Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:12 Tschechisches Parlament bezeichnet Russland als Terror-Regime +++
Das tschechische Parlament hat das "derzeitige russische Regime" wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine in einer Resolution als "terroristisch" eingestuft. Dafür stimmten in Prag 129 Abgeordnete, 14 Vertreter der ultrarechten Partei Freiheit und direkte Demokratie votierten dagegen. Ferner gab es 13 Enthaltungen. Die Volksvertreter folgten damit einer Empfehlung, welche die Parlamentarischen Versammlung des Europarats Mitte Oktober ausgesprochen hatte. Sie beschuldigten Moskau zudem, mit den jüngsten Angriffen auf Zivilisten und die Energieinfrastruktur Angst und Schrecken in der Ukraine verbreiten zu wollen. Das seien "terroristische Methoden", heißt es in der Resolution weiter.
+++ 19:53 Selenskyj bekräftigt Durchhaltewillen +++
Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine bekräftigt Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes. Der Feind werde sein Ziel nicht erreichen, sagt der 44-Jährige in einer Videobotschaft. Alles werde repariert und die Stromversorgung wieder hergestellt, sicherte der Staatschef zu. Gleichzeitig lobt er mit geballter Faust die Ukrainer: "Ihr seid Prachtkerle!" Nach Kiewer Militärangaben umfasste der russische Angriff etwa 100 Raketen und Marschflugkörper.
+++ 19:48 Zwei Tote in Polen - durch russische Raketen? +++
Im polnischen Dorf Przewodów nahe der Grenze zur Ukraine sind bei einer Explosion zwei Menschen ums Leben gekommen. Laut dem lokalen Radiosender "Radio Zet" könnten für die Explosion verirrte russische Raketen verantwortlich sein. Bestätigt wurde der Bericht bisher nicht. Wie der Sender berichtet, hat Ministerpräsident Mateusz Morawiecki eine Krisensitzung einberufen. Przewodów liegt etwa 70 Kilometer von der ukrainischen Stadt Lwiw entfernt, die von den heutigen russischen Luftangriffen betroffen ist.
Update: Der polnische Premier beruft den Nationalen Sicherheitsrat ein, bestätigt ein Regierungssprecher auf Twitter.
+++ 19:38 Munz: Selbst im russischen TV erste Zweifel an Sieg +++
Die russische Armee muss in der Ukraine eine Niederlage nach der anderen einstecken. In Russland schäumen die Hardliner und fordern eine Intensivierung der Offensivbemühungen. Doch selbst im russischen Staats-TV werden erste Zweifel am Krieg geäußert, berichtet Rainer Munz aus Moskau.
+++ 19:00 Mehr als sieben Millionen Haushalte nach russischen Angriffen ohne Strom +++
Nach russischen Luftangriffen sind in der Ukraine nach Angaben der Regierung mehr als sieben Millionen Haushalte ohne Strom. 15 Standorte der Energie-Infrastruktur im Land seien beschädigt worden, erklärt der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, in Online-Netzwerken. Zuvor hatte Russland nach Angaben Kiews mehrere ukrainische Städte mit rund Hundert Raketen angegriffen.#
+++ 18:14 Russische Luftangriffe: Auch in Teilen Moldawiens fällt Strom aus +++
"Dies ist der massivste Beschuss des Energiesystems seit Beginn des Krieges", kommentiert der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko die heutigen russischen Luftangriffe. Nach seinen Worten könnte die Attacke nicht nur das Energiesystem der Ukraine, sondern auch einiger anderer Länder beeinträchtigen. Medienberichten zufolge fiel nach den Luftangriffen auch in einigen Regionen der Republik Moldau der Strom aus.
+++ 17:37 Fast 11.000 Kinder verschleppt - Moskaus Erklärung "ist zweifelhaft" +++
Nach Angaben der Ukraine sind fast 11.000 Kinder von russischen Truppen verschleppt worden. Die betroffenen Familien stammen zum größten Teil aus dem Osten des Landes. Moskaus Reaktion auf die Vorwürfe ist fadenscheinig, berichtet ntv-Reporter Stephan Richter aus Kiew.
+++ 17:04 Ukraine: Energie-Versorgung nach Raketenangriffen kritisch +++
Nach russischen Raketenangriffen ist die Energieversorgung in der Ukraine dem ukrainischen Präsidialamt zufolge kritisch. Die Netzbetreiber seien gezwungen, notfallmäßig Teile des Netzes abzuschalten, sagt ein Vertreter. Der Betreiber Ukrenergo teilt mit, die schlimmsten Schäden seien in den nördlichen und zentralen Regionen des Landes entstanden. Dort sei für Kunden aller Kategorien notfallmäßig der Strom ausgeschaltet worden. In der Hauptstadt Kiew werde ebenfalls die Versorgung gekappt.
+++ 16:20 Hunderte Schwerverbrecher beim russischen Abzug aus Cherson freigelassen +++
Beim Abzug der russischen Truppen sind in der südukrainischen Großstadt Cherson laut Polizei Hunderte Mordverdächtige und andere Schwerverbrecher aus dem Gefängnis geflohen. Von insgesamt über 450 Flüchtigen seien 166 wieder festgenommen worden, sagte Polizeichef Ihor Klymenko im ukrainischen Fernsehen. Ein zu lebenslänglich verurteilter Mörder etwa sei in ein Gefängnis in der benachbarten Großstadt Mykolajiw gebracht worden. Insgesamt wird nach mehr als 100 Männern gefahndet, denen ein Tötungsdelikt vorgeworfen wird. Einer Reporterin des Internetsenders Hromadske nach sind die Häftlinge beim russischen Abzug von einem Gefängnismitarbeiter freigelassen worden.
+++ 15:38 Lawrow verlässt G20-Gipfel vorzeitig +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den G20-Gipfel noch vor Ende des Treffens und der offiziellen Annahme der Abschlusserklärung verlassen. Das Flugzeug mit der russischen Delegation verließ am Abend (Ortszeit) die indonesische Insel Bali. Das Treffen der 20 führenden Wirtschaftsnationen und Schwellenländer endet an diesem Mittwoch. Nach Informationen des russischen Staatsfernsehens war die Abreise des Ministers bereits im Vorfeld für Dienstagabend geplant gewesen. Ein Grund wurde nicht genannt.
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+++ 15:11 Russland beschießt Kiew und andere Regionen mit Raketen +++
Russland hat wiederholt mehrere Regionen der Ukraine mit Raketen angegriffen. Raketenflüge wurden über den Regionen Saporischschja, Poltawa, Tscherkassy, Tschernihiw und Kiew gemeldet. In der Hauptstadt hätten die Raketen mindestens zwei Wohnhäuser getroffen, schreibt Bürgermister Vitali Klitschko auf Telegram. Mehrere Raketen seien abgeschossen worden, heißt es weiter. Nur wenige Stunden vorher hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer gewandt. "Russland reagiert auf Selenskyjs kraftvolle Rede beim G20 mit einem neuen Raketenangriff", schreibt Andrij Jermak, Stabschef von Selenskyj, auf Twitter.
+++ 14:47 Stoltenberg: Russland trotz Niederlagen nicht unterschätzen +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt davor, Russlands militärische Fähigkeiten nach den jüngsten Niederlagen zu unterschätzen. "Wir haben gesehen, dass Russland bereit ist, hohe Verluste in Kauf zu nehmen", sagt der Norweger am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. Moskau verfüge über beträchtliche militärische Fähigkeiten und viele Truppen. Zudem gehe Russland brutal gegen Zivilisten vor. "Wir müssen die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist." Trotz Niederlagen halten russische Truppen immer noch knapp ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt.
+++ 14:18 Politologe: G20-Kritik an Russland zeigt, "Staaten wechseln Seite" +++
Überraschend veröffentlichen die G20-Staaten wohl eine Erklärung, die den Krieg in der Ukraine als solchen benennt. Politologe Markus Kaim sieht darin einen weiteren Beweis für den Reputationsverlust Russlands. Vor zu viel Euphorie bezüglich der neuen Geschlossenheit warnt er jedoch auch.
+++ 13:55 Energieagentur erwartet Einbruch der russischen Ölförderung +++
Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) dürften die Sanktionen gegen Russland einen Einbruch der russischen Ölförderung zur Folge haben. Im kommenden Jahr könnte die durchschnittliche Fördermenge unter die Marke von zehn Millionen Barrel pro Tag sinken, wie aus dem Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten hervorgeht. Bis Ende März gehen die IEA-Experten davon aus, dass die russische Fördermenge um fast zwei Millionen Barrel unterhalb des Vorkriegsniveaus liegen dürfte. Zwar habe Russland seit Kriegsbeginn mehr als eine Million Barrel Rohöl pro Tag in die Abnehmerländer Indien, China und Türkei umgeleitet. Dies reiche aber nicht, um die weggebrochenen Lieferungen in westliche Industriestaaten vollständig auszugleichen.
+++ 13:41 Waffen aus Deutschland werden in Slowakei repariert +++
Im Ukraine-Krieg beschädigte deutsche Waffen werden künftig in der Slowakei repariert. "Das kann sofort losgehen. Die Vereinbarung ist getroffen", sagt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht. Es sei wichtig, dass all das, was geliefert worden sei, auch nach dem Kampf wieder instand gesetzt werden könne. Konkret gehe es etwa um die Panzerhaubitze 2000 oder Mehrfachraketenwerfer.
+++ 13:28 US-Geheimdienst: Russland wartete wegen Midterms mit Rückzugsankündigung +++
US-Geheimdienstinformationen legen einem Medienbericht zufolge nahe, dass Moskau den Abzug aus Cherson wegen der US-Zwischenwahlen verzögert angekündigt haben könnte. Russland habe der Regierung von US-Präsident Joe Biden vor den sogenannten Midterms keinen Vorteil verschaffen wollen, berichtet CNN unter Berufung auf vier nicht näher genannte Quellen. Die Wahlen wurden demnach unter hochrangigen russischen Beamten als Faktor für die formelle Ankündigung diskutiert. Sie seien aber nicht der einzige Faktor gewesen. Biden hatte sich am Tag nach den Midterms ähnlich geäußert.
+++ 13:16 Russische Truppen lassen Helikopter auf Rollfeld zurück +++
Russische Truppen hinterlassen in Cherson Schutzwälle, Gräben und ausgebrannte Fahrzeuge. Ukrainische Aufklärungsdrohnen liefern gespenstische Bilder aus der bis vor Kurzem heftig umkämpften Region. Sogar Militärhelikopter stehen verlassen auf dem Rollfeld des internationalen Flughafens:
+++ 12:53 Kreml weist UN-Reparationsforderung scharf zurück +++
Der Kreml übt scharfe Kritik an einer neuen UN-Resolution, die eine Grundlage für spätere Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine darstellen soll. "Wir sind kategorisch dagegen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Die Organisatoren dieses Prozesses versuchen natürlich, den Raub unserer Währungsreserven, die auf völlig illegale Weise blockiert wurden, zu vollenden." In der Resolution wird unter anderem die Ukraine aufgefordert, Informationen über Kriegsschäden in einer Art Register zu dokumentieren. 94 Länder hatten dafür gestimmt, 73 enthielten sich, 14 stimmten dagegen - neben Russland unter anderem China, der Iran und Kuba.
+++ 12:28 Russland nicht völlig isoliert beim G20-Gipfel +++
Bundeskanzler Olaf Scholz lässt beim G20-Gipfel offen, wie viele Mitglieder der Staatengruppe den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilen. Der SPD-Politiker räumt ein, dass "natürlich hier auch andere Ansichten existieren. Die sind aber nicht ausgezählt". Das deutet darauf hin, dass in der G20-Gruppe neben Russland weitere Länder den Krieg weiter nicht verurteilen wollen. In dem Entwurf für die Abschlusserklärung heißt es: "Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste und betonten, dass er immenses menschliches Leid verursacht."
+++ 12:08 Lawrow: Westen versucht Formulierungen in G20-Erklärung zu schmuggeln +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bestätigt, dass die Arbeit an der gemeinsamen G20-Abschlusserklärung praktisch abgeschlossen ist. "Unsere westlichen Kollegen haben auf jede erdenkliche Weise versucht, diese Erklärung zu politisieren, und sie haben versucht, Formulierungen reinzuschmuggeln, die eine Verurteilung der Handlungen der Russischen Föderation im Namen der ganzen G20 implizieren würden, einschließlich uns selbst", sagt Lawrow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Der Entwurf enthalte nun sowohl die westliche als auch die russische Sichtweise.
+++ 11:45 Großbritannien baut fünf neue Kriegsschiffe +++
Die britische Regierung will umgerechnet 4,8 Milliarden Euro für fünf neue Kriegsschiffe ausgeben. "Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten unternehmen Schritte, um ihre Sicherheit angesichts einer zunehmenden Bedrohung durch Russland zu stärken", erklärt die Regierung. Die Ausgaben sind Teil eines Programms, in dessen Rahmen bereits drei Schiffe im Bau sind. Die insgesamt acht Fregatten sollen bis Mitte der 2030er Jahre fertiggestellt werden. "Russlands Handlungen gefährden uns alle", erklärt Premierminister Rishi Sunak.
+++ 11:30 Flaggen, Jubel, aber auch Not in Cherson +++
Im Cherson jubeln Menschen über die Befreiung der Stadt und den Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Gebäude sind kaum zerstört, doch die Not der Menschen ist groß und die Zukunft ungewiss. ntv-Reporterin Nadja Kriewland berichtet aus dem Ort, der zum Symbol für den Anfang vom Ende des Krieges werden soll:
+++ 11:18 UN meldet Folter von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten +++
In der Ukraine sind Kriegsgefangene nach Erkenntnissen von UN-Menschenrechtsexperten sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite misshandelt und gefoltert worden. Das berichtete die Leiterin der UN-Menschenrechtsdelegation in der Ukraine, Matilda Bogner. Demnach hat nur die ukrainische Seite den Experten gemäß internationalem Recht Zugang zu gefangen genommenen Soldaten gewährt. Mit ukrainischen Gefangenen hätten die Experten nach ihrer Freilassung aus russischem Gewahrsam gesprochen. Die Delegation beruft sich auf detaillierte Angaben der Gefangenen. Die Delegation habe in den vergangenen Monaten insgesamt 159 Kriegsgefangene gesprochen, die von Russland oder mit Russland verbundenen Konfliktparteien festgehalten wurden. In ukrainischer Kriegsgefangenschaft sprach das Expertenteam mit 175 Männern.
+++ 10:54 Aufschrei unter Militärbloggern wegen Selenskyjs Cherson-Besuch +++
China macht auf dem G20-Gipfel deutlich, dass ein eskalierender Krieg in der Ukraine nicht in seinem Interesse ist - ein Umstand, dem Moskau Rechnung tragen muss, sagt ntv-Korrespondent Rainer Munz. Derweil macht eine Stippvisite des ukrainischen Präsidenten russische Blogger rasend:
+++ 10:33 Russische Armee verspricht Kopfgeld und Abschussprämien +++
Das russische Militär versucht, die eingezogenen Rekruten mit Abschussprämien und Kopfgeldern im Krieg gegen die Ukraine zu motivieren. Der Armeesender "Swesda" veröffentlichte eine Preisliste auf seinem Telegram-Kanal. Demnach wird der Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs mit umgerechnet 5000 Euro vergütet, ein Hubschrauber mit etwas mehr als 3200 Euro, ein Kampfpanzer mit gut 1600 Euro. "Darüber hinaus sind Auszahlungen an Soldaten, die sich bei der Vernichtung von Kämpfern und der Erfüllung anderer Aufgaben besonders hervorgetan haben, möglich - bis zu 100.000 Rubel" - umgerechnet gut 1600 Euro -, heißt es.
+++ 10:20 Militärökonom: Ukraine wird im kommenden Jahr siegen +++
Militärökonom Marcus Matthias Keupp hält den Krieg für strategisch entschieden. "Der Abzug aus der Stadt und der Oblast Cherson zeigt, dass der Krieg bereits strategisch entschieden ist", sagte er der "Zeit". "Ein Sieg der ukrainischen Streitkräfte ist nur noch eine Frage der Zeit. Sie haben die Initiative, Russland hat keine Reserven mehr, um eine Wende herbeizuführen." Er rechne mit einer Niederlage Russlands im kommenden Jahr, "vielleicht im September oder Oktober". Keupp leitet die Abteilung für Militärökonomie an der Militärakademie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
+++ 09:55 Lawrow lobt "allumfassende Partnerschaft" mit China +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat beim G20-Gipfel seinen chinesischen Kollegen Wang Yi getroffen. Russland und China pflegten eine "allumfassende Partnerschaft und eine strategische Zusammenarbeit", sagt Lawrow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskaus Chefdiplomat musste sich beim G20-Treffen scharfe Kritik anhören an Russlands Angriffskrieg. Allerdings sieht Russland in seinem Konflikt mit dem Westen und der Ukraine China als Verbündeten. Lawrow nahm zwar nicht am offiziellen Mittagessen der Staats- und Regierungschefs teil, hielt dann aber bei der zweiten Arbeitssitzung des Gipfels eine Rede.
+++ 09:39 Scholz warnt Russland erneut vor Atomschlag +++
Bundeskanzler Olaf Scholz warnt Russland beim G20-Gipfel erneut eindringlich vor einem Einsatz von Atomwaffen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Mit seinen unverantwortlichen nuklearen Drohgebärden betreibt Präsident Putin gezielt eine weitere Eskalation der Situation", heißt es in dem Manuskript für seine Rede. "Der Einsatz von Nuklearwaffen und jede Drohung damit sind und bleiben unzulässig: Dies sollte als klares, gemeinsames Signal von diesem Gipfel ausgehen."
+++ 09:23 Ukraine gibt Russland Schuld an Klimaschäden durch Angriffskrieg +++
Die Ukraine macht Russland auch für die Umweltschäden und Klimafolgen verantwortlich, die durch den russischen Angriffskrieg auf das Nachbarland entstehen. "Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden, nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern gegenüber der gesamten Welt", sagte der ukrainische Umweltminister Ruslan Strilets auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el Scheich.
+++ 08:58 Inhaftierter Austauschstudent offenbar von Russland rekrutiert und gestorben +++
Das sambische Außenministerium beklagt den Tod eines sambischen Austauschstudenten, der von Russland rekrutiert worden sein soll. Das afrikanische Land wurde laut einer Pressemitteilung vor einigen Tagen informiert, dass der 23-jährige Lemekhani Nathan Nyirenda an der Front gestorben ist. Über die Botschaft in Moskau habe sich herausgestellt, dass der junge Mann bereits am 22. September ums Leben kam. Der Austasuchstudent war demnach in Russland zu einer Haftstrafe verurteilt worden und saß im Gefängnis. Die sambische Regierung fordert nun Aufklärung, wie der Sambier in den Kampf geriet.
+++ 08:33 Russland: Ukraine scheitert mit Angriff auf Kinburn-Halbinsel +++
Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen in der Nacht auf Montag einen Angriff auf die Kinburn-Halbinsel südwestlich von Cherson gestartet. Russische Militärblogger berichten laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War, russische Truppen hätten die Gefechte für sich entschieden. Die Ukraine habe sich nicht dazu geäußert. Die Blogger befürchten demnach, der Angriff könnte ein Hinweis auf die Fähigkeit der Ukraine sein, am Ostufer des Dnipro zu landen.
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+++ 08:08 Ukraine: Russen bauen Verteidigungslinie am Ostufer des Dnipro aus +++
Nach dem Rückzug aus Cherson am Westufer des Dnipro formieren sich russische Truppen offenbar neu und bauen weiter Verteidigungslinien am Ostufer auf. Das teilt das ukrainische Einsatzkommando Süd laut dem "Kyiv Independent" mit. Russische Streitkräfte beschießen demnach vom Ostufer aus ukrainische Stellungen und zivile Gebiete mit Raketen, Artillerie und Kamikaze-Drohnen. Auch ein ranghoher Pentagon-Vertreter hatte betont, auf der östlichen Fluss-Seite seien Zehntausende russische Soldaten.
+++ 07:43 Russland betont Angriffe in Donezk +++
Die russischen Streitkräfte haben ihre Offensivoperationen in der Region Donezk verstärkt und nach eigenen Angaben Gebiete um Bachmut und südwestlich der Stadt Donezk erobert. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War in ihrer aktuellen Analyse. Das russische Verteidigungsministerium betont die dortigen Gebietsgewinne auch seit Tagen verstärkt.
+++ 07:18 Kanadischer Freiwilliger laut Bericht getötet +++
Ein kanadischer Freiwilliger, der für die Ukraine kämpfte, ist einem Medienbericht zufolge gestorben. Der 33-jährige Landwirt Joseph Hildebrand sei bei einem Kampfeinsatz getötet worden, berichten Angehörige laut dem kanadischen Sender CBC. Überlebende Soldaten hätten sie angerufen und versprochen, seine Leiche zu bewachen. Laut seinem Bruder war Hildebrand in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk im Einsatz. Dort haben die russischen Truppen ihre Angriffe zuletzt verstärkt. Hildebrand war dem Bericht zufolge zweimal in Afghanistan stationiert.
+++ 06:53 G20 fordern Fortsetzung des Getreideabkommens +++
Die Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) setzt sich für die Fortsetzung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ein. Im Entwurf für die Abschlusserklärung des Gipfels auf der indonesischen Insel Bali, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wird die unter Vermittlung der Türkei und der UN mit Russland geschlossene Vereinbarung ausdrücklich begrüßt. "Wir betonten die Notwendigkeit der umfassenden, zeitgemäßen und andauernden Umsetzung durch alle betroffenen Teilhaber", hält die G20-Gruppe fest, zu der auch Russland gehört.
+++ 06:28 Selenskyj stellt bei G20-Gipfel Bedingungen für Kriegsende +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt beim G20-Gipfel per Video einen Plan für ein mögliches Ende des russischen Krieges auf. Nötig seien dafür ein Abzug der russischen Truppen und eine Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit der Ukraine. "Ich möchte, dass dieser aggressive russische Krieg gerecht endet und auf Grundlage der Charta der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts", sagt Selenskyj laut Redemanuskript. Für die Ukraine seien nach dem Krieg "effektive Sicherheitsgarantien" notwendig. Für die Schaffung einer Nachkriegs-Sicherheitsarchitektur schlägt Selenskyj eine internationale Konferenz vor, bei der ein Kiewer Abkommen geschlossen werden könne. Selenskyj fordert auch eine Verlängerung des Getreide-Abkommens.
+++ 06:03 USA: G20 verurteilen russischen Krieg +++
Die Gruppe der G20-Industriestaaten haben sich nach Angaben der USA auf eine Verurteilung des russischen Krieges in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verständigt. "Ich möchte den abschließenden Verhandlungen nicht vorgreifen, aber die G20 werden deutlich machen, dass Russlands Krieg für die Menschen überall und für die Weltwirtschaft insgesamt verheerend ist", sagt ein US-Regierungsvertreter unter der Bedingung der Anonymität der Nachrichtenagentur Reuters. Die meisten Länder hätten sich in Gesprächen in den vergangenen Tagen darauf geeinigt, dass Russlands Krieg in der Ukraine "auf das Schärfste verurteilt" werden sollte.
+++ 04:44 Ukraine verleiht Verdienstorden an Springer-Journalisten +++
Die Ukraine ehrt politische und publizistische Unterstützer aus dem Ausland mit Verdienstorden, darunter auch drei Journalisten des Springer-Verlags. Ausgezeichnet werden "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt, der stellvertretende "Bild"-Chefredakteur Paul Ronzheimer und der verantwortliche Redakteur im "Bild"-Ressort Politik, Julian Röpcke. "Durch Eure mutige Berichterstattung habt Ihr der Bundesrepublik die Augen eröffnet, dass dieser Krieg jeden Deutschen betrifft", gratuliert der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk auf Twitter. An Poschardt gewandt schreibt er, dieser habe dazu beigetragen, die deutsche Ampel-Koalition zu Waffenlieferungen an die Ukraine zu bewegen.
+++ 03:32 Lawrow wird freundlich auf Bali begrüßt +++
Als einer der letzten Gäste trifft Russlands Außenminister Sergej Lawrow zum Start des G20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali ein. Der indonesische Präsident Joko Widodo begrüßte den lächelnden Lawrow freundlich mit einem Klaps auf den Arm und langem Händeschütteln. Lawrow plant nach eigenen Angaben mehrere Auftritte bei dem G20-Treffen und will nach Informationen russischer Staatsmedien bereits am Abend wieder abreisen. Die EU und die westlichen Staaten haben gegen den anfänglichen Widerstand Moskaus durchgesetzt, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine in der Abschlusserklärung des Gipfels scharf verurteilt wird.
+++ 02:42 Selenskyj begrüßt Haltung der USA und Chinas zu nuklearer Bedrohung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die Verurteilung der Androhung eines Einsatzes von Atomwaffen durch die USA und China. "Es ist wichtig, dass die Vereinigten Staaten und China gemeinsam verdeutlicht haben, dass Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen inakzeptabel sind. Jeder versteht, an wen diese Worte gerichtet sind", sagt Selenskyj zu den separaten Erklärungen der beiden Länder im Anschluss an ein Treffen von US-Präsident Joe Biden mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jingping vor dem G20-Gipfel auf Bali. Beide Männer sprachen sich nach US-Angaben gegen russische Drohungen aus, in der Ukraine Atomwaffen einzusetzen. Nach chinesischer Darstellung unterstützt Xi neue Friedensgespräche zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew.
+++ 01:50 Pentagon: Russische Truppen verschanzen sich am Dnipro-Ufer +++
Das US-Verteidigungsministerium rechnet nach der Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine damit, dass sich russische Truppen am gegenüberliegenden Ost-Ufer des Flusses Dnipro verschanzen werden. Auf der östlichen Fluss-Seite seien Zehntausende russische Soldaten, betont ein ranghoher Pentagon-Vertreter. "Unsere aktuelle Einschätzung ist, dass sie die Absicht haben, dieses Territorium unter ihrer Kontrolle zu behalten." Man habe derzeit keine Hinweise darauf, dass ukrainische Einheiten den Fluss überquert hätten.
+++ 00:54 Ukraine spricht von Tausenden verschleppten Kindern +++
Die Ukraine sucht internationale Hilfe bei der Rückholung Tausender Kinder, die nach Kiewer Angaben nach Russland verschleppt worden sein sollen. Es gehe um mindestens um 11.000 Kinder, deren Namen bekannt seien, erklärt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber das sind nur die, von denen wir wissen. In Wahrheit sind mehr verschleppt worden." Das Präsidialamt hatte zuvor in einer Videokonferenz unter anderem mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Vertretern der G20-Gruppe über das Thema gesprochen. Die russische Seite bestätigt durchaus, dass Kinder aus der Ukraine nach Russland geholt werden. Ihre Erklärung: Sie würden aus den Kampfzonen in Sicherheit gebracht oder kämen zur Behandlung oder Erholung nach Russland.
+++ 00:00 Kanada schickt Ukraine weitere Militärhilfe +++
Kanada sagt der Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen kanadische Dollar (etwa 364 Millionen Euro) zu. Das Geld solle unter anderem für Militärgüter, Treibstoff und Arzneimittel verwendet werden, heißt es in einer Erklärung von Ministerpräsident Justin Trudeau während des G20-Gipfels auf Bali. Zudem würden Sanktionen gegen 23 Russen verhängt, die an systematischen Menschenrechtsverletzungen beteiligt gewesen seien. Dazu gehörten Polizeibeamte, Richter und Gefängnismitarbeiter. Kanada hat bislang 3,4 Milliarden kanadische Dollar Militärhilfe an die Ukraine geleistet.
+++ 23:06 USA: Russen haben sich geordnet aus Cherson zurückgezogen +++
Der Rückzug der russischen Truppen aus Cherson im Süden der Ukraine verlief nach Einschätzung des US-Militärs vergleichsweise geordnet. Er sei nicht chaotisch wie in anderen Frontabschnitten gewesen, sagt ein hochrangiger Offizier, der nicht namentlich genannt werden möchte. Russland hatte in der zweiten Oktoberhälfte mit Evakuierungen im völkerrechtswidrig annektierten Cherson begonnen.
+++ 22:18 Ukraine: Russen zerstörten vor Abzug wichtiges Kraftwerk +++
Nach Angaben der Ukraine haben russische Truppen vor ihrem Abzug aus der Stadt Cherson ein wichtiges Kraftwerk zerstört. "Die Energieanlage, die das gesamte rechte Ufer der Region Cherson und einen bedeutenden Teil der Region Mykolajiw mit Strom versorgte, ist praktisch zerstört", erklärt der Leiter des staatlichen Stromversorger Ukrenergo, Wolodymyr Kudryzkyj, auf Facebook. Die Zerstörung sei eine Folge "der ohnmächtigen Wut der Besatzer vor ihrer Flucht", fügte er hinzu. Der größte Teil der befreiten Region Cherson sei bereits seit dem 6. November ohne Strom, sagte Kudryzkyj. "Wir tun unser Bestes, um die Menschen so schnell wie möglich wieder mit Strom zu versorgen."
+++ 21:56 Ukrainischer Armeechef: "Es gibt nur eine Bedingung für Verhandlungen" +++
Das ukrainische Militär wird nach Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes von der russischen Besatzung akzeptieren. Das teilt Saluschnjy nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley mit. "Unser Ziel ist es, das gesamte ukrainische Land von der russischen Besatzung zu befreien", schreibt Saluschnyj auf Telegram. Auf diesem Weg werde man nicht stehen bleiben. "Das ukrainische Militär wird keine Verhandlungen, Vereinbarungen oder Kompromissentscheidungen akzeptieren. Es gibt nur eine Bedingung für Verhandlungen: Russland muss alle besetzten Gebiete verlassen."
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, chl/ino/rts/AFP/dpa