Politik

Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:58 Israel: Hinweise auf verschleppte Geiseln in Kinderklinik +++

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Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Anzeichen für verschleppte Geiseln in einer Kinderklinik im Gazastreifen gefunden. Armeesprecher Daniel Hagari veröffentlicht Videos und Fotos, die zeigen sollen, dass die radikal-islamische Hamas im Keller des Rantisi-Kinderkrankenhauses Waffen gelagert und dort offenbar auch Geiseln festgehalten hat. Die Truppen hätten im Keller der Klinik eine Kommandozentrale mit einem Waffenarsenal gefunden, in dem Granaten und andere Sprengstoffe von Hamas-Kämpfern gelagert worden seien. "Und wir haben auch Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass die Hamas hier Geiseln hält. Dies wird derzeit von uns untersucht. Aber wir haben auch Informationen, die dies bestätigen", ergänzt Hagari. Auf Aufnahmen sind rudimentäre Wohnräumen zu sehen, darunter eine kleine Küche, sowie ein nahe gelegener Tunnelschacht, der nach Hagaris Angaben zum Haus eines hochrangigen Hamas-Marinekommandeurs führte. "Die Hamas hat dieses gesamte Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und führt von diesem Krankenhaus aus ihren Krieg gegen die Israelis".

+++ 23:26 Biden: "Das Schifa-Krankenhaus muss geschützt werden" +++
US-Präsident Joe Biden ruft Israel dazu auf, im Kampf gegen die radikalislamische Hamas Rücksicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zu nehmen. "Das Krankenhaus muss geschützt werden", sagt Biden zu Journalisten im Weißen Haus. "Es ist meine Hoffnung und Erwartung, dass es mit Blick auf das Krankenhaus weniger intrusive Handlungen gibt." Die USA stünden mit Israel deswegen in Kontakt.

+++ 22:52 Washington: Haben kaum Informationen über US-Geiseln +++
Die Vereinigten Staaten haben nur wenig gesicherte Informationen über die Lage von US-Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Sowohl zu den Aufenthaltsorten der Geiseln als auch zu deren Zustand haben wir nur begrenzte Einsichten", sagt der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, in Washington. Es seien neun Menschen mit US-Pass und eine Person mit einer US-Green-Card-Aufenthaltsgenehmigung in der Gewalt der Geiselnehmer. "Ich kann ihnen nicht in die Augen schauen und sagen, wie viele dieser Geiseln noch am Leben sind", sagt Sullivan. Den USA lägen aber Informationen vor, wonach eine gewisse Anzahl der Geiseln am Leben seien und möglicherweise Bestandteil von Verhandlungen zur Freilassung werden könnten. Wie viele das genau sein könnten, sei unklar.

+++ 22:13 US-Beamter: Hamas-Kommandozentrale unter dem Schifa-Krankenhaus +++
Ein US-Beamter mit Verbindungen zu den Geheimdiensten bestätigt einem CNN-Bericht zufolge Israels Behauptung, die Terrororganisation Hamas verstecke unter dem Schifa-Krankenhaus in der Nähe der Frontlinie im Gazastreifen eine Kommandozentrale. Vor rund drei Wochen legte die Armee nach eigenen Angaben Geheimdienstinformationen vor. Satellitenaufnahmen sowie eine Audioaufnahme sollen die Existenz des Hamas-Lagers dokumentieren. Unabhängig waren die Informationen jedoch nicht zu überprüfen. Die Hamas sowie Personal des Krankenhauses dementieren die Anschuldigung. Israelischen Medienberichten zufolge könnte sich zudem in dem mutmaßlichen Tunnelsystem unter der Klinik ein Teil der von der Hamas verschleppten rund 240 Geiseln befinden. Offiziell äußerte sich bislang kein israelischer Vertreter zu der Vermutung.

+++ 21:42 Hamas: Bereit, bis zu 70 Geiseln freizulassen +++
Der bewaffnete Flügel der radikal-islamischen Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, im Gegenzug für eine fünftägige Waffenruhe bis zu 70 im Gazastreifen festgehaltene Frauen und Kinder freizulassen. "Der Waffenstillstand sollte eine vollständige Feuerpause und die Zulassung von Hilfsgütern und humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen beinhalten", sagt Abu Ubaida, der Sprecher der Kassam-Brigaden in einer Audioaufnahme, die auf dem Telegram-Kanal der Gruppe veröffentlicht wurde. Er beschuldigte zudem Israel, den Preis für das Abkommen "hinauszuzögern und sich zu drücken".

+++ 21:10 Israelische Soldaten nehmen Parlamentsgebäude in Gaza ein +++
Israelische Truppen haben offenbar das Parlamentsgebäude in der Stadt Gaza eingenommen. In sozialen Medien kursiert ein Foto, das Soldaten der Infanterieeinheit Golani mit israelischen Flaggen in dem Sitzungssaal des Legislativrats im Viertel Rimal zeigt. Die islamistische Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Seit der Machtübernahme gab es de facto zwei getrennte Regierungen - eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr. Der Legislativrat tagte seit Machtübernahme der Hamas in Gaza im Juni 2007 nicht mehr. Ende 2018 hat Abbas ihn für aufgelöst erklärt. Das Parlamentsgebäude in Gaza wurde nur noch von Hamas-Abgeordneten genutzt.

+++ 20:53 UN: Wir können ab morgen keine Hilfslaster entladen +++
Der Treibstoffmangel im Gazastreifen könnte den Vereinten Nationen zufolge in den kommenden Tagen auch die Lieferung von humanitärer Hilfe empfindlich stören. "Die Lastwagen, die ab morgen ankommen, können wir einfach nicht entladen, weil uns der Treibstoff für den Gabelstapler fehlt", sagt der örtliche Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha, Andrea De Domenico. Außerdem gebe es nicht genug Sprit für die Transporter, die die Hilfen - darunter Nahrung, Wasser und Medikamente - weiterverteilen.

+++ 20:14 SPD-Außenpolitiker Roth: Erdogans Aussagen "völlig unakzeptabel" +++
Vor dem Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten weist der SPD-Außenpolitiker Michael Roth Aussagen von Recep Tayyip Erdogan zum Gaza-Krieg mit scharfen Worten zurück. "Seine jüngsten Attacken, die das Existenzrecht Israels in Zweifel ziehen, und seine Sympathiebekundungen gegenüber der Hamas" seien "völlig inakzeptabel", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags vor Journalisten in Berlin. Erdogan hatte Israel als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Die Hamas bezeichnete er nach dem Massaker in Israel als "Befreiungsgruppe".

Roth sagt, Erdogan füge der Türkei, die in "guten Zeiten" eine "ganz wichtige Brückenfunktion" zwischen dem Nahen Osten und Europa ausgeübt habe, "schweren Schaden" zu. Als Vermittler und Brückenbauer könne er nicht mehr auftreten. Um die Bemühungen um Frieden und Deeskalation im Nahen Osten voranzubringen, sei es aber "gerade jetzt" wichtig, auch "mit denjenigen zu sprechen, die bislang ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden sind", sagt Roth mit Blick auf Erdogan. Daher sei er für das Treffen mit Erdogan. "Ich bin für die Gespräche, weil es nichts bringt, nur übereinander zu reden, sondern man muss auch miteinander sprechen", sagte Roth.

+++ 19:40 Israels Verteidigungsminister: Hamas hat "Kontrolle in Gaza verloren" +++
Die Hamas hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant "die Kontrolle" im Gazastreifen verloren. Die Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte, sagt Gallant in einem von israelischen Fernsehsendern ausgestrahlten Video. Die Zivilbevölkerung habe "kein Vertrauen mehr in die Regierung" der Hamas im Gazastreifen. Am Vortag teilte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit, Hamas-Terroristen hätten im Norden des Gazastreifens "keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken". Auch das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Hamas kontrolliere den Norden nicht mehr.

+++ 19:24 UN-Flaggen auf halbmast für 101 getötete Mitarbeiter in Gaza +++
Zum Gedenken an die 101 bisher getöteten UN-Mitarbeiter im Gaza-Krieg sind die Flaggen vieler Büros der Vereinten Nationen rund um die Welt auf halbmast gesetzt worden. Nie zuvor seien so viele UN-Mitarbeiter in solch kurzer Zeit getötet worden, sagte Tatjana Walowaja, die Generaldirektorin des Genfer UN-Büros. Die Toten arbeiteten für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, wie die Organisation mitteilte. UN-Vertretungen unter anderem im Nahen Osten, in Europa und Afrika sowie in Asien verbreiteten in sozialen Medien Fotos von Flaggen auf halbmast. In Genf, dem Sitz von UN-Organisationen für Nothilfe, Gesundheit, Menschenrechte und Flüchtlinge, versammelten sich zahlreiche Mitarbeiter zu einer Schweigeminute, "um unseren tapferen Kollegen die Ehre zu erweisen, die ihr Leben im Dienst der UN-Flagge geopfert haben", sagte Walowaja.

+++ 18:56 Scholz: Zwei-Staaten-Lösung nur ohne Hamas möglich +++
Bundeskanzler Scholz unterstreicht, dass eine Zwei-Staaten-Lösung für Palästinenser und Israelis nur ohne die radikal-islamische Hamas möglich sein wird. Diese Organisation sei nicht die Grundlage für ein Zwei-Staaten-Modell, betont Scholz bei einer Veranstaltung der Gewerkschaft NGG in Bremen. "Das ist eine Terrororganisation, und sie muss bekämpft werden", fügt er hinzu. Hintergrund ist die Frage, wie der Gazastreifen, den die Hamas bisher unter ihrer Kontrolle hat, künftig regiert werden soll.

+++ 18:36 Terror-Verharmlosung: Bund stoppt Hilfe für palästinensische NGO +++
Das deutsche Entwicklungshilfeministerium stellt die Zusammenarbeit mit der palästinensischen Organisation Al-Haq ein. "Äußerungen nicht-staatlicher Organisationen aus den Palästinensischen Gebieten, die völlig einseitig Israel verurteilen sowie das Recht auf bewaffneten Kampf gegen Israel betonen, werden von der Bundesregierung aufs Schärfste zurückgewiesen", sagt eine Sprecherin des Ministeriums von Svenja Schulze der "Welt". Al-Haq ist der Zeitung zufolge seit vielen Jahren Partner deutscher Hilfsorganisationen, die wiederum aus Steuergeldern des Entwicklungsministeriums finanziert werden. Laut "Welt" rechtfertigte die palästinensische Organisation den Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober als "Operation", die "als Reaktion auf die eskalierenden israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk durchgeführt" worden sei. Auch die evangelische Hilfsorganisation "Brot für die Welt" beendet laut "Welt" aus ähnlichen Gründen die Kooperation. Al-Haq sei Partner verschiedener deutscher Hilfsorganisationen.

+++ 18:18 Hunderte Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass reisen aus Gaza aus +++
Aus dem Gazastreifen sind erneut Hunderte Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass ausgereist. 525 von ihnen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, teilt der Kontrollpunkt auf palästinensischer Seite mit. Laut einer Liste der Ausreisenden waren darunter Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass unter anderem aus Spanien, den Niederlanden, Schweden, USA, Marokko, Jordanien und Russland. Zudem seien eine kleine Zahl an Verletzten und ein Patient in ärztlicher Behandlung sowie deren Begleitpersonen nach Ägypten ausgereist.

+++ 17:56 Israel: 21 Terroristen am Al-Kuds-Krankenhaus getötet +++
Bei Kämpfen am Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach israelischen Armeeangaben 21 Terroristen getötet worden. Israelische Soldaten seien von Terroristen mit zwei Panzerfäusten und kleineren Waffen aus dem Eingangsbereich des Krankenhauses in der Stadt Gaza beschossen worden, teilt die Armee mit. Die Angreifer hätten sich unter eine Gruppe von Zivilisten gemischt. Die Soldaten hätten zurückgeschossen und seien auch durch die Luftwaffe unterstützt worden, heißt es. Weitere Terroristen seien aus angrenzenden Gebäuden gekommen, hätten sich ebenfalls unter Zivilisten gemischt und die Soldaten beschossen. Die Angreifer mit den Panzerfäusten hätten sich nach dem Beschuss wieder in dem Krankenhaus versteckt. Während des Gefechtes seien etwa 21 Terroristen getötet worden. Die israelische Armee habe keine Verluste erlitten. Ein Panzer sei beschädigt worden. "Dieser Vorfall ist ein weiteres Beispiel für den anhaltenden Missbrauch der Hamas von zivilen Strukturen, inklusive Krankenhäusern, um Angriffe auszuführen", teilt die Armee mit.

+++ 17:31 Frankreich fordert langfristige Kampfpause +++
Die französische Außenministerin Catherine Colonna kritisiert die Situation im Gazastreifen als unhaltbar und fordert eine langfristige Kampfpause. "Es gibt zu viele zivile Opfer. So kann es nicht weitergehen", sagt Colonna bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. Die humanitäre Lage in Gaza müsse schnell verbessert werden. Die Forderungen Frankreichs gehen damit deutlich über die der EU hinaus. In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich die 27 Mitgliedstaaten am Sonntag nur darauf verständigen können, Forderungen nach Feuerpausen zu wiederholen. Mit der Verwendung des Wortes im Plural soll nach Auffassung von Ländern wie Deutschland deutlich gemacht werden, dass die Pausen zeitlich begrenzt sein können und Israel im Anschluss weiter das Recht hat, gegen die Hamas vorzugehen. Frankreich plädiere für eine langfristige, dauerhafte Kampfpause, damit mehr humanitäre Hilfsgüter in Gaza ankommen könnten, sagt hingegen Colonna.

+++ 17:10 UN-Hilfswerk: Humanitärer Einsatz wird binnen 48 Stunden eingestellt +++
Im Gazastreifen droht nach Angaben des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wegen Treibstoffmangels binnen zwei Tagen ein Zusammenbruch der humanitären Versorgung der Bevölkerung. Da kein Treibstoff in das Palästinensergebiet geliefert werden könne, müsse "der humanitäre Einsatz binnen 48 Stunden eingestellt werden", warnt der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, im Onlinedienst X. Am Morgen hätten zwei Subunternehmen für die Trinkwasserversorgung ihre Arbeit mangels Treibstoff einstellen müssen, erklärte White. Damit hätten 200.000 Menschen kein Trinkwasser mehr.

+++ 16:37 Männergruppe singt "Es gibt kein Israel" und verprügelt Bahn-Fahrgäste in NRW +++
Nach Gesängen mit mutmaßlich volksverhetzendem Charakter und einer gewalttätigen Auseinandersetzung während einer Zugfahrt ermittelt der Staatsschutz der Dortmunder Polizei. In der Nacht zum Sonntag sollen fünf Männer in einer Regionalbahn von Soest nach Werl "es gibt kein Israel" und "Pro Palästina" gesungen haben, berichtet die Polizei. Ein 24-Jähriger habe sie gebeten, damit aufzuhören. Es sei zum Streit gekommen, der junge Mann aus Münster habe mehrere Faustschläge ins Gesicht bekommen. Zwei weitere junge Männer eilten dem Opfer zur Hilfe und wurden ebenfalls mit Fäusten und Tritten malträtiert. Die fünf bislang unbekannten Beschuldigten stiegen in Werl aus und flüchteten in verschiedene Richtungen. Im Rahmen einer Fahndung sei ein mutmaßlicher Täter festgenommen worden, ein 18-jähriger Syrer mit Wohnsitz in Werl. Nun würden für die weitere Fahndung Videoaufzeichnungen aus dem Zug ausgewertet, berichtet die Polizei.

+++ 16:05 Thiele erklärt: So rückt Israel gegen die Tunnel-Zentrale der Hamas vor +++
Israels Streitkräfte kreisen weiter Hamas-Terroristen im Gazastreifen ein und rücken auf die Hamas-Zentrale unter dem Al-Shifa-Krankenhaus vor. Für die Zivilisten droht die Situation weiter aus dem Ruder zu laufen. Für Israel kommt die Gefahr gegenwärtig eher aus dem Ausland, wie Militärexperte Ralph Thiele erklärt.

+++ 15:56 Jordaniens König gegen israelische Besetzung des Gazastreifens +++
Jordaniens König Abdullah lehnt staatlichen Medien zufolge eine israelische Besetzung von Teilen des Gazastreifens ab. Auch sei er dagegen, dass Israel Sicherheitszonen in dem Gebiet einrichte. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern könne nicht militärisch gelöst werden, erklärt er laut staatlichen Medien bei einem Treffen mit führenden Politikern.

+++ 15:34 Wagenknecht schlägt Nahost-Friedenskonferenz vor +++
Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht fordert die Bundesregierung auf, gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien zu einer Nahost-Friedenskonferenz einzuladen. "Natürlich hat Israel das Recht zur Selbstverteidigung, aber das Völkerrecht muss gelten", erklärt Wagenknecht in Berlin. "Ein Krieg gegen mehr als zwei Millionen Menschen ohne faktische Möglichkeit zur Flucht ist nicht verhältnismäßig und riskiert einen Flächenbrand." Sie wirft Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock vor, dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "faktisch einen Blankoscheck für eine fortgesetzte Zerstörung Gazas" auszustellen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe hingegen ein Ende der "maßlosen Bombardierung von Gaza" angemahnt.

+++ 15:05 Grünen-Chefin Lang: Thunberg hat sich diskreditiert +++
Grünen-Co-Parteichefin Ricarda Lang kritisiert pro-palästinensische Äußerungen der Klimaaktivistin Greta Thunberg bei einer Demonstration in Amsterdam. "Greta Thunberg missbraucht an dieser Stelle das absolut notwendige und richtige Anliegen des Klimaschutzes für eine einseitige Position zum Israel-Palästina-Konflikt, bei der sie die Täter nicht benennt, bei der sie keine Verurteilung der absoluten Gräueltaten der Hamas vornimmt, (...) und bei der sie das Existenzrecht Israels zur Seite wischt", sagt Lang vor Journalisten. "Tatsächlich hat sie sich als Gesicht der Klimabewegung durch diese Aussagen diskreditiert." Thunberg hatte bei der Demo unter anderem skandiert "No climate justice on occupied land" ("Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land). Sie spielte damit offenkundig auf die palästinensischen Gebiete an.

+++ 14:57 EU-Chefdiplomat Borrell reist nach Israel und Palästina +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigt neue Bemühungen um eine Entspannung der Lage im Nahost-Konflikt an. "Ich werde diese Woche nach Israel, Palästina, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Jordanien reisen", teilt der Spanier am Rande eines EU-Außenministertreffens mit. Bei Treffen mit Spitzenpolitikern aus der Region wolle er unter anderem über humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sowie über eine politische Lösung der Krise sprechen. "Wir brauchen einen politischen Horizont mit Blick auf die Zwei-Staaten-Lösung", erklärt er. "Dies kann nur durch Dialog erreicht werden." Die Reise Borrells nach Israel wird die erste seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sein. Der Spanier ist in dem Land, aber auch innerhalb der EU, umstritten, weil er vergleichsweise deutlich Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen übt und einen stärkeren Schutz der dortigen Zivilbevölkerung fordert.

+++ 14:28 Militärexperte: Reihenfolge von Israels Zielen ist völlig klar +++
Israel geht nach der Terrorattacke vom 7. Oktober mit großer Härte gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Dabei ist laut Oberst a.D. Wolfgang Richter die Reihenfolge der Prioritäten für Israel klar geregelt. Das ist laut dem Militärexperten nicht die einzige schlechte Nachricht für die Zivilisten vor Ort.

+++ 14:01 IDF findet Hamas-Waffenlager unter Wasser +++
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei Unterwasserdurchsuchungen durch ihre Marine "Dutzende von Waffen und militärischen Geräten" gefunden. "Während der von der Einheit für Unterwassereinsätze durchgeführten Durchsuchungen wurde eine große Anzahl von Waffen gefunden, die von der Terrororganisation Hamas bei ihren Versuchen, israelisches Gebiet zu infiltrieren, verwendet werden", heißt es in einer Erklärung der IDF auf Telegram. "Unter den Waffen und militärischen Geräten befanden sich Sprengkörper, Sprengstoffgürtel, Munition, Schlauchboote und mehr." Die IDF teilte zu ihrer Erklärung ein Video, das sich auch auf X verbreitet. Es soll die Einheit bei der Suche nach den Waffen unter Wasser zeigen.

+++ 13:45 Regierungssprecher: Erdogan-Besuch wird herausfordernd +++
Die Bundesregierung betont die Bedeutung des geplanten Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan trotz der Meinungsverschiedenheiten beim Thema Israel. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, dass der für Freitag geplante Besuch angesichts der aktuellen Umstände "auch herausfordernd" sein werde. Die Türkei sei aber in vielen Bereichen ein wichtiger Gesprächspartner. "Es gibt auch unbequeme Partner, mit denen man sprechen muss", sagte Hebestreit auf der Regierungspressekonferenz. "Wenn wir uns nur darauf zurückziehen, mit denjenigen zu sprechen, mit denen wir übereinstimmen in unseren Werten und Einschätzungen, haben wir relativ viele freie Tage und bringen auch nicht wirklich etwas voran." Die Position des Bundeskanzlers und der Bundesregierung sei mit Blick auf Israel "felsenfest und klar". Scholz werde seine Position im Gespräch mit Erdogan sehr deutlich machen. Hebestreit sagte, er sei zuversichtlich, dass der Bundeskanzler die richtigen Worte finde.

+++ 13:30 IDF: Haben bereits 300 Hamas-Tunnelschächte getroffen +++
Die israelischen Verteidigungskräfte geben an, in der aktuellen Militäroperation im Gazastreifen bereits 4300 Angriffe durchgeführt zu haben. In einer Erklärung auf Telegram heißt es, es wurden "etwa 300 Tunnelschächte" und "etwa 3000 terroristische Infrastrukturen" getroffen. Darunter seien mehr als 100 mit Sprengstoff präparierte Gebäude sowie "Hunderte von Hamas-Kommando- und Kontrollzentren" und "Hunderte Abschussrampen von Panzerabwehrraketen" gewesen.

+++ 13:09 Palästinensisches Roter Halbmond: Evakuierung von Al-Kuds-Klinik gescheitert +++
Die Palästinensische Rothalbmond-Gesellschaft berichtet auf X von einem gescheiterten Versuch, die Al-Kuds-Klinik in Gaza-Stadt zu evakuieren. Demnach habe ein Evakuierungskonvoi, der vom Internationalen Roten Kreuz begleitet wurde, versucht, die Klinik von Khan Younis aus zu erreichen. "Der Konvoi war aufgrund der gefährlichen Bedingungen in der Gegend von Tal al-Hawa, wo sich das Krankenhaus befindet, gezwungen umzukehren, da der Beschuss weiter anhält." Das medizinische Personal sowie die Patienten und ihre Begleiter seien im Krankenhaus "ohne Nahrung, Wasser oder Strom" eingeschlossen.

+++ 12:46 IDF meldet erneute Öffnung von Evakuierungskorridoren +++
Die israelischen Verteidigungskräfte haben auf Twitter die erneute Öffnung von Evakuierungskorridoren bekannt gegeben. Demnach werde der Korridor über die Salah Al-Sin-Route noch bis 16 Uhr geöffnet bleiben. Zudem verkündet die IDF eine "taktische Pause der Militäroperation zu humanitären Zwecken" in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens noch bis 14 Uhr. Palästinenser, die von der Hamas am Verlassen des Nordens gehindert werden, können sich der IDF zufolge unter einer Telefonnummer oder über Telegram bei der israelischen Armee melden.

+++ 12:21 Fernsehreporter: "Niemand traut sich, das Krankenhaus zu verlassen" +++
Laut einem Reporter des arabischen Fernsehsenders Al Arabiya ist es für die Zivilisten im Schifa-Krankenhaus kaum möglich, die heftig umkämpfte Klinik zu verlassen. "Niemand kann sich bewegen oder traut sich, das Krankenhaus zu verlassen, das Personal hier weiß von vielen Angriffen, die um das Krankenhaus herum stattfinden", sagte Khader al Zaanoun dem US-Sender CNN. "Wir sehen Rauch von diesen Angriffen aufsteigen und wir wissen, dass sich Menschen in einigen dieser Gebäude befinden, aber Krankenwagen kommen nicht aus dem Krankenhaus heraus, weil in den letzten Tagen ein Krankenwagen auf seinem Weg aus dem Krankenhaus heraus getroffen wurde." Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. Die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) erklärten zuvor, dass es einen Korridor östlich der Klinik gebe, der von Zivilisten und Krankenwagen zum Verlassen genutzt werden könne. "Am östlichen Ausgang des Krankenhauses befindet sich eine Straße, und wir haben die Menschen ermutigt, das Krankenhaus zu verlassen", betonte Mark Regev, der Chefberater des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu gegenüber "Sky News".

+++ 12:05 Noch rund 400 Deutsche in Palästinenser-Gebieten +++
In den Palästinenser-Gebieten Gazastreifen und Westjordanland halten sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch knapp 400 Deutsche auf, die sich auf der Krisenvorsorgeliste der Bundesregierung registriert haben. Mehr als 290 deutsche Staatsangehörige einschließlich ihrer Familienmitglieder hätten bisher aus dem umkämpften Gazastreifen ausreisen können, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

+++ 11:40 UN meldet israelischen Angriff auf Gästehaus in Rafah +++
Die UN-Flüchtlingsmission in Palästina hat gemeldet, dass eines ihrer Gebäude in Rafah von der israelischen Marine beschossen wurde. "Gestern wurde ein UNRWA-Gästehaus in Rafah, im Süden des Gazastreifens, durch Angriffe der israelischen Marine erheblich beschädigt. Die in Rafah anwesenden internationalen UN-Mitarbeiter hatten das Gebäude 90 Minuten vor dem Angriff verlassen", schreibt die Organisation. Verletzte gab es demnach keine, das Haus sei jedoch schwer beschädigt worden. "Dieser jüngste Angriff ist ein weiteres Indiz dafür, dass es in Gaza nirgendwo sicher ist. Nicht im Norden, nicht in den mittleren Gebieten und nicht im Süden. Die Missachtung des Schutzes der zivilen Infrastruktur, einschließlich UN-Einrichtungen, Krankenhäusern, Schulen, Unterkünften und Gotteshäusern, zeigt das Ausmaß des Grauens, das die Zivilbevölkerung im Gazastreifen tagtäglich erlebt", erklärte der Generalkommissar des UNRWA, Philippe Lazzarini.

+++ 11:12 Raketenalarm im Süden Israels +++
Nach einer zwölfstündigen Pause feuert die Hamas erneut Raketen auf den Süden Israels. Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, teilt die Armee auf Telegram mit. So etwa in der südisraelischen Stadt Sderot und in Städten an der Grenze zum Gazastreifen. Laut israelischem Rettungsdienst gibt es bisher keine Berichte über Verletzte. Die Bewohner von acht israelischen Städten in Obergaliläa wurden zudem von der IDF angewiesen, sich in geschützte Bereiche zu begeben, wie "Haaretz" berichtet. Alle Straßen in dem Gebiet wurden für den Verkehr gesperrt.

+++ 10:52 Israel meldet Feuergefechte mit Truppen im Libanon +++
Israelischen Angaben zufolge ist es erneut zu einem Feuergefecht zwischen Israel und den antiisraelischen Kräften im Libanon gekommen. Dies teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari auf X, ehemals Twitter, mit. Demnach sei in der Region Galiläa Alarm ausgelöst worden. Zudem seien zwei in Israel eingeschlagene Mörsergranaten aus dem Libanon entdeckt worden. Opfer gab es demnach keine. "Die Artillerie der IDF beschießt die Abschussstellen", heißt es in einer Erklärung. Zudem sei in der Nacht eine bewaffnete Terrorzelle auf libanesischem Gebiet in der Gegend von Birnit angegriffen und getroffen worden.

+++ 10:25 Baerbock: "Die Gräben scheinen tiefer zu werden" +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zeichnet nach ihrer jüngsten Reise in den Nahen Osten ein düsteres Bild der Lage in der Region. "Die Gräben scheinen tiefer zu werden", sagt Baerbock vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel. Die bittere Realität sei, dass die Diplomatie "nur in kleinsten Schritten" vorankomme. Ziel sei nach wie vor, dass Israelis und Palästinenser in Sicherheit und Frieden leben könnten, betont die Ministerin. Kurzfristig brauche es aber "humanitäre Pausen" der Kämpfe im Gazastreifen, um die Menschen versorgen zu können. Zugleich müsse die Sicherheit Israels gewährleistet sein.

+++ 10:00 Bei Angriff auf US-Armee: Washington kündigt weitere Gegenschläge an +++
Dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zufolge sind weitere Schläge der US-Streitkräfte gegen mit dem Iran verbündete Gruppen möglich, wenn die Angriffe gegen die US-Armee im Irak und in Syrien nicht aufhören. "Diese Angriffe müssen aufhören, und wenn sie nicht aufhören, dann werden wir nicht zögern, das Nötige zu tun, um die Truppen zu schützen", sagte Austin auf einer Pressekonferenz in Seoul. Die jüngsten Luftangriffe in Ostsyrien zielten demnach auf Einrichtungen, den Iranischen Revolutionsgarden und verwandten Gruppen genutzt werden. "Diese Angriffe zielen darauf ab, die Handlungsfreiheit dieser Gruppen, die direkt für Angriffe auf die US-Streitkräfte im Irak und in Syrien verantwortlich sind, zu stören und einzuschränken", fügte Austin hinzu.

+++ 09:40 Hofreiter: Hamas will Geschichte vom "bösen Israel" aufrechterhalten +++
Vorsitzende des Europaausschusses im Deutschen Bundestag, Anton Hofreiter, fordert mehr Druck auf die Hamas. Die Terrororganisation sei hauptverantwortlich für die aktuelle Lage, daher müsse man den Druck auf sie erhöhen. Im RTL/ntv Frühstart sagt Hofreiter: "Die Hamas will bewusst viele tote palästinensische Zivilisten erzeugen, um die Geschichte vom 'bösen Israel' aufrechtzuerhalten." Daher bräuchte es jetzt auch vermehrt humanitäre Feuerpausen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu evakuieren. Auch die Menschen im Schifa-Krankenhaus müssten schnell evakuiert werden - sofern dies logistisch möglich sei, so Hofreiter.

+++ 09:21 So könnte der Geisel-Deal mit der Hamas aussehen +++

Seit mittlerweile 37 Tagen harren die Geiseln in der Gefangenschaft der Hamas aus. Nun wird ein neuer Deal diskutiert, berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald. Demnach stünde die Freilassung der Geiseln unter bestimmten Bedingungen zur Debatte. Dazu würde auch eine fünftägige Waffenruhe gehören.

+++ 09:00 EU verurteilt Einsatz menschlicher Schutzschilde durch die Hamas +++
Die Europäische Union hat den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als Schutzschilde durch die islamistische Hamas im Gaza-Krieg verurteilt. "Zivilisten muss erlaubt werden, das Kampfgebiet zu verlassen", heißt es in einer Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Namen der EU. Die Kämpfe hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Krankenhäuser und forderten "einen schrecklichen Tribut von Zivilisten und medizinischem Personal". "Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas", heißt es in der Erklärung. Das humanitäre Völkerrecht sehe vor, dass Krankenhäuser, die medizinische Versorgung und die Zivilisten in den Krankenhäusern geschützt werden müssten. Die Einrichtungen müssten sofort mit dem nötigsten medizinischen Material versorgt und Patienten, die dringend medizinische Versorgung benötigten, müssten sicher evakuiert werden.

+++ 08:35 Israels Regierung sperrt arabischen Fernsehsender +++
Der israelische Kommunikationsminister, Shlomo Karhi, hat die Blockade des der Hisbollah nahestehenden arabischen Fernsehsenders Al Mayadeen angeordnet. Dies berichtet die Nachrichtenseite Haaretz. Demnach erfolgte die Anordnung nach einem Beschluss des israelischen Kabinetts. Alle Redaktionsbüros des Fernsehsenders im Westjordanland werden geschlossen.

+++ 08:11 IDF findet Waffenlager in Kinderzimmer von Islamisten-Haus +++
Israelische Soldaten haben nach eigenen Angaben das Haus eines hochrangigen Führers des Islamischen Dschihad in Gaza durchsucht und im Kinderzimmer ein Waffenlager entdeckt. Dies erklärte die IDF auf Telegram. Demnach führte die Armee Razzien in den Außenbezirken des Al-Schati-Viertels in Gaza-Stadt durch, um terroristische Infrastrukturen ausfindig zu machen, die in zivilen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten und Moscheen gelagert sind. Demnach gelang es den Truppen, "zahlreiche Sprengsätze und brennbare Materialien" in einer Moschee ausfindig zu machen und "Dutzende von Waffen, militärische Ausrüstung und Einsatzpläne" zu beschlagnahmen. "Bei einer weiteren Aktion in der Gegend von Beit Hanoun fanden die IDF-Truppen einen Tunnelschacht, geheimdienstliches Material der Terrororganisation und Waffen", heißt es weiter.

+++ 07:38 IDF: Treibstoff vor Schifa-Klinik noch immer unberührt +++
Den Israelischen Streitkräften zufolge stehen die an das Schifa-Krankenhaus gelieferten 300 Liter Treibstoff noch immer unberührt vor der Klinik. Das berichteten die israelischen Streitkräfte jüngst auf Twitter. "Unsere Truppen riskierten ihr Leben, um 300 Liter Treibstoff für dringende medizinische Zwecke an das Shifa-Krankenhaus zu liefern." Demnach habe die Hamas der Klinik die Annahme des Treibstoffs verboten. "Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza warnt seit Wochen, dass den Krankenhäusern der Treibstoff ausgeht. Warum sollte das Krankenhaus dann daran gehindert werden, diesen zu erhalten?", schreibt die Armee weiter. Der Direktor der Klinik, Mohammad Abu Salamia, sagte zuvor, die Menge an Treibstoff würde "keine Viertelstunde" für den Betrieb der Generatoren reichen.

+++ 07:20 USA fordern Israel auf, Kämpfe nahe Kliniken zu vermeiden +++
Die US-Regierung hat Israel aufgefordert, Kämpfe in der Nähe von Kliniken zu vermeiden. "Die Vereinigten Staaten wollen keine Gefechte in Krankenhäusern, in denen unschuldige Menschen und Patienten, die medizinische Versorgung erhalten, zwischen die Fronten geraten", betonte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, gegenüber dem Sender CBS. Er fügte hinzu, dass die USA in dieser Sache in "aktivem Austausch" mit den israelischen Streitkräften stehen. Gleichzeitig bestätigte auch Sullivan die Einschätzung Israels, dass die Kliniken im Gazastreifen von der Hamas genutzt werden. "Ohne uns mit nachrichtendienstlichen Informationen zu befassen, können wir einfach auf die Berichte aus offener Quelle schauen, dass die Hamas Krankenhäuser nutzt, so wie sie viele andere zivile Einrichtungen nutzt, für Kommando und Kontrolle, für die Lagerung von Waffen, um ihre Kämpfer unterzubringen. Und das ist ein Verstoß gegen die Kriegsgesetze".

+++ 07:00 Klinikdirektor in Gaza: Wickeln Frühchen in Folie, um sie zu wärmen +++
Da die Schifa-Klinik im Gazastreifen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht mehr funktionsfähig ist, sind die Frühgeborenen aus den Inkubatoren geholt worden. Dies sagte Mohammad Abu Salamia, der Direktor der medizinischen Einrichtung laut CNN gegenüber "Al-Araby TV". Das verbliebene Personal versuche nun, sie am Leben zu halten. "Ich war vor einer Weile bei ihnen. Wir wickeln sie in Folie und stellen heißes Wasser neben sie, um sie zu wärmen", erklärte Abu Salamia. Dem Arzt zufolge seien in den vergangenen Tagen mehrere Kinder auf der Kinderstation gestorben. "Die Operationssäle sind völlig außer Betrieb, und jetzt kommen die Verwundeten zu uns, und wir können ihnen nichts anderes geben als erste Hilfe", fügte Abu Salmiya zu. "Wer operiert werden muss, stirbt, und wir können nichts für ihn tun."

+++ 06:30 Washington: US-amerikanisches Kleinkind unter Geiseln - Eltern bei Terrorangriff getötet +++
Unter den Geiseln im Gazastreifen befindet sich Washington zufolge auch ein dreijähriges Kleinkind mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Dies geht aus einem Bericht über das Telefonat von US-Präsident Joe Biden und dem Emir von Katar hervor, wie CNN berichtet. Demnach wurden die Eltern des kleinen Kindes bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober getötet. "Die beiden Staatsoberhäupter waren sich einig, dass alle Geiseln ohne weitere Verzögerung freigelassen werden müssen", so das Weiße Haus in einem Bericht über das Telefonat.

+++ 06:11 Bundestagsabgeordnete: Scholz muss Erdogan wieder ausladen +++
Der bevorstehende Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sorgt für Kritik im Bundestag. Die Außenexpertin Sevim Dagdelen aus dem "Bündnis Sahra Wagenknecht" fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, den Präsidenten wieder auszuladen. "Erdogans Besuch und Empfang in Deutschland kommen zur Unzeit", sagt die Bundestagsabgeordnete. Die Bundesregierung dürfe "Erdogan nicht den Roten Teppich ausrollen, während der türkische Staatschef die Terrororganisation Hamas schönredet und Israel das Existenzrecht abspricht", sagte Dagdelen. Der "militante Islamismus" dürfe nicht "aus falsch verstandener Rücksicht hofiert werden", sagt sie.

+++ 05:40 Zwei israelische Soldaten in Gaza gefallen +++
Die israelische Armee gibt den Tod von zwei Soldaten der Kommando-Brigade bekannt, die gestern bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen ums Leben gekommen sind. Damit erhöht sich die Zahl getöteter israelischer Soldaten seit Beginn der Kämpfe in Gaza auf 44.

+++ 04:50 WHO: Lage in Schifa-Klinik verheerend +++
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat es nach Angaben ihres Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus geschafft, Kontakt zu Mitarbeitern des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt wieder herzustellen. Die Lage sei verheerend und gefährlich, erklärt er auf X. Der ständige Beschuss und die Bombardierungen in der Region hätten die ohnehin schon kritischen Umstände noch verschlimmert. Die Zahl der Todesfälle unter den Patienten sei erheblich gestiegen. Die Klinik funktioniere als Krankenhaus nicht mehr. "Die Welt darf nicht stillschweigend zusehen, wie sich Krankenhäuser, die eigentlich sichere Zufluchtsorte sein sollten, in Schauplätze des Todes, der Verwüstung und der Verzweiflung verwandeln." Der WHO-Chef fordert eine sofortige Feuerpause.

+++ 03:01 Evakuierungen über Rafah laufen weiter +++
Die Evakuierungen über den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten werden fortgesetzt. Wie die neuseeländische Regierung mitteilt, haben elf Neuseeländer den Gazastreifen über Rafah nach Ägypten verlassen können. Die Grenzbehörde des Gazastreifens hatte am Sonntag den Übergang für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet, nachdem er am Freitag geschlossen worden war. Der Grenzübergang nach Ägypten ist der einzige, der nicht unter israelischer Kontrolle steht.

+++ 02:00 Gesetzentwurf der Union: Antisemitische Straftat soll zu Ausweisung führen +++
Eine antisemitische Straftat soll künftig nach dem Willen der Union im Bundestag in der Regel eine Ausweisung des Täters aus Deutschland nach sich ziehen. Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" will die CDU/CSU-Fraktion in dieser Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einbringen. Eine Verurteilung wegen einer antisemitischen Straftat soll "zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten und zur Nichterteilung bzw. zum Verlust eines humanitären Schutzes in Deutschland" führen, so der Unionsantrag.

+++ 01:30 USA bombardieren Ziele in Syrien +++
Die USA haben nach eigenen Angaben erneut Stellungen pro-iranischer Gruppen in Syrien bombardiert. Ziel der Angriffe im Osten Syriens seien zwei Einrichtungen gewesen, die von den iranischen Revolutionsgarden und mit Teheran verbündeten Gruppen genutzt würden, teilt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit. Es habe sich um ein militärisches Ausbildungszentrum und einen Unterschlupf gehandelt. Die Angriffe seien als Reaktion auf die Attacken gegen US-Soldaten in Syrien und im Irak erfolgt. Es ist das dritte Mal in weniger als drei Wochen, dass das US-Militär Orte in Syrien ins Visier nimmt.

+++ 00:30 Weißes Haus und Katar: Alle Geiseln müssen freigelassen werden +++
US-Präsident Joe Biden und der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, sprechen nach Angaben des US-Präsidialamtes über die Entwicklungen im Gazastreifen und die "dringenden laufenden Bemühungen" zur Freilassung der von der militanten Hamas-Gruppe festgehaltenen Geiseln. Die Staatschefs seien sich einig, "dass alle Geiseln unverzüglich freigelassen werden müssen", heißt es in der Erklärung des Weißen Hauses. Die katarische Regierung hatte zuvor erklärt, Al Thani habe in dem Gespräch mit Biden auch die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands im Gazastreifen und einer dauerhaften Öffnung des Grenzübergangs Rafah nach Ägypten betont.

+++ 23:10 Hamas: Angebotener Treibstoff für Al-Shifa-Klinik viel zu wenig +++
Die Hamas weist Vorwürfe Israels zurück, sie habe 300 Liter Treibstoff abgelehnt, die für das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt bestimmt gewesen sein sollen. Gleichzeitig kritisieren die Islamisten das Angebot. "Diese Menge reicht nicht aus, um die Generatoren des Krankenhauses länger als dreißig Minuten zu betreiben." Das Angebot verharmlose den Schmerz und das Leid der Patienten, die in der Klinik festsäßen ohne Wasser, Essen und Strom. Zugleich erklärt die Hamas, in keinster Weise mit der Leitung des Al-Shifa-Krankenhauses verbunden zu sein und auch nicht Teil der Entscheidungsstrukturen zu sein. Die Klinik unterstehe "vollständig der Autorität des palästinensischen Gesundheitsministeriums". Tatsächlich steht dieses jedoch unter der Leitung der im Gaza-Streifen regierenden Hamas.

+++ 21:50 Scholz will Erdogan auf Hamas-Lob ansprechen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt an, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei dessen Besuch in Berlin auf die unterschiedlichen Positionen im Nahost-Konflikt anzusprechen. Er habe mit Erdogan eine ganze Reihe von Themen zu besprechen, sagt Scholz bei einer Veranstaltung der "Heilbronner Stimme" auf die Frage, ob er Erdogans Lob für die radikal-islamische Hamas ansprechen werde. Eines davon sei neben dem Nahost-Konflikt auch die Verlängerung des EU-Türkei-Migrationsabkommens. Zudem werde man über den NATO-Beitritt Schwedens sprechen. Erdogan hatte diesen lange blockiert. "Es gibt eine sehr lange Liste" an Themen für das Gespräch mit Erdogan am Freitag, betont Scholz.

+++ 21:24 Shifa-Klinik wies Treibstoff zurück - Klinikchef dementiert +++
Der Leiter des Shifa-Krankenhauses in Gaza dementiert Angaben Israels, denen zufolge seine Klinik eine Versorgung mit Treibstoff unter Druck der Hamas zurückgewiesen haben soll. Klinikchef Mohammad Abu Salamia spricht von einer "Lüge und Diffamierung". Das israelische Außenministerium hatte berichtet, die im Gazastreifen herrschende Hamas habe die Klinik daran gehindert, 300 Liter Treibstoff zu nutzen, die israelische Soldaten am Samstagabend in Behältern neben dem Krankenhaus abgestellt hätten. Klinikchef Abu Salamia weist die Berichte über die abgestellten Behälter zwar nicht zurück. Er sagte jedoch, diese Menge würde "keine Viertelstunde" für den Betrieb der Krankenhausgeneratoren reichen. Außerdem befürchte das Team, beschossen zu werden, wenn es die Klinik verlasse, um die Behälter zu nehmen. Wenn Israel wirklich Treibstoff liefern wollte, hätte es diesen in Kooperation mit dem Roten Kreuz oder einer anderen internationalen Organisation schicken können, sagt der Klinikchef. Armeesprecher Richard Hecht sagt, die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde habe mit dem Krankenhaus gesprochen, bevor die Behälter abgestellt wurden. "Sie haben den Treibstoff noch nicht genommen, vielleicht hat die Hamas sie daran gehindert", sagt er.

Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, spl/rog/gut/mau/dpa/AFP/rts

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