützpunkt in Syrien angegriffen. Es seien am Abend schwere Explosionen zu hören gewesen und anschließend sei Feuer ausgebrochen, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der US-Stützpunkt "Green Village", wo am Ölfeld Omar in der östlichen Provinz Dair as-Saur US-Truppen stationiert sind, sei Ziel des Angriffs gewesen. Über mögliche Opfer oder Schäden ist bislang nichts bekannt. In Nähe des Stützpunkts Charab al-Dschir im Nordosten seien ebenfalls schwere Explosionen zu hören gewesen, teilt die Beobachtungsstelle mit. Auch hinter diesem Angriff wurden pro-iranische Milizen vermutet, die dort am Mittwoch bereits einen Angriff mit zwei Raketen für sich beansprucht hatten.
+++ 23:18 Hamas spricht von israelischer Bodenoffensive an zwei Orten +++
Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen gibt es dort an zwei verschiedenen Orten israelische Bodeneinsätze. Es gebe gewalttätige Zusammenstöße in dem Ort Beit Hanun im Norden sowie östlich des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens, teilen die Al-Kassam-Brigaden mit. Beides sind Orte in Grenznähe. Die Angaben sind nicht zu überprüfen. Israels Armee will den Bericht nicht kommentieren. Israels Armee hatte zuvor angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten (siehe Eintrag 19.26 Uhr). Noch ist unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellen. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.
+++ 23:03 Schottischer Regierungschef: Können Familie in Gaza nicht erreichen +++
Der schottische Regierungschef Humza Yousaf hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu seiner Verwandtschaft im Gazastreifen verloren. "Gaza wird massiv bombardiert. Die Telekommunikation ist gekappt. Wir können unsere Familie nicht erreichen, die seit fast drei Wochen in diesem Kriegsgebiet festsitzt", schreibt Yousaf auf X. "Wir können nur beten, dass sie die Nacht überleben. Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis die Welt sagt 'Es reicht'?" Yousafs Schwiegermutter und deren Mann waren noch vor dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel zu einem Verwandtenbesuch in den Gazastreifen gereist. Sie sitzen seitdem dort fest. Yousaf fordert einen Waffenstillstand, um einen humanitären Korridor für die Menschen im Gazastreifen einrichten zu können.
+++ 22:44 Baerbock: UN-Resolution nennt Hamas-Terror nicht klar beim Namen +++
Deutschland hat sich bei der Nahost-Resolution in der UN-Generalversammlung nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock enthalten, weil die Resolution den Hamas-Terror nicht klar beim Namen nenne. In einer Erklärung teilt Baerbock mit, dass auch die Freilassung aller Geiseln nicht deutlich genug gefordert und das Selbstverteidigungsrecht Israels nicht bekräftigt worden sei. Immerhin habe man in den Verhandlungen zu der von Jordanien eingebrachten Resolution der Palästinenser erreicht, dass die Terrorakte überhaupt verurteilt worden seien und zumindest ein Ruf nach Freilassung der Geiseln enthalten sei.
+++ 21:56 UN-Vollversammlung nimmt Resolution für sofortige Waffenruhe in Gaza an +++
Die UN-Vollversammlung verabschiedet eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen. Das Papier erreicht in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch.
+++ 21:42 Jordaniens Außenminister: Bodenoffensive hat begonnen +++
Der jordanische Außenministers Aiman Safadi sagt, Israel habe seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. "Israel hat gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet", schreibt Safadi bei X. "Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein." Zu einer geplanten Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eine von Jordanien eingebrachte Resolution schreibt Safadi: "Millionen werden jede Stimme mitverfolgen. Die Geschichte wird urteilen." Stimmen gegen die UN-Resolution würden bedeuten, "diesem sinnlosen Krieg, diesem sinnlose Töten zuzustimmen". Die Abstimmung über die Resolution steht noch aus.
+++ 21:28 Saudi-Arabien warnt USA vor Katastrophe +++
Saudi-Arabien warnt die USA einem Bericht zufolge vor katastophalen Folgen für den Nahen Osten im Fall eines israelischen Einmarschs in den Gazastreifen. Wie die "New York Times" berichtet, sind am vergangenen Wochenende zehn US-Senatoren in der saudischen Hauptstadt Riad mit Kronprinz Mohammed bin Salman zusammengetroffen. "Die saudische Führung hoffte, dass eine Bodenoperation sowohl aus Gründen der Stabilität als auch wegen des Verlustes von Menschenleben vermieden werden könnte", sagt Senator Richard Blumenthal, der an dem Treffen teilgenommen hat, der Zeitung. Saudische Beamte hätten gewarnt, dass ein solcher Einsatz "extrem schädlich" wäre. Eine Bodenoffensive könne zu einer Katastrophe für die gesamte Region werden, zitiert die Zeitung zudem einen saudischen Beamten.
+++ 20:51 Nahost-Resolution spaltet UN vor Abstimmung +++
Vor einer geplanten Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eine von Jordanien eingebrachte Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen zeigen sich die Mitgliedsländer gespalten. Während beispielsweise die Vertreter Ägyptens und Katars vor dem Gremium in New York für die Annahme der Resolution werben, sprechen sich die USA deutlich dagegen aus. Eine Abstimmung über den Resolutionsentwurf ist für 15.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) angesetzt.
+++ 20:30 Internet im Gazastreifen zusammengebrochen +++
Im Gazastreifen sind derzeit nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Schuld sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, teilt das palästinensische Telekommunikationsunternehmen Paltel mit. Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigt auf X einen Zusammenbruch der Internet-Verbindungen im Gazastreifen. Dieser habe große Auswirkungen auf Paltel. Das Unternehmen sei der letzte große Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, mli/chl/ses/vmi/mdi/dpa/AFP/rts