Verstärkte Kontrolle in Deutschland 20.000 Flüchtlinge an Grenzen abgewiesen
28.12.2016, 08:43 Uhr
Die verstärkten Grenzkontrollen beeinflussen den Reiseverkehr negativ.
(Foto: dpa)
An der Grenze zwischen Österreich und Deutschland werden Einreisende seit Monaten stärker kontrolliert. Im Zuge dessen wird 2016 etwa 20.000 Flüchtlingen die Migration in die Bundesrepublik untersagt. 2015 waren es noch deutlich weniger Menschen.
Die Polizei hat einem Medienbericht zufolge an den deutschen Außengrenzen in diesem Jahr etwa 20.000 Flüchtlingen die Einreise verweigert. Damit habe sich die Zahl der Zurückweisungen an den Landesgrenzen, Flughäfen und Seehäfen im Vergleich zum Vorjahr weit mehr als verdoppelt, schreibt die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen der Bundespolizei.
Von Januar bis Ende November durften demnach 19.720 Menschen nicht nach Deutschland einreisen. Die Dezember-Zahlen stehen noch aus. 2015 wurde noch 8913 Migranten die Einreise verweigert. Im September vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise die Grenzkontrollen wieder eingeführt.
In der Tendenz sind die Zurückweisungen dem Bericht zufolge aber stark rückläufig - so wie auch die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge. Seien es im Januar noch 5.167 Migranten gewesen, sei die Zahl im November laut Polizeiangaben auf den Jahrestiefststand von 994 gesunken.
Verstärkte Kontrollen an Österreichs Grenze
Das hänge auch damit zusammen, dass die Bundespolizei seit Jahresmitte Kontrollen nur noch an der Grenze zu Österreich durchführt. Von Januar bis November seien hier 15.019 Menschen und damit 76 Prozent aller Flüchtlinge abgewiesen worden. Die größte Gruppe der Abgewiesenen sind laut dem Bericht afghanische Staatsbürger (3695), gefolgt von 2142 Syrern, 1794 Irakern und 1237 Nigerianern.
Die verstärkten Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze sollen noch bis Mitte Februar andauern. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will diese darüber hinaus auf unbestimmte Zeit verlängern. Seit Dezember wird der Grenzübergang rund um die Uhr kontrolliert.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa/epd