Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:40 Scholz: Russlands Behauptung einer "schmutzigen Bombe" ist haltlos +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die von Russland erhobenen Anschuldigungen, wonach die Ukraine den Einsatz einer "schmutzige Bombe" vorbereiten soll, "entschieden als haltlos" bezeichnet. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach einem Telefonat von Scholz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. "Der Bundeskanzler war sich mit dem ukrainischen Präsidenten einig, dass die von ukrainischer Seite initiierten unabhängigen Untersuchungen der Internationalen Atomenergieagentur hieran jeden Zweifel beseitigen würden", erklärte Hebestreit. Russland hatte behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus eine radioaktive Bombe zu zünden. Die westlichen Atommächte und die Ukraine wiesen die Behauptung zurück.
+++ 22:10 Putin: Attacke auf Infrastruktur ist Reaktion auf Flottenangriff +++
Die russischen Attacken auf die ukrainische Infrastruktur sind nach Worten von Präsident Wladimir Putin teilweise eine Antwort auf die Drohnenangriffe auf die russische Schwarzmeerflotte. Die russischen Angriffe von heute Morgen seien nicht alles, was Russland noch machen könne, sagt Putin. Nach russischen Angaben wurden am Samstag Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit Hilfe von Drohnen angegriffen. Russland macht die Ukraine dafür verantwortlich.
+++ 21:39 Putin: Russland wird Verhandlungsposition nicht im Voraus "auf den Tisch legen" +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte vor wenigen Tagen behauptet, Moskau sei zu den Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Die Ukraine ihrerseits nannte einen vollständigen russischen Truppenabzug als Voraussetzung dafür. Auf Moskaus Position bei eventuellen Verhandlungen angesprochen, teilt Kremlchel Wladimir Putin mit, Russland werde seine Verhandlungsposition nicht im Voraus "auf den Tisch legen". Das sagt Kremlchef Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz in Sotschi.
+++ 20:44 Moskau: Fahrten durch Schiffskorridor im Schwarzen Meer "inakzeptabel" +++
Russland bezeichnet die Nutzung eines Schiffkorridors im Schwarzen Meer nach seiner Aussetzung des Abkommens für einen ukrainischen Getreideexport als "inakzeptabel". Denn die Ukraine nutze den sogenannten Sicherheitskorridor für militärische Einsätze gegen die Russische Föderation, teilt das Verteidigungsministerium mit und bekräftigt damit die russischen Vorwürfe. Die Regierung in Moskau hatte das von den Vereinten Nationen (UN) und der Türkei vermittelte Abkommen für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Begründet wurde dies mit einem Drohnenangriff am Samstag auf Schiffe der russischen Schwarzmeer-Flotte. Die UN hatten zuvor erklärt, eine Beteiligung von Getreidefrachtern an dem angeblichen Drohnen-Angriff auf Schiffe der russischen Schwarzmeer-Flotte auszuschließen.
+++ 20:18 Hunderttausende Wohnungen in Kiew weiter ohne Strom, 40 Prozent ohne Wasser +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf die Energieversorgung der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind dort immer noch rund 250.000 Wohnungen ohne Strom. Bürgermeister Vitali Klitschko teilt mit, in 40 Prozent der Verbrauchsstellen gebe es noch kein Wasser. Damit hat sich die Lage gegenüber dem Morgen gebessert, als noch 80 Prozent der Anschlüsse kein Wasser hatten. In rund 350.000 Wohnungen war der Strom ausgefallen. Klitschko erwartet eine weitere Stabilisierung der Lage in den späteren Abendstunden. Für Dienstag kündigt er weitere Stromsparmaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr an. So werde die U-Bahn seltener fahren. Stromgetriebene Straßenbahnen und Oberleitungsbusse sollten durch normale Busse ersetzt werden.
+++ 19:56 Dorf nahe Belarus bereitet sich auf zweite russische Invasion vor +++
Horodnja liegt in der Nordukraine in der Oblast Tschernihiw. Sie grenzt direkt an Belarus, Einwohner wie Soldaten fürchten Angriffe aus dem Land. Für Horodnja wäre der Einmarsch ein Deja-Vu, bereits zu Beginn des Krieges wird die Stadt vom russischen Militär eingenommen und besetzt.
+++ 19:28 Wagner-Chef gründet militärisches Forschungszentrum +++
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, kündigt die Eröffnung einer militärischen Forschungseinrichtung in St. Petersburg an. Das sogenannte "Wagner-Center" soll Spezialisten beherbergen, die sich mit der "Steigerung der Verteidigungsfähigkeit Russlands" befassen, teilt der kremlnahe Geschäftsmann auf seinem Telegram-Kanal mit. Standort ist demnach ein Bürokomplex, der bereits 2019 von einer Firma Prigoschins erworben wurde und sich im Osten der Stadt befindet. "Das Wagner-Center ist ein Gebäudekomplex, in dem es Orte zur kostenlosen Unterbringung von Erfindern, Designern, IT-Spezialisten, experimentellen Produktionen und Start-ups gibt", heißt es in der Erklärung. Ziel sei es, ein günstiges Umfeld für neue Ideen zu schaffen, um Russland unabhängiger von Importen zu machen. Laut Prigoschin ist die Eröffnung für den 4. November geplant.
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+++ 19:09 Selenskyj: Ukraine will Getreide-Export fortsetzen +++
Die Ukraine will den Getreide-Export über das Schwarze Meer trotz der russischen Aussetzung des Abkommens fortsetzen. Sein Land werde fortfahren wie mit den Vereinten Nationen (UN) und der Türkei vereinbart, kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Er äußerte sich nach Gesprächen mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala. Die Türkei forderte von Russland, die Aussetzung des Abkommens zu überdenken. Verteidigungsminister Hulusi Akar teilte mit, er habe seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu in einem Telefonat gesagt, dass dies unabhängig von den Bedingungen des Konflikts stattfinden müsse. Denn es gehe um eine rein humanitäre Sache.
+++ 18:40 UN: Keine Getreidefrachter in Drohnen-Angriff auf Flotte involviert +++
Die Vereinten Nationen (UN) schließen eine Beteiligung von Getreidefrachtern an dem angeblichen Drohnen-Angriff auf Schiffe der russischen Schwarzmeer-Flotte nahe Sewastopol auf der Krim aus. Getreidefrachter, die im Rahmen des UN-Abkommens unterwegs gewesen seien, seien nicht involviert gewesen, sagt UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Die Regierung in Moskau hatte zuvor das von den UN und der Türkei vermittelte Abkommen für unbestimmte Zeit ausgesetzt, das ukrainische Getreideausfuhren über das Schwarze Meer ermöglicht. Begründet wurde dies mit einem Drohnenangriff am Samstag auf Schiffe der russischen Schwarzmeer-Flotte.
+++ 18:05 London: Atomwaffeneinsatz "hätte schwerwiegende Konsequenzen für Russland" +++
Großbritannien warnt den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Fall eines Einsatzes von Atomwaffen in der Ukraine vor schwerwiegenden Konsequenzen. Ein solcher Schritt würde die Art des Konflikts verändern, sagt Außenminister James Cleverly vor Abgeordneten in London. "Kein anderes Land spricht über den Einsatz von Atomwaffen. Kein Land bedroht Russland oder Präsident Putin", erklärt der Minister. "Er sollte sich darüber im Klaren sein, dass für Großbritannien und unsere Verbündeten jeder Einsatz von Atomwaffen den Charakter des Konflikts verändern würde. Das hätte schwerwiegende Konsequenzen für Russland." Zudem fordert Cleverly Russland auf, die Getreideexporte aus der Ukraine über das Schwarze Meer nicht zu behindern. Die "zunehmend verzweifelten Äußerungen" der russischen Führung dienten dazu, von den stockenden Kriegsanstrengungen abzulenken.
+++ 17:35 Russen lästern lachend über eigene kaputte Waffen +++
Soldaten der russischen Armee entwickeln in Anbetracht der ihnen zur Verfügung gestellten Waffen offenbar Galgenhumor. Eine Gruppe in einem Militärlager filmt, wie sie ihre Gewehre inspizieren und alles auseinandernehmen, was ihnen daran nicht gefällt.
+++ 16:56 Kiew: Drei russische Hubschrauber bei Explosion nordwestlich von Moskau zerstört +++
Der ukrainische Geheimdienst gibt die Zerstörung von drei russischen Kampfhubschraubern auf einem Flugplatz in der Region Pskow bekannt. Durch die Verminung seien zwei Hubschrauber Ka-52 sowie ein Мi-28N vollständig zerstört worden, teilt der ukrainische Militärnachrichtendienst bei Telegram mit. Zwei weitere Helikopter seien schwer beschädigt worden. Der Flugwaffenstützpunkt Weretje, auf dem sich den Angaben zufolge die Explosionen ereigneten, liegt in der Region Pskow nordwestlich von Moskau, rund 150 Kilometer von der Grenze zu Lettland und mehr als 700 Kilometer von der Ukraine entfernt.
+++ 16:19 Militärexperte erklärt Putins Getreide-Kalkül +++
Moskau kündigt das Abkommen zur Absicherung der Getreidetransporte durch das Schwarze Meer auf. Militärexperte Gustav Gressel erklärt, wie Putin so versucht, gleichzeitig die Ukraine und den Westen unter Druck zu setzen. Er führt außerdem aus, warum echte Friedensverhandlungen derzeit eine Illusion sind.
+++ 15:55 Russlands Verteidigungsministerium: Teilmobilmachung abgeschlossen +++
Russland hat die von Präsident Wladimir Putin im September angeordnete Teilmobilmachung nach Angaben des Verteidigungsministeriums abgeschlossen. "Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Einberufung ... von Bürgern in die Reserve wurden eingestellt", so das Ministerium. Mit der Teilmobilmachung sollten 300.000 Reservisten eingezogen werden. Putin hatte die Mobilisierung am 21. September ausgerufen. Am vergangenen Freitag hatte Verteidigungsminister Sergei Schoigu dem Kremlchef bereits mitgeteilt, die Teilmobilmachung sei abgeschlossen.
+++ 15:33 Deutscher Generalleutnant leitet spezialisierte EU-Ausbildung von Ukrainern +++
Der deutsche Generalleutnant Andreas Marlow leitet künftig einen Teil der militärischen EU-Ausbildung für ukrainische Soldaten. Der 59-Jährige wurde zum Kommandeur für die spezialisierte Ausbildung ernannt, geht aus einem Amtsblatt der Europäischen Union hervor. Die auf zwei Jahre ausgelegte Mission sieht vor, dass insgesamt 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Damit soll die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützt werden. Deutschland will bis zum Frühjahr eine vollständige ukrainische Brigade mit bis zu 5000 Soldaten ausbilden, wie Kanzler Olaf Scholz kürzlich sagte. Zudem werde sich eines der beiden Hauptquartiere in Deutschland befinden.
+++ 15:15 Polen bietet Bürgern kostenlose Militärschulung +++
Angesichts der wachsenden Angst vor einer Ausweitung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bietet Polen seinen Bürgern kostenlose militärische Schulung an. Soldaten bringen allen Interessierten den Umgang mit Waffen, richtiges Verhalten in Gefahrensituationen und Grundlagen der Orientierung im Gelände bei. Das EU- und NATO-Land rüstet massiv gegen eine Bedrohung durch Moskau auf. Die Truppenstärke der Streitkräfte soll verdoppelt werden, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak kürzlich mit. Das eintägige Training soll mit dazu dienen, Bürger für die Streitkräfte zu werben. Aber nicht nur: "Wir wollen Voraussetzungen dafür schaffen, dass möglichst viele Menschen im Umgang mit Waffen, in Erster Hilfe und in Überlebensfertigkeiten geschult werden, also zum Beispiel in der Fähigkeit, ein Feuer zu machen oder Wasser aufzubereiten", so Blaszczak.
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+++ 14:58 Norwegen versetzt Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft +++
Das an Russland grenzende Norwegen wird seine Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen. Die Maßnahme gelte ab Dienstag, kündigt Ministerpräsident Jonas Gahr Störe in Oslo an. Er betonte zugleich, dass keine direkte Bedrohung durch Russland festgestellt worden sei. "Wir haben derzeit keinen Grund anzunehmen, dass Russland Norwegen oder irgendein anderes Land direkt in seinen Krieg hineinziehen will", sagt der Regierungschef. Doch sei es angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine notwendig, dass alle NATO-Staaten "zunehmend wachsam" seien. Nach Angaben des norwegischen Verteidigungsministers Björn Arild Gram bedeutet die Erhöhung der Alarmbereitschaft unter anderem, dass die Schutzmaßnahmen an Militäreinrichtungen verstärkt werden.
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+++ 14:27 "Wir sollen für Diesel bezahlen": Russische Panzereinheit wütet über unbeheizte Zelte +++
Die mangelhafte und teils chaotische Versorgung der russischen Armee erntet immer wieder Kritik. Eine Panzereinheit macht sich nun in einem Video Luft: Die Soldaten leben angeblich in unbeheizten Zelten, Diesel für die Öfen müssten sie selbst kaufen. In der Folge würden immer mehr Rekruten krank.
+++ 13:54 Russisches Raketenteil trifft Dorf in Republik Moldau +++
Bei dem schweren Luftangriff auf die Ukraine sind Teile einer abgeschossenen russischen Rakete in ein grenznahes Dorf im Norden der Republik Moldau gestürzt. Das teilt das Innenministerium in der Hauptstadt Chisinau mit. In einigen Häusern des Ortes Naslavcea seien Fenster geborsten, Verletzte gebe es nach ersten Erkenntnissen nicht. Nach ukrainischen Militärangaben sollte die russische Rakete das etwa zehn Kilometer entfernte Wasserkraftwerk am Fluss Dnister bei Nowodnistrowsk treffen. Die ukrainische Luftabwehr habe die Rakete im Anflug abgeschossen. Das Verteidigungsministerium der Moldau bestätigt, dass die russische Rakete nicht den moldauischen Luftraum verletzt habe.
+++ 13:35 Türkei: Telefonat mit Moskau zu Getreideabkommen geplant +++
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar will am Abend mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu wegen der Aussetzung des Getreideabkommens telefonieren. Die Getreideexporte aus der Ukraine müssten fortgesetzt werden, sagt Akar laut Angaben seines Ministeriums. Er sei auch mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow in Kontakt. "Die Aussetzung dieser Initiative wird niemandem etwas nutzen", betreffe aber die ganze Menschheit, so Akar.
+++ 13:10 Kreml nennt Schwarzmeer-Transporte ohne Russland "viel riskanter" +++
Der Kreml nennt die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer ohne russische Mitwirkung riskant. Wenn Russland sage, es könne die sichere Schifffahrt in diesem Seegebiet nicht garantieren, sei die internationale Vereinbarung über die Ausfuhren "nicht so leicht umzusetzen". Das sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau nach Angaben russischer Agenturen. Die Getreideinitiative nehme dann "einen anderen Charakter an, viel riskanter, gefährlicher und ohne Garantie." Russland hatte am Samstag die Vereinbarung über ukrainische Getreideexporte ausgesetzt, die im Juli von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelt worden war. Die UN, Ankara und Kiew einigten sich am Sonntag aber darauf, die Transporte auch ohne die Zusicherung freien Geleits durch Russland fortzusetzen. Die russischen Vertreter im gemeinsamen Koordinationszentrum in Istanbul seien darüber informiert worden.
+++ 12:48 Ukrainisches und tschechisches Kabinett tagen gemeinsam +++
Trotz der neuen russischen Raketenangriffe auf die Ukraine ist Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala mit sieben Ministern nach Kiew gereist. Dort stand eine gemeinsame Sitzung mit dem ukrainischen Kabinett auf dem Programm - eine Premiere seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland vor mehr als acht Monaten. Tschechien hat noch bis zum Jahresende in der EU die Präsidentschaft inne. Unter der liberalkonservativen Regierung hat das EU- und NATO-Land in diesem Jahr bereits Rüstungsgüter im Wert von umgerechnet mehr als 1,9 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert.
+++ 12:23 Erdogan will sich für Fortsetzung des Getreideabkommens einsetzen +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will sich trotz des Rückzugs Russlands für eine Fortsetzung des Abkommens über die ukrainischen Getreideexporte einsetzen. Trotz der "zögerlichen Haltung" Russlands sei die Türkei entschlossen, ihre Bemühungen "im Dienste der Menschlichkeit" fortzusetzen, sagt Erdogan in einer Fernsehansprache. Moskau hatte nach massiven Drohnenangriffen am Samstag auf seine Schwarzmeerflotte auf der Krim das mit den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Getreide-Exportabkommen ausgesetzt. Am Sonntag zog sich Russland auch von den internationalen Kontrollen der Schiffe zurück. Moskau machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich.
+++ 11:57 Kiew zu großen Teilen ohne Wasserversorgung nach Raketentreffer +++
80 Prozent der Kiewer Verbrauchsstellen müssen derzeit ohne fließendes Wasser auskommen. Das gibt Bürgermeister Vitali Klitschko als Folge der russischen Raketenangriffe am Morgen an. Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums feuerte Russland mehr als 50 Raketen ab, davon seien 44 durch die Luftabwehr abgefangen worden. Insgesamt seien 10 Regionen von den Angriffen mit Raketen und Drohnen betroffen gewesen, 18 Objekte der kritischen Infrastruktur seien beschädigt worden.
+++ 11:21 Kiew: Mehr als 600 russische Soldaten an einem Tag gefallen +++
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs sind nach Angaben des ukrainischen Militärs 71.280 russische Soldaten getötet worden. Allein am gestrigen Sonntag sind laut Berichten von "Ukrinform" und der "Kyiv Post" 620 russische Kämpfer gefallen. Am nunmehr 250. Tag des Krieges beziffert Kiew die Materialverluste Moskaus mit unter anderem 2686 Panzern, 253 Helikoptern, 16 Kriegsschiffen und 1728 Artillerie-Systemen. Die russischen Angaben zu Verlusten im Zuge der Invasion weichen deutlich von den ukrainischen ab. Eine unabhängige Überprüfung der veröffentlichen Informationen ist nicht möglich.
+++ 10:57 Rekordmenge von 354.500 Tonnen Agrarprodukten verlässt Schwarzmeer-Häfen +++
Nach ukrainischen Angaben haben 354.500 Tonnen Agrarprodukte heute per Schiff die Schwarzmeer-Häfen des Landes verlassen. Das sei eine Rekordmenge, teilt die Militärverwaltung in der Hafenstadt Odessa mit. Die Produkte werden im Rahmen des Getreidelieferabkommens zwischen der Ukraine und Russland verschifft, obwohl die Regierung in Moskau am Wochenende die von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Vereinbarung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat.
+++ 10:29: Ukraine: 44 von 50 russischen Raketen abgeschossen +++
Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben einen Großteil der am Morgen von Russland abgefeuerten Raketen abgefangen. Demnach seien 44 von 50 Marschflugkörpern abgeschossen worden. Der frühere Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, twittert, dass der Luftalarm in Kiew inzwischen beendet sei. Die sechs Raketen, die in ihr Ziel trafen, beschädigten Berichten zufolge vor allem die kritische Infrastruktur. In Kiew gibt es für zahlreiche Haushalte derzeit kein Leitungswasser. Der Strom ist an einigen Orten ausgefallen.
+++ 09:57 London: Moskau schickt Reservisten schlecht ausgerüstet an die Front +++
Russland schickt nach Einschätzung britischer Militärexperten Reservisten oft nur mit schlechter Ausrüstung an die Front. "Im September zeigten sich russische Offiziere besorgt darüber, dass einige frisch mobilisierte Reservisten ohne Waffen in der Ukraine eintrafen", heißt es in einem Bericht, den das Verteidigungsministerium in London veröffentlichte. Demnach legen Fotos auch nahe, dass Reservisten mit veralteten Waffen ausgestattet wurden, die wegen schlechter Lagerung kaum noch zu benutzen sein dürften.
+++ 09:23 Kuleba: "Anstatt auf dem Schlachtfeld zu kämpfen, kämpft Russland gegen Zivilisten" +++
Zwei Tage nach schweren Drohnenangriffen auf die russische Schwarzmeerflotte sind mehrere ukrainische Orte, darunter die Hauptstadt Kiew, von mehreren Explosionen erschüttert worden. Es handele sich um russische Angriffe, erklärt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Seinen Angaben zufolge fiel daraufhin in mehreren Vierteln der Stadt der Strom aus. Einige Teile Kiews seien zudem ohne Wasser. "Eine weitere Ladung russischer Raketen trifft die kritische Infrastruktur der Ukraine", twittert Außenminister Dmytro Kuleba. "Anstatt auf dem Schlachtfeld zu kämpfen, kämpft Russland gegen Zivilisten." Diese Angriffe sollten nicht als "Reaktion" gerechtfertigt werden. "Russland tut dies, weil es immer noch die Raketen und den Willen hat, Ukrainer zu töten", so Kuleba.
+++ 08:58 "Killerweizen" tötet Admirale? Selenskyj spottet über Moskau +++
Weil von ukrainischen Frachtschiffen aus angeblich Drohnenangriffe gestartet wurden, steigt Moskau aus dem Getreide-Deal für das Schwarze Meer aus. Um die weltweiten Folgen zu umgehen, wollen internationale Partner den Export ohne Russland gewährleisten. Selenskyj selbst spottet beißend über Moskau.
+++ 08:40 Zwei Getreide-Frachtschiffe haben ukrainische Häfen verlassen +++
Trotz der russischen Entscheidung, sich aus dem Getreide-Exportabkommen mit der Ukraine zurückzuziehen, haben zwei Frachtschiffe mit Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten am Morgen ukrainische Häfen verlassen. Nach Angaben der Tracking-Website Marine Traffic nutzten sie den humanitären Seekorridor in Richtung Türkei. Laut dem Koordinierungszentrum in Istanbul, das für die Überwachung des Abkommens zuständig ist, sollen insgesamt zwölf Frachtschiffe im Laufe des Tages in Richtung Türkei aufbrechen.
+++ 08:09 Strom- und Wasserversorgung in Kiew nach Angriffen gestört +++
In einigen Gebieten der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es derzeit keinen Strom und kein fließendes Wasser. Das teilt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Russland startete am Morgen mehrere Raketenangriffe auf kritische Infrastruktur in der Ukraine. In Kiew waren mehrere Explosionen zu hören. Die Stadt war bereits am 10. und 17. Oktober Ziel russischer Drohnenangriffe gewesen, bei denen die Infrastruktur zur Energieversorgung schwer getroffen wurde.
+++ 07:45 Bürgermeister von Charkiw berichtet von Raketenangriff auf kritische Infrastruktur +++
Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, berichtet von einem russischen Raketenangriff auf seine Stadt. Zwei Raketen seien eingeschlagen, die auf eine Einrichtung der kritischen Infrastruktur gezielt hätten, teilt er mit. Behörden im Norden, Osten und Zentrum der Ukraine berichten von Raketenbeschuss. In der Hauptstadt Kiew waren laut Zeugen mehrere Detonationen zu hören. In Saporischschja soll es Berichten zufolge einen großflächigen Stromausfall nach Raketenangriffen geben.
+++ 07:14 Luftalarm in mehreren Regionen - Explosionen gemeldet +++
Russland hat mehrere Raketenangriffe auf eine Vielzahl von Gebieten in der Ukraine gestartet. Sowohl in Kiew als auch in Regionen wie Odessa, Sumy, Kirowohrad und Saporischschja wurde entsprechender Luftalarm ausgelöst, wie verschiedene ukrainische Medien auf Twitter berichten. In einigen Orten, unter anderem in Kiew, soll es zu Explosionen gekommen sein. Dem "Kyiv Independent" zufolge waren in der Hauptstadtregion sieben bis acht Explosionen zu hören.
+++ 06:38 Kiew: Russland will schwere Artillerie aus Cherson abziehen +++
Der ukrainische Generalstab der Streitkräfte gibt an, Russland beabsichtige, seine schwere Artillerie aus Cherson abzuziehen, um möglicherweise Einheiten in andere Frontgebiete zu verlegen. Der "Guardian" zitiert aus dem jüngsten Lagebericht des Militärs: "Nach den vorliegenden Informationen trifft der Feind vorbereitende Maßnahmen für den Abzug von Artillerieeinheiten aus dem rechtsufrigen Teil der Region Cherson, die dann möglicherweise in andere Richtungen verlegt werden." Aus Moskau gibt es keine Bestätigung für diesen Vorgang.
+++ 06:03 Özdemir sieht Russland durch "mutigen Freiheitskampf der Ukraine" stärker unter Druck +++
Ernährungsminister Cem Özdemir ruft Russland zur Einhaltung des Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine auf. "Russlands einseitiges Aussetzen des Getreideabkommens ist angesichts von weltweit Millionen Hungernden unverantwortlich", sagt der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Russland ist dringend aufgerufen, seiner vor der Weltgemeinschaft abgegebenen Verpflichtung gerecht zu werden und das Abkommen einzuhalten." Besonders zynisch sei, dass Russland das Platzen des Deals nun damit begründe, dass sich die überfallene Ukraine wehre, fügt Özdemir hinzu. "Es zeigt aber auch, dass Russland durch den mutigen Freiheitskampf der Ukraine zunehmend unter Druck gerät."
+++ 05:22 Baerbock führt Gespräche mit Energielieferant Kasachstan +++
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine prägt auch den Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in den zentralasiatischen Staaten Kasachstan und Usbekistan. Die Grünen-Politikerin führt heute zunächst Gespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana. Kasachstan ist ein großer Energie- und Rohstofflieferant. Russlands Krieg stelle alle Nachfolgestaaten der Sowjetunion vor die Frage, ob auch ihre Staatlichkeit zur Disposition gestellt werden könnte, sagt Baerbock. Um die Chancen zur Zusammenarbeit zu nutzen, "müssen wir endlich damit vorankommen, Zentralasien besser mit Europa zu vernetzen".
+++ 02:43 SPD-Politiker setzt bei Getreide auf Landweg +++
Nach der russischen Aussetzung der Vereinbarung zu ukrainischen Getreidetransporten auf dem Schwarzen Meer fordert der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid, die Ausfuhr auf dem Landweg zu stärken. "Wir müssen noch sehr viel stärker die Landwege ertüchtigen, um die Ausfuhr von Getreide zu ermöglichen", sagt der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Da der Seeweg offensichtlich sehr unsicher ist und das Abkommen über den Getreideexport instabil ist, müssen wir vor allem die Eisenbahnlinien entsprechend umrüsten." Schon jetzt sei etwa die Hälfte der Getreideexporte aus der Ukraine auf dem Landweg herausgebracht worden.
+++ 01:05 Selenskyj berät mit seinen Militärs +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit der Spitze der Streitkräfte und der anderen Sicherheitsorgane erneut über den Fortgang des Abwehrkampfes gegen Russland beraten. Dabei sei es auch um die möglichen Pläne des Feindes für die kommende Zeit gegangen, sagt der Staatschef. Einzelheiten nennt er nicht. Auf solche Sitzungen des Oberkommandos folgten schon mehrfach Offensiven der ukrainischen Streitkräfte.
+++ 00:42 UN: Getreidefrachter sollen weiter über Schwarzes Meer ausfahren +++
Trotz der russischen Aussetzung des Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine sollen am heutigen Montag weiter Schiffe über den Korridor im Schwarzen Meer ausfahren. Die Delegationen der Vereinten Nationen, der Türkei und der Ukraine hätten sich auf einen entsprechenden Plan geeinigt, heißt es in einer Mitteilung des Koordinierungszentrums in Istanbul.
+++ 23:07 Selenskyj: Russische Offensive in Region Donezk abgewehrt +++
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine schwere russische Offensive in der Region Donezk zurückgeschlagen. Zudem habe die Ukraine mit der Gefangennahme russischer Soldaten ihre Reserven für einen weiteren Gefangenenaustausch vergrößert, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft.
Die früheren Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ysc/chl/rts/AFP/dpa