Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:46 Selenskyj: Bereiten uns auf Verteidigung im Winter vor +++

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Die Ukraine habe "alle helfenden Anführer" der Partnerländer darüber informiert, was Russland in der Ukraine vorhabe, sagt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj. Diese Woche sei die "Woche der Luftverteidigungsausrüstung für die Ukraine" gewesen sowie eine, in der sich das Land auf den kommenden Winter vorbereiten. "Neben zusätzlichen Raketen für die Luftverteidigung werden wir auch neue Trägerraketen erhalten. Wir arbeiten an der Absicherung verschiedener Luftverteidigungssysteme. Wir werden Teile für Systeme erhalten, die bereits in der Ukraine im Einsatz sind." Dazu kämen Artillerie, Munition, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge. Beobachter gehen davon aus, dass Russland auch im kommenden Winter wieder kritische zivile Energie-Infrastruktur mit Raketen angreifen wird.

+++ 22:10 Russen und palästinensische Kämpfer nutzen russische Kryptobörsen für Sanktionsumgehung +++
Die palästinensische militante Gruppe Islamischer Dschihad hat einen Teil einer Zahlung in Höhe von 93 Millionen US-Dollar über das sanktionierte russische Krypto-Börsenunternehmen Garantex erhalten, berichtete das Wall Street Journal am Freitag. Demnach nutzt die Hamas wahrscheinlich ein ähnliches System, um ihre Transaktionen zu verschleiern. Garantex-Kunden in Russland können Bargeld in Rubel einzahlen und erhalten dann den Gegenwert in Kryptowährung, der dann im Ausland in einer Fremdwährung abgehoben werden kann, wodurch die Herkunft der Gelder effektiv verschleiert wird. Es gebe "wenig nachverfolgbare Aufzeichnungen über die Transaktionen", was es schwierig mache, gegen solche Börsen vorzugehen. Das US-Finanzministerium hat Sanktionen gegen mehr als 80 Prozent des russischen Bankensektors verhängt. Krypto ist zu einer der wichtigsten Möglichkeiten geworden, mit denen Russen Geld in ausländischen Banken bewegen können.

+++ 21:28 Selenskyj: Minen und Blindgänger auf einem Drittel des Staatsgebiets +++
Bei einer Minenräumungskonferenz in Kroatien sagen mehrere Teilnehmerländer zu, die Ukraine bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. Insgesamt liegen Kiew Hilfszusagen im Wert von rund einer halben Milliarde Euro vor. "Fast ein Drittel unseres Territoriums ist durch Minen und nicht explodierte Granaten gefährdet", sagt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu. "Es liegt auf der Hand, dass weltweite Unterstützung erforderlich ist, um unser Land von russischen Minen zu befreien."

+++ 20:54 London: Russland bangt um seine Schwarzmeerflotte +++
Die Ukraine besitzt seit langem die Initiative im Nordwesten des Schwarzen Meers und zwinge die russische Marine dazu, sich gegen unbemannte Schiffe und Drohnen sowie Raketenangriffe zu verteidigen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Deshalb seien die Kriegsschiffe weg von der Krim weiter nach Osten verlegt worden. Von dort könne die Flotte zwar weiterhin Marschflugkörper gegen die Ukraine abfeuern. Offene Angriffe auf die Handelsschifffahrt seien jedoch unwahrscheinlicher. "Das Risiko weiterer militärischer Verluste und politischer Folgen ist höchstwahrscheinlich zu hoch", heißt es aus London.

+++ 20:31 Russland: Ukrainische Angriffsdrohne über Belgorod abgeschossen +++
Laut dem russischen Verteidigungsministerium schießt die Luftabwehr des Landes eine ukrainische Drohne über dem Staatsgebiet in Belgorod ab. Kiew habe damit versucht, Ziele in Russland anzugreifen. Das Ministerium nennt es einen "versuchten Terrorangriff". Im russischen Obalst Kursk wurden laut des dortigen Gouverneurs mehrere Dörfer im Bezirk Glushkovsky unter Beschuss genommen. Die besiedelten Gebiete waren am Nachmittag deshalb ohne Strom.

+++ 19:50 Ukraine: Haben heute 15 Angriffe rund um Awdijiwka abgewehrt +++
Der ukrainische Generalstab bestätigt die schweren Kämpfe rund um die Stadt Awdijiwka, rund 13 Kilometer von der Großstadt Donezk entfernt. Die Armee habe am Samstag insgesamt 15 russische Vorstöße abgewehrt. Die Angriffe seien teilweise mit Luftunterstützung erfolgt. Den ukrainischen Angaben zufolge ist Awdijiwka der derzeitige Hauptschauplatz der Kämpfe. Russische Einheiten versuchen jedoch an verschiedenen Fronten, mit Angriffen die Initiative zu erlangen. Zugleich meldet die ukrainische Armee eigene Fortschritte bei Bachmut und im Süden in Richtung Melitopol.

+++ 19:23 Ukraine braucht mindestens 43 Milliarden Dollar für 2024 +++
Die Ukraine beklagt eine Kriegsmüdigkeit ihrer Geldgeber. Es sei schwieriger, finanzielle Hilfe zu sichern, sagt der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko. Im Vergleich zum April müsse sich die Ukraine doppelt so stark um Hilfszusagen bemühen. "Sie würden den Krieg gerne vergessen, aber der Krieg ist immer noch im Gange, in vollem Umfang", sagt er am Rande des Treffens von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Marokko. Die Ukraine benötigt westliche Finanzhilfen, um eine Haushaltslücke von 43 Milliarden Dollar im kommenden Jahr zu schließen. Martschenko macht für die Stimmung "eine geopolitische Verschiebung und den internen politischen Kontext in verschiedenen Ländern" verantwortlich. Konkret verweist er auf anstehende Wahlen in den USA und in der EU.

+++ 18:47 Für Ukraine steht bei Wahl in Polen viel auf dem Spiel +++
Polen wählt am Sonntag ein neues Parlament. Bislang ist Warschau einer der wichtigsten Verbündeten Kiews. Das Ergebnis wird also womöglich Folgen für die Ukraine haben. Die rechtsnationalistische Regierungspartei PiS führte in den Umfragen zuletzt mit 32 bis 34 Prozent. Die oppositionelle Bürgerplattform des pro-europäischen Ex-Regierungschefs Donald Tusk lag knapp dahinter. Beide Seiten wären auf Koalitionspartner angewiesen. Für die PiS wäre ein Bündnis mit der rechtsextremen Konförderationspartei denkbar, die ein Ende der Ukraine-Hilfen fordert.

+++ 18:12 Grünen-Chef warnt vor nachlassender Hilfe für Ukraine +++
Grünen-Chef Omid Nouripour mahnt, wegen des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel den Beistand für die Ukraine nicht zu vergessen. "Es gibt eine sehr große Sorge in der Ukraine, dass ihr Schicksal jetzt unter die Räder kommt", sagt Nouripour beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen. Dies dürfe man nicht zulassen. "Der Beistand für Israel ist Verpflichtung - den Beistand für die Ukraine dabei nicht zu vergessen, ebenfalls." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die "ganze Ukraine zu zerstören".

+++ 17:44 Bürgermeister sieht "sehr hitzige" Kämpfe bei russischer Offensive auf Awdijiwka +++
Kiew meldet erneut schwere Kämpfe rund um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine. "Den fünften Tag in Folge schon hat der Feind nicht aufgehört, Stellungen rund um die Stadt anzugreifen oder zu beschießen", sagt der Bürgermeister Vitaly Barabasch im ukrainischen Fernsehen. Die Kämpfe seien "sehr hitzig". Die russischen Soldaten würden demnach versuchen, die Industriestadt zu umzingeln. Moskau verlege zusätzliche Soldaten in die Gegend. In der strategisch und symbolisch wichtigen Stadt Awdijiwka leben den Angaben zufolge derzeit noch rund 1600 Einwohner, vor Beginn des russischen Angriffskrieges waren mehr als 30.000. Die Stadt liegt 13 Kilometer entfernt von Donezk, der "Hauptstadt" der gleichnamigen von Russland kontrollierten ukrainischen Region.

+++ 17:11 Armenien ratifiziert Statut des Internationalen Strafgerichtshofs, Russland reagiert +++
Der armenische Präsident Wahagn Chatschaturjan hat das vom Parlament verabschiedete Gesetz über die Ratifizierung des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) unterzeichnet, heißt es auf der Website des Staatschefs. Der Internationale Strafgerichtshof hat wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine Haftbefehle gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und andere Mitglieder russischen Führungsspitze ausgestellt. Putin und andere könnten nun in Armenien festgenommen werden, falls sie dorthin reisen. Moskau nennt den Beitritt Armeniens einen "absolut unfreundlichen Schritt". Nach Ansicht des stellvertretenden russischen Außenministers Michail Galuzin führe der Strafgerichtshof nur "Befehle zur Verfolgung von für den Westen unerwünschten Personen aus". Die Haftbefehle seien "rechtlich absolut null und nichtig".

+++ 16:39 Ukraine: Haben bislang 64,9 Milliarden Dollar an Hilfen eingeworben +++
Seit Beginn der russischen Invasion haben die G7-Länder der Ukraine fast 33 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt, sagt der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko bei einem Treffen mit Amtskollegen der G7. Die Unterstützung erfolge in verschiedenen Bereichen: finanziell, militärisch, humanitär und im Energie-Bereich, sowie für den Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg. Insgesamt hat das ukrainische Finanzministerium seit Beginn der Invasion 64,9 Milliarden Dollar an externen Mitteln für den Staatshaushalt eingeworben. Die größten Geber waren die Europäische Union, die USA, der Internationale Währungsfonds IWF, Kanada, Japan, die Weltbank, das Vereinigte Königreich und Deutschland.

+++ 15:51 USA: Russland setzt wieder "menschliche Welle"-Taktik ein +++
Russland schicke gegen die Ukraine erneut sogenannte "menschliche Wellen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby: "Wie schon während der gescheiterten russischen Winteroffensive im vergangenen Jahr scheint das russische Militär die Taktik der menschlichen Welle anzuwenden, bei der sie Massen von schlecht ausgebildeten Soldaten ohne angemessene Ausrüstung und ohne angemessene Ausbildung und Vorbereitung auf das Schlachtfeld werfen." So würden russische Soldaten für den Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka eingesetzt, nahe der Großstadt Donezk, schreibt "Kyiv Independent". Seit mehreren Tagen versucht die russische Armee mit aller Macht, Awdijiwka einzunehmen.

+++ 15:21 EU-Staatschefs wollen Ukraine mit Gewinn aus russischem Vermögen unterstützen +++
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen bei ihrem Treffen im Oktober "entscheidende Fortschritte" fordern, um durch Sanktionen eingefrorene russische Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine zu verwenden. Die USA und Großbritannien signalisierten ihre Unterstützung. Der EU-Plan sieht vor, mit eingefrorenem russischen Staatsvermögen erzielte Gewinne zu besteuern, um die Ukraine zu finanzieren. Laut der G7-Finanzminister summieren sich die eingefrorenen Vermögenswerte auf 266 Milliarden Euro.

+++ 14:53 Moskau: Krim-Brücke vollständig repariert und für Verkehr freigegeben +++
Die Krim-Brücke sei nach rund drei Monaten wieder komplett für den Verkehr freigegeben, teilt der stellvertretende Ministerpräsident Russlands, Marat Chusnullin, in seinem Telegramm-Kanal mit. Demnach sind die Reparaturen 18 Tage früher als geplant abgeschlossen worden. Der Fahrzeugverkehr sei dank der "heldenhaften Arbeit" auf allen vier Fahrspuren freigegeben. Im Juli hatte ein Angriff der Ukraine die Kertsch-Brücke beschädigt, sie wurde teilweise unbefahrbar.

+++ 14:28 London: Russland verlegt Schwarzmeerflotte in defensivere Positionen +++
Die russische Schwarzmeerflotte setzt nach britischen Erkenntnissen nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive. "Sie hat viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile - darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote - von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.

+++ 13:54 Elfjähriger stirbt bei Raketenangriff in Region Donezk +++
Bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Region Donezk wird ein elfjähriger Junge getötet. Das berichtet der "Kyiv Independent" unter Berufung auf die Polizei. Der Raketenangriff galt demnach dem Dorf Bahatyr westlich von Donezk. Ein sechsjähriger Bruder des Todesopfers sei verletzt worden, genau wie die Mutter der beiden Jungen. Bei der Attacke seien unter anderem 20 Häuser, eine Kirche und eine Schule beschädigt worden.

+++ 12:53 Russland will Drohnen über Sotschi abgewehrt haben +++
Russland wehrt eigenen Angaben zufolge zwei Drohnen über der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer ab. Gegen 7.10 Uhr (6.10 Uhr MESZ) sei die Luftabwehr in dem bei Touristen beliebten Badeort aktiv geworden, teilt Sotschis Bürgermeister Alexej Kopajgorodski auf Telegram mit. Die unbemannten Flugkörper seien noch über dem Meer abgeschossen worden, es gebe weder Verletzte noch Schäden. Unabhängig ließ sich dies zunächst nicht überprüfen. Der Flughafen in Sotschi sei weiter in Betrieb, fügt Kopajgorodski hinzu.

+++ 12:12 Memorial-Mitgründerin: "Putin profitiert von Eskalation in Nahost" +++
Nach Ansicht von Irina Scherbakowa, der Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, nutzt die russische Führung den Krieg im Nahen Osten für ihre eigene Propaganda. Die Eskalation lenke vom Geschehen in der Ukraine ab, sagt sie im Deutschlandfunk. Insbesondere Putin würde davon profitieren, dass die schweren Kämpfe insbesondere im Osten der Ukraine in der russischen Öffentlichkeit kaum noch beachtet würden. Es sei erschreckend, wie schnell das Regime in Moskau die Gewalt im Nahen Osten für seine eigene Agenda instrumentalisiert habe, so Scherbakowa. Zudem würden pro-israelische Aktionen innerhalb Russlands von den Behörden unterbunden. Memorial hat im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis erhalten, ist in Russland aber verboten. Scherbakowa lebt im Ausland.

+++ 11:41 Reporterin Kriewald: "In Awdijiwka sieht es nach einem zweiten Bachmut aus" +++
Erneut werden mehrere Ortschaften in der Ukraine von massiven Angriffen erschüttert. Einer der Gefechtsschwerpunkte ist die Stadt Awdijiwka, 15 Kilometer nordöstlich von Donezk. Aufgrund der heftigen Kämpfe um die Stadt, könnte Awdijiwka zu einem "zweiten Bachmut" werden, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald.

+++ 10:54 Altkanzler Schröder verteidigt seine Freundschaft zu Putin +++
In einem Interview rechtfertigt Altkanzler Gerhard Schröder seine Nähe zu Russlands Präsidenten Putin, trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine. So beteuert Schröder, dass er Putin als seinen Freund betrachte. Es sei eine Männerfreundschaft, die ganz unabhängig von der Politik gewachsen sei. "Ich habe zum Beispiel deutlich gemacht, dass ich das für einen Fehler halte, dass die Russen diesen Krieg begonnen haben. Aber das bringt mich doch nicht dazu, so zu tun, als wenn ich mit dem russischen Präsidenten nie befreundet gewesen wäre", sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Er könne das Persönliche vom Politischen sauber trennen: "Menschliche Beziehungen machen es einfacher, die eigenen Interessen verständlich zu machen", sagt der SPD-Politiker. "Aber sie dürfen nie an die Stelle der Interessenvertretung des jeweiligen Landes treten."

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+++ 09:56 Moskau spricht von neuer Offensive - Washington auch +++
Seit mehreren Tagen beschießen die russischen Streitkräfte die ostukrainische Stadt Awdijiwka. Moskau stellt diese und weitere Angriffe nun als neue Offensive im Krieg gegen die Ukraine dar. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja erklärte am Freitag im UN-Sicherheitsrat die ukrainische Gegenoffensive für beendet, weil die russischen Streitkräfte zu "aktiven Kampfhandlungen entlang fast der gesamten Frontlinie" übergegangen seien. Auch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Freitag, dass es sich bei den russischen Aktionen um eine "erneuerte Offensive" handele, die zeige, dass Russland keineswegs bereit sei, seinen Feldzug aufzugeben. Russland habe aber kaum Fortschritte gemacht, sagte Kirby laut Politico.

+++ 08:52 Mehr als 180.000 Ukrainer gehen in Deutschland zur Schule +++
Mehr als 180.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine gehen in Deutschland zur Schule. Das ergibt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern. Für Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein liegen allerdings noch keine Zahlen vor. Aus Nordrhein-Westfalen heißt es, dort seien 38.915 Schülerinnen und Schüler in der "Erstförderung". Das betreffe vor allem Schüler, die erstmals eine deutsche Schule besuchen und noch nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen. In Baden-Württemberg nehmen 28.900 Ukrainer an sogenannten Vorbereitungsklassen oder einem Vorqualifizierungsjahr teil, bevor sie in die Regelklassen integriert werden. Andere Bundesländer wie Thüringen, Rheinland-Pfalz oder das Saarland rücken dagegen eine schnelle Einbindung in die Regelklassen in den Vordergrund, meist kombiniert mit zusätzlicher Sprachförderung.

+++ 07:55 Bach verteidigt russische IOC-Mitglieder +++
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, erklärt Medienberichten zufolge, dass die Mitglieder des russischen Komitees nicht bestraft werden. Der Grund dafür sei, dass sie keine Verbindungen zum Militär des Landes hätten und den Krieg in der Ukraine nicht unterstützten, schreibt die AFP. Nach einer IOC-Exekutivsitzung fragten demnach Reporter Bach, warum Jelena Isinbajewa und Schamil Tarpischew, die beiden russischen IOC-Mitglieder, nicht auch individuell suspendiert worden seien. "Sie sind keine Vertreter Russlands im IOC - sie sind die Vertreter des IOC in Russland", so Bach. Isinbajewa und Tarpischew hätten keine vertraglichen Beziehungen zum russischen Militär oder unterstützten den Krieg in der Ukraine. Laut "Kyiv Independent" stehen allerdings Isinbajewa und Tarpischew auf einer ukrainischen Sanktionsliste, die ehemalige Stabhochspringerin Isinbajewa diente auch als Major bei den russischen Streitkräften.

+++ 07:03 Kreml sperrt nun auch Nawalnys Anwälte weg +++
Die Justiz in Moskau hat einem Medienbericht zufolge drei Anwälte des im Gefängnis sitzenden Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Untersuchungshaft genommen. Wadim Kobsew und Alexej Lipzer seien wegen des Verdachts der Bildung einer extremistischen Vereinigung bis 13. Dezember in Gewahrsam genommen worden, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Einige Stunden zuvor war schon der ehemalige Strafverteidiger Nawalnys, Igor Sergunin, mit der gleichen Begründung verhaftet worden.

+++ 06:12 Seit Tagen unter Beschuss: "Awdijiwka steht völlig in Flammen" +++
Russische Streitkräfte beschießen schon den vierten Tag in Folge die ostukrainische Stadt Awdijiwka. Vitalii Barabasch, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, sagt dem ukrainischen Fernsehen: "Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Awdijiwka steht völlig in Flammen. Sie schießen und setzen alles ein, was sie haben. Das Krankenhaus steht wieder unter Beschuss, ebenso die Verwaltungsgebäude und unser Freiwilligenzentrum."

+++ 04:55 Putin: Russland hat nichts mit Pipeline-Schaden zu tun +++
Der russische Präsident Putin weist Spekulationen zurück, wonach Russland für die Beschädigung der Balticconnector-Pipeline zwischen Finnland und Estland verantwortlich sei. Diese Behauptung sei "völliger Unsinn" und er wisse nicht einmal, dass die Pipeline existiere, sagt der Kreml-Chef vor Reportern in Kirgistan. Das Leck in der Gaspipeline könne auch durch ein Erdbeben verursacht sein, spekuliert Putin.

+++ 01:51 Großbrand an Pipeline im Gebiet Donezk +++
Nahe der Stadt Ilowajsk in der russisch besetzten Donezk-Region soll eine Gas-Pipeline in Brand geraten sein. Das berichtet die "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf lokale Telegram-Kanäle. Augenzeugen zufolge sei eine nahegelegene Straße durch den Großbrand blockiert. Die Ursache für das Feuer ist demnach unklar.

+++ 23:42 Selenskyj dankt Niederlanden für versprochene Patriots +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bedankt sich bei den Niederlanden für die Stärkung der Flugabwehr. "Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen", sagt Selenskyj in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilt er mit.

+++ 22:08 Selenskyj: Kriegserfolg gegen Russland könnte Georgien helfen, besetzte Gebiete zu befreien +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj äußert in einer Rede bei den Mitgliedsstaaten der Joint Expeditionary Force die Meinung, dass ein erfolgreicher Widerstand der Ukraine gegen Russland Georgien Möglichkeiten eröffnen könnte, seine eigenen besetzten Gebiete zu befreien. "Neue Sicherheitsperspektiven werden sich auch durch die Veränderungen im Südkaukasus ergeben, der an die Schwarzmeer-Region angrenzt. Dies wird unserer gemeinsamen Sicherheit hier in unserem Teil Europas zusätzliches Potenzial verleihen. Vor allem, wenn unsere Verteidigung gegen die russische Aggression neue Perspektiven für Georgien eröffnet, seine territoriale Integrität wiederherzustellen", teilt Selenskyj mit. Georgien betrachtet die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien als Teil seines Territoriums, beide stehen jedoch unter erheblichem russischem Einfluss.

+++ 21:33 Ukraine: Russland hat Hunderttausende Tonnen Getreide zerstört +++
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Regierung bei Angriffen auf seine Häfen seit Juli fast 300.000 Tonnen Getreide zerstört. "Dies ist ein Versuch Russlands, die Nahrungsmittelkrise in jenen Ländern zu verschärfen, die von ukrainischen Produkten abhängig sind", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksander Kubrakow. Durch die Schäden an den Häfen seien die ukrainischen Exportmöglichkeiten von Getreide um 40 Prozent gesunken. Russland habe Hafenanlagen sowohl am Schwarzen Meer als auch an der Donau angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme nicht sofort zu erreichen. Russland hat das von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Abkommen für den sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer im Juli nicht mehr verlängert.

+++ 21:03 Niederlande versprechen Ukraine neue Raketen und Ausrüstung +++
Die Niederlande wollen der Ukraine mehr Patriot-Luftabwehrraketen liefern. "In diesem Winter wird Russland versuchen, der Ukraine so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Deshalb werden die Niederlande zusätzliche Patriot-Raketen liefern, damit sich die Ukraine gegen die barbarischen Luftangriffe Russlands verteidigen kann", sagt Ministerpräsident Mark Rutte bei einem Besuch in der Ukraine. Die Niederlande würden der Ukraine auch bei der Anschaffung von Patrouillenbooten helfen, um die Schifffahrtsroute für Getreideexporte sicher zu halten, fügte er bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa hinzu.

+++ 20:14 Ukrainischer Geheimdienst: Spionin ermöglichte Russland Luftangriffe - Gericht greift durch +++
Immer wieder geben Spione auf ukrainischem Boden wichtige Informationen an Russland, um den Angriffskrieg zu unterstützen. Der Geheimdienst SSU berichtet in einer Mitteilung von der Weitergabe von Standorten militärischer und kritischer Infrastruktur in der Region Kirowohrad durch eine Frau an Moskaus Geheimdienst FSB. Auf Grundlage der Beweise des SSU sei die Spionin nun zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die russischen Invasoren sollen anhand der Infos wiederholt Raketenangriffe auf die Region gestartet haben. Laut SSU hat der FSB die Frau "aus der Ferne" angeworben. Man habe sie letztlich beim Fotografieren von "Anlagen" festgenommen. Über ihr Smartphone habe sie gesammelte Informationen an eine Kontaktperson weitergegeben.

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Quelle: ntv.de, mli/ino/dpa/rts/AFP

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