Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:39 UN-Bericht: Mindestens 32 ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet +++
Laut dem Bericht der Vereinten Nationen über die Menschenrechtslage in der Ukraine sind zwischen Dezember und Februar mindestens 32 ukrainische Kriegsgefangene von den russischen Besatzern hingerichtet worden, mehr als in jedem anderen Zeitraum. Es gebe dokumentierte glaubwürdige Berichte über zwölf separate Fälle, schreibt das Portal "Ukrainska Pravda". In Befragungen von 60 ukrainischen Soldaten, die kürzlich aus der Gefangenschaft entlassen worden waren, hätten die Befragten von Schlägen, Folter und sexueller Gewalt berichtet, so die UN.
+++ 22:016 Sprengung von Eisenbahnlinie geplant: Kiews Geheimdienst fasst FSB-Saboteure +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) teilt mit, er habe einen Sabotageversuch von Agenten des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) an einer Eisenbahnlinie im ukrainischen Gebiet Poltawa vereitelt. Die Generalstaatsanwaltschaft fügt hinzu, dass es sich bei den beiden Verdächtigen um ukrainische Staatsbürger handelt. Das Gebiet Poltawa liegt in der Zentralukraine, wobei der östlichste Teil etwa 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernt ist. Der SBU gibt nicht genau an, wo der Sabotageversuch stattfand. Nach Angaben des SBU wurden zwei FSB-Agenten "an Ort und Stelle" verhaftet, nachdem sie einen improvisierten Sprengsatz an einer wichtigen Eisenbahnstrecke, die die Zentral- und Ostukraine verbindet, angebracht haben.
+++ 19:56 Finnland sieht Russland als größte Bedrohung für eigene Sicherheit +++
Die Aktivitäten der russischen Geheimdienste stellen nach finnischen Angaben die größte Bedrohung für die Sicherheit Finnlands dar. Für Russland sei das Nachbarland ein "Ziel für Spionageaktivitäten und böswillige Einflussnahme", erklärt der finnische Geheimdienst Supo. Zwar habe Finnland durch "Gegenspionage", die Ausweisung russischer Geheimdienstmitarbeiter und eine strenge Visapolitik die Bedingungen für russische Nachrichtendienstmitarbeiter im vergangenen Jahr schwächen können. Dennoch blieben die russischen Geheimdienstaktivitäten eine Bedrohung, heißt es in der Erklärung des Supo. Russland werde auch weiterhin auf eine "Instrumentalisierung der Einwanderung" zurückgreifen, um "seine Unzufriedenheit mit Finnlands NATO-Beitritt" zum Ausdruck zu bringen, warnte der Supo.
+++ 19:20 Russland beginnt "Waffen-gegen-Öl"-Handel mit Nordkorea +++
Russland beliefert Nordkorea entgegen den UN-Sanktionen mit Öl, wahrscheinlich im Tausch gegen Waffen, berichtet die "Financial Times". Laut Satellitenbildern, die von der FT und dem Royal United Services Institute (RUSI) eingesehen wurden, fahren nordkoreanische Tanker seit dem 7. März mit deaktivierten Peilsendern zum und vom Hafen Vostochny im Fernen Osten Russlands. Pjöngjang unterliegt einer strengen Obergrenze für Öltransfers, die der UN-Sicherheitsrat 2017 nach einer Reihe von Atomwaffentests verhängt hat. Hugh Griffiths, ein ehemaliger Koordinator des UN-Gremiums, das die Sanktionen gegen Nordkorea überwacht, sagt der FT: "Diese Öllieferungen sind ein Frontalangriff auf das Sanktionsregime, das nun am Rande des Zusammenbruchs steht. Was wir jetzt sehen, ist ein klarer Waffen-gegen-Öl-Tauschhandel, der offen gegen die Sanktionen verstößt und den (der russische Präsident) Wladimir Putin persönlich abgesegnet hat, was die Entwicklung Russlands in den letzten Jahren vom internationalen Spielverderber zum Verbrecherstaat verdeutlicht".
+++ 18:43 Özdemir warnt im Streit um ukrainisches Getreide vor "putinscher Propaganda" +++
Bundesagrarminister Cem Özdemir kritisiert Ungarn und polnische Bauern indirekt für ihren Widerstand gegen ukrainische Getreideimporte. Die Verteidigung der Ukraine finde auch darüber statt, "dass man sich an putinscher Propaganda nicht beteiligt", sagt der Minister in Brüssel. Das Problem sinkender Getreidepreise liege nicht an ukrainischen Lieferungen. "Dafür gibt es einfach keinerlei Belege. Wer das sagt, soll es bitte schön durch Fakten, durch Zahlen belegen", sagt der Grünen-Politiker. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hatte in der vergangenen Woche auf X geschrieben, ukrainische Ramschpreise machten europäische und ungarische Landwirte langsam kaputt. In Polen protestieren seit Wochen Landwirte gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Produkten aus der Ukraine. Sie wollen verhindern, dass günstiges ukrainisches Getreide auf den heimischen Markt gelangt. Özdemir sagt nun, dass in Polen Speicher voll seien, liege daran, dass ein Minister der mittlerweile abgewählten PiS-Regierung Bauern falsche Empfehlungen gegeben habe. "Dafür kann nur die Ukraine nichts."
+++ 18:10 Private Rüstungsunternehmen florieren in der Ukraine +++
Im Krieg gegen Russland setzt die Ukraine zunehmend auf private Rüstungsunternehmen. Diese übernehmen bereits 80 Prozent der Produktion von Munition und anderen Waffen und werden gerade seit der russischen Invasion vom Staatshaushalt gefördert. Den Bedarf der Front decken sie dennoch nicht.
+++ 17:46 Polnischer Vize-Außenminister: NATO erwägt Abschuss russischer Raketen, die sich Grenzen nähern +++
Die NATO erwägt Berichten zufolge die Möglichkeit, russische Raketen abzuschießen, wenn sie sich ihren Grenzen zu sehr nähern, sagt der stellvertretende polnische Außenminister Andrzej Szejna gegenüber dem polnischen Medienkanal RMF24. Während des russischen Drohnen- und Raketenangriffs auf die Ukraine am Sonntag, als ein russischer Marschflugkörper für 39 Sekunden in den polnischen Luftraum eindrang, war Polen gezwungen, seine Kampfjets zum Schutz seines Luftraums einzusetzen. Der russische Botschafter in Polen, Sergej Andrejew, wurde vom polnischen Außenministerium als Reaktion auf den Vorfall vorgeladen, lehnte das Ersuchen jedoch ab. Szejna sagt: "(Russland) wusste, dass die Rakete abgeschossen würde, wenn sie sich weiter nach Polen bewegte. Es würde einen Gegenangriff geben. Innerhalb der NATO werden verschiedene Konzepte geprüft, darunter auch die Möglichkeit, solche Raketen abzuschießen, wenn sie sich sehr nahe an der NATO-Grenze befinden." Ein solcher Vorschlag müsste von der ukrainischen Seite gebilligt werden.
+++ 17:10 Russische Starlink-Nutzung bremst Netz für Ukraine aus +++
Musk und SpaceX halten einen systematischen Einsatz der Starlink-Technologie durch russische Truppen für abwegig. Doch laut der ukrainischen Armee stellt die wachsende Verwendung von Starlink-Terminals des Feindes ein zunehmendes Problem dar. Die Abhängigkeit des unberechenbaren Tech-Milliardärs bereitet den Ukrainern Sorge.
+++ 16:43 Selenskyj feuert den Sekretär des Sicherheitsrates +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksii Danilow, entlassen. Die Entscheidung wird auf der offiziellen Website des Präsidialamtes bekannt gegeben. Danilow war seit kurz nach Beginn von Zelenskys Amtszeit im Jahr 2019 in diesem Amt tätig. Ein Grund für seine Entlassung wird bislang nicht genannt. Danilow wird durch den derzeitigen Chef des Auslandsgeheimdienstes, Oleksandr Lytvynenko, ersetzt.
+++ 16:11 Lukaschenko: Attentäter von Moskau wollten zuerst nach Belarus fliehen +++
Die Angreifer im Konzertsaal bei Moskau haben nach Angaben des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zunächst die Flucht nach Belarus versucht. Sie seien aber wegen der Grenzkontrollpunkte umgekehrt, erklärt Lukaschenko. "Deswegen gab es keine Möglichkeit für sie, nach Belarus einzureisen. Sie haben das gesehen. Deswegen kehrten sie um und gingen zu dem Abschnitt an der ukrainischen-russischen Grenze", sagt er. Damit widerspricht der belarussische Machthaber den russischen Angaben, dass die Angreifer zunächst versucht hätten, in die Ukraine zu fliehen.
+++ 15:47 Fünf Verletzte in russischer Grenzregion Belgorod nach Raketenangriff +++
Bei einem Raketenangriff aus der Ukraine sind nach Angaben der russischen Behörden in der Grenzregion Belgorod fünf Menschen verletzt worden. Wie Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mitteilt, wurden zwei Menschen im Bezirk Belgorodski verletzt, drei weitere Verletzte gab es im Bezirk Graiworon. Vier Häuser sowie eine Kaserne der Feuerwehr seien bei den Angriffen beschädigt worden. Die Region Belgorod wird immer wieder vor allem von Drohnenangriffen getroffen, für welche die russischen Behörden die Ukraine verantwortlich machen. Russland hat seinerseits insbesondere in der vergangenen Woche seine Angriffe auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine verstärkt.
+++ 15:15 Putins "Behauptungen machen überhaupt keinen Sinn" +++
Nach dem Anschlag auf ein Konzerthaus nahe Moskau reklamiert der Islamische Staat die Tat für sich. Russlands Präsident Putin braucht drei Tage, um "radikale Islamisten" für die Tat verantwortlich zu machen. Dabei deutet er erneut Verbindungen der Ukraine in das Attentat an. Russlandexperte Niko Karasek erklärt, was dahintersteckt.
+++ 14:49 Russischer Parlamentschef: Todesstrafe problemlos wieder anwendbar +++
Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hält die Wiederanwendung der Todesstrafe in Russland für schnell machbar. "In unserer Verfassung und im Strafrecht hat niemand die Todesstrafe abgeschafft", sagt Wolodin bei einer Parlamentssitzung. Das Verfassungsgericht könne die Anwendung beschließen. Es seien keine Referenden oder anderen Entscheidungen nötig. Bisher gilt ein Moratorium auf die Anwendung der Todesstrafe in Russland. Führende Politiker, darunter von der Kremlpartei Geeintes Russland, haben sich nach dem Terroranschlag bei Moskau am Freitag für eine Wiedereinführung dieser Höchststrafe ausgesprochen. Wolodin hatte sich nach dem Anschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall, bei dem mindestens 139 Menschen starben, noch am Freitag für eine Tötung der Täter ausgesprochen. Nun sagt er, dass eine Entscheidung über die Wiederanwendung der Todesstrafe mit kühlem Verstand und nach einer Diskussion getroffen werden müsse.
+++ 14:31 Westen angeblich involviert: FSB verbreitet Verschwörungstheorien über Anschlag +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wirft westlichen und ukrainischen Geheimdiensten vor, den Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau angeblich unterstützt zu haben. "Wir glauben, dass die Aktion sowohl von den radikalen Islamisten selbst als auch von westlichen Geheimdiensten vorbereitet wurde", zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti FSB-Chef Alexander Bortnikow. Die ukrainischen Dienste seien "unmittelbar involviert", fügt er hinzu. Nach Angaben des FSB wurde der Auftraggeber des Anschlags noch nicht identifiziert. Russland verstehe jedoch, wer die Angriffe organisiert habe, sagt Bortnikow. Seinen Angaben zufolge hatten die mutmaßlichen Angreifer vor, in die Ukraine zu fliehen. Dort hätten sie "als Helden" begrüßt werden sollen. Beweise für seine Behauptungen legt der FSB-Chef nicht vor.
+++ 14:10 Russisches Gericht erlässt Haftbefehl gegen achten Terrorverdächtigen +++
Vier Tage nach dem Terroranschlag bei Moskau ist ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Bei dem Mann handele es sich um einen 31 Jahre alten russischen Staatsbürger, der in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geboren sei, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Moskauer Basmanny-Gericht. Ihm wird demnach vorgeworfen, den Terroristen vor der Tat eine Wohnung zur Verfügung gestellt zu haben. Vor Gericht soll der Mann allerdings abgestritten haben, dass er von den Anschlagsplänen wusste. Stattdessen habe er sie für normale Mieter gehalten.
+++ 13:48 Schoigu nennt weitere Mobilmachung für Pufferzone "Unsinn" +++
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hält eine weitere Mobilmachung von Soldaten zur Sicherung einer Pufferzone im Grenzgebiet für unnötig. Eine solche Idee sei "Unsinn", sagt Schoigu, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Putin sagte unlängst, dass möglicherweise eine Pufferzone besetzt werden muss, um die Region Belgorod zu schützen. Diese liegt an der Grenze zur Ukraine und wurde in den vergangenen Monaten von ukrainischen Streitkräften wiederholt massiv angegriffen.
+++ 13:15 Munz zu Anschlag: "Entscheidende Frage traut sich hier niemand zu stellen" +++
Der Kreml zeigt nach dem Terroranschlag in Moskau rasend schnell mit dem Finger auf die Ukraine, muss sich später aber den Tatsachen stellen und zurückrudern. Eine Frage, die sich aufdrängt, darf in Russland aber nicht laut ausgesprochen werden, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz.
+++ 12:44 Putin-Vertrauter Patruschew bezichtigt die Ukraine des Anschlags in Moskau +++
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, macht die Ukraine verantwortlich für den Anschlag auf die Konzerthalle bei Moskau. Das russische Nachrichtenportal Shot veröffentlicht ein Video, in dem einer seiner Reporter Patruschew im Vorbeigehen nach den Verantwortlichen fragt: "ISIS oder Ukraine?" Patruschew antwortet: "Natürlich die Ukraine." Die Regierung in Kiew bestreitet jegliche Beteiligung. Dagegen hat sich der afghanische Ableger der Extremisten-Organisation Islamischer Staates IS, ISPK, mehrfach zu der Tat bekannt, bei der mindestens 139 Menschen getötet wurden. Patruschew verfügt als Sekretär des wichtigen Sicherheitsrates, dessen Vorsitz Präsident Wladimir Putin hat, über viel Einfluss und ist ein enger Vertrauter des Staatschefs.
+++ 12:16 Zwei Moskauer Terrorverdächtige konnten offenbar ungehindert nach Russland einreisen +++
Zwei der wegen des Anschlags bei Moskau Beschuldigten haben sich nach türkischen Angaben zuvor in der Türkei aufgehalten und konnten ungehindert nach Russland reisen. Die beiden Tadschiken seien mit demselben Flug am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, es habe kein Haftbefehl gegen sie vorgelegen, heißt es in türkischen Sicherheitskreisen. Die beiden Männer hätten sich in Istanbul in einem Hotel aufgehalten. Einer der beiden habe im Februar mehrfach Fotos aus Istanbul in Onlinediensten gepostet. Nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen sagt er aus, dass er in die Türkei gereist sei, weil sein Visum für Russland abgelaufen sei. "Wir gehen davon aus, dass die beiden sich in Russland radikalisiert haben, da sie sich nur kurze Zeit in der Türkei aufhielten", sagt ein türkischer Beamter, der anonym bleiben wollte.
+++ 11:50 "Wall Street Journal"-Journalist wird noch länger in Russland weggesperrt +++
Ein Moskauer Gericht verlängert die Untersuchungshaft für den Reporter der US-Zeitung "Wall Street Journal", Evan Gershkovich, um weitere drei Monate. Damit bleibe der wegen angeblicher Spionage vom russischen Machtapparat verfolgte US-Amerikaner vorläufig bis zum 30. Juni hinter Gittern, teilt das Moskauer Stadtgericht bei Telegram mit. Der Russland-Korrespondent wurde Ende März 2023 auf einer Reportagereise in Jekaterinburg festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, "auf Anweisung der amerikanischen Seite" Staatsgeheimnisse über die Aktivitäten eines russischen Rüstungsunternehmens gesammelt zu haben. Gershkovich und sein Arbeitgeber weisen die Spionage-Vorwürfe zurück. Zuletzt hatte Kremlchef Wladimir Putin öffentlich darüber gesprochen, dass er bereit sei, Gershkovich gegen im Westen inhaftierte Russen auszutauschen.
+++ 11:24 Rheinmetall erhält EU-Beihilfen zur Produktion von Munition +++
Rheinmetall bekommt Fördergelder der EU zur Ausweitung der Produktion von dringend benötigter Munition. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern erhalte insgesamt 130 Millionen Euro aus dem rund 500 Millionen Euro schweren EU-Topf des Act of Support in Ammunition Production (ASAP), teilt Rheinmetall mit. Die Gelder sollen in sechs Projekte von Rheinmetall-Tochtergesellschaften in Deutschland, Ungarn, Rumänien und Spanien fließen. Munition wird in der von Russland angegriffenen Ukraine dringend benötigt. Aber auch die Bundeswehr und Streitkräfte anderer NATO-Länder müssen ihre Bestände auffüllen. Rheinmetall stehe dafür bereit, erklärt Rheinmetall. Bis 2027 will der Konzern in der Lage sein, jährlich bis zu 1,1 Millionen Artilleriegranaten zu produzieren. Aktuell sind es jährlich rund 700.000 Schuss. Die Munitionsproduktion ist einer der Treiber von Umsatz und Gewinn bei Rheinmetall.
+++ 10:51 Sicherheitsexperte: Putin sieht seinen Pakt mit den Russen gefährdet +++
Mit deutlichen Folterspuren führen russische Ermittler die Terrorverdächtigen nach dem Anschlag in Moskau vor Gericht. Ein Video soll zeigen, wie einem der mutmaßlichen Täter beim Verhör ein Ohr abgeschnitten wird. Sicherheitsexperte Markus Kaim erwartet ein zunehmend hartes Durchgreifen in Russland.
+++ 10:20 FSB will Anschlag verhindert haben +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB soll laut der Nachrichtenagentur Interfax in der Region Samara einen Anschlag verhindert haben. Der Angreifer habe sich während der Festnahme selbst in die Luft gesprengt, meldet die Agentur unter Berufung auf den FSB. Es habe sich um einen Komplizen des Russischen Freiwilligenkorps gehandelt, dem pro-ukrainische Russen angehörten, heißt es weiter.
+++ 09:58 Juso-Chef: Nur wenige Beispiele, wo das Einfrieren von Kriegen funktioniert hat +++
Juso-Chef Philipp Türmer geht auf Abstand zur Äußerung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zum "Einfrieren" des Ukraine-Kriegs und äußert Verständnis an der Kritik daran. "Dieser Begriff mit dem Einfrieren, da muss ich sagen, den finde ich nicht so glücklich", sagt Türmer in der ntv-Talkshow "Beisenherz". "Es gibt ohnehin nicht so wirklich viele Beispiele aus der Friedensforschung, wo das mit dem Einfrieren funktioniert hat. Vor allem nicht, wenn (...) Putins Russland auf der anderen Seite steht", führt der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation aus. Mützenich hatte sich für kürzlich für eine Äußerung in einer Bundestags-Debatte Kritik eingefangen, hielt aber an der umstrittenen Formulierung fest. Er hatte gefragt: «Ist es nicht an der Zeit, dass wir nicht nur darüber reden, wie man einen Krieg führt, sondern auch darüber nachdenken, wie man einen Krieg einfrieren und später auch beenden kann?"
+++ 09:32 Lukaschenko inspiziert Truppen an der Grenze zu Litauen +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wird ein Panzerbataillon inspizieren, das in der Nähe der Stadt Aschmjany nahe der belarussischen Grenze zu Litauen stationiert ist. Das geht aus einem seiner Regierung nahestehenden Telegram-Kanal hervor. Die Beziehungen von Belarus und Litauen haben sich in den letzten Jahren stark verschlechtert. Litauen ist sowohl Mitglied der Europäischen Union als auch der NATO. Das Land bot der belarussischen Opposition Unterstützung an. Lukaschenko wiederum ist einer der engsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
+++ 09:01 Kiew: Haben von Russland gekapertes ukrainisches Kriegsschiff getroffen +++
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge das Landungsschiff Konstantin Olschansky mit einer Neptun-Rakete angegriffen. Das teilt der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk mit. "Dieses Schiff ist derzeit nicht kampfbereit." Russland hatte das Schiff 2014 von der Ukraine erbeutet.
+++ 08:35 "Einige Ukrainer fürchten Verschärfungen des Krieges" +++
Nach anfänglichem Beschuldigen der Ukraine spricht Russlands Machthaber Wladimir Putin nun doch von radikalen Islamisten, die hinter dem Anschlag in Moskau stecken. Wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet, wächst dennoch in der Ukraine die Sorge, dass sich die Kriegsführung des Kreml jetzt noch verschärfen wird.
+++ 08:07 Ukraine schießt etliche Drohnen ab +++
Die Ukraine wird nach eigenen Angaben in der Nacht erneut von Russland mit Drohnen angegriffen. Alle zwölf unbemannten Fluggeräte seien abgeschossen worden, teilt die Luftwaffe mit. Die im Iran hergestellten Drohnen seien über Regionen im Süden und Osten abgefangen worden.
+++ 07:34 ISW: Kreml ignoriert Bedrohung durch Islamisten +++
Dass der Kreml die Ukraine für den Moskauer Terroranschlag verantwortlich macht, stellt laut dem Institute for the Study of War eine Gefahr für die russische Sicherheit dar. Das russische Beharren auf einer Schuld Kiews treibe zwar die langjährigen Bemühungen des Kreml voran, seinen Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen, indem die Existenz einer unabhängigen Ukraine fälschlicherweise als existenzielle Bedrohung für Russland dargestellt werde, heißt es. Doch dies kommt offenbar zu einem hohen Preis: "Der Kreml und seine ultranationalistischen Sprachrohre ignorieren offensichtlich die eindeutige Bedrohung, die IS- und ISKP-Operationen auf russischem Territorium für die innere Sicherheit Russlands und seine Zivilbevölkerung darstellen", schreibt das ISW. "Der Kreml hat wahrscheinlich entschieden, dass der Informationswert, die Ukraine für den Krokus-Anschlag verantwortlich zu machen, die Risiken für die innere Sicherheit und die Opfer unter der Zivilbevölkerung aufwiegt, die Russland erleiden könnte, wenn es nicht angemessen gegen eine radikale salafistisch-dschihadistische Bedrohung innerhalb seiner Grenzen vorgeht."
+++ 07:01 Ukrainischer Geheimdienst: Russland nutzt Krim-Brücke nicht mehr für Waffenlieferungen +++
Russland nutzt offenbar wegen Zerstörungen durch ukrainische Angriffe die Krim-Brücke nicht mehr, um Waffen an die Front zu liefern. Dies berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Aussagen von Wasyl Maljuk, dem Leiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Die Brücke verbindet das russische Festland mit der von Russland besetzten Halbinsel Krim und ist damit eigentlich eine wichtige Nachschubroute für das russische Militär in der Ukraine. Bei ukrainischen Angriffen im Oktober 2022 und Juli 2023 wurde die Brücke allerdings schwer beschädigt. Vor den Angriffen "passierten dort täglich 42 bis 46 Züge mit Waffen und Munition", sagt Maliuk. "Heute sind es vier oder fünf pro Tag", von denen vier für den Personenverkehr und einer für Konsumgüter bestimmt seien, so Maliuk. Die russischen Besatzer der Krim sperren regelmäßig wegen Explosionen und Drohnenangriffen den Verkehr auf der Brücke.
+++ 06:32 Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels tritt der ukrainischen Nationalgarde bei +++
Der bekannte ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan tritt der ukrainischen Nationalgarde bei. "Ich habe den Eindruck, dass es heute keine Schriftsteller oder Nicht-Schriftsteller, Musiker oder Nicht-Musiker gibt - es gibt Bürger der Ukraine, die sich für ihr Land verantwortlich fühlen", zitiert ihn "Kyiv Independent". "Die Armee macht im Prinzip alle gleich." Zhadan war früher als Freiwilliger tätig und half bei der Übergabe von Hilfsgütern an das ukrainische Militär. Als Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2022 hat Zhadan seit 2014 zahlreiche Romane, Gedichte und Essays geschrieben, die sich mit Themen rund um den Krieg auseinandersetzen. Außerdem ist er Frontmann der Ska-Band Zhadan and The Dogs aus Charkiw.
+++ 06:05 Schröder wird zum 80. Geburtstag nicht zum Feiern nach Russland reisen +++
Altkanzler Gerhard Schröder wird seinen Geburtstag am 7. April diesmal nicht bei Russlands Machthaber Wladimir Putin feiern. Zum 80. schenkt ihm seine Frau Soyeon Schröder-Kim eine Party in Berlin, die einige Überraschungen für ihn bereithalten soll - der Kremlchef wird wohl aber kaum dabei sein. Putin müsste in Deutschland wegen eines internationalen Haftbefehls mit einer Festnahme rechnen. Zum 60. Geburtstag Schröders war Putin noch mit einem Kosakenchor nach Hannover gereist - damals war Schröder Kanzler und Russland Mitglied der G8. Anders als bei seinem 70. Geburtstag, den Schröder trotz der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim im Jussupow-Palais in St. Petersburg mit dem Kremlchef nachgefeiert hatte, plant Schröder auch nicht, zum Feiern mit Putin nach Russland zu reisen. "Das sieht nicht so aus", sagt Schröder. "Es gibt keinen Grund, aus meinem 80. Geburtstag eine politische Veranstaltung zu machen, und ich habe nicht vor, über Privates anlässlich meines Geburtstages zu reden." Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit Putin befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig.

Ein Freund Schröders, wenn auch - trotz dessen Beteuerungen - kein lupenreiner Demokrat: Der Kanzler und Putin legen hier 2005 Blumen an Kants Grab in Kaliningrad nieder.
(Foto: imago stock&people)
Mehr zu Gerhard Schröder lesen Sie hier.
+++ 05:43 Peskow: Ukraine-Friedensgipfel ohne Russland "absurd" +++
Ein globaler Friedensgipfel über die Ukraine ohne Russland ist nach Angaben des Sprechers des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, "absurd" und zum Scheitern verurteilt. Dies erklärt Peskow in einem Interview mit der russischen Wochenzeitung "Argumenty I Fakty"."Kann das ukrainische Problem ohne Russlands Beteiligung gelöst werden? Die Antwort ist klar: Nein", sagt Peskow in dem Interview, das einen Tag vor dem Anschlag auf ein Konzert nahe Moskau geführt wurde. "Denn die Ukraine ist zu einem Instrument in den Händen des kollektiven Westens geworden, mit dessen Hilfe er, so scheint es, Russland noch mehr unter Druck setzen, einschränken und an den Rand der Entwicklung drängen will. Und, sollte es ihnen gelingen, es zu vernichten", fügt er hinzu.
+++ 04:39 Scholz reist nach Slowenien +++
Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute nach Slowenien. Dort werde Scholz um 16.30 Uhr vom slowenischen Ministerpräsidenten Robert Golob empfangen, erklärt der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Demnach werden die beiden über "die bilateralen Beziehungen sowie die Fortsetzung der bestehenden engen Zusammenarbeit zu europa- und sicherheitspolitischen Fragen" sprechen. Slowenien ist eines von mehreren NATO-Ländern, das unter Ringtausch-Vereinbarungen mit Deutschland Kampfpanzer an die Ukraine liefert.
+++ 03:38 "Krankes und zynisches Geschöpf": Selenskyj kontert Putins Terrorvorwürfe +++
Nach russischen Vorwürfen, die Ukraine stecke hinter dem Terroranschlag auf die Konzerthalle bei Moskau, zeichnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein düsteres Psychogramm des russischen Präsidenten. "Heute hat Putin wieder Selbstgespräche geführt, und das wurde wieder im Fernsehen übertragen. Wieder beschuldigt er die Ukraine. Ein krankes und zynisches Geschöpf. Für ihn sind alle Terroristen, außer er selbst, obwohl er schon seit zwei Jahrzehnten vom Terror angetrieben wird. Er ist der größte Türöffner für den Terror. Er und seine Geheimdienste. Und wenn er weg ist, wird die Forderung nach Terror und Gewalt mit ihm verschwinden, denn es ist seine Forderung. Nicht die von irgendjemand anderem", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
+++ 02:33 Altkanzler Schröder: SPD soll sich auf Anti-Kriegs-Tradition besinnen +++
Altkanzler Gerhard Schröder bereut auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende seiner politischen Laufbahn keine wichtige Entscheidung seiner aktiven Zeit. "Mir fällt zurzeit keine ein, muss ich sagen, keine von Bedeutung, die ich so nicht wieder treffen würde", sagt der SPD-Politiker kurz vor seinem 80. Geburtstag. Schröder steht auch weiter dazu, dass er kurz nach seiner Kanzlerschaft als Lobbyist bei russischen Energieunternehmen eingestiegen ist. Seit seiner Kanzlerschaft ist Schröder mit dem russischen Präsidenten Putin befreundet und auch heute noch für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines tätig. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als Fehler bezeichnet, hält aber dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest. Von seiner Partei wünscht er sich heute, dass sie sich wieder auf ihre Anti-Kriegs-Traditionen besinnt und versucht, zu einer Friedenslösung in der Ukraine beizutragen. Er hoffe, dass die SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz dieser Verantwortung gerecht würden, sagt Schröder.
+++ 01:20 FDP- und CDU-Politiker fordern Patriot-Abgabe an Kiew +++
Angesichts der zunehmenden Probleme der Ukraine bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe fordern Politiker von FDP und CDU, dass Deutschland weitere Patriot-Raketenabwehrsysteme abgeben soll. "Wir könnten noch zwei Systeme an die Ukraine abgeben", sagt der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber der "Süddeutschen Zeitung". Die Frage sei doch, wer brauche sie gerade dringender. "Zwei mehr würden natürlich helfen, andere Städte in der Ukraine zu schützen." Bisher werden die Patriot-Systeme vor allem zum Schutz von Kiew und Odessa eingesetzt. Auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter macht sich dafür stark. "Jedes Patriot-System ist besser in der Ukraine aufgehoben", sagt Kiesewetter der SZ. Zugleich sollte Europa erwägen, aus den USA Munition zuzukaufen oder gezielt Bestandteile des dort von den Republikanern blockierten Pakets zu kaufen.
+++ 00:15 Krieg und Frieden: SPD-Politiker Roth schildert Entfremdung von seiner Partei +++
Der langjährige SPD-Außenpolitiker Michael Roth will sich nächstes Jahr aus der Politik zurückziehen. "Bis zur Bundestagswahl mache ich noch. Danach bin ich raus." Roth begründet die Entscheidung gegenüber dem "Stern" mit einer schleichenden Entfremdung von Partei und Politikbetrieb. Die Frage von Krieg und Frieden habe in der SPD für eine neue Härte gesorgt. "Mein früher Einsatz für die Ukraine gefiel nicht allen. Und als ich kurz nach Kriegsausbruch in das Land reiste, grüßten mich manche in der Fraktion nicht einmal mehr", sagt Roth.
+++ 23:11 Ukrainische Armee: Russen versuchen Frontdurchbruch bei Tschassiw Jar +++
Die Lage nahe der Stadt Tschassiw Jar im Osten der Ukraine ist nach Angaben der ukrainischen Armee "schwierig". Die russische Armee versuche, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, sagt der Sprecher der 26. Artilleriebrigade, Oleg Kalaschnikow. Russland habe den Einsatz von großen Lenkwaffen in der Region verstärkt und beschieße damit "bewohnte Gegenden und unsere verstärkten Stellungen".
+++ 22:05 Zahl der Todesopfer des russischen Angriffs vom 12. März auf Krywyj Rih steigt auf sechs +++
Die Zahl der Todesopfer des russischen Raketenangriffs vom 12. März auf Krywyj Rih im Gebiet Dnipropetrovsk ist auf sechs gestiegen, da ein 59-jähriger Mann im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag, wie Oleksandr Vilkul, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, mitteilt. Sieben weitere Personen, die bei dem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt wurden, befinden sich weiterhin im Krankenhaus, drei davon in ernstem Zustand, so Vilkul auf Telegram. In Krywyj Rih wurden mindestens drei Raketentreffer verzeichnet, von denen einer ein neunstöckiges Gebäude und ein anderer das Dach eines fünfstöckigen Gebäudes traf. "Die Ärzte kämpften die ganzen Tage um sein Leben, operierten ihn, taten alles, was möglich war, aber zahlreiche Verletzungen waren mit dem Leben nicht vereinbar", schreibt Vilkul.
+++ 21:03 London: Moskau ist in der Lage, neue Armeen zu bilden +++
Der britische Geheimdienst analysiert, ob Russland in der Lage ist, zwei neue Armeen zu bilden und bereitzustellen, deren Schaffung der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigt hatte. Der Geheimdienst stellt fest, dass der genaue Standort und die Zusammensetzung dieser Einheiten nicht angegeben wurden, obwohl es sich wahrscheinlich um eine Kombination aus mechanisierter gepanzerter Artillerie und Logistikeinheiten handelt. Es ist möglich, dass diese neuen Formationen mit früheren Ankündigungen der russischen Seite über die Schaffung neuer Einheiten und die geplante Aufwertung bereits bestehender Brigaden zu Divisionen zusammenhängen. Der britische Geheimdienst fügt hinzu, dass angesichts der erfolgreichen Rekrutierungsbemühungen Russlands davon auszugehen sei, dass diese Einheiten ausreichend bemannt werden könnten.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, lve/chl/mau/dpa/AFP/rts/AP