Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:42 Selenskyj dankt Niederlanden für versprochene Patriots +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Der ukrainische Präsident Selenskyj bedankt sich bei den Niederlanden für die Stärkung der Flugabwehr. "Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen", sagt Selenskyj in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilt er mit.

+++ 22:08 Selenskyj: Kriegserfolg gegen Russland könnte Georgien helfen, besetzte Gebiete zu befreien +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj äußert in einer Rede bei den Mitgliedsstaaten der Joint Expeditionary Force die Meinung, dass ein erfolgreicher Widerstand der Ukraine gegen Russland Georgien Möglichkeiten eröffnen könnte, seine eigenen besetzten Gebiete zu befreien. "Neue Sicherheitsperspektiven werden sich auch durch die Veränderungen im Südkaukasus ergeben, der an die Schwarzmeer-Region angrenzt. Dies wird unserer gemeinsamen Sicherheit hier in unserem Teil Europas zusätzliches Potenzial verleihen. Vor allem, wenn unsere Verteidigung gegen die russische Aggression neue Perspektiven für Georgien eröffnet, seine territoriale Integrität wiederherzustellen", teilt Selenskyj mit. Georgien betrachtet die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien als Teil seines Territoriums, beide stehen jedoch unter erheblichem russischem Einfluss.

+++ 21:33 Ukraine: Russland hat Hunderttausende Tonnen Getreide zerstört +++
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Regierung bei Angriffen auf seine Häfen seit Juli fast 300.000 Tonnen Getreide zerstört. "Dies ist ein Versuch Russlands, die Nahrungsmittelkrise in jenen Ländern zu verschärfen, die von ukrainischen Produkten abhängig sind", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksander Kubrakow. Durch die Schäden an den Häfen seien die ukrainischen Exportmöglichkeiten von Getreide um 40 Prozent gesunken. Russland habe Hafenanlagen sowohl am Schwarzen Meer als auch an der Donau angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme nicht sofort zu erreichen. Russland hat das von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Abkommen für den sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer im Juli nicht mehr verlängert.

+++ 21:03 Niederlande versprechen Ukraine neue Raketen und Ausrüstung +++
Die Niederlande wollen der Ukraine mehr Patriot-Luftabwehrraketen liefern. "In diesem Winter wird Russland versuchen, der Ukraine so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Deshalb werden die Niederlande zusätzliche Patriot-Raketen liefern, damit sich die Ukraine gegen die barbarischen Luftangriffe Russlands verteidigen kann", sagt Ministerpräsident Mark Rutte bei einem Besuch in der Ukraine. Die Niederlande würden der Ukraine auch bei der Anschaffung von Patrouillenbooten helfen, um die Schifffahrtsroute für Getreideexporte sicher zu halten, fügte er bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa hinzu.

+++ 20:14 Ukrainischer Geheimdienst: Spionin ermöglichte Russland Luftangriffe - Gericht greift durch +++
Immer wieder geben Spione auf ukrainischem Boden wichtige Informationen an Russland, um den Angriffskrieg zu unterstützen. Der Geheimdienst SSU berichtet in einer Mitteilung von der Weitergabe von Standorten militärischer und kritischer Infrastruktur in der Region Kirowohrad durch eine Frau an Moskaus Geheimdienst FSB. Auf Grundlage der Beweise des SSU sei die Spionin nun zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die russischen Invasoren sollen anhand der Infos wiederholt Raketenangriffe auf die Region gestartet haben. Laut SSU hat der FSB die Frau "aus der Ferne" angeworben. Man habe sie letztlich beim Fotografieren von "Anlagen" festgenommen. Über ihr Smartphone habe sie gesammelte Informationen an eine Kontaktperson weitergegeben.

+++ 19:52 "Wird unsere gesamte Region stärken" - Selenskyj verkündet Abkommen mit Moldawien +++
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj haben die Ukraine und Moldawien ein Protokoll über die gemeinsame Grenzkontrolle am Eisenbahnkontrollpunkt Kuchurgan-Novosavytske unterzeichnet. "Damit wird eine neue Eisenbahn-Exportroute für unseren Export eröffnet, ein zusätzlicher Transportkorridor, der sicherlich unsere gesamte Region stärken wird. Vielen Dank, Moldawien!", schreibt Selenskyj auf X.

+++ 19:19 USA: Nordkorea hat mehr als 1000 Container Waffen und Ausrüstung an Russland geliefert +++
Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert. Es handle sich dabei um mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition, heißt es aus dem Weißen Haus. Man gehe davon aus, dass Pjöngjang von Moskau im Gegenzug hoch entwickelte russische Waffentechnologien wolle, um das nordkoreanische Atomprogramm auszubauen, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Nordkorea dürfte dabei vor allem auf Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Ausrüstung für die Herstellung ballistischer Raketen setzen, so Kirby. "Wir beobachten genau, ob Moskau Pjöngjang diese Materialien zur Verfügung stellen wird." Man habe bereits beobachtet, dass russische Schiffe, Container in Nordkorea entladen hätten. Dies könnte möglicherweise erste Materiallieferungen aus Russland darstellten. Gesichert sei das aber nicht, erklärte Kirby.

+++ 18:47 Anwalt von ukrainischen Kriegsgefangenen wohl auf der Krim festgenommen +++
In einem Beitrag auf Facebook berichtet das ukrainische Medium Graty von der Festnahme des Rechtsanwalts Oleksiy Ladin auf der von Russland besetzten Krim. Das habe seine Familie mitgeteilt. Ladin verteidigt laut dem Beitrag ukrainische Häftlinge und politische Gefangene in Russland, zum Beispiel den Melitopoler Aktivisten Jaroslaw Zhuk, dem ein terroristischer Anschlag vorgeworfen wird. Heute hat es ebenfalls mehrere Festnahmen von Anwälten von Kremlkritiker Nawalny gegeben (Eintrag von 10:57 Uhr). Laut Graty wird Ladin beschuldigt, die russische Armee durch einen Beitrag auf Facebook in Misskredit gebracht zu haben. Er sei auf dem Rückweg von Verhandlungen über ukrainische Kriegsgefangene in Rostow am Don festgenommen worden.

+++ 18:05 Franzose kämpft für die Ukraine und sorgt sich vor Gefangenschaft: "Trage immer eine Granate am Herzen" +++
Das Medium Donbas Frontliner berichtet über einen 23-jährigen Franzosen mit südkoreanischen Wurzeln, der für die ukrainische Armee kämpft. Dieser sagt, der Krieg sei "anders als alles, was ich je gesehen habe. Er ist grausam und tödlich". Viele Male habe er gedacht, er würde nicht überleben. "Als Infanterist trage ich immer eine Granate am Herzen, wenn ich kämpfe oder Gebiete befreie und die Kontrolle über einige Objekte übernehmen muss. So können wir uns im Falle einer Belagerung schnell selbst töten. Das hört sich schrecklich an, aber es ist besser, als von den Russen gefangen genommen zu werden. Selten kommt jemand lebend von ihnen zurück."

+++ 17:24 Ukraine: Russland mobilisiert "jeden Tag im Verborgenen" +++
Nach Angaben vom ukrainischen Verteidigungsgeheimdienst soll Russland auf eine große Mobilisierungswelle vorbereitet sein. "Alle Listen wurden aktualisiert, alles wurde auf elektronische Daten übertragen, und die Anforderungen der Gesetzgebung und die Bestimmungen des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation hinsichtlich der Bestrafung von Wehrdienstverweigerung und Desertion wurden erheblich verschärft", heißt es in einer Mitteilung. Ob es eine Massenmobilisierung geben wird, ist allerdings ungewiss. Denn auch der Geheimdienst konstatiert: Eine Massenmobilisierung könnte sich auf die Menschen vor den Präsidentschafts-"Wahlen" auswirken. "Gleichzeitig ist die Massenmobilisierung ein sehr starker Schlag für die russische Wirtschaft, da die leistungsfähige Bevölkerung herangezogen wird, die arbeiten und Güter produzieren muss, um die industrielle Aktivität zu gewährleisten." Russland mobilisiere jedoch "jeden Tag im Verborgenen, um die Verluste der Streitkräfte auf ukrainischen Territorium zu ersetzen".

+++ 16:59 Selenskyj besucht schwer gebeuteltes Odessa - "Staat und Menschen mehr Schutz bieten +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj meldet sich aus der Schwarzmeer-Stadt Odessa, die in den vergangenen Monaten immer wieder das Ziel schwerer russischer Luftangriffe gewesen ist. "Ich habe mich mit Beamten, dem Militär und dem Marinekommando getroffen. Wir setzen alles daran, die Sicherheit im Schwarzen Meer zu erhöhen, die Luftverteidigung zu stärken und die Energieinfrastruktur auf den Winter vorzubereiten", teilt Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Aktuell wird vermutet, dass Russland Raketen zurückhält, um in den kalten Monaten erneut die ukrainische Energieinfrastruktur massiv anzugreifen (Eintrag von 12:03 Uhr). "Wir haben ausführlich die Vorbereitung auf die Heizsaison, den Schutz der Energieinfrastruktur, die Folgen russischer Angriffe auf die Hafeninfrastruktur und die Bedürfnisse der Flugabwehr besprochen. Wir arbeiten sowohl zu Hause in der Ukraine als auch mit Partnern zusammen, um dem Staat und den Menschen mehr Schutz zu bieten", schreibt Selenskyj.

+++ 16:22 Versorgung abgeschnitten? Ukrainische Widerstandskräfte beschädigen wohl Zug und Bahnstrecke +++
Ukrainische Spezialkräfte haben laut "Kyiv Post" die russischen Truppen von der Versorgung mit Munition und Treibstoff in Richtung Saporischschja abgeschnitten. Infolge einer Operation im von Russland besetzten Melitopol sollen eine Eisenbahnstrecke und ein Zug, der Munition und Treibstoff für die russische Armee liefert, beschädigt worden sein. Ukrainische Widerstandskräfte seien für die Sabotageaktion verantwortlich.

+++ 15:49 Im Exil lebende russische Journalistin Owsjannikowa: Keine Hinweise auf Vergiftung +++
Der Verdacht eines möglichen Giftanschlags auf die im Pariser Exil lebende russische Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich nicht bestätigt. Die medizinischen Analysen hätten keine Hinweise auf eine giftige Substanz ergeben, schreibt die Journalistin im Onlinedienst Telegram. Sie habe sich am Vortag krank gefühlt und sei ins Krankenhaus gebracht worden, fühle sich nun aber wieder besser. Die französische Justiz hat am Vortag Ermittlungen aufgenommen, nachdem es Owsjannikowa aus zunächst unbekannten Gründen schlecht geworden war. Ihre Wohnung wurde nach Spuren untersucht.

+++ 15:17 Ex-US-General teilt mit, worin er den Schlüssel zum Erfolg der Ukraine sieht - und gibt sich optimistisch +++
Der ehemalige US-General Ben Hodges setzt sich immer wieder für die Ukraine ein - und gibt Einschätzungen zum Krieg ab. Das Medium European Pravda zitiert Aussagen von Hodges, die er kürzlich beim Warschauer Sicherheitsforum getätigt hat. Dort gab er sich weiter überzeugt von einem Sieg der Ukraine. Seiner Meinung nach liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, die Krim für die russischen Streitkräfte unhaltbar zu machen: "Dieser Angriff auf die Krim in den letzten vier Wochen, all diese Dinge zusammen, das war kein Zufall. Es war ein sehr ausgeklügelter Ansatz, um das Radar zu entfernen, einen Logistik-Wartungsort anzugreifen und zu zerstören und dann das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte zu vernichten." Hodges gibt zu, dass seine optimistischen Vorhersagen aus der Vergangenheit über die Befreiung der Krim bis Ende des Jahres nicht wahr geworden sind. Diese seien jedoch unter der Annahme getätigt worden, dass der Westen alles bereitstellt, was benötigt wird. "Das haben wir nicht getan", so Hodges.

+++ 14:11 Resolution des Europarats erklärt Russland zur Diktatur - Putin nach 2024 nicht anerkennen +++
Die Parlamentarische Versammlung des Europarats (PACE) hat eine Resolution verabschiedet, die Russland zur Diktatur erklärt. Zudem fordert die Organisation die internationale Gemeinschaft auf, Wladimir Putins Präsidentschaft nach dem Ende seiner aktuellen Amtszeit nicht anzuerkennen. Der Europarat ist keine Institution der Europäischen Union. Er ist eine internationale Organisation mit Sitz in Straßburg, dem 46 Staaten angehören und Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fördern soll.

+++ 13:44 Putin: Russland rechnet trotz westlicher Sanktionen mit Rekord-Getreideexporten +++
Russland rechnet nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz westlicher Sanktionen auch im nächsten Jahr mit beträchtlichen Getreideexporten. Russland werde "wahrscheinlich weltweit den ersten Platz bei den Weizenexporten behalten", sagte Putin. "Unsere Getreideexporte werden mit nicht weniger als 50 bis 60 Millionen Tonnen genauso hoch sein wie im vergangenen Jahr". Im vergangenen Jahr habe Russland eine "Rekordernte von 158 Millionen Tonnen" Getreide eingefahren, sagte der Kreml-Chef bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Auch in diesem Jahr sei der Ertrag mit mehr als 130 Millionen Tonnen "sehr hoch".

+++ 13:13 NRW-Chef Wüst: Kein Bürgergeld mehr für Ukraine-Geflüchtete +++
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht sich für eine offene und ehrliche Diskussion über den Bürgergeld-Bezug von Ukraine-Geflüchteten aus. Der Deutsche Landkreistag hatte gefordert, dass neu nach Deutschland kommende Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine nicht mehr unmittelbar Bürgergeld erhalten, sondern künftig wieder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. "Wenn der Landkreistag das sagt, dann spricht da ja die profunde Erfahrung der Praktiker vor Ort", sagte der CDU-Politiker im "ntv Frühstart". Das Ziel durch den sogenannten Rechtskreiswechsel sei gewesen, dass Menschen aus der Ukraine sofort ins Bürgergeld gehen. "Damit verbunden war ja die Hoffnung, die Erwartung, dass auch Vermittlung in Arbeit gelingt. Das ist an viel zu vielen Stellen leider nicht gelungen. Das hat nicht funktioniert. Deswegen muss man sich das auch noch mal sehr genau angucken, ob das, was die Politik da beschlossen hat, wirklich die Ziele gebracht hat, die wir wollten."

Zudem äußerte sich der NRW-Landeschef zu den Beziehungen mit Israel. Mehr dazu im Israel-Ticker.

+++ 12:51 Geheimdienstkreise: Ukraine hat zwei russische Schiffe mit Drohnen attackiert +++
Die Ukraine hat diese Woche nach Angaben aus Geheimdienstkreisen zwei russische Schiffe mit seegestützten Drohnen angegriffen. Die Drohnen seien mit "experimentellen Waffen" bestückt gewesen. Getroffen worden seien bei den beiden separaten Angriffen ein russischer Raketenträger und ein Patrouillenschiff. Angaben zu Schäden macht der ukrainische Informant nicht.

+++ 12:26 G7: Halten Milliardenvermögen zurück, bis Russland Reparationen zahlt +++
Die G7-Länder halten eingefrorene russische Vermögenswerte zurück, bis Moskau Reparationszahlungen an die Ukraine leistet. "Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, um sicherzustellen, dass Russland den langfristigen Wiederaufbau der Ukraine finanziert", heißt es in der Erklärung der G7-Finanzminister und Vertreter der Zentralbank nach einem Treffen in Marokko. Die Zahl beläuft sich demnach momentan auf rund 280 Milliarden US-Dollar.

+++ 12:03 London: Russland behält Raketen zurück für Angriffe in Wintermonaten +++
Russland behält nach britischen Geheimdiensterkenntnissen seinen Bestand an Langstreckenraketen für gezielte Angriffe auf die Ukraine in den Wintermonaten zurück. Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem Update mitteilt, hat Russland seine Langstreckenflugzeuge seit dem 21. September nicht mehr für Angriffe auf die Ukraine eingesetzt. Demnach könnte Moskau die Bestände bewusst schonen, um wie im vergangenen Winter wieder gezielt kritische Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.

+++ 11:29 Russisches Militär attackiert Pokrowsk in der Ostukraine - mindestens ein Zivilist getötet +++
Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe heute zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilt die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtet. Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka.

+++ 10:57 Hausdurchsuchungen bei Anwälten von Kremlkritiker Nawalny in Russland +++
Bei mehreren Anwälten des in Russland inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat es laut Angaben seines Teams Hausdurchsuchungen gegeben. Insgesamt seien bei drei Juristen Polizisten erschienen, schrieben Nawalnys Unterstützer auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Einer von ihnen, Wadim Kobsew, hätte den zu 19 Jahren Straflager verurteilten und international als politischen Gefangenen eingestuften Nawalny eigentlich an diesem Tag bei einer Anhörung verteidigen sollen, hieß es. "Die Durchsuchungen bei den Anwälten sind Schritte zur kompletten Isolation Nawalnys." Die Sprecherin des 47-Jährigen, Kira Jarmysch, schrieb: "Dafür wird das alles getan: damit Alexej ohne juristischen Schutz bleibt." Offenbar wird gegen seine drei Anwälte wegen der angeblichen Mitgliedschaft in einer extremistischen Vereinigung ermittelt. Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren geht Russland auch im eigenen Land immer repressiver gegen Kritiker vor.

+++ 10:26 Ukrainische Behörden melden fünf tote und 15 verletzte Zivilisten bei russischen Angriffen +++
Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind gestern fünf Menschen ums Leben gekommen. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf regionale Behörden schreibt, wurden zudem 15 Zivilistinnen und Zivilisten verletzt. Neun ukrainische Oblaste wurden demnach attackiert: Sumy, Luhansk, Mykolajiw, Tschernihiw, Dnipropetrowsk, Charkiw, Saporischschja, Donezk und Cherson. In den letzten drei Regionen wurden Opfer gemeldet.

+++ 09:54 IFO: Mehr Männer unter Geflüchteten als zu Anfang des Angriffskriegs +++
Unter den Geflüchteten aus der Ukraine sind in Deutschland derzeit mehr Männer als zu Beginn des Krieges, teilt das Münchner IFO Institut zu einer Umfrage unter 1517 Ukrainerinnen und Ukrainern mit. Aktuell sind es demnach 21 Prozent, im Mai/Juni 2022 waren es nur sieben Prozent. Der Anteil lediger Menschen steigt von 16 auf 24 Prozent. "Frauen mit ihren Kindern, die zu Beginn des Krieges nach Deutschland geflohen sind, kehren, wenn möglich, zu ihren Familien zurück", sagt IFO-Forscherin Tetyana Panchenko. Zudem kommen momentan öfter Ukrainer aus stark vom Krieg betroffenen Regionen nach Deutschland als am Anfang.

+++ 09:32 Politologe Jäger: "Russland profitiert intensiv vom Krieg in Israel" +++
Nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel will sich Russlands Staatschef Wladimir Putin als Vermittler ins Spiel bringen. Es dürfte Moskau jedoch entgegenkommen, dass der Blick der Weltöffentlichkeit momentan weiter auf dem Nahen Osten und der geplanten israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen liegt und weniger auf dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Der Politologe Thomas Jäger teilt auch Vermutungen, dass der Tag des Terrorangriffs der Hamas auf israelische Zivilisten kein Zufall ist - Putins Geburtstag.

+++ 08:51 Kiew: Mehr als 1000 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages mehr als 1000 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 285.920 russische Soldaten "eliminiert" worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 26 weitere Panzer verloren (4931). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 9300 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 5200 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 08:12 SBU-Chef: Seit Kriegsbeginn mehr als 2000 Staatsverräter in der Ukraine enttarnt +++
Der Geheimdienst der Ukraine (SBU) hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als 2000 Staatsverräter entlarvt. Das sagte der SBU-Chef, Wassyl Maljuk, in einem Interview im "Wall Street Journal". "Der ukrainische Geheimdienst hat seit Kriegsbeginn mehr als 2.000 Staatsverräter enttarnt", sagte Maljuk und verglich den russischen Geheimdienst mit Krebszellen, die vor Kriegsbeginn in der Ukraine stark angestiegen seien. "Heute ist der SBU wie ein Chirurg", so der SBU-Chef über die Anstrengungen, Verräter und Spione im Land zu finden und zu enttarnen. Dem Bericht zufolge bestehe aus Sicht des SBU-Chefs die Hauptaufgabe russischer Agenten darin, Informationen über militärische Einrichtungen wie Militärstützpunkte und Munitionsdepots zu sammeln.

+++ 08:03 NATO kündigt Verteidigungsübung mit Atomwaffen an +++
Die NATO beginnt in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Die Übung "Steadfast Noon" werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen von NATO-Staaten bei der Abschreckung von Aggressionen spielten, so Stoltenberg. Schauplatz der Manöver wird Stoltenberg zufolge insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer sein.

Mehr über die jährliche NATO-Übung lesen Sie hier.

+++ 07:19 ISW: Russische Streitkräfte erobern vier Quadratkilometer um Awdijiwka +++
Russische Streitkräfte haben seit dem 10. Oktober nach Einschätzung von US-Experten rund 4,5 Quadratkilometer Territorium aus verschiedenen Richtungen um das schwer umkämpfte Awdijiwka in der Oblast Donezk erobert. Das schreibt die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) in ihrer neuesten Einschätzung zur Lage im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die russischen Truppen sind demnach etwa 5,2 Kilometer von der Nordgrenze der ukrainischen Kleinstadt entfernt. Die Analysten stufen russische Behauptungen über einen Vormarsch über diese Entfernung hinaus oder ein Einkesseln der ukrainischen Streitkräfte als wahrscheinlich überbewertet ein.

+++ 06:32 Zivilist bei russischem Angriff in der Oblast Cherson verletzt +++
Bei einem russischen Angriff in der ukrainischen Oblast Cherson ist nach Angaben der regionalen Verwaltung ein Zivilist verletzt worden. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, ist ein 70 Jahre alter Mann in der Kleinstadt Beryslaw verletzt worden. "Feindliche Artilleriegranaten trafen Wohngebiete der Stadt. Ein 70-jähriger Mann wurde durch den Beschuss verwundet und von Rettungskräften vor Ort behandelt", teilte Wolodymyr Litwinow, Leiter der staatlichen Verwaltung des Bezirks, dem Bericht zufolge bei Telegram mit.

+++ 05:24 Biden könnte kommende Woche neue Ukraine-Hilfen vorschlagen +++
US-Präsident Joe Biden will kommende Woche dem Kongress den Entwurf für einen Zusatzhaushalt vorlegen. Wie der Sender NBC News berichtet, will der Demokrat die Abgeordneten um weitere Mittel unter anderem zur Unterstützung der Ukraine bitten. Allerdings ist der Kongress derzeit faktisch handlungsunfähig, da es nach einem internen Machtkampf der Republikaner im Repräsentantenhaus dort keinen Vorsitzenden gibt.

+++ 04:13 Militär schildert "endlosen Beschuss" in Awdijiwka +++
Die Ukraine berichtet über heftige Kämpfe um die Stadt Awdijiwka. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Vitaliy Barabasch, sagt im Fernsehen, der Feind setze Artillerie, Raketenwerfer, Mörser und alles andere ein. "Wir sprechen hier nicht von einzelnen Angriffen. Keiner zählt sie mehr. Das ist ein endloser Beschuss." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schreibt auf Telegram, die ukrainischen Truppen hielten ihre Stellung.

+++ 02:14 Selenskyj plant Verzeichnis für Waffenlieferungen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj will die Waffenlieferungen an das eigene Militär durch ein digitales Verzeichnis effizienter gestalten. Dadurch entstehe ein besseres Verständnis über die Versorgung der Soldaten und mögliche Defizite, sagt er. Zudem sei es so möglich, die Lageberichte in Kiew mit der tatsächlichen Situation an der Front besser zu vergleichen und westlichen Partnern schnell Informationen über die Verwendung der von ihnen gelieferten Waffen zu geben, zeigt sich Selenskyj überzeugt.

+++ 00:15 Schwere Kämpfe um Awdijiwka halten an +++
Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben aus Kiew weiter an. "Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung", teilt der ukrainische Generalstab am Donnerstagabend mit. Sieben russische Attacken auf die Kleinstadt und sieben weitere auf Ortschaften in der Nähe seien abgewehrt worden, schreibt die Militärführung in Kiew. Russische Militärblogger hingegen berichten von weiteren Geländegewinnen der Moskauer Truppen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen.

+++ 23:41 Selenskyj dankt Europarat für Anerkennung des Holodomor +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bedankt sich bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) für die Anerkennung des Holodomor als Völkermord. "Die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit und die Anerkennung der Holodomor-Opfer senden ein Signal, dass alle früheren und jetzigen Verbrechen Moskaus unausweichlich geahndet werden", schreibt er. Holodomor wird die Hungerkatastrophe 1932/33 in der Ukraine unter Sowjetführer Josef Stalin genannt, der Millionen Menschen zum Opfer fielen.

+++ 22:15 Lettland schließt zwei Grenzübergänge zu Russland +++
In Reaktion auf Russlands Entscheidung, die Einreisemöglichkeiten ukrainischer Staatsbürger einzuschränken, wird Lettland zwei Grenzübergänge zu Russland vorübergehend dichtmachen. Die Regierung beschloss, die Kontrollpunkte Pededze and Vientuli zum 16. Oktober bis auf Weiteres zu schließen. Damit solle eine "mögliche Bedrohung der öffentlichen Ordnung und der nationalen Sicherheit" verhindert werden, teilt die Staatskanzlei mit. Bisher war die Einreise nach Russland aus Lettland über sieben Übergänge möglich, dazu aus Estland, Finnland und Norwegen. Insgesamt werden für Ukrainer mehr als 30 Grenzübergänge geschlossen, über die sie nach Russland einreisen konnten - meist, um von dort weiter in ihre von Moskau besetzten Heimatorte zu gelangen. In Vientuli können nur etwa 65 Personen pro Tag abgefertigt werden, während nun bis zu 600 Ukrainer die Grenze überqueren wollen könnten.

+++ 21:37 USA sanktionieren Reeder, die Ölpreisdeckel missachten +++
Die USA verhängen die ersten Sanktionen gegen Eigentümer von Tankern, die russisches Öl zu einem höheren Preis transportiert haben als die 60 Dollar pro Barrel, die der Preisdeckel von G7, EU und Australien erlaubt. Die beiden sanktionierten Unternehmen sitzen in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mit dem Preisdeckel sollen Russlands Öleinnahmen geschmälert werden.

+++ 21:00 Ukrainischer Ex-Premier wegen Kreml-Propaganda angeklagt +++
Gegen Mykola Asarow - von 2010 bis 2014 Ministerpräsident der Ukraine - sind neue Anklagen erhoben worden, weil er Kreml-Propaganda verbreitet und Russlands Angriff auf die Ukraine gerechtfertigt haben soll. Das berichtet The Kyiv Independent unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst. Asarow war unter dem prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch Ministerpräsident und lebt heute in Russland. Auf staatlichen Propagandakanälen gibt er dem Bericht zufolge regelmäßig anti-ukrainische Erklärungen ab.

Mykola Asarow 2013

Mykola Asarow 2013

(Foto: picture alliance / photothek)

+++ 20:24 Ukraine erwartet kräftiges Wirtschaftswachstum +++
Trotz des Krieges wird die Wirtschaft in der Ukraine nach Einschätzung des Finanzministers in diesem Jahr um vier Prozent und im kommenden Jahr um fünf Prozent wachsen. Das sagt Serhij Martschenko während der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Marokko.

Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen