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Neue Basis in Abchasien Russland zieht Marine teilweise von Krim ab

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Russische Marineoffiziere marschieren während einer Parade in Abchasien im September 2023.

Russische Marineoffiziere marschieren während einer Parade in Abchasien im September 2023.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Nach vermehrten ukrainischen Angriffen soll Russland einen Teil seiner Flotte von der Krim abgezogen haben. Nun vereinbaren Moskau und die von Georgien abgespaltene Republik Abchasien, dass Russland dort eine Marinebasis errichten darf.

Russland will in der von Georgien abtrünnigen Republik Abchasien nach deren Angaben einen Teil seiner Schwarzmeerflotte stationieren. "Wir haben ein Abkommen unterzeichnet, und in naher Zukunft wird es im Bezirk Otschamtschira eine ständige Basis der russischen Marine geben", zitierte die russische Zeitung "Iswestija" den abchasischen Präsidenten Aslan Bschania. Mit einer Stationierung von Schiffen in Otschamtschira, wo bereits die Sowjetunion eine Marinebasis unterhielt, könnte Russland seine auf der Krim unter Druck geratene Flotte entlasten.

Damit solle die Verteidigungsfähigkeit beider Partner gestärkt werden. Diese Art der Zusammenarbeit werde "fortgesetzt, weil sie die grundlegenden Interessen sowohl Abchasiens als auch Russlands schützt", erklärte Bschania. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sich bei einem Treffen mit Bschania zu diesem Thema nicht geäußert.

Russland hatte nach dem Krieg im Jahr 2008 die georgischen Landesteile Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten anerkannt. Diese Auffassung wird jedoch von den meisten Ländern der Welt nicht geteilt - nur fünf Länder haben die Region als eigenen Staat anerkannt: Venezuela, Nicaragua, Syrien und der Inselstaat Nauru. Abchasien grenzt sowohl an Russland als auch an das Schwarze Meer.

Von Otschamtschira an der Küste Abchasiens bis zum Schwarzmeerufer des NATO-Mitglieds Türkei sind es weniger als 150 Kilometer. Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim war zuletzt wiederholt von der Ukraine angegriffen worden. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge hat Russland bereits einen Großteil seiner Schiffe von der Krim abgezogen.

Quelle: ntv.de, lar/rts/AFP

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