Unicef spricht von Kriegsverbrechen 22 Kinder sterben bei Luftangriff in Syrien
27.10.2016, 06:31 Uhr
Zerstörte Schule in Haas: 22 Kinder und 6 Lehrer starben am Mittwoch in der von Rebellen gehaltenen Stadt.
(Foto: REUTERS)
Nach eigenen Angaben fliegen Russland und Syrien derzeit keine Luftangriffe mehr in und um Aleppo. Doch weiter sterben Menschen durch Bomben. Nicht nur oppositionsnahe Beobachter, sondern auch die UN berichten von einem neuen besonders grausamen Angriff.
Das Grauen im syrischen Bürgerkrieg nimmt kein Ende: Bei Luftangriffen auf ein Dorf in Syrien sind nach Angaben von Rettungskräften und oppositionsnahen Beobachtern zahlreiche Kinder getötet worden. Die Angriffe syrischer oder russischer Jets seien am Mittwoch auf Ziele in Haas in der Provinz Idlib geflogen worden, berichtete die Syrische Zivilverteidigung. Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden mindestens 35 Menschen getötet.
Unter den Opfern seien 22 Kinder und 6 Lehrer, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) mit. Nach Angaben der Beobachtungsstelle trafen sechs Luftschläge Ziele nahe Haas. Der Ort liegt südlich, nahe der umkämpfen Stadt Aleppo.
"Dies ist eine Tragödie. Es ist ein Skandal. Und, wenn vorsätzlich, ein Kriegsverbrechen", sagte Unicef-Direktor Anthony Lake in New York. Der Angriff sei möglicherweise die tödlichste Attacke auf eine Schule seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor mehr als fünf Jahren.
Aus Moskau wurde jede Verantwortung oder Beteiligung russischer Kampfflugzeuge oder auch von Maschinen des syrischen Regimes bestritten. Maschinen beider Parteien hätten in den vergangenen neun Tagen keine Angriffe in einem Radius von zehn Kilometern um Aleppo geflogen, sagte am Donnerstagmorgen Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums.
In der Provinz Idlib operiert ein Bündnis verschiedener Rebellengruppen, darunter auch Al-Kaida-nahe Islamisten.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts