Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:46 Moskau will mit Peking "neue Ära" einläuten +++
Bei einem Staatsbesuch von Chinas Präsident Xi Jinping in Moskau von Montag bis Mittwoch wollen Xi und Kreml-Chef Wladimir Putin nach russischen Angaben eine "neue Ära" der bilateralen Beziehungen einläuten. Dazu sei die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung geplant, zitieren russische Nachrichtenagenturen einen Kreml-Berater. Das chinesische Außenministerium bezeichnet Xis Reise als "Besuch für den Frieden". Xi und Putin würden sich über bilaterale Beziehungen und wichtige internationale und regionale Themen austauschen.
+++ 19:12 Alter Mann sägt Holz inmitten von "postapokalyptischer Landschaft" +++
Diese Videos kommen aus der umkämpften Stadt Awdijiwka nahe Donezk im Osten der Ukraine. Auch so sehe Krieg aus, schreibt der Journalist Arman Soldin, der unter anderem für die Nachrichtenagentur AFP aus der Ukraine berichtet. "Herzzerreißende Bilder dieses alten Mannes, der ein paar Hölzer aus allem sägt, was er in der von Luftangriffen geprägten postapokalyptischen Landschaft von Awdijiwka finden kann. Zu stolz, um unsere Hilfe anzunehmen, ist jeder seiner Schritte sorgfältig berechnet." In Awdijiwka waren nach ukrainischen Behördenangaben am Anfang der Woche mehrere russische Raketen eingeschlagen. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, hieß es.
+++ 17:35 Behörde: Drei Zivilisten in Dorf nahe Front getötet +++
Durch einen russischen Artillerieangriff sind nach Angaben ukrainischer Behörden drei Zivilisten in einem frontnahen Dorf im Gebiet Saporischschja getötet worden. Zwei Menschen seien verletzt worden, teilt die Gebietsverwaltung über Telegram mit. Den Angaben nach wurde das Wohnhaus im Dorf Kamjanske von Geschossen eines Mehrfachraketenwerfers getroffen. Das Dorf liegt nahe des Flusses Dnipro nur wenige Kilometer von russischen Stellungen entfernt. Die ukrainische Verwaltung ruft die Menschen auf, solche gefährlichen Gebiete zu räumen.
+++ 16:23 Kiew nennt Putins Besuch in Mariupol zynisch +++
Die ukrainische Regierung verurteilt den Besuch von Kreml-Chef Wladimir Putin in der von Russland besetzten, ukrainischen Hafenstadt Mariupol scharf. "Der Mörder von Tausenden von Familien in Mariupol kam, um die Ruinen der Stadt und ihre Gräber zu bewundern. Zynismus und mangelnde Reue", twittert der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Michailo Podoljak. Das Verteidigungsministerium erklärt, Putin habe Mariupol im Schutze der Nacht besucht, "so wie es sich für einen Dieb gehört". Auch der Exil-Stadtrat von Mariupol sagt, Putin habe die Stadt offenbar bei Nacht besucht, "um die durch seine 'Befreiung' vernichtete Stadt nicht bei Tageslicht zu sehen". Mariupol war ab Kriegsbeginn unablässig von Russland bombardiert und belagert worden. Nach Angaben Kiews wurden 90 Prozent der Stadt zerstört und mindestens 20.000 Menschen getötet.
+++ 15:56 Südafrika lässt Vollstreckung von Haftbefehl gegen Putin offen +++
Südafrika gehört zu den 123 Staaten, die den Internationalen Strafgerichtshof tragen. Dennoch lässt das Land bisher offen, ob es bei einem Besuch des russischen Präsidenten den Haftbefehl des Strafgerichtshofs gegen Wladimir Putin vollstrecken würde. "Wir als Regierung sind uns unserer rechtlichen Verpflichtung bewusst", sagt ein Sprecher von Präsident Cyril Ramaphosa mit Blick auf den Haftbefehl wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen. "Bis zum Gipfeltreffen werden wir jedoch mit den verschiedenen relevanten Akteuren in Kontakt bleiben", erklärt der Sprecher weiter. Es wird erwartet, dass Putin zum Gipfel der BRICS-Staaten im August nach Südafrika reisen wird. Die BRICS-Staaten sind ein Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
+++ 15:24 Berater Selenskjys: "Deutschland ist es möglich, Geschichte neu zu schreiben" +++
Mychajlo Podoljak ist Journalist und Berater des ukrainischen Präsidenten. Im Gespräch mit ntv attestiert er Deutschland fundamentale Veränderungen in seiner politischen Ausrichtung und dankt für die umfangreichen Hilfen im Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg.
+++ 14:57 Laut Putin war Russland 2014 noch nicht für "größere Handlungen" gerüstet +++
Russland ist laut Kremlchef Wladimir Putin nach der Annexion der Halbinsel Krim 2014 nicht für einen großen Krieg gegen die Ukraine gerüstet gewesen. "Wir hatten damals keine Hyperschallwaffen, aber jetzt haben wir sie", sagt Putin im russischen Staatsfernsehen. "Es gibt auch noch andere moderne Systeme, 2014 gab es noch nichts Vergleichbares", sagt er und behauptet erneut, Russland habe den Konflikt um die Ukraine damals friedlich lösen wollen. "Wir müssen sehr viel tun - etwa für die Entwicklung der Bodentruppen", sagt Putin auf eine Frage zu den Lehren aus dem Krieg. Er äußert sich auch zur Frage, ob die "militärische Spezialoperation" nicht hätte früher beginnen müssen, weil die Ukraine da noch nicht über solche Waffen verfügt habe: Putin antwortet, dass Russland 2014 zu "größeren Handlungen" als damals bei der Annexion der Krim noch nicht bereit gewesen sei.
+++ 14:37 Kreml wertet Drohnen-Flüge als Beleg für Kriegsbeteiligung der USA +++
Überwachungsflüge von US-Drohnen über dem Schwarzen Meer belegen aus russischer Sicht eine direkte Verwicklung der USA in den Krieg in der Ukraine. "Es ist ganz offensichtlich, was diese Drohnen machen, und ihr Auftrag ist keineswegs ein friedlicher Einsatz zur Gewährleistung der Sicherheit der Schifffahrt in internationalen Gewässern", sagt Regierungssprecher Dmitri Peskow nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. "In der Tat sprechen wir über die direkte Beteiligung der Betreiber dieser Drohnen an dem Konflikt, und zwar gegen uns."
+++ 13:55 Was die Aufnahmen von Putin in der Philharmonie von Mariupol nicht zeigen +++
In den Aufnahmen, die Kremlchef Wladimir Putin bei seinem Besuch in Mariupol zeigen sollen, lässt er sich von dem stellvertretenden Regierungschef Marat Chusnullin unter anderem die Philharmonie der Stadt zeigen. Hier werde schon Musik gemacht, sagte Chusnullin dem Präsidenten dabei, gestern habe er sie üben hören. Nicht erwähnt wurde allerdings, dass dieser Saal der Philharmonie im August vergangenen Jahres eigentlich zu einem Gericht umfunktioniert werden sollte. Laut UN sollte dort vor allem ukrainischen Gefangenen der Prozess gemacht werden. Dafür wurden sogar Metallkäfige gebaut, in denen die Kriegsgefangenen zur Schau gestellt werden sollten, wie Fotos aus Telegram-Nachrichten zeigen. Auf den aktuellen Aufnahmen sind die Käfige nicht zu sehen, dafür aber eine große weiße Wand, die genau die Ecke verdeckt, in der die Käfige stehen sollen. Ein weiterer Hinweis auf ein Gericht ist das Rednerpult auf der Bühne, das zum musizieren eher hinderlich ist, beim Putin-Besuch weder erklärt noch erwähnt wird. Zu den Prozessen ist es am Ende nicht gekommen, weil Russland mit der Ukraine Kriegsgefangene ausgetauscht hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.

In den aktuellen Aufnahmen ist links auf der Bühne eine große, weiße Wand zu sehen, wo zuvor Käfige gebaut worden sind. Daneben steht ein Rednerpult inklusive Mikros.
(Foto: Sky News)
+++ 13:20 Buschmann zu Putin-Haftbefehl: Deutschland ist zur Verhaftung verpflichtet +++
Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Bundesjustizminister Marco Buschmann die Bedeutung der Entscheidung für Deutschland erläutert. "Ich rechne damit, dass der IStGH zügig auf Interpol sowie die Vertragsstaaten zugehen und sie um Vollstreckung ersuchen wird", sagte der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag". "Deutschland ist dann verpflichtet, Präsident Putin, wenn er deutsches Territorium betritt, zu inhaftieren und an den IStGH zu übergeben", sagte Buschmann. Anders als nationale Strafverfolgungsbehörden könne das Gericht in Den Haag nach seiner Rechtsprechung auch gegen Staatsoberhäupter vorgehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:58 Jäger: "Für Xi ist es wichtig, dass Putin im Amt bleibt" +++
Politikexperte Thomas Jäger schätzt die russische Abhängigkeit von China weitaus größer ein als umgekehrt. Dennoch sei ein Machterhalt Putins auch für Xis politische Agenda bedeutend. Der Besuch des chinesischen Machthabers sei auch der Hauptgrund für die vorläufige Einigung über Getreide-Lieferungen.
+++ 12:35 Finnlands Präsident verteidigt möglichen NATO-Beitritt ohne Schweden +++
Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat den sich abzeichnenden NATO-Beitritt Finnlands ohne Schweden verteidigt. "Hätten wir der Türkei die Ratifizierung verweigern sollen? Das klingt etwas verrückt", sagte Niinistö nach der Ankündigung der Türkei am Freitag, zunächst nur den Beitritt Finnlands, nicht aber den Schwedens, ratifizieren zu wollen. "Es wäre eine sehr schwierige Situation gewesen, wenn wir Nein zu Ankara gesagt hätten", sagte Niinistö. Er habe immer betont, man gehe "Hand in Hand" mit Schweden, soweit es in den Händen der nordischen Länder liege, sagte der finnische Präsident weiter. "Aber die Ratifizierung der finnischen NATO-Mitgliedschaft liegt in den Händen der Türkei und Ungarns." Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatten sich Finnland und Schweden im vergangenen Frühjahr gemeinsam um eine Mitgliedschaft in dem westlichen Verteidigungsbündnis beworben.
+++ 12:08 London: Russlands Handeln in Saporischschja gleicht Eingeständnis +++
Russland ist sich nach Einschätzung britischer Geheimdienste wahrscheinlich bewusst, dass es einige seiner großen Ziele in nächster Zukunft nicht erreichen wird. Das zeige sich etwa daran, dass die Behörden in dem von Russland kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja Anfang März Melitopol zur Hauptstadt des Gebiets erklärt hätten, hieß es in einem Tweet des britischen Verteidigungsministeriums. Laut Russland sei dies eine vorübergehende Maßnahme, bis die Stadt Saporischschja komplett unter Kontrolle gebracht sei.
Saporischschja ist eins der vier Gebiete, die der russische Präsident Wladimir Putin im September 2022 völkerrechtswidrig annektiert hatte. Die Industriestadt Saporischschja mit 700.000 Einwohnern haben russische Truppen aber bislang nicht besetzen können. "Die stille Erklärung einer alternativen Hauptstadt ist wahrscheinlich ein stillschweigendes Eingeständnis innerhalb des russischen Systems, dass die Streitkräfte geplante große Ziele in der nahen Zukunft nicht einnehmen werden können", hieß es in London. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:37 Putins Autowahl "kann man als Propaganda-Panne bezeichnen" +++
Zum Jahrestag der Krim-Annexion lässt sich Wladimir Putin dabei filmen, wie er selbst am Steuer eines Wagens sitzt und nach Mariupol fährt. Dass der russische Präsident dafür ausgerechnet ein japanisches Auto verwendet, ist laut ntv-Korrespondent Rainer Munz eine äußerst ungünstige Wahl.
+++ 10:55 Experten kritisch gegenüber Aufnahmen von Putin-Besuch in Mariupol +++
Aufnahmen des russischen Staatsfernsehens sollen Kremlchef Wladimir Putin bei einer Rundfahrt durch die eingenommene Stadt Mariupol zeigen. Experten sind aber kritisch, ob Putin tatsächlich in die eingenommene Stadt gereist ist.
Ein Dozent für russische und postsowjetische Politik an der Universität Bath in Großbritannien schreibt auf Twitter, dass die in dem Video gezeigten "dankbaren" Bürger nicht echt sein können. "Erstaunlicherweise scheint Putin Mariupol besucht zu haben. Es hat über ein Jahr gedauert, bis man sich der Front näherte." Ein Urteil behalte er sich noch vor, so der Politikexperte. Allerdings habe Putin viele Doubles und "die 'dankbaren' Bewohner waren wahrscheinlich Sicherheitspersonal in Zivil!"
Auch der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, ist skeptisch. In einem Tweet vergleicht er Bilder von Putin hinter seinem Schreibtisch im Sicherheitsrat in Moskau mit den Bildern aus Mariupol. Dazu stellt er die Frage: "Hat er mehr Angst vor seinen Beamten als vor den "Bewohnern" von Mariupol?"
Die Aufnahmen von Putins Ukraine-Besuch konnten noch nicht unabhängig verifiziert werden.
+++ 10:01 "Russland baut wohl Verteidigungsanlagen auf der Krim" +++
Der Besuch Putins auf der annektierten Krim ist laut ntv-Korrespondent Stephan Richter eine eindeutige Provokation in Richtung Ukraine, die immer wieder deren Rückeroberung betont. Erste Indizien sollen darauf hindeuten, dass Russland bereits große Verteidigungsanlagen auf der Halbinsel errichte.
+++ 09:56 Neue Aufnahmen zeigen Trümmern nach russischen Angriffen +++
Eine Auswahl der letzten Kriegsbilder aus der Ukraine, die die Zerstörung nach weiteren Angriffen der russischen Truppen zeigen.

Eine orthodoxe Kirche im Dorf Bohorodychne liegt in Trümmern, nachdem sie von Artillerie getroffen wurde.
(Foto: VSM/)

Ukrainische Soldaten der Fallschirmjäger der 80. Brigade feuern eine Mörsergranate auf eine Frontstellung in der Nähe von Bachmut ab.
(Foto: REUTERS)

Saporischschja: Bevor es durch einen russischen Raketeneinschlag zerbombt wurde, war dieses Gebäude ein Hotel- und Spa-Komplex.
(Foto: REUTERS)

Donezk: Ein Hund steht vor einem ukrainischen Mi-24 Kampfhubschrauber. Tiere sind vor dem Krieg nicht sicher und werden von Tierschützern gerettet.
(Foto: AP)
+++ 08:51 Aufnahmen sollen Putin bei Stadtrundfahrt in Mariupol zeigen +++
Nach Putins Ankunft in Mariupol habe er sich Berichten zufolge bei einer Rundfahrt über die Lage informiert und sich auch mit Bewohnern der Stadt unterhalten, teilte der Kreml mit. Russlands stellvertretender Regierungschef Marat Chusnullin habe Putin über den Stand der Wiederaufbauarbeiten informiert. "Die Menschen beginnen, in die Stadt zurückzukehren", sagte Chusnullin auf dem Beifahrersitz. In Mariupol gebe es wieder Straßenbeleuchtung und Busverkehr. Das Staatsfernsehen zeigte auch den Besuch Putins in der Philharmonie der Stadt, wo der Präsident auf einem Stuhl in einem Saal Platz nahm. Gezeigt wurden auch Bürger, die Putin für den unangekündigten Besuch dankten. Ob es sich dabei um echte Aufnahmen des 70-Jährigen in Mariupol handelt, konnte noch nicht unabhängig verifiziert werden.
+++ 07:52 Ukraine bestreitet gewaltsame Mobilisierung von Frauen +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat russische Berichte zurückgewiesen, nach denen Frauen in der Ukraine zum Kämpfen gezwungen werden. Das seien "Falschmeldungen und Mythen". Die Ukraine mobilisiere Frauen nicht gewaltsam, entgegen aller Gerüchte, die über russische Telegram-Kanäle verbreitet werden, heißt es in einer Erklärung der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maliar.
+++ 07:05 Kiew: Ukraine wehrt mehr als 80 Angriffe ab +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben 83 russische Angriffe abgewehrt, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Russische Truppen führten Offensiven in Richtung Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk durch.
+++ 06:09 Bericht: Putin trifft Führungsspitze seiner "Militäroperation" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich laut einem Medienbericht mit der Führungsspitze seiner "militärische Spezialoperation", darunter auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, getroffen. Das Treffen fand im Kommandoposten Rostow am Don in Südrussland statt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Dort ließ sich der Präsident von Gerassimow und anderen Offizieren über den Gang der Kampfhandlungen in dem Nachbarland unterrichten. Gerassimow wurde Anfang des Jahres nach monatelangen militärische Rückschlägen mit der Führung der russischen Truppen in der Ukraine betraut. Zuvor war er zehn Jahre als Generalstabschef Moskaus oberster General.
+++ 05:17 Juncker sieht keinen schnellen EU-Beitritt der Ukraine +++
Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnt davor, bei der Ukraine unrealistische Erwartungen auf einen raschen Beitritt zur Europäischen Union zu wecken. "Ich glaube, aus gegebenen Gründen braucht die Ukraine eine Beitrittsperspektive, aber ich bin sehr verstimmt über die Unvorsichtigkeit vieler auch im Westen handelnden Politiker, die der Ukraine einen schnellen Beitritt in Aussicht stellen, das sehe ich nicht", sagt Juncker im Podcast "Wortwechsel" der Zeitung "Luxemburger Wort". Es sei kein "gangbarer Weg", ein Land, das sich im Kriegszustand befinde und sich deshalb "im Reformwillen nicht voll entfalten kann", einfach so und aus übergeordneten politischen Gründen in die EU aufzunehmen.
+++ 4:35 Kreml: Putin fliegt mit Hubschrauber nach Mariupol +++
Russlands Präsident Wladimir Putin ist laut einem Medienbericht mit einem Hubschrauber nach Mariupol geflogen. In einem Auto fuhr er durch mehrere Bezirke der Stadt, hielt an und sprach mit den Bewohnern, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Kreml berichtet. Mariupol ist eine ukrainische Stadt in der Region Donezk und seit Mai vergangenen Jahres von Moskauer Truppen besetzt. Nach den erbitterten Kämpfen gleicht die Stadt einer Trümmerwüste.
+++ 21:58 Kiew verhängt weitere Sanktionen gegen Russland und Verbündete +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt neue Sanktionen seines Landes gegen Russland und dessen Verbündete Iran und Syrien an. Insgesamt betroffen seien 400 Personen und Firmen, darunter auch die Verantwortlichen für die Lieferungen der iranischen Shahed-Drohnen, die das russische Militär gegen die Ukraine eingesetzt. Die Sanktionen haben wohl vor allem eine symbolische Bedeutung, da die meisten Betroffenen keine Geschäfte mit Kiew unterhalten.
+++ 21:57 Gefahr sexueller Ausbeutung: Suchanfragen nach ukrainischen Frauen verhundertfachen sich nach Kriegsbeginn +++
Mit dem Beginn des Krieges vor mehr als einem Jahr steigt für Geflüchtete aus der Ukraine das Risiko, Opfer von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung zu werden. Davon berichtet der Sonderbeauftrage der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur Bekämpfung von Menschenhandel, Valiant Richey, im "Spiegel". Im Netz hätten sich Suchanfragen wie "Ukrainische Escorts" oder "Ukrainischer Flüchtlings-Porno" nach Kriegsbeginn verhundertfacht. Zehntausende Menschen hätten nach solchen Begriffen gesucht. "Es gibt eine Menge Männer, deren erste Reaktion auf den Krieg die Frage war, wie sie an diese Frauen sexuell herankommen", sagt Richey. Die erhöhte Nachfrage könne schnell zu realer Ausbeutung führen, da Menschenhändler und Betreiber von Sex-Webseiten versuchten, damit Geld zu machen. Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn habe eine niederländische Firma, die europäische Sex-Websites analysiert, herausgefunden, dass dort nun zehnmal mehr Ukrainerinnen für sexuelle Dienstleistungen angeboten werden als zuvor - auch wenn nicht alle von ihnen tatsächlich Ukrainerinnen seien. Auch habe es bei Telegram und Viber, wo Ukrainerinnen nach Unterkünften oder Arbeit gesucht hätten, einen starken Anstieg an verdächtigen Angeboten gegeben, sagt der OSZE-Sonderbeauftragte.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, vmi/jpe/hul/AFP/dpa/rts/DJ