Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:50 Russen feuern auf Dnipro, vier Verletzte +++

Die Stadt Dnipro wird am Abend mit Drohnen und Raketen angegriffen. Der Leiter der Militärverwaltung, Serhii Lysak, spricht auf Telegram von einem "lauten Abend" in Dnipro. Nach ersten Erkenntnissen gebe es vier Verletzte. Es seien außerdem Wohnhäuser, mehrere Autos und ein Lastwagen beschädigt worden. Die Luftabwehr habe drei Marschflugkörper und drei Drohnen abgeschossen.

+++ 22:48 Ukraine rechnet mit russischer Offensive ab Ende Mai +++
Russland bereitet sich nach Angaben der Ukraine auf eine neue Offensive Ende Mai oder für den Sommer vor. Sein Land werde sich darauf aber einstellen, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj während seiner zweistündigen Pressekonferenz in Kiew: "Wir werden uns auf ihren Angriff vorbereiten." Zudem habe die Ukraine einen eigenen, klaren Schlachtplan. Wichtig sei der Zusammenhalt mit den westlichen Verbündeten. Es stünden "zwei schwierige Monate" bevor, auf die ein neuer russischer Angriff folgen werde.

+++ 21:52 Erneut ukrainische Agrarprodukte in Polen aus Güterzug geschüttet +++
Bislang unbekannte Täter haben sich in Polen Zugang zu mehreren Waggons eines Güterzugs verschafft und die darin transportierten Agrarprodukte ausgeschüttet. Bei dem Vorfall in Kotomierz in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern sei aus acht Waggons Mais auf die Gleise verstreut worden, sagteeine Polizeisprecherin der Agentur PAP. Wann genau es zu der Tat gekommen war, ist nicht klar. Hintergrund dürften die Proteste polnischer Bauern gegen günstige ukrainische Agrarimporte seien. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art. Der stellvertretende ukrainische Regierungschef und Infrastrukturminister Olexander Kubrakow schreibt bei X, 160 Tonnen ukrainischer Agrarprodukte seien auf dem Weg in die Hafenstadt Gdansk (Danzig) zerstört worden.

+++ 21:21 Russen sollen mindestens sieben ukrainische Soldaten hingerichtet haben +++
Russische Truppen haben offenbar mindestens sieben ukrainische Kriegsgefangene getötet. Nach Angaben des ukrainischen Ombudsmanns für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, soll sich der Vorfall am Samstag in der Nähe von Bachmut im Osten des Landes ereignet haben. "Auf den Videoaufnahmen, die wir erhalten konnten, ist zu erkennen, dass sich ukrainische Soldaten als Kriegsgefangene ergeben: Ihre Hände waren in die Luft erhoben, was darauf hindeutet, dass sie unbewaffnet waren und keine Bedrohung darstellten", schreibt er auf Telegram. Die genaue Zahl der hingerichteten Ukrainer sei unklar, heißt es weiter. Zudem sei die verantwortliche russische Einheit bereits ausfindig gemacht worden. Die Tötung von Kriegsgefangenen verstößt gegen die Genfer Konvention und stellt ein Kriegsverbrechen dar.

+++ 20:48 "Auf Kreml-Schreibtisch": Selenskyj spricht über gescheiterte Gegenoffensive +++
Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj einen klaren Plan für eine neue Gegenoffensive. "Es gibt einen Plan, der Plan ist klar, aber ich kann Ihnen keine Details nennen", sagt Selenskyi in Kiew. Der Plan stehe im Zusammenhang mit dem jüngsten Wechsel in der militärischen Führung. Zuvor hatte der Präsident gesagt, im vergangenen Jahr seien die Pläne für eine Gegenoffensive durchgesickert und "auf einem Schreibtisch im Kreml" gelandet, bevor die Operation überhaupt begonnen habe. Wie es zu diesem Leck kam, lässt Selenskyj offen.

+++ 20:13 Mit Scholz: Macron hält große Ukraine-Konferenz ab +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron organisiert an diesem Montagnachmittag in Paris eine internationale Unterstützerkonferenz für die Ukraine. Dazu werden 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter nach Angaben des Élysée-Palasts auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Weitere Länder sind auf Ministerebene an dem Treffen zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beteiligt. Angesichts der militärisch schwierigen Lage der Ukraine gehe es bei dem Arbeitstreffen darum, die dringend nötige Verteidigungshilfe für die Ukraine besser zu koordinieren und Russland gegenüber ein Signal der europäischen Einheit und Entschlossenheit zu senden, heißt es in Paris. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll per Videoschalte an dem Treffen teilnehmen.

+++ 19:38 Scholz will "sehr bald" seine Taurus-Vorbehalte erklären +++
Im Streit über eine mögliche Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus an die Ukraine hat sich SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich überzeugt gezeigt, dass Bundeskanzler Olaf Scholz seine Vorbehalte sehr bald erläutern werde. Eine Grundvoraussetzung des Kanzlers sei, dass Deutschland nicht in den Krieg verwickelt werden dürfe, sagt Mützenich in der ARD. "Manches, was ich in der sogenannten Taurus-Diskussion über die Marschflugkörper höre, ist mehr Maulheldentum", fügt Mützenich hinzu. "Ich gehe schon davon aus, dass der Bundeskanzler auch sehr bald gut erklären wird, warum er bisher so zurückhaltend bei dieser Lieferung eines bestimmten Waffensystems gewesen ist." Scholz lehnt die von der Ukraine geforderte Lieferung von Taurus mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern nach wie vor ab. Deshalb hatte die SPD-Fraktion darauf bestanden, dass die Typenbezeichnung in einem gemeinsamen Bundestagsbeschluss in der vergangenen Woche nicht auftaucht.

+++ 19:05 Kiew skizziert möglichen Weg zu Friedensverhandlungen +++
Die Ukraine könnte in der Zukunft mit Russland über Frieden verhandeln. Demnach sollte in einem ersten Schritt bei der in der Schweiz geplanten Friedenskonferenz ein Konzept von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit internationalen Partnern beraten werden. Dieses Konzept könnte bei einer zweiten Konferenz Russland offiziell übergeben werden. "Es könnte eine Situation entstehen, in der wir gemeinsam Vertreter der Russischen Föderation einladen. Dort wird ihnen der Plan vorgelegt", sagt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, im Fernsehen. Russland hat bereits erklärt, dass es derzeit keine Grundlage für Friedensgespräche gebe. Die Ukraine hat zuvor erklärt, dass ein vollständiger Rückzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Territorium Voraussetzung für die Aufnahme von Gesprächen sei.

+++ 18:31 Ukraine: Transnistrien schließt sich Russland nicht an +++
Die abtrünnige moldauische Region Transnistrien plant ukrainischen Informationen zufolge nicht den Anschluss an Russland. Dies sagt der Geheimdienstchef Kyrylo Budanow bei einer Pressekonferenz in Kiew. Auch der ukrainische Militärgeheimdienst HUR warnt auf seiner Webseite vor einer Desinformationskampagne. Das Institute for the Study of War hat unter der Woche davor gewarnt, weil am 28. Februar ein transnistrischer Abgeordnetenkongress ansteht. Angeblich soll ein entsprechendes Referendum für den Anschluss an Russland auf der Tagesordnung stehen.

+++ 17:52 Bericht: In Mariupol sterben jede Woche 400 Menschen +++
In der von Russland besetzten Stadt Mariupol sterben ukrainischen Angaben zufolge jede Woche Hunderte Menschen wegen unzureichender medizinischer Versorgung. "Die Sterblichkeitsrate ist so hoch wie nie zuvor seit dem Ende der Belagerung. Jede Woche sterben 400 Menschen - auch Jugendliche - an behandelbaren Krankheiten", sagt der Berater des Bürgermeisters, Petro Andryushchenko, der britischen "Times". Etwa 30 Prozent der verbliebenen Einwohner lebten demnach ohne funktionierende Heizung. Die südostukrainische Hafenstadt war zu Beginn des Krieges monatelang schwer umkämpft gewesen.

+++ 17:26 Selenskyj: Brauchen innerhalb eines Monats US-Unterstützung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt auf rasche Freigabe der vom US-Kongress blockierten Militärhilfen. "Sie wissen, dass wir innerhalb eines Monats Unterstützung benötigen", sagt er auf einer Pressekonferenz in Kiew. Es gebe aber Anlass zur Hoffnung. Er sei sicher, dass es ein positives Votum geben werde.

+++ 16:47 ntv-Reporter begleitet Baerbock als Drohnenalarm ertönt +++
Während ihres Solidaritätsbesuchs in der Ukraine erlebt Bundesaußenministerin Baerbock turbulente Tage. Nachdem sie in den Luftschutzbunker flüchten musste, wird bei der Besichtigung eines Wasserwerks plötzlich eine russische Aufklärungsdrohne am Himmel gesichtet. ntv-Reporter Jürgen Weichert war dabei und schildert seine Eindrücke.

+++ 16:27 Trump-Vertrauter gibt Merkel Mitschuld am Ukraine-Krieg +++
Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, gibt Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Mitschuld an den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen. "Donald Trump hatte drei Hauptanliegen, die Deutschland nicht erfüllen wollte", sagt der enge Vertraute des früheren US-Präsidenten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dies waren demnach das Ende von Nord Stream 2, höhere Verteidigungsausgaben und neue Iran-Sanktionen. "Die Geschichte hat gezeigt, dass er in allen drei Fällen Recht hatte", sagt Grenell dazu weiter. Gleichwohl sehe er hierfür keine Entschuldigung Merkels oder auch der aktuellen Bundesregierung. "Wäre sie uns gefolgt, hätten wir jetzt weder in der Ukraine oder in Gaza Krieg", äußert sich der frühere Botschafter überzeugt.

+++ 15:55 Generalstaatsanwalt: "Kein Verbrechen, das die Russen nicht verübt haben" +++
Zwei Jahre nach dem russischen Überfall hat die Ukraine bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst. "Es gibt kein Verbrechen, das die Russen nicht während dieses Krieges verübt haben", sagt Generalstaatsanwalt Andrij Kostin beim Forum "Ukraine. Jahr 2024". Die Ermittlungen hätten schon zu Urteilen geführt. "Wir haben bereits 80 Urteile ukrainischer Gerichte während des Krieges", sagt Kostin. Ziel seien aber Tribunale nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg Kriegsverbrecher der Nationalsozialisten zur Verantwortung gezogen wurden. Ein solches müsse es beispielsweise zu verübten Verbrechen in der von Russland eroberten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol geben.

+++ 15:14 Russischer Angriff zerstört Bahnhof in der Ostukraine +++
Bei einem russischen Angriff wurde nach ukrainischen Angaben der Hauptbahnhof von Kostjantyniwka in der östlichen Region Donezk vollständig zerstört. Dies berichtet die staatliche ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia in einem Facebook-Post. Demnach wurden keine Verletzten im Bahnhof gemeldet. "Der Bahnhof war lange Zeit nicht in Betrieb, erhielt keine Züge und bediente keine Fahrgäste", erklärt das Unternehmen weiter. Der Angriff war nach Angaben der örtlichen Behörden einer von sieben weiteren Angriffen der russischen Streitkräfte in der umkämpften Ostregion. Vor Kriegsbeginn lebten in Kostjantyniwka rund 70.000 Menschen.

+++ 14:33 Von russischer Drohne verfolgt: Baerbock muss Besuch in Wasserwerk abbrechen +++
Außenministerin Annalena Baerbock muss den Besuch eines Wasserwerks in der südukrainischen Stadt Mykolajiw wegen einer russischen Aufklärungsdrohne vorzeitig abbrechen. Das teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Rande der Reise der Grünen-Politikerin mit. Die Delegationsmitglieder waren zuvor aufgefordert worden, rasch in die gepanzerten Fahrzeuge von Baerbocks Kolonne zurückzukehren.

Eine russische Aufklärungsdrohne verfolgte die Kolonne von Außenministerin Annalena Baerbock.

Eine russische Aufklärungsdrohne verfolgte die Kolonne von Außenministerin Annalena Baerbock.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 13:54 Kiew: Hälfte der westlichen Militärhilfe kommt später als zugesagt +++
Die vom Westen versprochene Militärhilfe für die Ukraine kommt nach Angaben Kiews in der Hälfte der Fälle später als zugesagt an. "Zusagen bedeuten im Moment nicht Lieferungen", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow bei einem Diskussionsforum zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns. "50 Prozent der Zusagen werden nicht pünktlich geliefert." Durch die verzögerten Lieferungen werde die ukrainische Armee "in der Mathematik des Krieges" zusätzlich benachteiligt, so Umerow. Vor allem angesichts der russischen "Luftüberlegenheit" bedeute dies "Verlust an Menschenleben, Verlust an Gebieten".

+++ 13:24 Ukraine baut auf US-Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe +++
Die Ukraine rechnet mit wirtschaftlichen Hilfen der USA im Volumen von knapp zwölf Milliarden Dollar. Ministerpräsident Denys Schmyhal zeigt sich in einer TV-Sendung zuversichtlich, dass bislang vom US-Kongress blockierte Zahlungen freigegeben werden. Im ukrainischen Haushalt für das laufende Jahr klafft derzeit eine Lücke von 37 Milliarden Dollar. Zur Deckung erwartet die Regierung in Kiew unter anderem 18 Milliarden Euro von der EU. Die wurden bereits zugesagt.

+++ 12:40 Russland will nach Awdijiwka-Einnahme Vorstoß vorantreiben +++
Die russischen Streitkräfte richten sich nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums auf weitere Vorstöße in der Gegend um Awdijiwka ein. Die Soldaten hätten vorteilhaftere Stellungen in der Nähe der kürzlich eroberten ostukrainischen Stadt eingenommen. Sieben Gegenangriffe der Ukrainer seien zurückgeschlagen worden.

+++ 12:07 Ukraine: Waffenproduktion 2023 verdreifacht +++
Die Ukraine hat nach Angaben des Industrieministeriums in Kiew ihre Waffenproduktion im vergangenen Jahr verdreifacht. Für dieses Jahr sei eine "beträchtliche Erhöhung der Munitionsproduktion" geplant, heißt es weiter. 500 Unternehmen seien inzwischen im Verteidigungssektor des Landes tätig, darunter 100 staatliche und 400 private Firmen.

+++ 11:48 Kreml empfiehlt Russen Skiurlaub in Nordkorea +++
Seit dem Beginn des Ukrainekrieges dürfen Russinnen und Russen nicht mehr nach Europa reisen. Damit sie ihren Winterurlaub nicht missen müssen, empfiehlt der Kreml russischen Pisten-Fans Reisen nach Nordkorea. Dabei geht es Russland jedoch nicht um die Freizeitgestaltung seiner Bevölkerung, sondern um einen gefährlichen Deal.

+++ 11:19 USA: Nordkorea hat Russland mehr als 10.000 Container Munition geliefert +++
Nordkorea hat im letzten halben Jahr mehr als 10.000 Container mit Munition oder munitionsbezogenem Material nach Russland geliefert, so lauten Erkenntnisse des US-Außenministeriums. Zusätzlich wurden mehr als 7.400 Schiffscontainer mit militärischen Gütern zur Verwendung im Krieg gegen die Ukraine aus Nordkorea nach Russland importiert. Nordkorea wird international vorgeworfen, nach dem Treffen von Wladimir Putin mit Kim Jong-Un im September ballistische Raketen und Hunderttausende von Artilleriegranaten an Russland geliefert zu haben. Nach amerikanischen Erkenntnissen könnte Moskau von Pjöngjang ballistische Raketen des Typs KN-23 erhalten haben, die der russischen Iskander-M ähnlich sind.

+++ 10:47 Britischer Premier Sunak fordert, eingefrorenes russisches Vermögen an Ukraine zu geben +++
Der bitische Premier Rishi Sunak fordert mehr Mut von den westlichen Staaten in Bezug auf die Möglichkeiten, russische Vermögenswerte zu konfiszieren, die sie 2022 nach Beginn der Invasion eingefroren haben. Auf hiesigen Konten lagern Guthaben der russischen Zentralbank, deren Wert auf 300 Milliarden Dollar geschätzt wird. Der Ukraine könnte dieses Geld helfen, um etwa kurzfristig die Drohnen-Produktion zu steigern. "Zuerst müssen wir die Milliarden Dollar an Gewinnen, die diese Vermögenswerte generieren, an die Ukraine schicken", sagte Sunak der Sunday Times. "Und dann sollten wir gemeinsam mit unseren G7-Partnern legale Wege finden, um die Vermögenswerte selbst zu beschlagnahmen und sie ebenfalls in die Ukraine zu schicken." Sunak zufolge ist die Konfiszierung ein Mittel, um den russischen Staat zur Verantwortung zu ziehen.

+++ 10:22 Kriewald: "Russland schickt Ausländer als Kanonenfutter an Front" +++
"Mehr Waffen, mehr Munition": Bei ihrem Solidaritätsbesuch in Odessa macht Bundesaußenministerin Baerbock klar, was in der Ukraine dringend benötigt wird. Doch es fehle auch an Soldaten, meint Nadja Kriewald. Wie man in Russland dem Problem des Personalmangels begegnet, berichtet die ntv-Reporterin aus Kiew.

+++ 09:55 UN: In zwei Jahren Krieg über 10.000 Zivilisten getötet +++
Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 wurden laut einem UN-Bericht mindestens 10.582 Zivilisten getötet und fast 20.000 verletzt. Unter den Getöteten sind dem Bericht nach 587 Kinder. Die tatsächliche Zahl der Verletzten und Getöteten soll höher liegen. "Die langfristigen Auswirkungen dieses Krieges in der Ukraine werden über Generationen hinweg zu spüren sein", sagte der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Turk.

+++ 09:12 Ukraine: Russische Armee verlor gestern 810 Kämpfer +++
Laut Bilanz des ukrainischen Generalstabs verloren die russischen Truppen in den letzten 24 Stunden 810 Soldaten sowie acht Panzer. 16 gepanzerte Kampffahrzeuge und 29 feindliche Artilleriesysteme, dazu zwei Marschflugkörper.

+++ 08:49 Oberbefehlshaber Syrskyj besucht ukrainische Truppen +++
Der neue Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Olexandr Syrskyj besucht mit Verteidigungsminister Rustem Umerov vorgeschobene Gefechtsstände der Front. "Wir haben die Lage sorgfältig analysiert und Schritte für die Zukunft erörtert", schreibt Syrskyj auf Facebook. Demnach ging es darum, wie die manövrierfähige Verteidigung gestärkt werden kann, wie auch solche in festen Positionen. Syrskyj ist vor zwei Wochen überraschend zum Nachfolger des bisherigen Oberbefehlshabers Saluschnyj ernannt worden.

General Syrskyj in Beratung mit Kommandeuren der ukrainischen Streitkräfte

General Syrskyj in Beratung mit Kommandeuren der ukrainischen Streitkräfte

(Foto: Ukrainian Defence Forces)


+++ 08:31 Hunderttausende waren weltweit für Ukraine auf der Straße +++
Zum zweiten Jahrestag der Invasion Russlands in der kompletten Ukraine sendeten Hunderttausende weltweit ein Zeichen der Solidarität an das Land unter Beschuss. In Tokyo gingen Japaner auf die Straße, ebenso wurde in London, Paris, Stockholm, im kanadischen Edmonton, in Bern, Bratislava, Belgrad und Washington DC demonstriert. Die eindrücklichsten Bilder sendeten Ukraine-Unterstützer aus der tschechischen Hauptstadt Prag.

+++ 07:52 Ukraine: 16 von 18 russischen Shahed-Drohnen abgewehrt +++
Die ukrainische Luftwaffe meldet den Abschuss von 16 Shahed-Drohnen aus der vergangenen Nacht, 18 Drohnen hatten angegriffen. Unter anderem konnten Attacken über Kiew, Saporischschja, Cherson und Mykolajiv gestoppt werden, ebenso zwei Radarabwehrraketen über dem Schwarzen Meer und und dem Oblast von Odessa. Unter anderem nutzen die ukrainischen Streitkräfte sehr erfolgreich das hochmoderne deutsche Flugabwehrsystem Iris-T-SLM sowie die in den USA entwickelten Patriots. Für das Patriot-System kämpft die Luftwaffe allerdings bereits jetzt mit knapper Munition.

+++ 07:22 Notstromleitung an AKW Saporischschja wieder intakt +++
Die durch russischen Beschuss beschädigte Notstromleitung des Atomkraftwerks Saporischschja konnte repariert werden. Das teilte der ukrainische Energieversorger Ukrenergo laut Meldung des "Kyiv Independent" mit. Demnach war die Leitung vor fünf Tagen schwer beschädigt worden. "Die Schadensstelle befand sich an einem Ort, an dem es ständig zu Kampfhandlungen kommt. Das Militär erlaubte unseren Reparaturteams, während kurzer Perioden relativer Ruhe dort zu arbeiten, so dass wir Tag und Nacht arbeiten mussten", sagte Ukrenergo.

Derzeit sind die sechs Reaktoren des AKW stillgelegt, doch durch die Frontnähe ist es eine ständige Gefahr für die Umwelt.

Derzeit sind die sechs Reaktoren des AKW stillgelegt, doch durch die Frontnähe ist es eine ständige Gefahr für die Umwelt.

(Foto: IMAGO/SNA)

+++ 06:55 Deutliche Mehrheit der Deutschen befürchtet Ausweitung des Kriegs auf NATO-Gebiet +++
Mit 61 Prozent befürchtet eine deutliche Mehrheit der Deutschen, dass sich der Ukrainekrieg auf NATO-Gebiet ausweitet. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts INSA für die "Bild am Sonntag" gaben 31 Prozent der Befragten an, dies würde nicht oder eher nicht geschehen. Acht Prozent der Befragten machten keine Angaben. Für das Jahr 2024 plant der Kreml, 30 Prozent des russischen Haushalts in den Wehretat und in Aufrüstung zu stecken.

+++ 06:16 ISW: Für Erfolg zahlen Russen extrem hohen Preis +++
Den Anaylsten des Institute for the Study of War (ISW) zufolge zahlt Russland für seine jüngsten Erfolge auf dem Schlachtfeld einen hohen Preis. "Dir russischen Streitkräfte haben entlang der gesamten Frontlinie die Initiative zurückerlangt, greifen an und machen Fortschritte, so das ISW in seinem Bericht vom Samstag. Die Erfolge seien jedoch begrenzt und sehr kostspielig. "Bei der Einnahme von Avdijivka sind wahrscheinlich mehr russische Soldaten ums Leben gekommen, als im gesamten sowjetischen Krieg gegen Afghanistan.

Ein russischer Soldat kämpft an einer Haubitze im Großraum Awdijiwka.

Ein russischer Soldat kämpft an einer Haubitze im Großraum Awdijiwka.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

+++ 05:25 Moskau meldet Drohnenangriffe über Belgorod +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut mehrere ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Die Luftabwehr habe zwei Drohnen über dem grenznahen russischen Gebiet Belgorod sowie vier weitere über dem Schwarzen Meer abgefangen und zerstört, teilt das Verteidigungsministerium auf seinem Telegram-Kanal mit.

+++ 02:33 Faeser verspricht, Putin-kritische Russen in Deutschland zu schützen +++
Nach der mutmaßlichen Ermordung eines russischen Deserteurs in Spanien warnt Bundesinnenministerin Nancy Faeser auch vor Gefahren für in Deutschland lebende Russen. "Wer sich Putins Regime entgegenstellt, begibt sich in große Gefahr", sagt die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Nach Informationen der Zeitung haben 1900 russische Staatsangehörige seit 2022 wegen politischer Verfolgung Schutz in Deutschland erhalten. "Wir tun alles dafür, dass diese Menschen in Deutschland sicher sind", so Faeser. Die Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern seien in engem Austausch und gingen jedem Hinweis auf mögliche Gefährdungen nach.

+++ 00:50 Angriff auf Bauernhof: 20 Schweine verenden +++
Bei Angriffen im Raum Charkiw haben russische Truppen einen Großbrand auf einem Bauernhof in Lyman verursacht. Nach Angaben des staatlichen Notfalldienstes auf Facebook starben dabei mehr als 20 Schweine, 52 Tiere konnten in andere Bereiche evakuiert werden. Der Brand habe sich auf eine Fläche von 600 Quadratmetern erstreckt.

+++ 23:29 Kiew meldet 54 Luftangriffe am zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns +++
Der Generalstab in Kiew berichtet am zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs von einer "schwierigen" Lage an der Front. Im Laufe des Tages seien von den Frontlinien insgesamt 69 Kampfhandlungen gemeldet worden, heißt es im täglichen Lagebericht des Militärs. Zudem seien 54 Luftangriffe sowie 77 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern auf ukrainische Stellungen und Siedlungen registriert worden. Die heftigsten Kämpfe wurden demnach rund um die Ortschaft Awdijiwka im Osten ausgetragen, die ukrainische Truppen vor wenigen Tagen aufgeben mussten.

+++ 22:07 Schweizer Minister: Zehn Friedenspläne für Ukraine, einige noch geheim +++
Bei der geplanten internationalen Friedenskonferenz liegen offenbar fast ein Dutzend Friedenspläne auf dem Tisch. Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis erklärt, dass es derzeit etwa zehn solcher Pläne gebe, davon seien etwa sechs oder sieben bereits öffentlich. Der Rest werde im Geheimen diskutiert. Die Schweiz organisiert derzeit die Konferenz, sie soll spätestens im Sommer stattfinden. Russland wird aller Voraussicht nach nicht teilnehmen.

+++ 21:36 Luftalarm bei Baerbocks Odessa-Besuch - Ministerin im Schutzbunker +++
Während des Besuchs von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der ukrainischen Stadt Odessa haben die dortigen Behörden Luftalarm ausgelöst. Die Ministerin, der deutsche Botschafter Martin Jäger und der Rest der Delegation begaben sich daraufhin in den Luftschutzbunker ihres Hotels. Nach rund einer Viertelstunde wurde der Alarm aufgehoben. Baerbock und die anderen Gäste des Hotels konnten den Bunker mittlerweile wieder verlassen.

+++ 21:04 Nach Einnahme von Awdijiwka: Russen rücken offenbar weiter vor +++
Die russischen Truppen setzen ihren Vormarsch nach der Einnahme der ostukrainischen Stadt Awdijiwka offenbar weiter fort. Unbestätigten Videoaufnahmen zufolge haben die Kremltruppen offenbar russische Flaggen in den westlichen gelegenen Ortschaften Lastochkyne und Sjeverne gehisst. Die ukrainischen Truppen gaben Awdijiwka nach monatelangen Kämpfen kürzlich auf.

+++ 20:35 Seltenes russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen: Selenskyj äußert sich +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nennt den jüngsten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 ein Ergebnis der "Zusammenarbeit mit Partnern". Das mit teurer Elektronik gespickte und mit speziell ausgebildeten Experten besetzte Flugzeug ist am Vortag nach Angaben aus Kiew von der ukrainischen Flugabwehr über Südrussland abgeschossen worden. Ohne diese Partnerschaft wäre die Ukraine kaum in der Lage, sich in bestimmten Richtungen zu schützen, erklärt Selenskyj. Details dieser Zusammenarbeit nennt er jedoch nicht. Allerdings trat der ukrainische Staatschef Spekulationen entgegen, dass bei dem Abschuss westliche Waffensysteme, möglicherweise Patriot-Raketen, eingesetzt worden seien.

+++ 20:00 Ab jetzt Kyjiw: Baerbock überbringt sprachliches Geschenk in Odessa +++
Die Bundesregierung ändert in ihrem amtlichen Sprachgebrauch die Schreibweise der ukrainischen Hauptstadt: Künftig wird nicht mehr von Kiew die Rede sein - sondern von Kyjiw. "Wir haben das vollzogen, was längst überfällig war: die Schreibweise Eurer Hauptstadt in der ukrainischen Sprache", sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Die Ukraine hatte lange um eine Änderung der deutschen Schreibweise gebeten, um dem ukrainischen Namen der Hauptstadt näherzukommen. Die Schreibweise "Kiew" lehnt sich nach ukrainischer Lesart zu sehr an die russische Sprache an.

+++ 19:16 Ukraine verkündet mehrere Sicherheitsabkommen +++
Die Ukraine und Italien haben ein Sicherheitsabkommen geschlossen. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Auch mit Kanada sei ein derartiger Vertrag abgeschlossen worden. Kanada werde in diesem Jahr über zwei Milliarden Euro militärische und finanzielle Hilfe leisten, erklärt der Präsident.

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Quelle: ntv.de, ses/fni/dpa/AFP/rts/AP

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