Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:26 Sondereinsatzkommando stürmt Nawalny-Gedenkfeier +++
In Moskau geht die Polizei hart gegen Anhänger des verstorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny vor, die sich an dessen Geburtstag zu einer kleinen Gedenkfeier versammelt haben. Vertreter einer Sondereinheit hätten eine Räumlichkeit gestürmt, in der sich einige Dutzend Menschen versammelt hatten, um gemeinsam die Live-Übertragung eines Nawalny-Gedenkkonzerts aus Berlin zu schauen, teilt die Bürgerrechtsorganisation Ovd-Info mit. Rund 30 Menschen seien zwischenzeitlich festgehalten, durchsucht und befragt worden. Das Medium "Sota" veröffentlichte ein kurzes Video, das mehrere maskierte Beamte im Anmarsch zeigt. Nawalny wäre heute 48 Jahre alt geworden.
+++ 22:56 Mindestens 600 Kinder seit Kriegsbeginn getötet +++
Die Ukrainer haben heute der im Krieg getöteten Kinder gedacht. Mehr als 600 Kinder seien seit Kriegsbeginn im Februar 2022 getötet und mehr als 1400 weitere verletzt worden, erklärt UN-Vertreterin Denise Brown. Dies sei aber nur die Zahl der von den Vereinten Nationen verifizierten Fälle. Die wirkliche Zahl der getöteten Kinder liege vermutlich deutlich höher. "Helfen Sie uns, unsere Kinder zu schützen", sagt Präsidentengattin Olena Selenska bei einer Gedenkveranstaltung in Kiew in Richtung der Verbündeten. Die Ukraine brauche mehr Waffen. Das Leben von Kindern sei wichtiger als "die Kosten der Luftverteidigung".
+++ 22:00 Erschütternde Bilder sollen ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen - Vergleiche zu KZ-Häftlingen +++
In sozialen Netzwerken verbreiten sich aktuell Bilder rasant, die Roman Horilyk, einen ukrainischen Soldaten der Nationalgarde, zeigen sollen. Unter anderem der bekannte Journalist Illia Ponomarenko teilt die Aufnahmen, auf denen Horilyk extrem abgemagert zu sehen ist. "Dies ist sein Zustand, als er nach dem letzten Gefangenenaustausch in die Ukraine zurückgekehrt ist", schreibt Ponomarenko. Der Soldat sei im Kernkraftwerk Tschernobyl gefangengenommen worden und habe über zwei Jahre in russischer Gefangenschaft verbracht. "Die Geschichte wiederholt sich und schreit danach, dass ihre Lehren gezogen werden." Viele Menschen in sozialen Netzwerken vergleichen das Aussehen Horilyks mit dem von Häftlingen aus deutschen Konzentrationslagern.
+++ 21:11 Satellitenbilder beweisen spektakulären Angriff auf russisches Territorium +++
Der kürzliche Angriff auf ein russisches S-300/400-Flugabwehrsystem hat große Aufmerksamkeit erregt. Zum einen, weil es sich um ein wichtiges System handelt, und zum anderen vor allem, weil es sich auf russischem Territorium befindet. Moskau räumt den Angriff nicht ein, doch es gibt zahlreiche Videos und Bilder, die auf erfolgreiche Treffer hinweisen - und nun auch entsprechende Satellitenaufnahmen, die Radio Liberty veröffentlicht hat. Zu sehen sind ausgebrannte Abschussrampen und eine beschädigte Kommandozentrale des S-300/400-Systems. Der Angriff soll mit einem HIMARS-Mehrfachraketenwerfer aus den USA erfolgt sein. Washington hat der Ukraine vor Kurzem erlaubt, Ziele auf russischem Gebiet zur Verteidigung der Region Charkiw anzugreifen.
+++ 20:33 "Die kommenden Wochen werden den Sommer und auch das gesamte Jahr bestimmen" +++
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj steht das Land - wieder einmal - vor einer besonders wichtigen Phase. "Es ist zwar erst Anfang Juni, aber die kommenden Wochen werden den gesamten Sommer und in vielerlei Hinsicht auch das gesamte Jahr bestimmen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er nennt dabei den Friedensgipfel in der Schweiz, "die Mobilisierung der Welt um die Ukraine, unsere Beziehungen zur EU, die Positionen an der Front und auch die Produktion im Inland".
+++ 20:06 Vor Europawahlen: Deutschland ist ein Hauptziel russischer Desinformation +++
Vor den Europawahlen gibt es nach Brüsseler Angaben besonders viele Fälle russischer Desinformation in Deutschland, Frankreich und Polen. Diese drei Länder seien zuletzt "permanent" von russischer Seite ins Visier genommen worden, sagt EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova in Brüssel. In Deutschland würden am häufigsten Informationen rund um "Fragen der Einwanderung und Sicherheit" manipuliert, sagt sie. Jourova hat eine Auswertung der Europäischen Beobachtungsstelle für Onlinemedien (EDMO) vorgestellt. Danach drehen sich russische Desinformationskampagnen oft um Themen im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zusammen vereinen Deutschland, Frankreich und Polen rund 145 Millionen Wahlberechtige auf sich. Das sind etwa 40 Prozent aller Wählerinnen und Wähler in der EU.
+++ 19:34 Russisches Artilleriesystem: Video zeigt "Malwa" erstmals an Ukraine-Front +++
Dass Russland Artillerie gegen die Ukraine einsetzt, ist nicht neu. "Malwa" ist bisher jedoch noch nicht an der Front gesichtet worden. Nun sollen Aufnahmen einen Einsatz in der Region Charkiw zeigen. Das System hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Artilleriefahrzeugen:
+++ 19:12 Ukraine erhöht den Status des Englischen im Land +++
Das ukrainische Parlament stärkt mit einem neuen Gesetz den Status der englischen Sprache in dem osteuropäischen Land. Künftig sind gute Englischkenntnisse Einstellungsvoraussetzung für viele ukrainischen Staatsangestellte, beschließt das Parlament in Kiew. Mit einem höheren Englischniveau soll das Land attraktiver für Touristen und international konkurrenzfähiger werden. Die Aufwertung von Englisch in der Ukraine sei "eine Notwendigkeit und ein strategischer Schritt zur vollwertigen Mitgliedschaft unseres Staates in der Europäischen Union", heißt es zur Begründung des Gesetzes. Beispielsweise sollen Grenz- und Zollbeamte, Staatsanwälte und Polizisten in gehobenen Positionen auf Englisch kommunizieren können.
+++ 18:35 Russland "unbedeutend" - Selenskyj-Berater: Welt kehrt nicht zum Vorkriegszustand zurück +++
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Unian erklärt Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj: "Es ist notwendig, sich von Illusionen zu befreien. Russland in seiner derzeitigen Form wird immer eine Bedrohung darstellen. Russland muss verlieren. Um jeden Preis. Damit Russland verliert, muss man der Ukraine einfach alles Notwendige liefern. Russland versteht keine Worte, Russland versteht keine Vereinbarungen, Russland ist nicht bereit, im Rahmen der Regeln zu leben, die heute für die moderne Zivilisation dominant sind." Zudem sagt Podolyak, die Welt werde nicht zum Vorkriegszustand zurückkehren und Russland ein "unbedeutendes Land" bleiben. Der russische Publizist und einstige Duma-Abgeordnete Alexander Newsorow sagte kürzlich, die "ganze Kriegsgeilheit, die Verfallserscheinungen, der Patriotismus" würden nach Putin nicht einfach verschwinden:
+++ 18:04 Vorbild Russland? Regierung in Georgien bringt nächste umstrittene Vorhaben ins Parlament ein +++
Nach dem an Moskau angelehnten Gesetz gegen Auslandseinfluss will die georgische Führung ähnlich wie in Russland auch die Rechte queerer Menschen einschränken. Die Regierungspartei Georgischer Traum bringt ein Paket von Gesetzen unter der Überschrift "Familienwerte und der Schutz von Minderjährigen" ins Parlament ein. Das teilt Parlamentspräsident Schalwa Papuaschwili in Tiflis mit. Unter anderem sollten das Zivilrecht, das Arbeitsrecht und Bildungsgesetze in dem Land im Südkaukasus geändert werden. Zur Begründung sagt Papuaschwili laut Medien, die Verfassung sehe nur eine Ehe zwischen Mann und Frau vor. Deshalb sollten gleichgeschlechtliche Ehen gesetzlich ausgeschlossen werden. Nicht-heterosexuelle Personen sollten keine Kinder adoptieren dürfen, heißt es weiter. In Ausweispapieren dürfe nur das biologische Geschlecht männlich oder weiblich eingetragen werden. Ärzte dürften zudem bei Trans-Menschen keine geschlechtsangleichenden Operationen vornehmen. Wie in Russland soll auch in Georgien angebliche "LGBT-Propaganda" unterbunden werden.
+++ 17:27 Angst vor den eigenen Leuten? Moscow Times: Putin trägt kugelsichere Weste +++
Massenweise tote Soldaten durch den von ihm ausgelösten Krieg, heftige Repressionen gegen die eigene Bevölkerung, gechasste hochrangige Beamte, eine Wirtschaft, die fast nur noch auf den Krieg ausgerichtet ist - das skrupellose System von Wladimir Putin hat auch in Russland Feinde. Laut einem Bericht der "Moscow Times" nutzt der russische Präsident bereits seit 2023 auf öffentlichen Veranstaltungen eine kugelsichere Weste. "Dieses Jahr, am 9. Mai, trug er während der Parade definitiv eine versteckte kugelsichere Weste. Und ich denke, diese Vorsichtsmaßnahme ist richtig", zitiert die "Moscow Times" einen russischen Beamten, der während der Parade auf dem Roten Platz anwesend gewesen sein soll.
+++ 16:58 Jobcenter kritisieren Heils "Turbo" für ukrainische Flüchtlinge +++
Rund sieben Monate nach dem Start des sogenannten Job-Turbo zur zügigen Vermittlung Hunderttausender Geflüchteter in Arbeit gibt es Kritik aus den Jobcentern an dem Vorgehen. In einem Brief an Arbeitsminister Hubertus Heil, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, und Landkreistag-Präsident Reinhard Sager beklagen die Personalräte der Jobcenter unter anderem, dass die Einrichtungen auf Erfolg getrimmte Daten anlegen müssten und Integration so sogar noch behindert werde. Erst im April hatte Heil bei einem Besuch eines Friseursalons mit unter anderem einer beschäftigten Ukrainerin gesagt: "Der "Job-Turbo" läuft auf Hochtouren." In Arbeit gebracht worden seien seit Kriegsbeginn etwa 160.000 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. Im November hatte Heil angekündigt, dass mit dem Job-Turbo etwa 400.000 Geflüchtete direkt aus ihren Sprachkursen in Jobs vermittelt werden sollen, darunter rund 200.000 aus der Ukraine. Die Personalräte schreiben an Heil, Sager und Nahles, ein "nervös herbeigeführter 'schöner' Datensatz" könne keine nachhaltige Sozial- und Arbeitsmarktintegration ersetzen. Heute gebe es irrationales "Schönmalen" bei der Dokumentation der Fälle.
+++ 16:33 "Die Situation ist sehr ernst" - massive Strom-Probleme in der Ukraine +++
Russische Raketen- und Drohnenangriffe haben nach Angaben aus Kiew mehr als neun Gigawatt Kraftwerksleistung in der Ukraine zerstört. "Die Situation ist sehr ernst", sagt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Der Netzbetreiber Ukrenerho sei aufgrund des Energiemangels zu planmäßigen Stromsperren gezwungen. In Kiew wurde am Nachmittag in mehreren Stadtbezirken wegen Überschreitung der zulässigen Höchstverbrauchsmenge der Strom außerplanmäßig abgeschaltet. Die Hauptaufgaben der Regierung seien nun eine bessere Flugabwehr und Reparaturarbeiten an den beschädigten Anlagen, sagt Schmyhal. Das Energiesystem müsse dezentraler und die Energienutzung effizienter werden. "Unser Ziel ist es, auf allen Ebenen zu sparen: von den Großunternehmen bis zu kleinen Häusern und Wohnungen", erklärt der Regierungschef.
+++ 15:47 "Stark ausgedünnt" - Ukraine schießt wohl den ersten westlichen F-16-Kampfjets den Weg frei +++
Die vielen Angriffe auf die russische Luftabwehr in den letzten Wochen sind laut Olekasandr Musienko, dem ukrainischen Leiter des Zentrums für militärische Rechtsstudien, Vorbereitung auf die Ankunft der F-16-Kampfjets aus dem Westen. "In der Tat hat die Ukraine in den letzten zwei Monaten aktiv die russische Luftabwehr zerstört", sagt Musienko der Nachrichtenagentur Unian. "Dazu gehören Radare auf der Krim und auf russischem Territorium, Überwachungsflugzeuge, Flugabwehrsysteme und Radare." Man habe die russische Luftverteidigung stark ausgedünnt und der "Aufklärungsfähigkeit beraubt", um F-16 auf dem Schlachtfeld einsetzen zu können. "Generell hoffe und glaube ich, dass in den nächsten Wochen die ersten F-16-Flugzeuge am ukrainischen Himmel auftauchen und mit Kampfeinsätzen beginnen werden", sagt Musienko.
+++ 15:16 Kreml: Keine "Immunität" für westliche Militärausbilder in der Ukraine +++
Der Kreml warnt, dass möglicherweise in die Ukraine entsendete westliche Militärausbilder nicht vor russischen Angriffen geschützt sein würden. "Kein Ausbilder, der mit der Ausbildung des ukrainischen Militärregimes befasst ist, hat Immunität", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. "Es spielt keine Rolle, ob sie Franzosen sind oder nicht." Zwischen Paris und Kiew ist derzeit die Entsendung französischer Ausbilder in die Ukraine im Gespräch. Vergangene Woche hat der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky gesagt, Paris werde "bald" Ausbilder für das ukrainische Militär in die Ukraine schicken. Das Verteidigungsministerium in Kiew hat daraufhin allerdings klargestellt, es sei wegen einer Entsendung von Ausbildern "weiterhin im Gespräch" mit Frankreich und anderen Ländern. Offiziell bildet französisches Militärpersonal derzeit keine ukrainischen Soldaten in der Ukraine aus.
+++ 14:38 "Werden alles wegfegen" - TV-Propagandist droht deutschen Städten mit Wowtschansk-Szenario +++
TV-Moderator Wladimir Solowjow ist bekannt für hasserfüllte Tiraden auf den Westen. In der Talkshow des russischen Propagandisten widmet er sich Fantasien über Atombombenabwürfe und Angriffe auf NATO-Staaten. Jetzt wendet Solowjow sich an die deutsche Bevölkerung und zielt aber aufs heimische Publikum:
+++ 14:12 Erlaubnis für Angriffe auf Ziele in Russland spaltet Deutsche +++
Laut dem RTL/ntv-Trendbarometer sind 49 Prozent der Bundesbürger der Meinung, die Ukraine solle mit westlichen Waffen auch Stützpunkte in Russland angreifen dürfen, von denen aus die Ukraine beschossen wird. 44 Prozent meinen das nicht. Dabei zeigen sich in der Forsa-Umfrage Unterschiede zwischen Ost und West: Während sich 52 Prozent der Westdeutschen dafür aussprechen, der Ukraine zu erlauben, mit westlichen Waffen auch Stützpunkte in Russland anzugreifen, lehnen dies 62 Prozent der Ostdeutschen ab. Noch größer sind die Unterschiede bei Anhängern der politischen Parteien: Am häufigsten dafür sind Anhänger der Grünen und der FDP (jeweils 70 Prozent), am häufigsten dagegen sind Anhänger der AfD (68 Prozent) und des BSW (75 Prozent).
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 31. Mai und 3. Juni erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
+++ 13:50 London: Russen erzielen kleinere Geländegewinne +++
Die Kämpfe in der Ukraine konzentrieren sich nach britischen Angaben derzeit auf einige Dörfer westlich und nordwestlich von Donezk. "Russische Kräfte haben kleinere Gewinne gemacht, im nördlichen Abschnitt dieser Front in Richtung der Dörfer Sokil und Jewheniwka", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Auch hätten die Russen vermutlich die Außenbereiche der Siedlung Nowosseliwka Perscha erreicht. Trotz heftiger Angriffe hätten die russischen Kräfte weiter südlich jedoch keine nennenswerten Gewinne gemacht.
+++ 13:24 Kupiansk steht erneut unter Beschuss +++
Die russischen Angriffe im Norden der Ukraine erreichen erneut die Stadt Kupiansk. Laut dem zuständigen Gouverneur stand die Stadt stand am Morgen unter Beschuss. Ein Haus wurde demnach getroffen, geriet in Brand und wurde weitgehend zerstört, der 59-jährige Hausbesitzer wurde durch eine Explosion verletzt.
+++ 12:50 Ukrainischer Botschafter: Luftangriffe von NATO-Gebiet aus abwehren +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, fordert, russische Luftangriffe auf die Westukraine von NATO-Gebiet aus abzuwehren. Drohnen und Raketen sollten mit Systemen abgefangen werden, die in Nachbarländern stehen, schreibt er in einem Gastbeitrag für "Zeit Online". Der Schutz des westukrainischen Luftraums von außen sei technisch möglich und rechtlich zulässig, argumentiert der Botschafter. Als Beispiel nennt er die erfolgreiche Abwehr des iranischen Luftangriffs auf Israel im April, an der sich die USA, Großbritannien, Jordanien und andere Länder beteiligten. Völkerrechtlich regele die UN-Charta, dass ein angegriffenes Land sich verteidigen dürfe, Drittstaaten dürften helfen, ohne selbst zum Ziel zu werden. Die Forderung Kiews kurz nach Kriegsbeginn, den Luftraum über der Ukraine vollständig für die russische Luftwaffe zu schließen, hatten die Unterstützerländer abgelehnt, weil sie eine direkte Konfrontation befürchteten.
+++ 12:16 Lawrow reist für Verhandlungen in die Demokratische Republik Kongo +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow macht bei seiner Afrika-Reise Station in der Demokratischen Republik Kongo. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass schreibt, im Fokus der Verhandlungen dürften eine Ausweitung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen sowie die militärisch-technische Zusammenarbeit stehen.
+++ 11:35 Munz zu Beschuss in Russland: "Moskau gibt Angriff nicht zu, aber es gibt Videos" +++
Die Erlaubnis des Westens für die Ukraine, auch Ziele in Russland mit westlichen Waffen angreifen zu dürfen, macht Moskau bereits zu schaffen. Offenbar bereits erfolgte Angriffe räumt der Kreml zwar nicht ein, es gibt aber dennoch deutliche Indizien, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet.
+++ 11:02 Osteuropa-Experte Baberowski glaubt, dass Putin kriegt, was er will +++
Der Osteuropa-Historiker Jörg Baberowski rechnet nicht mit einem militärischen Sieg der Ukraine. Ihr gingen die Männer aus, zudem sei die Ukraine abhängig von westlichen Waffensystemen, sagt er dem "Spiegel". "Bald wird man sich in den Ländern des Westens die Frage stellen, wie lange man sich in diesem Krieg noch engagieren möchte." Zwar habe Russland nicht die Mittel, die Ukraine zu erobern. Präsident Wladimir Putin werde jedoch wahrscheinlich weitermachen und versuchen, die Ukraine und ihre Partner zu zermürben. "Er wird diesen Krieg nicht verlieren." Baberowski rechnet damit, dass im Westen eine Kriegsmüdigkeit eintreten wird und Putin dies für sich nutzen wird. "Am Ende wird er bekommen, was er verlangt." Putin habe es auf Teile der Süd- und Ostukraine abgesehen, der Rest "soll ein Pufferstaat werden, der die NATO von Russland trennt", sagt er. "Putin wird eine Garantie verlangen, dass die Ukraine nicht in das Militärbündnis aufgenommen wird."
+++ 10:34 Sharma zu Kurswechsel: "Ukraine setzt West-Waffen wohl schon in Russland ein" +++
Nach Schweden und Frankreich genehmigen auch die USA und Deutschland den Einsatz ihrer Waffen gegen Ziele auf russischem Boden. In der Ukraine ist man froh darüber, dass sich der Westen nicht von Putins Drohungen einschüchtern lässt, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma in Kiew erklärt.
+++ 09:57 NGO: Familien aus besetzten Gebieten gerettet +++
Immer wieder hilft die Nichtregierungsorganisation "Save Ukraine" dabei, Kinder zurückzubringen, die nach Russland oder in von Russland kontrollierte Gebiete in der Ukraine verschleppt wurden. In diesem Fall hat die Organisation nach eigenen Angaben drei Familien geholfen, russisch besetzte Gebiete am Wochenende zu verlassen. Wie dies genau gelungen ist, wird nicht gesagt. Gerettet worden seien unter anderem sechs Kinder, drei von ihnen seien Halbwaisen, heißt es weiter. Eines der Kinder habe aufgehört zu sprechen, nachdem es gesehen habe, wie sein Vater vom russischen Militär gefoltert worden sei, schreibt "Save Ukraine". Drei andere Kinder mussten demnach mitansehen, wie ihr Vater nach dem Einschlag einer russischen Granate auf dem Hof der Familie starb.
+++ 09:15 Schweiz setzt 4000 Soldaten zu Ukraine-Gipfel ein +++
Bis zu 4000 Soldaten der Schweizer Armee sind rund um den Ukraine-Friedensgipfel, der am 15. und 16. Juni in Bürgenstock stattfindet, im Einsatz. Das Gros der Truppe sei gestern eingetroffen, erklärt die Armee. Vom 5. bis 19 Juni würden die bis zu 4000 Armeeangehörigen im Assistenzdienst eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehören Objektschutz, Überwachung, Führungsunterstützung und Logistik. Zudem verstärkt die Armee ihre Luftraumüberwachung.
+++ 08:38 Ukraine schießt Raketen und Drohnen ab +++
Das ukrainische Militär schießt nach eigenen Angaben in der Nacht zwei Iskander-Raketen über dem Gebiet Dnipro ab. Russland habe die Raketen zuvor von der besetzten Krim aus gestartet. Außerdem habe Russland die Ukraine erneut mit Drohnen attackiert. Von vier Drohnen seien zwei bei Tschernihiw, im Norden des Landes, abgeschossen worden.
+++ 08:06 Russland zwingt Soldaten laut Berichten an Charkiw-Front +++
Russland soll Soldaten gegen ihren Willen an die Charkiw-Front schicken. Das meldet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) und beruft sich unter anderem auf einen Bericht vom oppositionellen russischen Onlinemedium Verstka. Die russischen Behörden hätten Verfahren gegen Soldaten, die sich weigerten, in der Ukraine zu kämpfen, abgebrochen, heißt es demnach in dem Bericht. Mindestens 170 Soldaten seien in die Ukraine geschickt worden, ohne, dass Anwälte, Ermittler oder Staatsanwälte davon wussten. Einige Soldaten seien mit vorgehaltener Waffe oder durch andere Art von körperlicher Gewalt an die Front gezwungen worden, wo sie unter anderem in den Abschnitten Charkiw und Donezk eingesetzt würden. Laut der Denkfabrik ISW hatten die russischen Streitkräfte ihre Offensive auf das ukrainische Charkiw begonnen, als sie in dem Abschnitt unterbesetzt waren. Womöglich wolle Russland seine Truppen an der Charkiw-Front nun mit Soldaten verstärken, die auf ein Verfahren warten, erklärt auch die US-Denkfabrik.
+++ 07:35 Nikopol meldet Attacke mit Kamikaze-Drohnen +++
In der Oblast Dnipropetrowsk wird neben Dnipro auch die Stadt Nikopol angegriffen. Gouverneur Serhiy Lysak berichtet von einem russischen Angriff mit Kamikaze-Drohnen am Abend. Verletzt worden sei niemand, schreibt er bei Telegram.
+++ 07:04 Gouverneur: Russland feuert Raketen auf Dnipro, Baby unter Verletzten +++
Aus der ukrainischen Großstadt Dnipro werden mehrere Explosionen gemeldet. Sie hätten sich gegen 5 Uhr Ortszeit ereignet, meldet der öffentlich-rechtliche Sender Suspilne. Russland habe die Stadt angegriffen, schreibt der Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Serhiy Lysak, bei Telegram. Ihm zufolge schossen die ukrainischen Luftstreitkräfte zwei Raketen ab. Herabfallende Trümmer hätten einen Brand ausgelöst und zivile Infrastruktur beschädigt. Mindestens sieben Menschen seien dadurch verletzt worden, darunter ein Baby. Mehrere Gebäude und Autos seien beschädigt.
+++ 06:35 Bericht: Deutschland ordert Hunderttausende zusätzliche Granaten +++
Das Verteidigungsministerium will anscheinend deutlich mehr Artilleriemunition kaufen als bislang geplant. Der Rahmenvertrag mit der Rüstungsschmiede Rheinmetall über rund 880 Millionen Euro solle um mindestens 200.000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter aufgestockt werden, berichtet der "Spiegel" aus einem Schreiben des Ministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Die Granaten kommen vor allem bei der Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz. Mit dem Auftrag sollen die weitgehend leeren Depots der Bundeswehr wieder aufgefüllt werden, heißt es weiter. Zudem wolle das Ministerium damit sicherstellen, dass Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß eine neue Produktionslinie für die weltweit knappe Artilleriemunition aufbauen kann. Dadurch werde Deutschland "unabhängiger von globalen Lieferketten", zitiert der "Spiegel" aus dem Schreiben. Dem Bericht zufolge ist der Rahmenvertrag über insgesamt mehr als zwei Millionen Artilleriegranaten bis Ende des Jahrzehnts auch für die Ukraine-Unterstützung vorgesehen. Die Unterstützer der Ukraine hatten in den vergangenen Monaten weltweit händeringend nach Artilleriemunition gesucht. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 06:07 Lawrow trifft in Guinea ein +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist kürzlich im Rahmen seiner laufenden Besuche in Westafrika in Guinea eingetroffen. Diese Besuche finden vor dem Hintergrund von Putschen und wachsender Unzufriedenheit mit traditionellen Verbündeten wie Frankreich und den Vereinigten Staaten statt, was einige Länder offenbar dazu veranlasst, ihre Allianzen in Richtung Moskau zu verschieben. Lawrows mehrfache Besuche auf dem afrikanischen Kontinent in den letzten Jahren unterstreichen die Bemühungen Russlands um Unterstützung oder zumindest Neutralität in den 54 afrikanischen Ländern inmitten seiner groß angelegten Invasion in der Ukraine.
+++ 05:34 Militärverwaltung: Russland attackiert sieben Gemeinden in Sumy +++
Wie die Regionalverwaltung mitteilt, griffen russische Streitkräfte im Laufe des Tages sieben Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy an. In den vergangenen 24 Stunden wurden in der Oblast Sumy mindestens 61 Explosionen gemeldet. Im Laufe des Tages griff Russland die Grenzgemeinden mit Mörser-, Artillerie- und Drohnenangriffen an. In mehreren Gemeinden wurden Sprengstoffe und Minen abgeworfen. Insgesamt wurden die Gemeinden Yunakivka, Mykolaiv, Khotin, Bilopillia, Krasnopillia, Seredyna-Buda und Velyka Pysarivka angegriffen. Es wurden keine Opfer oder Schäden an der zivilen Infrastruktur gemeldet.
+++ 04:09 Habeck verteidigt Kurswechsel in Ukraine-Politik +++
Vizekanzler Robert Habeck bedauert, dass Kanzler Olaf Scholz seinen jüngsten Kurswechsel in der Ukraine-Politik nicht früher vollzogen hat. "Alles, was wir entschieden haben, hätten wir schneller entscheiden können", sagt Habeck der "Augsburger Allgemeinen". Zugleich verteidigte der Grünen-Politiker Scholz aber gegen den Vorwurf des Zauderns. "Zaudern ist das falsche Wort. Es sind extrem schwierige Entscheidungen zu fällen und deshalb ist es gut, wenn man genau abwägt", sagt Habeck. "In diesem Fall ist richtig entschieden worden." Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Freitag über die Entscheidung des Kanzlers informiert, dass die von Russland angegriffene Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen jetzt auch gegen militärische Ziele in Russland abfeuern darf.
+++ 02:14 Kiewer Stadtrat verweigert Genehmigung für Pride-Veranstaltung in der Metro +++
Der Kiewer Stadtrat hat die Genehmigung für den diesjährigen Kiewer Pride-Marsch verweigert, der "aus Sicherheitsgründen" im U-Bahn-Netz der Hauptstadt stattfinden soll, teilt er mit. Die Organisatoren der Veranstaltung erklärten letzte Woche, dass die Anmeldung für einen "Gleichheitsmarsch" offen sei und hofften, dass bis zu 500 Personen an der Veranstaltung am 16. Juni im U-Bahn-Netz teilnehmen würden. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 hat in Kiew keine LGBT+ Pride-Veranstaltung mehr stattgefunden. Die letztjährige Veranstaltung fand in Liverpool, England, statt. "Um die Teilnehmer und Fahrgäste nicht zu gefährden und um mögliche Provokationen zu vermeiden, können die städtischen Behörden nicht zulassen, dass der Gleichstellungsmarsch in der Metro stattfindet", erklärt das Kiewer Rathaus am 3. Juni in einer Erklärung. Es fügt hinzu, dass die Metro, die bei russischen Luftangriffen auch als Luftschutzbunker dient, eine "Einrichtung mit doppeltem Verwendungszweck und Teil der kritischen Infrastruktur der Stadt" ist.
+++ 00:49 Russland: 20 ukrainische Drohnen bei Kursk abgefangen +++
Russland hat nach eigenen Angaben im Süden des Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine 20 ukrainische Drohnen abgefangen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten vier Dörfer in seiner Region mit Kampfdrohnen und Hubschraubern angegriffen, es habe aber keine Verletzten gegeben, teilt der Gouverneur der Region, Alexej Smironow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch in der Region Belgorod hätten russische Luftabwehreinheiten "mehrere Flugziele" abgeschossen, sagte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow. Dabei seien die Dächer einiger Häuser beschädigt worden.
+++ 23:35 Italien liefert Ukraine zweites Flugabwehrsystem +++
Italien wird der Ukraine ein zweites Flugabwehrsystem vom Typ SAMP/T liefern. Damit reagiere Italien auf eine Bitte der Ukraine, sagt Außenminister Antonio Tajani im öffentlich-rechtlichen Sender RAI. Einen Zeitrahmen nennt er nicht. Ein erstes System wurde von Italien und Frankreich gemeinsam im Jahr 2023 ausgeliefert. In den vergangenen Monaten hat die Ukraine ihre Partner wiederholt dazu aufgerufen, mehr Hilfe bei der Flugabwehr zu leisten. Die russischen Streitkräfte greifen zunehmend ukrainische Städte und insbesondere die Energieinfrastruktur an. Das auch "Mamba" genannte System ist eine französisch-italienische Batterie, die Dutzende Ziele verfolgen und zehn gleichzeitig abfangen kann. Es ist das einzige in Europa hergestellte System, das ballistische Raketen abfangen kann.
+++ 22:20 Scholz: Kurswechsel bei Angriffen auf russisches Territorium trägt nicht zur Eskalation bei +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in seinem jüngsten Kurswechsel in der Ukraine-Politik keine Gefahr. "In der Sache sind wir sicher, dass es nicht zu einer Eskalation beiträgt, weil - wie der amerikanische Präsident ja auch geschildert hat - es nur darum geht, dass zum Beispiel eine Großstadt wie Charkiw verteidigt werden kann", sagt der SPD-Politiker in einem Interview von Antenne Bayern. "Und das, glaube ich, leuchtet jedem ein, dass das möglich sein muss." Die Entscheidung sei "sorgfältig mit unseren Freunden und Verbündeten getroffen" worden. Der Kanzler betont, dass Besonnenheit gefragt sei. "Und darauf können sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland verlassen. Ich werde mich von keinem Druck dazu bewegen lassen, eine Entscheidung zu treffen, die nicht richtig ist und die nicht an der Zeit ist." Das, was politisch zu machen sei, richte sich "nicht nach dem nächsten Talkshow-Auftrittstermin, sondern danach, was vernünftigerweise zu tun ist". Dem Bundeskanzler wird immer wieder vorgeworfen, bei der Ukraine-Unterstützung zu ängstlich und zögerlich zu agieren und sich von russischen Drohungen einschüchtern zu lassen.
+++ 21:36 "Entscheidender Vorteil" - US-Bradley macht laut Ukrainern kurzen Prozess mit russischen Panzern +++
Die 47. Mechanisierte Brigade gehört zu den berühmtesten Einheiten der Ukraine, da sie oft an Frontabschnitten eingesetzt wird, an denen es besonders brennt. Die Brigade ist unter anderem mit Bradley-Schützenpanzern aus den USA ausgestattet. "Moderne Technik und der geschickte Einsatz amerikanischer Ausrüstung stellen einen entscheidenden Vorteil auf dem Schlachtfeld dar", heißt es von der Einheit zu einem Video, das die Eliminierung von zwei russischen BTR-82A-Schützenpanzern und diversen russischen Soldaten durch einen Bradley zeigen soll. "Nachdem sie auf günstige Bedingungen gewartet hatten, nämlich den Moment, als der Feind auf offenes Gelände fuhr, stoppte die 'Bushmaster'-Kanone die Ausrüstung und eliminierte die russischen Terroristen", schreibt die 47. Brigade zu dem Clip:
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, rog/tkr/hul/AFP/rts/AP/dpa